Teil 21

,,Was ist?", fragte Funkentanz und folgte seinem Blick. ,,Ist doch nur ein Gewitter."

Hasenohr sah etwas besorgt zum Himmel, ein Gewitter konnte gefährlich werden vorallem hier am Wasserfall.

"Das ist nicht nur ein Gewitter. Es sind zwei und außerdem ist das hier gefährlich." erklärte Mausseele kühl. "Ihr müsst zum Lager zurück."

,,Ich will dich aber nicht verlassen!", mauzte Funkentanz traurig.

,,In diesem Punkt hat sie recht, hier draußen ist es auch für dich zu gefährlich, oder hast du schon ein Versteck gefunden?", fragte Hasenohr und sah sich in der kargen Umgebung um.

"Nein, habe ich nicht." Ein ohrenbetäubender Knall ertöhnte und es blitzte. Mausseele konnte den Blitz sehen, so nah war er. "Ihr müsst zum Lager. Schnell!" drängte er sie.

,,Wir werden dich nicht zurück lassen!", schrie Hasenohr über den Lärm.Funkentanz versteckte sich ängstlich unter Mausseele.

Mausseele seufzte resigniert. "Ihr müsst zum Lager! Ihr könnt doch nicht ewig hierbleiben! Funke, du musst zurück zu deiner Mutter!" schrie er durch den Lärm.

,,Nein! Ich werde dich nicht zurück lassen!", schrie Funkentanz zurück und Hasenohr nickte zur Bestätigung.

Mausseele trat vor Funkentanz. "Denk auch mal an deinen Clan und an deine Mutter!" ermahnte er sie scharf. Das war alles viel zu gefährlich für sie und er konnte und wollte nicht die Verantwortung übernehmen, wenn etwas passierte.

,,Ich werde nicht gehen!", schrie Funkentanz so laut die konnte und Hasenohr sah Mausseele fest in die Augen. ,,WIR werden nicht gehen!", miaute sie.

"Funkentanz muss zu ihrer Mutter und ich dachte, der Clan braucht dich?" entgegnete Mausseele und fixierte Hasenohr mit seinem Blick. Seine Augen leuchteten. Er schlug mit dem Schweif. Das Rumpeln und Grollen kam näher. Er seufzte. Warum wollte Funkentanz unbedingt bleiben? "Geht! Jetzt! Bevor es zu spät ist!" schrie er und gleichzeitig schlug ein Blitz in das Wasser ein. Funken stoben über die Felsen. Der Wind toste. Mausseele stand an der Klippe. Seine Augen sprühten Funken, während sich der Himmel hinter ihm schlagartig verdunkelte. Die Wellen schlugen gegen die Felsen und türmten sich hoch auf.

Donnergrollen ertöhnte.

,,Der Clan braucht mich, aber meine Aufgabe ist es Katzen in Not zu schützen so wie dich und Funkentanz!", fauchte Hasenohr.

Funkentanz riss die Augen auf als sie sah was im Meer passierte.

Mausseele seufzte wieder. "Ich bin nicht in Not." entgegnete er ruhig. Da schlug mit einem Krachen ein Blitz hinter Funkentanz und Hasenohr ein und entzündete das trockene Gras. Innerhealb von Sekunden waren die drei eingekesselt, auf der einen Seite das tosende Meer, auf der anderen lodernde Flammen. Mausseele suchte fieberhaft nach einem Ausweg. Wenn Hasenohr und Funkentanz hier sterben würden, wäre er schuld daran!

,,Sag nochmal das du nicht in Gefahr bist!", schrie Hasenohr über den Lärm der Wellen.

Funkentanz betrachtete die Flammen. Nicht mit Angst, sondern mit Bewunderung in ihren Augen.

Mausseele verdrehte die Augen. "Es ist jetzt egal, verdammt!" schrie er. Dann konzentrierte er sich auf die Flammenwand. Ein kleines Loch entstand, ein Durchgang, gerade groß genug für eine Katze. "Ihr müsst da durch!" rief er.

,,Ich pass da nicht durch.", rief Hasenohr und Funkentanz starrte weiterhin zu den Flammen ohne sich zu rühren.

Mausseele starrte das Loch an. Es vergrößerte sich. Es roch verbrannt. Er hypnosierte es fast. Da hörte die Stelle auf zu brennen. Ein Durchgang war frei geworden, eine Fuchslänge breit. Breit genug. "Hasenohr, nimm Funkentanz da weg!" schrie er und lenkte seine gesamte Konzentration auf die Flammen, um sie von den beiden fernzuhalten.

,,Und du?", fragte Hasenohr panisch, das Feuer kam immer näher. Funkentanz bewegte sich immer noch nicht und die Flammen waren ihr schon gefährlich nah.

"Lauf! Jetzt! Sofort!" schrie Mausseele. Er würde es nicht mehr lange halten können. Es knackte und knisterte. Das Feuer war schon viel zu nahe an Funkentanz! Er wäre hingerannt und hätte sie weggezogen, aber er musste den Durchgang erhalten und Hasenohr war näher dran. Bitte, mach, dass Hasenohr wenigstens einmal nicht nur an andere denkt! betete er.

,,Funkentanz komm!", schrie Hasenohr doch das Junge bewegte sich kein Stück starrte nur in die Flammen und flüsterte:,, So wunderschön..."

"Nimm sie am Nackenfell hoch!" schrie Mausseele und stellte sich zwischen Funkentanz und das Feuer. Es knisterte und knackte und es war heiß. Aber er musste ihr die Sicht auf das Feuer nehmen, was sie scheinbar hypnosierte.

Hasenohr probierte Funkentanz hoch zu nehmen, aber diese krallte sich mit aller Kraft am Boden fest. Hasenohr stolperte ein paar Schritte zurück und stand wieder neben Mausseele. ,,Sie rührt sich nicht, ich kann nichts tun!"

"Funkentanz!" brüllte Mausseele, in der Hoffnung, sie wachzubekommen. "Hasenohr, geh durch den Durchgang, bevor er sich wieder verschließt!" wies er die Jägerin an. Er musste seine Kräfte bündeln, um Funkentanz wegzubekommen.

Hasenohr nickte und rannte durch, sie hoffte dass Mausseele einen Plan hatte.

Funkentanz hörte seine Stimme, konnte sich aber nicht bewegen. Diese Flammen, diese heißen Funken!

Der Durchgang schloss sich und die Flammen wirbelten meterhoch, als Mausseele sich wieder und komplett auf Funkentanz konzentrierte. Seine Augen leuchteten heller als die Flammen und er fixierte Funkentanz' Augen mit seinem Blick, lenkte sie von den Flammen ab. Dann schloss er die Augen und zog die Krallen über die verkokelte Erde unter sich. Aus den Krallenspuren schossen türkisfarbene Bänder aus reiner Energie hervor, die sich um Funkentanz schlungen und sie hochwirbelten, über die Flammen hinweg und neben Hasenohr herunterließen. dort verpufften sie zu glitzerndem Staub, der Funkentanz schläfrig machen sollte, damit sie nicht noch einmal so von den Flammen hypnosiert werden würde.

Kaum war das Ganze vorbei, entwich die Kraft aus Mausseeles Körper, ihm wurde kurz schwarz vor Augen und er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Aber Hasenohr und Funkentanz waren gerettet. Die Wellen türmten sich auf, die Flammen schlugen bedrohend hoch, der Himmel war tiefschwarz. Der Sturm riss an seinem Fell, als er bis zur Kante der Felsen zurückwich. Die Flammen kamen immer näher.

Hasenohr schaute sich hektisch um und erblickte einen dicken Ast. Wenn sie diesen ins Feuer legen könnte, würde für kurze Zeit eine Brücke entstehen, über welche Mausseele gehen könnte! Hasenohr zerrte den Ast ein Stück, aber er war zu schwer für sie alleine. Funkentanz schien fast zu schlafen. ,,Funkentanz wach auf!", rief Hasenohr verzweifelt und biss der Kätzin in den Schweif, diese fuhr fauchend hoch. Doch als sie die Lage erkannte half sie Hasenohr, mit aller Kraft gelang es den beiden den Ast weit genug in die Flammen zu schieben. ,,Mausseele komm!", schrie Hasenohr.

Mausseele taumelte. Da hörte er den Ruf der Beiden und sah den Ast. Er nahm sprang auf ihn, aber im selbem Moment fing auch der Ast Feuer. Nun zählte jede Sekunde! Er nahm Anlauf und hörte nebenbei im Hintergrund ein Rauschen. Eine gigantische Welle näherte sich rasend schnell! Er sprang und flog hoch über die Flammen. Aber sie hatten sich weit ausgebreitet, weiter, als er vermutet hatte. Er landete mitten in dem flammendem Infero. Um ihn herum war alles glühend heiß, aber sein Fell fing nicht Feuer. Ein türkisfarbener Schleier hing in der Luft. Ihm wurde schwindelig von dem Rauchgeruch und er meinte, weit entfernte Stimmen zu hören. Sie schienen zu rufen:"Es ist noch nicht vorbei." "Dunkelheit wird kommen!" "Er bringt Unheil!" "Magie ist verboten!" "Er muss sterben! Jetzt!" Mausseele verbannte die Stimmen aus seinem Kopf. Trotzig, wie er war, würde er der 'Prophezeiung' der Stimmen entgegenstehen. Er würde nicht sterben! Ätsch! Aber sein magischer Schutz würde nicht ewig halten. Er maß mit einem Blick die Reichweite bis zu dem Feuerfreiem Gebiet und sprang, als sich sein Schleier gerade in winzige Partikel aus funkelndem Staub auflöste. Gleichzeitig entkam er knapp der Welle, die das gesamte Feuer unter ihm mit einem Ruck auslöschte und sich dann wieder zurückzog ins tosende Meer.


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