Kapitel 27
Wir sahen zu wie die Sonne sich langsam dem Wasser entgegen neigte und dann auch darin versank.
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Fast schon in Trance begann Jeongguk mit einem Mal leise zu singen. Etwas überrascht sah ich zu ihm. Ich hätte nie gedacht, dass er so eine schöne Singstimme hätte.
Er bemerkte meinen Blick und grinste mich an, ehe er mich näher an sich zog. Ich ließ es zu und kuschelte mich auch etwas an ihn.
Ich lauschte seinem Lied, das ich bisher noch nie gehört hatte, während er mir sanft durch die Haare fuhr. Ich genoss es von ihm gekrault zu werden. So etwas hatte bisher niemand getan und es fühlte sich einfach mega gut an.
Als er immer leiser wurde und sein Lied somit beendete, war die Sonne schon fast komplett in dem Wasser versunken.
Ich spürte wie mein Gefährte mich anstarrte, weshalb ich fragend zu ihm aufsah.
Ohne meine unausgesprochene Frage wahrzunehmen, sah er mich einem undeutbaren Blick an und spielte weiterhin mit meinen Haaren.
“Du bist so schön.”, hauchte er schließlich. Ich wurde rot und sah weg, was ihm ein leises Lachen entlockte.
“Sag doch sowas nicht.”, murmelte ich.
“Aber wenn es doch die Wahrheit ist.”
Unsicher sah ich zur Seite. Ich hatte noch nie so etwas gehört. Immer nur das Gegenteil.
Jeongguk schien meine Unsicherheit zu spüren.
“Hey…” Er legte seine Finger unter mein Kinn und drehte meinen Kopf zu sich.
“Ich kann mir denken, was in dir grad vorgeht...”
Er sah mich mit einem traurigen Blick an.
“Es tut mir so leid, was ich dir angetan habe. Aber ich werde versuchen, dass du endlich mehr Selbstbewusstsein bekommst. Du bist eine tolle Person, Suga. Du hast die Welt verdient. Ich…”, er stockte kurz. “… Ich könnte mir niemand besseren an meiner Seite vorstellen als dich.”
Er strich mir ein paar Haare aus der Stirn.
“Jedes mal wenn ich dich sehe, wenn ich aufwache und du wieder auf meinem Bett liegst, rastet mein Herz einfach nur noch aus. Wenn du es wirklich zu lässt, du dich an mich kuschelst, an den, der dein Leben mit zur Hölle gemacht hat. Dass du mir einfach so verzeihst… Du weißt nicht was das mit mir macht. Jeden Tag verliebe ich mich ein bisschen mehr in dich. In deine Art, in dein Aussehen... Einfach alles an dir. Du bist so eine tolle Person, Yoongi. Ich versteh absolut wenn du nicht das selbe fühlst wie ich. Ich verzeih mir ja nicht mal selbst wirklich. Ich will nur, dass du weißt…”, er atmete einmal durch, ehe er mich fest ansah. “Ich liebe dich. Und daran wird sich auch nichts ändern. Du wirst immer einen Platz in meinem Herz haben, egal was ist.”
Ich starrte ihn nur an. Meine Sicht verschwamm. Besorgt sah mich Jeongguk an.
“Hab ich irgendetwas falsches gesagt?”
Ich schüttelte den Kopf und die ersten Tränen liefen über meine Wangen. Jeongguk strich diese mit seinem Daumen weg.
“Das... das ist nur das erste Mal, dass jemand sagt, dass ich ihm irgendetwas bedeute.”, schluchzte ich.
Ein wenig erleichtert seufzte er und zog mich in eine feste Umarmung. Ich krallte mich an ihn. Wir saßen eine Weile so da, bis ich mich etwas beruhigt hatte.
Jeongguk hatte die gesamte Zeit beruhigend meinen Rücken gestreichelt.
Jetzt löste er sich ein wenig von mir um mir in die Augen zu schauen.
“Ich werde dafür sorgen, dass du das immer wieder zu hören bekommst. Immerhin will ich, dass mein Gefährte glücklich ist. Du bist immerhin das Wertvollste in meinem Leben.”
Ich errötete wieder ein wenig, was ihn zu lächeln brachte. Er strich mir wieder durch mein Haar.
“Ich liebe dich.”, murmelte er eher zu sich selbst, als zu mir.
Mir wurde ganz warm und mit einem Mal, war mir seine Nähe mehr als Recht. So wohl und unbeschwert hatte ich mich bei ihm noch nie gefühlt. Mein Gefährte räusperte sich mit einem Mal.
“Ich weiß, eigentlich ist die Frage ziemlich dumm und ich weiß nicht mal, ob du das selbe fühlst und überhaupt…”, er klang ziemlich nervös, “… aber willst du… eventuell, du musst auch nicht antworten… ich meine… willst du mein fester Freund sein?” Gegen Ende wurde er leise.
Überrascht blinzelte ich, ehe ich seine Frage realisierte. Mir wurde mit einem Mal ganz warm und ich spürte ein heftiges Kribbeln in meiner Magengegend.
Ich errötete und sah zur Seite. Ich bemerkte wie Jeongguk mich vorsichtig ansah. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Aber…
Aber irgendwie war mir schon klar wie ich antworten wollte. Zögerlich wandte ich meinen Kopf wieder meinem Gefährten zu. Ich sah ihn allerdings nicht an. Ich nickte langsam. Ich spürte die Überraschung von ihm.
“Ich… also… ja. Ich… ich wäre gerne dein Freund…”, murmelte ich ganz leise und war wahrscheinlich so rot wie noch nie zuvor. Kurz war es still.
“Hey…” Jeongguks Stimme klang irgendwie belegt. Erschrocken sah ich ihn an. In seinen Augen glitzerten Tränen.
“Du musst dich doch dafür nicht schämen…”, murmelte er.
“Aber du…”, ich wurde von ihm unterbrochen, als er sich über die Augen fuhr.
“Ich bin nur glücklich, verdammt.”, schluchzte er, ehe er mich an seine Brust zog. Automatisch kuschelte ich mich näher an ihn.
Irgendwie fühlte ich mich ihm näher als zuvor.
Ich sog seinen betörenden Duft ein. Ich hatte mich mittlerweile so an ihn gewöhnt, dass ich nicht mehr ohne ihn wollte.
Vielleicht lag es auch an der Matesache, aber ich wollte diesen Jeongguk, den ich neu kennenlernte, nicht mehr gehen lassen.
Ich lehnte mich wieder etwas zurück um ihn besser anschauen zu können. Er war doch der Schönere von uns… Er erwiderte einfach meinen Blick und wir sahen uns tief in die Augen.
Mir wurde ganz warm bei seinen liebenden warmen Augen. Ich merkte kaum, wie wir uns näher kamen. Erst als ich seinen Atem auf meinen Lippen spürte, bemerkte ich, wie nah wir uns doch waren. Doch mich störte das nicht einmal.
“Darf ich?”, hauchte mein Freund. Ich schloss die Augen und nickte ganz leicht. Er schien es dennoch gesehen zu haben, denn ganz vorsichtig legten sich seine Lippen auf meine.
Sofort war mein Körper in heller Aufruhr. Mein Bauch kribbelte wie verrückt, mir wurde noch wärmer als eh schon und ich nahm Jeongguks Geruch, so wie die Stellen, an denen er mich berührte, nochmal um einiges intensiver wahr.
Ich liebte dieses Gefühl jetzt schon. Wie es wohl erst wäre, wenn wir komplett aneinander gebunden wären, wollte ich mir gar nicht erst vorstellen.
Als mein Freund seine Lippen bewegte und mich noch näher an sich zog, erwiederte ich zögerlich und genoss dieses Gefühl. Ich wollte nicht, dass dieser Moment endet. Ich war… das erste Mal in meinem Leben… wirklich glücklich.
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