Teil 1

Mausseele betobachtete die Katzen. Die Hunde waren weg und Schneesturm kam gerade wieder, während Juwelennacht noch nicht wieder da war. Aber sein Blick war auf die graue Jägerin mit der braunen Pfote gerichtet. Er kannte sie kaum, war aber fasziniert. Also beschloss er, sie anzusprechen und lief los.

Am Flussufer rutschte er plötzlich auf einem glattem, nassem Stein weg und schlitterte die Böschung hinunter. "Hilfee!" schrie er. Die Jägerin stand am nächstem, vielleicht hörte sie ihn? Er rutschte immer weiter hinunter und fiel in den reißenden, eiskalten Fluss.

"Ahh!" schrie Mausseele, als er im Wasser gegen einen Felsen geschleudert wurde. Die graue Jägerin mit der braunen Pfote hatte ihn immer noch nicht bemerkt, obwohl er fast vor ihr war. Die Strömung wurde stärker und er konnte fühlen, wie seine Pfoten taub vor Kälte wurden. *Wenn das so weiter geht, werde ich sie nie kennenlernen!* dachte er und versuchte, sich in allem, was ihm in den Weg kam, festzukrallen und Halt zu finden. Stattdessen stach ihm einer der Äste fast eines seiner türkisen Augen aus, so nah schrammte er vorbei.

Erst jetzt bemerkte Hasenohr ihn. Sie war vollkommen verwirrt, was machte der Kater hier? Sie sprang auf den nächsten Stein und streckte ihre Pfote aus.

Mausseele wurde mit der Strömung herumgewirbelt und krachte erneut gegen einen der Felsen. Die Taubheit seines Körpers durch die Eiseskälte verhinderte Schmerzen. Vor sich sah er verschwommen eine Pfote im Wasser, bevor die Strömung ihn weitertrug. Er schaffte es, den Kopf über das Wasser zu bekommen und um Hilfe zu rufen, bevor ihn sein nasses, graues Fell wieder in die Tiefe zog und er herumgewirbelt wurde, bis der junge Späher orientierungslos war.

Hasenohr streckte sich noch weiter nach vorne, sie kannte den Kater nicht wirklich und trotzdem würde sie keine Katze einfach so sterben lassen. Sie bekam sein Fell in die Pfoten, doch der Fluss riss daran und sie schaffte es nur gerade so, ihn festzuhalten.

Mausseele spürte, wie sich etwas in sein Fell krallte und er an einer Stelle hing. Die Strömung riss an ihm und er versuchte, irgendwie aus dem Wasser zu kommen, aber sein Fell war zu nass und vollgesogen und als die Strömung ihn ein weiteres Mal drehte und gegen einen Felsen schlug, verlor er schließlich das Bewusstsein. *Dann sterbe ich eben* dachte er noch, bevor die Dunkelheit ihn entgültig einhüllte.

Hasenohr biss die Zähne zusammen, der Kater hatte seine Körperspannung verloren. Sie hofffte dass er nicht tot war, aber erstmal musste sie ihn aus dem Wasser ziehen. Mit aller Kraft schaffte sie es, ihn zum Flussrand zu zerren, wo es keine Strömung gab.

Mausseele spürte halb, wie er weggezogen wurde. Er fror erbärmlich und langsam kam das Gefühl, aber auch die Schmerzen in seinen Körper zurück. Er öffnete die Augen einen Spalt und sah vor sich die Jägerin, die ihn so faszinierte. Aber er bekam kein Wort heraus und als er versuchte, sich zu bewegen, hüllte die Dunkelheit ihn erneut ein.

"Alles gut?" fragte sie auch wenn sie wusste dass es dem Kater alles andere als gut ging. sie wusste nicht, was sie tun sollte, man sah dass Mausseeles Brust sich hob und senkte also lebte er noch.

Mausseele lag flach auf dem Boden, das Atmen tat weh, alles tat fürchterlich weh. Außerdem fror er unglaublich. Und es passierte nichts, seine Schmerzen ließen nicht nach, sein Fell trocknete nicht. Die Jägerin neben ihm fragte, ob es ihm gutgehen würde. *lächerlich!* dachte er. *Warum ruft niemand die Heilerin? Mir geht es überhaupt nicht gut!* Die Schmerzen schnürten ihm fast die Luft ab und er konnte nichts dagegen tun...

"Ich komme gleich wieder!" sagte Hasenohr zu Mausseele und rannte los. "Sun? Wir brauchen Hilfe!" schrie sie und suchte nach der Heilerin.

Mausseele öffnete seine Augen einen Spalt weit und sah die Jägerin davonrennen. Wahrscheinlich suchte sie die Heilerin. Mausseele holte tief Luft, was ihm mit einem stechendem Schmerz vergelten wurde. *Wenn die Heilerin nicht da ist, gibt es wohl ein Problem* dachte er noch, bevor ihn die Dunkelheit erneut übermannte.

Hasenohr konnte niemanden finden also rannte sie zurück. "Was hast du nur?" fragte sie mehr sich selbst als den Kater. Sie begann, sein Fell trockenzulecken damit er sich nicht unterkühlt.

Mausseele merkte müde, wie jemand sein Fell trockenleckte und er konnte die Jägerin erkennen. Ihm wurde warm, aber dann kamen ihm wieder die Worte in den Sinn. *Sie macht das nur, weil sie niemanden sterben lassen will. Es ist also egal, bei allen anderen würde sie es genauso machen* und seltsamerweiße schmerzte ihn das. Er kannte sie noch nicht sehr lange und wenn er an sie als Gefährtin dachte, musste er automatisch an Bloom denken, seine alte Gefährtin, die nach wenigen Wochen von einem Dachs getötet worden war. Er holte Luft und versuchte, die Schmezen zu ignorieren. *Sie fragt sich, was ich habe? Hat sie mich nicht im Fluss gesehen?* dachte er und zuckte leicht zusammen, als er sich an den Ast erinnerte, der ihm fast eines seiner türkisfarbenen Augen ausgestochen hatte.

Hasenohr leckte weiter sein Fell wie die Mütter immer ihre Jungen um die Atmung anzuregen. Er durfte nicht sterben, nicht so. Niemand hatte so einen Tod verdien.

Plötzlich durchzuckte ihn eine Erinnerung, ein Bild. Gestochen scharf. Er sah Hasenohr und eine andere Streunerkatze zusammen am Grenzgebiet sitzen. Sie wirkten so vertraut... Dann sah er die orangefarbene Katze allein an der Grenze, wie sie missmutig wartete. Auf Hasenohr. *Hat sie schon einen Gefährten oder eine Gefährtin? Was soll ich dann noch?* dachte er ängstlich.

,,Hast du Verletzungen?", fragte sie, als Mausseele zusammenzuckte. Was war passiert?

Mausseele wand sich unruhig, nicht auf die starken Schmerzen achtend, die ihn zerfraßen. Ihm entfuhr ein heißeres Fauchen, zu mehr reichte seine Kraft nicht. *Natürlich habe ich Verletzungen!* schrien seine Gedanken, aber aus seinem Maul kam nichts. Er hustete und spuckte Blut und Wasser aus.

,,Beruhig dich, bitte!", sagte sie fast schon flehend. Sie drückte mit ihren Pfoten auf seine Brust um das Wasser aus seiner Brust zu bekommen. ,,Du darfst nicht sterben, bitte. Bleib hier... für mich, für den Clan!"

Mausseele hustete wieder Wasser und Blut aus. "Für dich? Als ob ich dir irgendetwas bedeuten würde!" fauchte er heißer und versuchte, das Brennen in seinem Hals zu ignorieren. *Mäusedreck, nein! Meine Gedanken sind mal wieder mit mir durchgegangen...* Mühsam richtete er sich auf und schüttelte sich. Sein graues Fell mit den dunklen Streifen war zerzaust und feucht, unter seinem linkem Auge prangte eine blutige Schramme, sein Fell war an manchen Stellen aufgerissen und er war mit blutigen Schrammen bedeckt. Er versuchte, zu gehen, aber seine linke Vorderpfote trug ihn nicht und er stürzte zu Boden, da seine Beine zu schwach waren, um ihn zu tragen. Er hustete heißer und seine Lungen brannten.

"Du bedeutest mir etwas... auch wenn ich nicht weiß wie viel! Außerdem braucht der Clan dich und du hast es nicht verdient jetzt zu sterben. Das ist jetzt sowieso irrelevant!", sagte sie. ,,Wir müssen zurück ins Lager. Ich kann dich stützen."

Mausseele schüttelte den kopf. "Nein, ich kann nicht laufen!" fauchte er heiser. Würde er nicht fauchen, würde ihn niemand verstehen, so heiser war er. Sein ganzer Körper fühlte sich an, als würde er in Flammen stehen. *Ich bedeute ihr etwas? Aber warum erwähnt sie immer auch den Clan? Dann scheine ich ihr ja nicht wirklich so viel zu bedeuten wie sie mir.* dachte er bitter.

,,Du musst es probieren... bitte!", flehte sie. Warum war dieser Kater nur so stur? Was übersah sie? Machte sie etwas falsch?

*Dann zeige ich es ihr eben!* dachte Mausseele sich und stand auf. Wie erwartet knickte seine linke Vorderpfote sofort um und auch die Rechte machte schlapp, sodass er wieder vor der Jägerin auf dem Boden lag. "Es geht nicht." sagte er traurig. Die Sonne war schon untergegangen und die Luft kühlte merklich ab. Mausseele zitterte und seine augen glänzten fiebrig, aber er konnte nicht weg. Es fing an, zu regnen und er hustete erneut Blut.

,,Was kann ich nur tun um dir zu helfen?", fragte sie traurig. Er durfte nicht sterben, aber sie war keine Heilerin, sie kannte sich damit nicht aus.

Mausseele versuchte, sich so klein wie möglich zu machen, um etwas Wärme zu haben. Aber ihm war immer noch kalt, besonders, als ein kalter Wind über ihn hinwegrauschte. Er versuchte, seine Pfoten so hinzulegen, dass er sie wärmen konnte, aber seine linke Vorderpfote ließ sich nicht bewegen und er fror erbärmlich, auch wenn sein Fell inzwichen trocken war. Und sein ganzer Körper schmerzte. *Ich werde erfrieren...*

Hasenohr sah das er fror, also legte sie sich neben ihn so das sie ihre Körperwärme teilen konnten und sie leckte wieder sein Fell damit es warm wurde.

Mausseele begann nur -wenig gegen seinen Willen- zu schnurren. "Aber sie wartet auf dich..." flüsterte er unsicher, zu mehr war seine Stimme nicht mehr fähig.

,,Wovon redest du?", fragte Hasenohr verwirrt. Sie wärmte weiter seinen Pelz, er durfte nicht sterben nicht wenn sie es verhindern konnte!

Schnell wie der Wind kam Sun angesprintet. Vor den beiden Katzen machte sie halt. ,,Was ist passiert?! "

,,Endlich! Er ist in den Fluss gestürtzt, ich glaube er hat Fieber, außerdem hat er eben Wasser und... Blut gespuckt!", sagte Hasenohr und sprang auf.

Mausseeles Augen glänzten nicht mehr lila, sie leuchteten wieder türkis, so wie die ganze Zeit. "Mir ist kalt!" meinte er und blieb einfach auf dem Boden sitzen. Er war von blutigen Schrammen bedeckt, eine prangte direkt unter seinem linkem Auge. Seine linke Vorderpfote konnte er nicht mehr bewegen und seine Beine trugen ihn nicht mehr. Außerdem war er stark unterkühlt. Mausseele zitterte. sein Körper schmerzte und die beiden Katzen standen einfach nur da und schauten ihn an. *Es ist so kalt...*

,,Ich habe keine Ahnung wovon du redest, aber das ist jetzt auch egal. Du hast Fieber außerdem bist du am sterben. Sun wir können wir ihm helfen?", fragte Hasenohr die Heilerin.

Mausseele versuchte, sich so wenig wie möglich zu bewegen. Die Schmerzen wurden immer schlimmer. Er wollte aber keine Schwäche zeigen und stand deshalb auf. Doch der Schmerz in seinen Beinen und Pfoten wurde übermächtig und er kippte bewusstlos um.

,,Fuchsdung!", fluchte Hasenohr, holte ein wenig Wasser vom Fluss und spritzte es ihm ins Gesicht. Er musste wach bleiben!

Mausseele spürte, wie er Wasser ins Gesicht bekam, aber er schaffte es nicht, richtig wach zu werden. sein Körper fühlte sich an, als würde er brennen.

,,Sun was sollen wir tun?", fragte Hasenohr entsetzt das sie nichts tat. Wenn es so weiter ging wöre er bald tot und das durfte auf keinen Fall geschehen!

Mausseele versuchte irgendwie, sich aufzurichten, aber er schwankte zu sehr "Es ist zu warm..." murmelte er.

,,Nein ist es nicht!", sagte Hasenohr panisch, er erfror! Sie leckte wieder sein Fell und legte sich neben ihn um ihn zu wärmen. ,,Du darfst nicht gehen."

"Wieso nicht?" wollte Mausseele wissen. Sie wärmte ihn richtig, das verdrängte die Fieberhitze und wieder war ihm kalt, aber es wärmte ihn!

Hasenohr sagte nichts. Sie wärmte ihn weiter, sie tat alles damit er nicht erfror, nicht starb.

Mausseele entspannte sich ein wenig. Unter der Wärme ließen die Schmerzen nach. Plötzlich, ganz kurz, wurden seine Augen lila und er fragte:"Was ist mit Horizon?" dann wurden sie wieder türkis und Mausseele kuschelte sich näher an die Jägerin.

,Wovon laberst du eigentlich?" Hasenohr nahm es ihm nicht übel immerhin hatte er starkes Fieber, sein Kopf schien total vernebelt zu sein. Sie wärmte ihn weiter, es schien ihm langsam etwas besser zu gehen.

Mausseele schüttelte den Kopf. "Das war ich nicht! Meinte er. Ich hab nichts gesagt!" Er war aufrichtig. (Funkelndes Diamantenlaub, eine aus dem SternenClan, hat durch ihn gesprochen, das erkennt man an der lila Augenfarbe) "Aber warum machst du das eigentlich?" Inzwichen war sein Verstand klarer, die Wärme half.

,,Weil ich dich nicht sterben lassen kann!", sagte sie ernst und wärmte weiter sein Fell.

"Und warum nicht?" wollte er wissen. Er war neugierig, wie sie antworten würde. Inzwichen hatte der Regen aufgehört, aber es ging starker Wind und dunkle Wolken hingen am Himmel. die Grillen zirpten laut und in der Ferne sah man ab und zu ein paar Blitze, im Westen. Der Wind kam vom Westen.

,,Weil ich nicht will das irgendeine Katze stirbt, nicht wenn sie es nicht verdient hat.", antwortete sie schlicht. Sie blieb noch nah bei Mausseele damit sie ihn noch wärmen konnte.

Mausseele ließ den Kopf hängen. Er hatte so sehr auf eine andere Antwort gehofft...

,,Ist alles okay? Hast du Schmerzen?", fragte Hasenohr, der Kater wirkte bedrückt obwohl soetwas in seinem Zustand schwer zu sagen war, immerhin war er halb gestorben.

"Nein. Beides nein..." murmelte Mausseele bedrückt. *Wie kann man so naiv sein?*

,,Denkst du wir schaffen es zurück ins Lager zu gehen? Dann kannst du in dein Nest und dich ausruhen.", sagte Hasenohr und musterte Mausseele.

"Nein, ich denke nicht, dass ich das schaffen werde." meinte Mausseele. Er war immer noch traurig.

,,Auch nicht wenn ich dich stütze?" Sie lächelte ihm aufmunternt zu.

"Nein." machte Mausseele. Er wollte nicht ins Lager. "Wer ist Horizon?" wollte er aus einer eingebung heraus plötzlich wissen, das Bild der beiden vor Augen.

,,Wovon redest du?" Irgendetwas gefiel ihr gerade ganz und gar nicht. Eben ist er halb gestorben und jetzt redete er als wäre nie etwas passiert.

Mausseele schüttelte sich. Plötzlich, auf einen Schlag waren alle Schmerzen wieder da und er fror fürchterlich und zitterte. Alles tat weh, sowohl seine Seele als auch sein Körper. "I-Ich weiß es nicht" flüsterte er heiser. Er konnte sich plötzlich nicht mehr an das erinnern, was kurz davor passiert war.

Hasenohr wärmte ihn weiter, was war nur los mit diesem Kater? Ungeduldig sah sie zum Himmel, eigentlich hstte sie noch etwas vor gehabt, aber sie hatte Mausseele nicht einfach sterben lassen können.

Mausseele versuchte gar nicht erst, seine Traurigkeit zu verbergen. *Es war die falsche Antwort. Ich bedeute ihr nichts...* konnte er nicht aufhören zu denken. Am liebsten wäre er weggelaufen und nochmal in den Fluss gesprungen, doch ohne sich retten zu lassen.

,,Was ist nur los mit dir?", fragte Hasenohr und musterte ihn mit ernstem Blick. Diese Kater wollten sich nie helfen lassen und trotzdem das alle sie verstehen.

"Denk doch mal nach!" fauchte Mausseele heiser. "Vielleicht fällt es dir ein, was du gesagt hast."

,,Ich habe nur gesagt das du nicht sterben sollst mehr nicht." Langsam war Hasenohr am verzweifeln.

Mausseele wurde langsam wütend. "Nein, du hast noch mehr gesagt!" fauchte er und hustete. Die Schmerzen waren wieder da, schlimmer als vorher.

Hasenohr verdrehte die Augen und sagte dann:,, Beruhig dich, du bist noch nicht fit."

Ihm taten ihre Worte weh. "Wenn ich überhaupt jemals wieder fit werde!" meinte er erschöpft.

,,Wenn du dich genug ausruhst dann wird das wieder, da bin ich mir sicher.", sagte sie nun wieder sanfter.

Mausseele schüttelte nur den Kopf. "Wird es nicht. Es wird nie wieder werden." sagte er traurig.

,,Doch! Wenn du nicht dran glaubst wird es nicht, aber wenn du dran glaubst klappt es!", meinte Hasenohr und lächelte ihn an.

"Ich hab meinen Glauben schon längst verloren..." seufzte Mausseele. "Wenn ich jeder andere wäre, würdest du ihn genauso behandeln?"

,,Ich weiß es nicht. Ich war noch nie zuvor in solch einer Situation.", gab Hasenohr zu. ,,Lass uns deinen Glauben zurück bringen."

"Da bin ich ja gespannt." gab Mausseele zynisch zurück. Ihm tat immer noch alles weh und es fühlte sich an, als würde es schlimmer werden. "Wenn du jetzt eine Verabredung hättest, würdest du hingehen? Wenn sie wichtig wäre?" fragte er halb neugierig. So etwas hatte er als Hauskatze aufgeschnappt. Wenigstens war sein Verstand klar, auch wenn der Rest seines Körpers vor Schmerzen brannte. aber er ignorierte es.

,,Ich würde bleib hier bis ich weiß das es dir gut geht und das du nicht in Lebensgefahr bist.", antwortete Hasenohr und lächelte leicht.

"Und wenn du denkst, dass es mir gut geht, gehst du?" wollte er wissen. *Meine Güte, was ist mit mir los??*

,,Wenn du sicher im Lager bist, in guten Pfoten, dann würde ich wahrscheinlich gehen.", meinte Hasenohr. Warum wollte Mausseele das alles wissen?

"Und wie soll ich in das Lager kommen, wenn ich nicht laufen kann?" fragte Mausseele halb gespielt empört, um seine Enttäuschung zu verbergen.

,,Ich kann dich stützen." Hasenohr wusste dass das schwer werden würde da sie nicht besonders stark war, aber sie würde es probieren.

"Das schaffst du nicht. Mit meinen Vorderpfoten kann ich nicht laufen!" erwiderte Mausseele und fragte sich erneut: *Wenn ich jemand anderes wäre... würde sie dasselbe tun?*

,,Lass es uns zumindesten probieren okay?", fragte Hasenohr, Mausseele konnte nicht hier bleiben.

Plötzlich ertöhnte fernes Bellen. "Hunde!" stieß Mausseele hervor und sofort hatte er das Bild seines Vaters vor Augen, den Hunde -Jägerhunde- getötet hatten. Ihm wurde heiß, denn das Gebell kam näher. Und er konnte nicht einmal aufstehen.

,Was sollen wir tun?", fragte Hasenohr panisch, Angst machte sich in ihr breit und sie wollte nur noch wegrennen, aber sie konnte Mausseele nicht hier lassen. ,,Dadrüben sind verlassene Baue, wenn wir es dahin schaffen können uns die Hunde nicht folgen!"

"Dann geh dorthin und bring dich in Sicherheit!" meinte Mausseele bestürzt über seine heisere Stimme.

,,Ich lasse dich nicht hier!", meinte Hasenohr und sah ihn panisch an. Was sollte sie tun?

"Geh schon! Ich habe eh keine Bedeutung, weder für den Clan noch für...dich!" fauchte Mausseele. Er wusste, dass die Jägerin niemanden sterben lassen wollte, aber er schickte sie ja selbst fort. Und sie schien nicht gegen die Hunde zu kämpfen zu wollen. Kurz beschlich ihn die vorstellung, wie die Jägerin ihn vor den Hunden verteidigte, aber dann verpufffte sie ins nichts. Das würde sie nicht tun und er hatte nicht vor, es zuzulassen, auch wenn die Schmerzen in seinem Brustkorb gerade wieder zunahmen.

,,Ich werde nicht gehen. Außerdem hast du Bedeutung!", fauchte sie. Die Hunde kamen immer näher, es waren zwei große und ein kleinerer. Wo kamen sie her? Warum waren sie hier?

"Bedeutung? Für wen denn?" fragte Mausseele abschätzig. "Übrigens sind das Jagdhunde. Ein Jäger ist auch dabei und er wird mich mitnehmen. Sie haben uns aufgespürt, siehst du?"

,,Für uns, für mich, für jeden! Was wollen die Hunde überhaupt? Wir schmecken doch garnicht!", sagte Hasenohr sie verstand das einfach nicht

"So? kommt mir aber nicht so vor! Und die Hunde sind Jagdhunde und wir sind wilde Katzen. Der Jäger wird mich mitnehmen. Sie sind gleich da." Zu Beginn des Satzes hatte Mausseele noch gefaucht, inzwichen war er einfach nur erschöpft. "Geh!"

,,Nein, ich werde dich nicht alleine lassen! Hilfe!", rief sie so laut sie konnte und hoffte jemand war da.

"Geh jetzt!" drängte Mausseele. Er versuchte, irgendwie aufzustehen, aber seine Pfoten trugen ihn nicht. Die Hunde hatten sie erreicht und blieben kläffend stehen. Mausseele fauchte und sträubte sein Fell.

,,Ich kann dich nicht hier lassen.", sprach sie verzweifelt und sie blickte ihn traurig an. Was konnte sie nur tun? Sie konnte die Hunde ablenken, aber der Zweibeiner würde Mausseele mitnehmen...

Die Hunde griffen an. Sie bellten und bissen um sich. einer erwichte Mausseeles Ohr und riss die Spitze ab. Blut lief ihm ins Gesicht. Der Hund wurde immer wilder, weil er Blut geleckt hatte. Mausseele legte die Ohren an und fauchte, konnte aber nichts ausrichten, da er nicht stehen konnte. Einer der Hunde kam ihm zu nahe und er hieb mit seiner Vorderpfote nach ihm, doch der Hund biss ihn in die Pfote und es tat höllich weh.

,,Hey ihr blöden Hunde.", schrie Hasenohr, nun bemerkten die Hunde sie, die beiden größten kamen knurrend näher. ,,Es tut mir leid.", sagte Hasenohr noch leise bevor sie, mit den Hunden dicht hinter ihr wegrannte. Nur der kleine Hund und der Jäger waren noch bei Mausseele.

Mausseele blickte ihr erschrocken nach. "Nein!" keuchte er. Dann nahm er all seine Kraft zusammen und sprang über den Hund und den Jäger hinweg. (mit seinen Hinterbeinen kann er sich ja abdrücken) Er lief, so schnell er konnte. Immer wieder knickte seine Pfote weg und sein ganzer Körper schmerzte höllich, aber schließlich hatte er Hasenohr eingeholt und sprang laut fauchend auf den Rücken des größten Hundes. Denn eins konnte er - kämpfen! Er schrie und fauchte, nuzte all seine Kraft um sich im Fell des Hundes festzukrallen und kratzte wild um sich und der Hund kläffte und bellte und versuchte, ihn abzuschütteln.

Hasenohr nahm es wahr. ,,Versteck dich!", schrie sie. ,,Ich bin schneller, ich hänge sie ab und komme dann gleich zu dir!"

"Nein!" schrie Mausseele zurück. Dann schüttelte der Hund sich und Mausseele krachte mit voller Wucht gegen einen Felsen. Die Hunde liefen winselnd davon. Mausseele rührte sich nicht.

,,Mausseele bitte bleib hier. Oh SternenClan bitte nimm ihn noch nicht zu dir!", bettelte sie und rannte zu dem Kater.

Mausseele spürte, dass ihm Blut aus dem Maul rann. Er konnte sich nicht bewegen, blieb einfach vor dem Felsen liegen. Alles tat so weh...Die Schmerzen wurden immer mehr und mehr, bis sie plötzlich verschwanden. *Irgendwann sind Schmerzen so stark, dass man sie nicht mehr spürt...* ging ihm noch durch den Kopf, bevor ihn eine warme, angenehme Dunkelheit umfing.

,,Nein, nein nein!", rief Hasenohr. Was sollte sie tun? Sie war keine Heilerin. Also blieb sie einfach stehen und wartete, wartete bis irgenetwas geschah. Bis irgendwer kam um sie zu trösten. Es war alles ihre Schuld. Hätte sie Mausseele früher im Fluss bemerkt wäre all das nie geschehen. Da fiel ihr Sun wieder ein. Wo war die Heilerin? ,,Sun? Sun wir brauchen deine Hilfe!", rief Hasenohr und lief ein Stück zurück um zu schauen ob die Heilerin dort war.

Hasenohr schaffte es nach einiger Zeit Mausseele auf ihren Rücken zu hieven und machte sich auf den Weg zum BuschClan.


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