Kapitel 46

Nachdem wir uns gestärkt hatten, waren wir schon bald wieder aufgebrochen. Die Knochen hatten wir vergraben, damit wir keine allzu auffälligen Spuren hinterließen.

Jin hatte es übrigens dann doch wohl besser geschmeckt, als er gedacht hatte und zugeben wollte. Aber die Tatsache, dass er letzten Endes von uns allen die Knochen am saubersten abgeknabbert hatte, sprach doch für sich.

Wir waren weitergezogen und langsam änderte sich die Landschaft. Während wir zuvor durch einen lichten Wald mit Laub- und Nadelbäumen gezogen waren, waren wir nun in einem deutlich dunkleren Teil, wo ausschließlich Nadelbäume wuchsen und scharfe Felsen dominierten. Es wurde deutlich angenehmer hier zu laufen, als in dem Teil davor. Hier brannte die Sonne nicht und eine angenehme Brise strich durch unser Fell.

Wir trotteten hintereinander her, da wir nur noch so über die Felsen und Wurzeln kamen. Vor mir lief nur Jeongguk. Hinter mir reihten sich Jimin, Hoseok, Taehyung, Jin und Namjoon ein. Es war ruhig und wir konzentrierten uns darauf, dass wir nicht den Hang in den Fluss stürzten.

Aber als wir gerade nacheinander auf einen größeren Felsblick sprangen, gerade sprang Hoseok herüber, begannen wieder schwarze Flecken vor meinen Augen zu tanzen.



.....................


Mit zusammen gekniffenen Augen betrachtete der schwarze Alpha von weiter oben die sieben Jungwölfe, die etwas unter ihm am Felsen liefen. Seit sie die Sieben entdeckt hatten, hatte er den nachtschwarzen Wolf ins Auge gefasst und überlegte wie er die restlichen Wölfe beseitigen könnte. Er begann zu grinsen, als er sah wie sie nacheinander auf einen etwas höheren Stein sprangen. Grinsend sah er zu dem letzten in der Reihe.
‘Wenn der letzte springt, springst du ebenfalls und stürzt ihn die Felsen herunter!’, befahl er einem jungen athletischen Jäger, der sofort nickte und sich nieder kauerte.
Grinsend sah er zu dem breitgebauten gelbbraunen Wolf. Er schien mit der Stärkste zu sein und wenn er ihn auf so eine einfache Art und ausschalten konnte, war das mehr als perfekt.


..........................


Ensetzt riss ich die Augen auf und sprang auf meine Pfoten. Ich sah gerade wie Jin landete und Namjoon zum Sprung ansetzte.

Ohne auf meinen Freund zu achten, der mich wahrscheinlich festgehalten hatte, als ich umgekippt war, zwängte ich mich an den anderen vorbei und stieß mich kräftig ab um zurück zu springen.

Nein!’

Noch in der Luft prallte ich mit Namjoon hart zusammen und wir fielen zurück. Genau rechtzeitig, denn hinter mir ertönte ein fremdes Jaulen.

Allerdings erwischte mich der fremde Jäger noch mit seinen Krallen an meiner Flanke, dass meine Flugbahn nicht gerade verlief, sondern ich an den Rand der Felsen klatschte und meine Hinterläufe in der Luft hingen. Zum Glück hatte mich der Fremde nicht mit sich mitreißen können. Er hatte deutlich weniger Glück mit seiner Flugbahn als ich und war weiter unten auf den Felsen geprallt und blieb dort regungslos liegen.

Ich schaffte es tatsächlich nach wenigen Sekunden mich von selbst wieder hochzuziehen und war sofort bei Namjoon, der etwas desorientiert am Boden lag.
Steh auf verdammt!’, knurrte ich und schnappt nach seiner Flanke.

Sofort war er auf den Beinen und starrte mich entsetzt an. Doch bevor er mit mir schimpfen konnte, ergriff ich das Wort.

Spring!’

Und schnappte erneut nach seinen Beinen. Um meinen Zähnen zu entkommen, tat er das was ich sagte und sprang zu den anderen. Ich folgte ihm sofort.

RENNT!’, schrie ich den Sechs entgegen und kniff Namjoon in seine Flanke. Zuerst stockten sie, aber als sie das laute wütende Heulen des schwarzen Alphas hörten, der erst jetzt begriffen hatte, was da passiert war, zogen sie den Schwanz ein und begann zu rennen.

BRINGT IHN MIR!”, tönte dessen lautes Heulen bis zu uns.

Wir jagten los. Etwas über uns in den Felsen die Meute unseres Feindes, nur darauf bedacht so schnell wie möglich zu uns zu stoßen und uns den Gar aus zu machen.
Die ganze Zeit hörten wir hinter uns das wütende laute Heulen.

Die Landschaft wurde immer steiniger und erdiger und mittlerweile waren die Jäger direkt hinter uns. Sie hatten einen Weg zu uns herunter gefunden. Das Heulen wurden immer lauter und sie kamen immer näher. Die Erde schien unter unseren trmmelnden Pfoten zu erzittern.

Etwas irritiert sah ich auf den Boden, während des Rennens. Kam es mir nur so vor, oder fing der Boden an wirklich zu beben und zu rutschen? Plötzlich ertönte ein lautes Krachen.

Entsetzt sah ich hoch zum Berg, wo das Geräusch herkam. Ich riss meine Augen auf. Einige große Steinblöcke hatten sich gelöst und kamen auf direktem Weg auf uns zu und rissen dabei weitere Steine, Erde und Pflanzen mit. Warum mussten wir ausgerechnet jetzt einen Steinschlag mitbekommen?!

Da vorne ist eine Höhle! BEEILT EUCH!!’

Sofort folgte ich dem Ruf meines Freundes und jagte mit den anderen hinterher Richtung des Felsspaltes den er entdeckt hatte. Ich war der letzte und die Steine kamen immer näher. Verzweifelt beschleunigte ich, um noch die Spalte zu erreichen, bevor ich unter den Steinen begraben wurde.

Yoongi!’
Ich hörte einen schrillen Schrei, als ich plötzlich am Nacken gepackt wurde und zur Seite gerissen wurde.

Ich baumelte an meinem Nackenfell in dem Maul eines Wolfes. Ängstlich schloss ich die Augen und hörte nur noch ein lautes Krachen. Doch der Schmerz blieb aus.

Verwirrt blinzelte ich… und sah nichts. Ich war offenbar in der Höhle, die allerdings nun verschüttet war. Aber wer…

Suga… Bist du okay?’
Ich hörte die ängstliche Stimme meines Freundes. Vorsichtig wurde ich abgesetzt und wimmerte leise.

Oh mein Gott… Suga…’
Sofort war er bei mir und leckte mir über die Schnauze. Ich kuschelte mich wieder an ihn und seufzte leise. Ich hörte ebenfalls erleichtertes Hecheln von seinen Freunden, aber wer hatte mich gerettet?

Vielleicht kannst du uns ja erklären, was da gerade passiert ist.’, brummte die tiefe Stimme Namjoons hinter mir. Also hatte er mich gerettet?

Aber vielleicht erst, wenn wir wieder zu Atem gekommen sind.’, fügte er hinzu und ging zu Jin um sich neben ihn nieder fallen zu lassen. Ich atmete einmal tief durch um wieder Luft zu bekommen, die in meinen Lungen nur so brannte. War vielleicht keine schlechte Idee.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top