Teil 8
"Das stimmt... Du hast doch gesagt, dass vielleicht vorhin bei der Sternschnuppe vielleicht jemand wiedergeboren wurde. Was wäre, wenn eine der Clankatzen um uns früher mal ein Mensch war?" dachte Mausseele laut.
,,Kann sein. Oder ein anderes starkes Tier.", meinte Hasenohr.
"Wäre irgendwie interessant... Egal. Moment, kommst du bitte mal kurz mit?" forderte er sie auf, stand auf und ging hinaus. Die Luft war frisch und kühl, es war noch ziemlich dunkel. Aber er spürte es, besonders in den Schnurrhaaren. Er ging los, bis er zu einem Felsen kam. Dann schaute er zurück, ob Hasenohr ihm folgte und wartete kurz.
,,Wenn du versprichst danach dich auszuruhen und zu schlafen!", meinte Hasenohr. Wenn er so weitermachte würde es wirklich schlimm werden können.
"Es ist schon besser geworden." sagte Mausseeele. Seine Schulter schmerzte gerade nicht, also ging es. Er sprang hoch auf den Felsen, sicherte sich mit den hinterpfote ab und balancierte einen schmalen Felsgrat entlang, direkt neben dem fluss, bloß höher. Schließlich blieb er auf einer großen Steinplattform, die gen Osten gerichtet war, stehen und setzte sich. Von hier oben konnte man schon den ersten schimmer der Sonne sehen und die Luft war frisch und kühl.
,,Wow... es ist wunderschön.", lächelte Hasenohr die sich ebenfalls setzte. Es erinnerte sie an etwas.
"Auf diesem Felsen wohne ich." erklärte Mausseele und deutete auf einen Bau, eine in den Felsen eingelassene Höhle. "Und zwar schon sehr lange..." Er betrachtete, wie die Sonne langsam aufstieg und die Wiese unter ihnen zu glitzern begann. Tausende Tautropfen...Weit weg sah man das Schimmern des Meeres um das Wolkengebirge zogen Nebelschwaden und lange, dünne Wolken, die sich im Licht langsam verflüchtigten. Der Himmel wurde von einem blassem orangerot erhellt.
,,Du meinst, du hast da gewohnt. Jetzt lebst du ja im FlussClan-Lager.", meinte Hasenohr. Es war wirklich schön, die ersten Vögel sangen wunderschön in der Ferne.
"Nein, ich wohne immer noch hier. Ich wohne hier, seitdem sich unsere Streunergruppe aufgelöst hat und ich bin ja nur Späher. Von hier oben habe ich alles im Blick, das ganze Territoriumm und darüber hinaus...Juwelennacht hat gemeint, ich wäre der ewachsamste und begabteste Kater, den sie kennt..." erzählte Mausseele. "Kann es sein, dass dich dieserr Ort an etwas erinnert?"
,,Ich weiß nicht... auf jedenfall ist er sehr schön.", sagte Hasenohr. ,,Und Juwelennacht hat Recht, du bist begabt."
Mausseele lächelte. "Danke, auch wenn ich es nicht glaube...Ich vermute eher, ich bin begabt darin, Unheil anzuziehen. Die Jäger...Sie suchen auch nach mir. Der Jäger, dessen Hauskätzchen ich war, schien geahnt zu haben, dass ich mehr als eine gewöhnliche Katze bin. Und ich kann die Sprache der Menschen und der Mäuse." meinte er bitter. "Mir war als Junges oft langweilig..." fügte er hinzu und starrte hinaus in die Ferne, die aufgehende Sonne an.
,,Jedem Jungen ist langweilig, irgendwann. Zumindestens den aller meisten und wenn nicht ist das sehr seltsam.", meinte Hasenohr und betrachtete weiter die aufgehende Sonne.
"Ich weiß schon. Die meisten spielen dann mit ihren Wurfgefährten oder anderen Jungen. Da ich weder das eine noch das andere konnte, habe ich Mäusesprache gelernt und mich mit ihnen unterhalten...Es fiel mir sehr leicht. Kannst du Hasen verstehen?" fragte er und beobachtete, wie die Nachtschwärze vom Himmel wich. Die kühle Luft tat seiner Schulter richtig gut.
,,Ich habe es nie probiert, warum sollte ich auch? Worüber reden Mäuse den?", fragte Hasenohr und ihre Ohren zuckten interessiert.
"Keine Ahnung...Ich denke, du würdest sie verstehen. Die Mäuse haben meist über Körner, Essen und Katzen, die sie fangen würden, geredet. Nichts interessantes, aber mir war eben langweilig." erzählte er lächelnd. Die Sonne war komplett aufgegangen und es versprach, ein wolkiger Tag zu werden. Ein paar erste Schmetterlinge flogen umher und immer mehr Vögel sangen. Der Ausblick war gigantisch, man konnte sogar den Sonnenberg sehen, die Spitze in den Wolken verborgen. "Hast du die Feder noch?" fragte er und fügte hinzu: "Das ganze habe ich noch nie jemandem erzählt...Und niemand kennt diesen Ort."
,,Ich habe die Feder noch, aber ich werde sie verstecken. An einem Ort der sicher ist und danke für dein Vertrauen. Du bist wirklich wie ein Bru- Fuchsdung, es tut mir leid, ich habe es mir schon angewöhnt.", sagte Hasenohr und biss sich auf die Zunge.
Mausseele schaute missbilligend zur Seite. "Ich möchte nicht, dass du mich so nennst." wiederhote er. "Und ich will auch nicht, dass du diesen Ort jemandem zeigst oder jemandem davon erzählst." Seine gute Stimmung war dahin.
,,Ich werde niemandem davon erzählen, versprochen! Es tut mir leid, manchmal rutschen mir Worte einfach raus. Ich werde probieren mich zusammen zu reißen."
"Hoffentlich. Erzähle vor allem Horizon nichts davon!" zischte er. Dann wechselte er das Thema. "Wusstest du, dass es eine Pflanze gibt, die Hasenohr heißt?"
,,Ich werde niemandem davon erzählen.", wiederholte Hasenohr ernst. ,,Ich habe schonmal davon gehört... ist irgendwie lustig."
"Ja, finde ich auch..." meinte Mausseele.
,,Wir müssen zurück, ein wenig schlafen und dann will ich noch jagen gehen.", meinte Hasenohr, obwohl sie müde war hatte sie den drang sich zu bewegen, zu rennen.
"Wir müssen nicht zurück." entgegnete Mausseele und trat zu der höhle. Dort war ein großes Nest. Er legte sich hin. "Wenn du wilst, kannst du mit herkommen."schnurrte er.
,,Danke, aber ich denke wir sollten zurück damit Sun dich untersuchen kann und versorgen kann wenn sie zurück ist.", erinnerte Hasenohr Mausseele an seine Wunde
"Sie ist doch noch gar nicht da..." erinnerte Mausseele sie. "Wenn sie zum Heilerbau geht, gehe ich auch hin. Von hier oben sieht man das ja. Bis dahin schlafe ich noch, dir steht es frei, hierzubleiben oder nicht."
,,Dann bleib ich hier, damit du auch wirklich zu Sun gehst wenn sie kommt." Hasenohr seufzte.
"Denkst du, mir gefallen die Schmerzen?" fauchte Mausseele leicht empört.
,,Nein natürlich nicht!", fauchte Hasenohr gereizt zurück.
"Siehst du? Warum sollte ich dann nicht zu Sun gehen? Ich bin doch nicht dumm." meinte Mausseele leicht beleidigt. Dann stand er auf und lauschte wachsam, seine Ohren zuckten und seine Augen wurden groß. "Oh nein..."
,,Ich hab doch gesagt du sollst zu Sun!", meinte Hasenohr und verdrehte die Augen
"Am Fluss sind Hunde. Jägerhunde von gestern. Sie laufen durch unser Lager zur Zweibeinersiedlung. Wenn da jetzt eine Katze nicht wachsam ist, ist sie tot. Diese Hunde sind grausam." zischte Mausseele und trat an den Rand der Plattform. "Wir können nur hoffen, dass Funkentanz schläft...Wir müssen warten, bis die weg sind. Sonst machen wir auf uns und auf die anderen aufmerksam." fügte er hinzu. "Wenn kein Junges und so dazwichenfunken, dürfte das kein Problem sein"
,,Hoffen wir mal das alles gut läuft.", meinte Hasenohr unruhig. ,,Jetzt kann ich nicht mehr schlafen."
"Ich auch nicht..." meinte Mausseele beunruhigt. Die Hunde schnüffelten herum.
,,Was machen wir jetzt?", fragte Hasenohr und sah sich unruhig um, probierte jedes noch so leise Geräusch aufzunehmen.
"Was ein Späher eben macht...Beobachten und wenn nötig eingreifen." antwortete Mausseele und legte sich flach vor die Kante, den Blick auf die Hunde gerichtet. Sein Fell tarnte sich, passte sich der Umgebung an. Die Ohren legte er flach an den Kopf, seine türkis leuchtenden Augen waren das einzige, was ihn noch zur Katze machte.
Hasenohr horchte weiter ob etwas zu hören war, sie konnte sonst nichts tun.
Mausseele zuckte. "Ich glaube, da unten bei den altem Fuchsbau ist ein Junges..." murmelte er und stellte das Bild scharf.
,,Ja, da ist ein Junges.", meinte Hasenohr und horchte.
Mausseele beugte sich so weit vor, dass er fast vom Felsen fiel. "Das ist Funkentanz...Mäusedreck, die Hunde haben sie gerochen!" zischte er und sprang auf. Sein grau-hellbraun getigertert Schweif peitschte über den Boden und wirbelte ein bisschen Staub auf. Die Hunde kläfften und liefen auf das Junge zu, das sich inzwichen zu weit vom Fuchsbau entfernt hatte. Mausseele sortierte seine Pfoten und stand sprungbereit auf der Kante. Er visierte die Hunde genau an und konzentrierte sich.
,,Oh nein!", murmelte Hasenohr und machte sich ebenfalls sprungbereit.
Funkentanz probierte das Blatt zu fangen welches durch die Luft wirbelte, nur darauf achtete sie.
Mausseele nahm Maß. Dann sprang er hinunter. Es war eine hohe Höhe, von der er sprang, aber er hatte seine Stellung als Späher zu erledigen und das zählte. Er landete nicht weit von den Hunden und hetzte zu Funkentanz. Bleib hinter mir, nicht weglaufen!# schrie er sie in Gedanken an und platzierte sich vor ihr, wo er sich drohend aufrichtete und knurrte und fauchte. Die Hunde, es waren drei, wichen ein bisschen zurück. Dann schien der Anführer der hunde seine Schwachstelle, die Pfote, zu bemerken und schoss vor. Mausfell sprang hoch und entging dem Angriff. Dann landete er wieder vor Funkentanz und Schmerz schoss ihm die Pfote hinauf in seine schulter. Aber er gab nicht auf, fauchte und knurrte weiter, tänzelte um Funkentanz herum und wehrte die Angriffe ab. Zu Hasenohr rief er: "Spring nicht! Es ist zu gefährlich!" und betete zum SternenClan, dass sie es nicht tat, denn ohne den magischen Schutz der SternenClankatze hätte er den Sprung nicht überlebt.
,,Ich kann das! Ich kann springen!", rief Hasenohr empört, rannte ein Stück weiter runter und sprang, sie landete sicher. Dann rannte sie zu Mausseele und stellte sich neben ihn.
Funkentanz versteckte sich ängstlich hinter den beiden Katzen. Wie hatte sie die Tiere nicht bemerke können?
Mausseele fauchte. Sein Körper war angespannt, seine Krallen ausgefahren und seine Schulter schmerzte, sie blutete wieder. Die Spinnweben waren längst verschwunden. Er richtete sich zur vollen Größe auf. Das war seine letzte Chance, kämpfen konnte er kaum noch. Er richtete sich auf, sträubte das Fell, legte die Ohren an, plusterte seinen Schweif auf und peitschte damit über den Boden und schrie und fauchte und knurrte. Seine Augen leuchteten gefährlich und er stemmte die Pfoten in den Boden. Er ergab wirklich einen beeindruckendes Bild. Die Hunde winselten und zogen sich langsam zurück. Mausseele sprang vor und zog dem Anführer die Krallen über die Schnauze.
Hasenohr stieß einen kleineren Hund weg der probierte Funkentanz zu erwischen welche zusammengekauert hinter ihnen saß.
Mausseele sprang vor und biss einem hund, der Hasenohr angreifen wollte, ins Ohr. Dann nahm er erneut seine Drohende Haltung ein und stolzierte knurrend um die zurückweichenden Hunde herum. Dann, als er sie weit genug weg vom Lager und somit von Hasenohr und Funkentanz hatte, sprang er hoch in die Luft, drehte sich dort und landete fauchend auf dem Rücken des Anführers. Dieser schüttelte sich jaulend und kläffend und versuchte, ihn zu beißen. Mausseele packte den Nacken des Hundes und signalisierte ihm, dass er ihn schwer verletzen konnte. Der Hund hielt inne. "Hör mal gut zu. Dieses Gelände um den Fuchsbau wird nicht mehr betreten! Verstanden?" knurrte Mausseele bedrohlich. Der Hund jaulte ergeben und Mausseele ließ ihn los und sprang von seinem Rücken. Der Hund bellte die anderen an und sie liefen in Richtung der Zweibeinersiedlung davon, ohne stehen zu bleiben.
Funkentanz zitterte sie hatte immer noch Angst, Hasenohr versuchte sie zu beruhigen. ,,Alles gut Kleine. Mausseele hat die Hunde vertrieben!" Funkentanz sagte mit zitternder Stimme:,, Aber was wenn sie zurück kommen?"
Mausseele sah den hunden noch einen Moment nach, dann glättete sich sein Fell wieder und er hinkte zu Hasenohr und Funkentanz zurück. seine Schulter schmerzte so sehr, dass er die Zähne zusammenbiss. #Die Hunde kommen nicht wieder. Im Fuchsbau sind alle sicher.# informierte er die beiden.
,,Aber was wenn sie zurück kommen? Ich hätte sie hören müssen.", sagte Funkentanz traurig und Hasenohr legte ihr tröstend den Schweif auf die Flanke.
#Sie kommen nicht wieder.# wiederholte Mausseele und versuchte, die Blutung seiner Schulter irgendwie zu verringern. Ihm wurde kurz schwindelig. #Und hättest du nicht. Rosenschnee und Glücksherz hätten aufpassen können und es ist sowieso vorbei.# tröstete er das Junge. #Und es ist ja nichts passiert.# Das stimmte nicht ganz, denn Mausseeles Fell war an mehreren Stellen blutverkrustet, er wusste nicht, von was welche Verletzung kam. Sein Ohr war eingerissen, aber das war von dem anderem Hundeangriff.
,,Doch ich hätte es hören sollen! Ihr habt es gehört obwohl ihr ganz weit weg wart!", traurig stupste sie das Blatt an welches jetzt auf dem Boden lag.
,, Ich suche Spinnenweben um deine Schulter zu verbinden, pass du auf Funkentanz auf.", mit diesen Worten verschwand Hasenohr in einem Gebüsch.
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