Kapitel 35
“Aber mal ganz ehrlich. Was haben die bitteschön für ein Grund gehabt, dass sie dich tot sehen wollen?”, fragte Taehyung verwirrt.
Jeongguk seufzte frustriert.
“Wenn ich das mal wüsste… Das war auch der Grund, warum ich heute nicht in der Schule war. Appa hatte eine Krisensitzung einberufen und unter anderem wurde über die möglichen Gründe spekuliert.”
Die anderen nickten alle verstehend. Ich blieb still und sah zu Boden.
Es war mittlerweile abend und wir saßen zu Fünft in Jeongguks Zimmer und unterhielten uns. Ich hatte mich an Jeongguk gelehnt, der an seinem Bett saß und einen Arm um mich gelegt hatte.
“Und habt ihr eine Idee warum die anderen Rudel dir an die Gurgel wollen?”, hakte Hoseok nach.
“Nicht direkt an die Gurgel…”, murmelte ich abwesend.
Ich dachte an den Traum, oder die Träume? Jetzt war ich mir unsicher. War das mit der UrLuna wirklich passiert, oder hatte ich einfach zu viel Fantasie?
“Wie meinst du denn das, Suga?”, fragte Jimin verwirrt.
Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch und sah, dass alle mich ansahen. “Was?”
“Na, was meinst du damit, dass sie ihm nicht direkt an die Gurgel wollen?”, erklärte Hoseok geduldig.
Ich wurde rot und sah auf den Boden. Sollte ich ihnen wirklich davon erzählen?
“Erklär es uns einfach. Wir verurteilen dich nicht für deine Gedanken.”, sprach mein Gefährte mir Mut zu und strich über meinen Rücken.
Ich seufzte, nickte aber dann zögerlich.
“A… aber ihr dürft mich nicht für verrückt halten, oder so…”, murmelte ich.
“Das werden wir nicht.”, versprach Taehyung und die anderen nickten ebenfalls.
Ich holte nichmals tief Luft und begann dann zu erzählen.
“Ich... ich habe glaube ich so etwas wie Visionen. Ich weiß das klingt mega unglaubwürdig, aber… Jedenfalls schon an dem Morgen vor ein paar Monaten... bevor diese Männer in die Klasse gestürmt sind um Jeongguk zu holen, hatte ich einen Traum…
Ich hab schon gesehen wie diese Männer die Klasse stürmen, Jeongguk rausholen, ihn in den Keller bringen und ihn dann umbringen. Ich habe das alles schon gesehen. Ich bin also nur hin um das Schlimmste zu verhindern. Ich wusste irgendwie, dass das nicht nur ein Traum war. Und dann in der Nacht wo wir zwei im Wald geschlafen haben… Da hab ich dieses Rudel, das uns angegriffen hat, gesehen, wie es geplant hat Jeongguk zu entführen und ihn für seine Zwecke zu gebrauchen.”
Ich hörte erstmal auf zu reden und wartete ihre Reaktion ab. Erst einmal sagte niemand etwas.
“Ufff…”, kam es dann nach einer Weile aus Jimin.
“Das ist krass… und irgendwie hilfreich.”, gestand er.
“Aber das erklärt noch nicht, was sie von ihm wollen.”
Ich atmete nochmals tief ein.
“Es… es gibt da eine Prophezeihung, sofern ich das richtig verstanden habe…”, murmelte ich.
“Eine Prophezeihung?”, hakte Hoseok verwirrt nach.
Ich nickte langsam.
“Scheinbar schon ziemlich alt. Jedenfalls besagt diese quasi, dass die Kinder, eines bestimmten Rudels, wenn sie während eines Blutmondes geboren wurden, die Königswölfe sind und alle Rudel in ihrem Umfeld beherrschen. Und scheinbar ist genau dieses Rudel hier damit gemeint...”
“Was?!”, kam es entsetzt aus den anderen.
Nur Jeongguk blieb still. Während die anderen diskutierten, was sie davon halten sollten, fragte er mich leise:
“Von wo hast du das mitbekommen?”
Ich sah vorsichtig zu ihm hoch. Er sah nachdenklich aus.
“Ich… als wir zusammen im Wald geschlafen haben. Noch vor der Sache mit den fremden Wölfen, da hab… ich hab glaube ich, wirklich die UrLuna getroffen.”, murmelte ich leise.
“Du hast was?!”, die anderen schienen geschockt. Offenbar hatten sie uns doch zugehört.
Mein Freund sah nicht weniger überrascht aus, fing sich aber schnell wieder.
“Weißt du noch wie diese Prophezeihung genau lautete?”, fragte er nach.
Ich versuchte mich zu erinnern, musste allerdings passen. Leicht schüttelte ich meinen Kopf.
“Leider nicht. Tut mir leid.”
Er seufzte.
“Nein, alles gut. Um ehrlich zu sein, hab ich diese Theorie heute schon einmal gehört. Von einem der Ältesten. Allerdings hatte mein Vater das nur als Humbug abgetan. Aber wieso sollte die UrLuna zu dir kommen.”
Ich wurde rot und sah zu Boden.
“Keine Ahnung…”, versuchte ich es.
“Du lügst.”, stellte Tae trocken fest.
Ich schluckte und wurde noch röter.
“Du kannst uns doch vertrauen, immerhin sind wir deine Freunde.”, versuchte Hoseok mir Mut zu machen.
Ich seufzte frustriert. Ich kannte sie mittlerweile gut genug, dass sie eh nicht locker lassen würden.
“Naja… Männliche Omegas, haben immer ein weißes Fell und auch nur die haben als Werwölfe dieses weiße Fell. Das liegt daran, dass die UrLuna sie als ihre Söhne annimmt und sie so quasi direkt Kinder des Mondes und des Lichts sind…”, erklärte ich das, was mir noch im Kopf geblieben ist.
“Also bist du dann quasi ihr Sohn und kannst sie deshalb sehen?”, mit großen Augen sah mich Jimin an.
Zaghaft nickte ich.
“Und deshalb auch diese große und mächtige Gabe mit den Visionen…”, murmelte Jeongguk nachdenklich.
Wieder nickte ich leicht.
Dann war es erst einmal still.
“Krasser Scheiß…”, kam es irgendwann aus Taehyung.
“Ich kann irgendwie nicht ganz fassen, dass das alles echt sein soll.”
“Geht mir genauso.”, seufzte mein Freund.
“Aber nachdem was ich gerade gehört und schon mitbekommen habe, werde ich, nicht so wie mein Vater, dieser Prophezeihung keine Achtung schenken.”
Er lächelte mich an.
“Ich vertraue meinem Freund, dass er sich da nichts ausgedacht hat und morgen gehen wir dem auf dem Grund.”
Fragend sah ich ihn an.
“Wie denn? Wir haben doch keine wirklichen Anhaltspunkte.”
“Doch die haben wir!”
Verwirrt sah ich zu Jimin, der mich nur angrinste.
“Wenn du irgendetwas über Mystik und Prophezeihungen wissen willst, musst du nur zum Frisör.”, lächelte er.
“Jiyong weiß gefühlt alles.”
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