Kapitel 60 ~ [Special 1]
Genüßlich kuschelte ich mich an meinen Freund und nahm einen kleinen Schluck von meinem Wein. Wir saßen zusammen in unserem frisch renovierten Haus unter dem Dach, wo nun statt staubigen Dachboden eine gewaltige Sitzecke thronte, von der man durch eine neue große Fensterfront einen perfekten Blick auf den Wald hatte.
Es war schon spät abends und nur ein paar wenige Kerzen erhellten den Raum. Kooks und ich hatten es uns auf einem der Sofas mit Wein gemütlich gemacht und betrachteten einfach still die Natur.
Ich wurde, als Tae und Hobi mich geschnappt hatten, tatsächlich von jedem meiner Freunde, zu seiner Familie gezerrt und vorgestellt, was mir doch ziemlich unamgenehm war. Den Großteil der Namen konnte ich mir eh nicht merken und dass ich das erste Mal von den Rudelmitgliedern nicht ignoriert wurde, sondern bewusst angesehen wurde, machte es nicht viel besser. Alle begegneten mir offen und freundlich. Etwas, was ich in diesem Rudel noch nicht wirklich erfahren hatte.
Und als sei das nicht genug gewesen, hatten sich die Familien zusammengetan und in dieser Villa in einem großen Gemeinschaftsraum eine lange Essenstafel zusammen gebastelt und diese mit Essen nur so überladen. Wir bekamen tatsächlich ein Festessen zur Begrüßung, mit dem keiner von uns gerechnet hatte. Es herrschte eine ausgelassene Stimmung im Raum, sodass selbst ich mich doch wohlfühlte.
Lag vielleicht auch an meinem Freund, der nicht von meiner Seite wich, aber es war dennoch schön.
Erst spät am Abend, als die kleinen Geschwister von Tae schon eingeschlafen waren, verschwanden sie alle nacheinander und ließen Kooks und mich alleine hier zurück. Unsere Freunde waren bei ihren Eltern und Kooks Eltern in ihrem eigenen Holzbau. Fanden wir nicht dramatisch und so beschlossen wir den Abend gemütlich und zusammen ausklingen zu lassen. Und so saßen wir nun zu Zweit Wein trinkend und kuschelnd unter dem Dach.
Nachdem Kooks noch einen Schluck getrunken hatte, räusperte er sich.
"Ich kann es noch nicht begreifen, dass wir jetzt tatsächlich wieder zuhause sind.", sprach er in die Stille. Ich nickte nur zustimmend.
"Ich glaube, das ist jetzt gerade wirklich das erste Mal wo wir so zusammen sitzen können...", fuhr er fort.
"Stimmt. Entweder waren wir draußen, oder mit den anderen in einem Zimmer.", stimmte ich zu.
"Nicht zu vergessen, der ganze Stress dabei.", stöhnte Kooks und ließ seinen Kopf zurückfallen. Ich lachte leise.
"Aber dafür haben wir jetzt ein wenig Ruhe.", grinste ich.
"Absolut verdient!", nickte mein Freund.
Zufrieden schwiegen wir uns wieder an und sahen aus dem Fenster.
"Es ist echt der Wahnsinn, was meine Eltern hier gemacht haben."
"Du untertreibst.", schnaubte ich.
Seine Eltern hatten tatsächlich alles an dieser umgebauten Villa, bis aufs kleinste Detail durchgeplant und zur Perfektion gestaltet. Man hatte das Gefühl in einem alten edlen Schloss zu sein. So war es zumindest eingerichtet.
Kooks lachte. "Du hast Recht."
Wir blieben noch eine Weile so sitzen, bis ich gähnen musste.
"Ist da jemand müde?", stichelte mein Nebensitzer, woraufhin ich ihm einen leichten Schlag gegen den Arm verpasste.
"Lass mich. Der Tag war lang genug.", erklärte ich und gähnte erneut.
"Dann lass uns schlafen gehen.", beschloss mein Freund und stellte unsere beiden Gläser auf einen kleinen Tisch vor dem Sofa und pustete die Kerzen aus.
Ich wollte gerade aufstehen, als er mich mit einen Mal packte, wie eine Prinzessin hochnahm und mich aus dem Raum Richtung Schlafzimmer trug.
"Hey, lass mich runter!", beschwerte ich mich, erntete dafür allerdings nur ein Lachen.
"Nö..", gab er nur als Antwort und ignorierte meine Befreiungsversuche, sodass ich es letzten Ende es aufgab und mich tragen ließ.
Im Schlafzimmer angekommen, legte er mich auf das riesige Bett, zog sich noch sein Shirt und seine Socken aus, bevor er neben mich krabbelte und sich dorthin legte. Seufzend setzte ich mich auf und zog mir ebenfalls mein Shirt über den Kopf, welches ich achtlos neben das Bett warf. Meine Socken fanden ihren Weg ebenso dorthin.
"Da wird man schon zu Bette getragen und wird dann nicht einmal ausgezogen.", beschwerte ich mich und ließ mich wieder zurück fallen.
"Hätte ich das tun sollen?" Mein Freund sah mich mit hochgezogener Augenbraue an.
"Ich kann es auch jetzt gerne machen.", grinste er dann und tippte auf meinen Hosenbund. Ich verdrehte die Augen und hielt seine Hand fest.
"Nein, danke. Ich will jetzt schlafen.", murmelte ich und kuschelte mich an ihn. Kooks seufzte noch einmal, bevor er die Decke über uns schlug.
"Aber bald...", flüsterte ich noch leise und ich hörte wie sich sein Herzschlag verschnellerte.
Grinsend schloss ich die Augen und sog seinen beruhigenden Duft ein. Es dauerte nicht lange und ich war tief und fest eingeschlafen.
.............................
Schweißgebadet fuhr ich hoch. Schweratmend schlug ich die Decke zur Seite und versuchte wieder zu Atem zu kommen. Aber gerade als ich dachte, alles sei wieder in Ordnung, durchfuhr mich wieder ein Hitzeschwall und ich wimmerte auf.
Erst jetzt wo es wieder soweit war, merkte ich, wie lange ich diesen Mist nicht mehr ertragen musste. Ich hätte mir schon viel eher Gedanken machen müssen, warum ich seit meinem Koma, nicht mehr meine Hitze bekommen hatte. Aber dafür war es nun zu spät.
Erneut wimmerte ich auf und krampfte mich zusammen. So schlimm wie jetzt war es noch nie gewesen. Ich blickte zu meinem Freund der neben mir lag und seelensruhig schlief. Sofort schlug ich meine Hand vor den Mund, damit mir keinen lustvollen Geräusche entkamen. So wie er dalag, oberkörperfrei, seine definierten Muskeln vom Mondlicht gezeichnet, sah er einfach heiß aus.
Damit ich ihn nicht durch mein Wimmern weckte, wollte ich aufstehen und aus dem Zimmer verschwinden. Betonung auf wollte.
Kaum hatte ich einen Schritt getan, durchfuhr mich eine erneute Hitzewelle und ich brach mit zitternden Beinen auf dem Boden zusammen.
"Suga?", meldete sich auf einmal die verschlafene Stimme meines Gefährten.
Als ich seine raue Stimme hörte, stellten sich alle Härchen meines Körper auf und ein wohliges Kribbeln durchlief meinen Körper.
"Alles in Ordnung?"
Ich presste meine Hand vor den Mund um nicht laut zu winseln. Allein seine Stimme machte mich wahnsinnig und auch sein Geruch, den ich mit jeder Sekunde intensiver wahrnahm, half mir nicht wirklich. Ich hörte wie das Bett knarzte und spürte auf einmal seine große Hand auf meinem Kopf, die sanft darüber streichelte. Mein Körper war so in Alarmbereitschaft, dass ich es nun trotz meiner Hand nicht aufhalten konnte und erstickt wimmerte. Sofort stoppte er mit seiner Bewegung.
"Suga? Was war das? Tut dir was weh?"
Ich krampfte erneut wegen einer Hitzewelle und keuchte auf.
"Meine... Hitze...", brachte ich mit größter Mühe hinaus. Kurz war es still. Nur mein schweres Atmen war zu hören.
"Ach, scheiße...", murmelte mein heißer Gefährte und kam zu mir auf den Boden.
"Komm her..."
Er wollte mich in seine Arme ziehen, doch ich hielt ihn davon ab.
"Nicht...", brachte ich hervor, musste aber dennoch aufstöhnen, da er trotzdem seine Hand auf meinen Rücken gelegt hatte.
"Du kannst mich nicht einfach abweisen, Suga. Du brauchst mich jetzt. Omegas sind noch empfindlicher in ihrer Hitze, wenn sie ihren Gefährten gefunden haben. Wenn dieser nicht bei ihnen ist, können sie im schlimmsten Fall sterben. Das vor allem, wenn sie noch nicht markiert sind."
Erschrocken sah ich ihn an. Er lächelte mir zu.
"Keine Sorge, ich werde nichts tun, was du nicht willst."
Ich nickte wie in Trance. Es war ein Fehler ihn anzusehen. Wie hypnotisiert sahen wir uns in die Augen. Ich konnte mich nicht von ihm lösen. Wie ferngesteuert nährte ich mich ihm und legte meine Lippen auf seine. Ich wimmerte, als er begann seine Lippen zu bewegen und ich erwiderte. Wenn mein Körper nicht schon in heller Aufruhr war, dann jetzt. Langsam zog er mich auf seinen Schoß und mein Körper kribbelte wie wild, an den Stellen, an denen er mich berührte. Ich wusste nicht wie er das schaffte, aber er stand mit mir auf und setzte sich wieder mit mir auf das Bett. Aus Luftmangel lösten wir uns und er sah mir wieder tief in die Augen.
"Du schmeckst sogar noch besser, als sonst.", raunter er heiser in mein Ohr und begann nun kleine leichte Küsse zwischen meinem Hals und Kiefer zu verteilen. Ich versuchte mein Stöhnen zu unterdrücken, als mich erneut eine Welle ergriff. Nur war es diesmal noch schlimmer. Es hörte gar nicht mehr auf und mir wurde wärmer und wärmer. Als wenn das nicht auch genug wäre, nahm der Schmerz immer weiter zu. Wimmernd rutschte ich auf dem Schoß meines Freundes hin und her. Er versuchte es zu unterdrücken, aber dennoch hörte ich es. Er stöhnte. Mir lief ein heißer Schauer über den Rücken.
"Wenn du so weitermachst, zerrst du aber ganz schön an meiner Selbstbeherrschung. Dein Geruch ist schon herrausfordernd genug.", knurrte er leise. Doch ich konnte vor Schmerzen keinen klaren Gedanken mehr fassen.
"Mach dass es aufhört.", flehte ich ihn fiebrig an. Nachdenklich und unter Spannung sah er mich an. Er schien nachzudenken, ehe er nickte.
"Ich werde aber klein anfangen und nur das tuen, was du willst."
Sofort nickte ich schwach.
"Bitte mach einfach, dass es aufhört.", flehte ich erneut.
Ganz sanft drehte er uns um und legte mich auf das Bett. Dann kroch er über mich und begann mich langsam, aber dennoch intensiv zu küssen. Mir blieb fast das Herz stehen. So nah und intensiv hatte ich meinen Gefährten noch nie gespürt. Der Kuss wurde immer hungriger, aber es reichte nicht um meine Schmerzen zu vergessen.
"Mehr...", jammerte ich, als ich wieder krampfte.
Zuerst zögerte er, doch dann begann er mit seinen Lippen meinen Oberkörper zu erkunden. Seine eine Hand fuhr meine Seite entlang, während er sich auf der anderen abstützte. Als er dann plötzlich an meinen Nippeln anfing zu spielen, entkam mir ein hohes Stöhnen. Erschrocken schlug ich meine Hand vor den Mund, doch er nahm sie wieder weg und küsste mih kurz.
"Dir muss das nicht peinlich sein. Ich liebe deine Stimme.", hauchte er mir in mein Ohr, was mich erneut aufkeuchen ließ.
Danach setzte er seine Reise über meinen Oberkörper fort. Er ließ seine Zunge über meinen Bauch tanzen und strich neckend mit seinen Fingern leicht unter den Bund meiner Hose. Dieser Moment, wo er meiner Mitte so nah war, legte einen Schalter in mir um. Mein Blut schoss in meine südlich Regionen und ließ mich steif werden. Mir wurde noch wärmer. Aber diesmal war es eine angenehme Wärme, die mich kurz wohlig aufseufzen ließ.
Ich blickte meinen Freund aus fiebrigen Augen an, der seine Bewegungen irritiert gestoppt hatte. Ich zog ihn zu mir hoch und legte sanft meine Lippen auf seine. Mein Körper kribbelte wie verrückt und ich wusste ganz genau, was ich jetzt wollte.
Ich wollte ihn ganz spüren, nicht wie bisher nur so ein bisschen. Nein, ich wollte mit ihm endlich verbunden sein. Ich lößte mich von seinen Lippen.
"Markier mich.", bat ich ihn, wobei es eher eine Mischung aus Raunen, Wimmern und Seufzen war. Mein Freund sah mich mit großen Augen an.
"Bist du dir sicher? Nicht dass es nur wegen..." Ich unterbrach ihn, indem ich ihn küsste.
"Ich war mir nie sicherer. Markier mich, mach mich zu deinem.", winselte ich.
Ich küsste ihn erneut, musste aber aufstöhnen, als er sanft an meiner Lippe knabberte.
"Ich liebe dich.", stöhnte ich und verband unsere Lippen erneut. Etwas verwundert hörte ich kurz auf, als Kooks nicht erwiderte. Er hatte Tränen in den Augen.
"Das ist das erste Mal, wo du mir das wirklich sagst.", flüsterte er, ehe er sich wieder fing.
"Ich liebe dich auch.", hauchte er und drückte mir ebenfalls einen Kuss auf.
Dann zog er sich aber zurück und musterte mich nun mit einem hungrigen Blick. Seine Augen waren dunkel vor Lust und er leckte sich über die Lippen.
"Ich werde mich aber nicht zurückhalten können, wenn du mich so fragst.", knurrte er rau.
Ich stöhnte erneut auf. Seine Dominanz, die er ausstrahlte, macht mich mehr als an und ich schlang meine Arme um seinen Nacken.
"Wer hat gesagt, dass du das tun sollst?", hauchte ich mit erregter Stimme. Er knurrte erneut und drosch dann seine Lippen auf meine. Stöhnend und aufseufzend ließ ich mich fallen und genoss diese neuen Gefühle, mit denen mir mein Gefährte die Schmerzen nahm. Ich seufzte wohlig auf. Auch wenn ich es in gewisser Weise am nächsten Tag bereuen würde, war dies doch die beste Nacht meines gesamten Lebens.
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