Kapitel 23

“Wie kommt es eigentlich, dass du so schnell vor uns keine Angst mehr hast? Also nicht, dass das etwas schlimmes ist.”, fragte Jimin mich.

Es war der Tag nach dem ich das erste Mal mit Kookie laufen war und wir seine Clique getroffen hatten.

Als wir zurück waren, die anderen Fünf waren noch grillen, war ich so müde, obwohl ich nichts getan hatte, dass ich in meiner Wolfsgestalt auf seinem Bett wieder eingeschlafen war.
Er schien auch nichts dagegen zu haben, schließlich war ich am Morgen dort wieder aufgewacht.

Diesmal aber ohne vom Bett hinunterzufallen.
Nach dem Frühstück war dann Jimin aufgetaucht und hatte Kookie und mich eingeladen mit zu ihm zu kommen und da waren wir jetzt.

Jimin war echt voll in Ordnung. Wenn er jemanden ins Herz geschlossen hatte, merkt man dies auch.
Auch wenn ich noch immer nicht ganz verstand, warum ich jetzt dazu gehörte.

Kookie und Jimin zockten, während ich nur neben dran saß und ihnen zu schaute. Und ich muss zugeben, für mich sah das ziemlich beeindruckend aus, wie sie ihre Charakter lenkten. Aber ich hatte so was noch nie aus der Nähe gesehen, also waren meine Bewertungskünste auch nicht die Idealsten.

Sie hatte gerade eine Pause eingelegt, damit Kookie aufs Klo konnte. In der Zeit hatte Jimin sich mir zugewandt.

“Also? Wie kommt das?”, halte er nach.

Ich sah ihn an und schnaubte: “Selbst wenn du mega Angst vor ein paar Personen hast, kommst du dir ziemlich schnell, ziemlich verarscht vor, wenn sie dich zum ersten Mal als Wolf sehen, dich nicht erkennen und das einzige was du zu hören bekommst ‘Oh mein Gott bist du süß!’, ‘Ach so ein süßer kleiner Welpe… wo sind denn deine Eltern…’ und so weiter ist.”

Jimin sah mich erst verwirrt an, bevor er in Lachen ausbrach. Ich drehte mich schmollend weg.

“Ist doch wahr.”, murrte ich.

“Ja, ist gut, ich versteh dich. Aber niemand von uns kam auf die Idee, dass du hinter dem weißen Flauschball steckst. Es tut mir leid, aber du bist halt wirklich klein als Wolf.”

Ich blähte die Wangen auf.

“Das musst du mir nicht sagen. Was denkst du, was ich dachte, als ich das erste Mal andere Wölfe gesehen hatte und alle ohne Ausnahme fast doppelt so groß wie ich sind.”

Jimin sah mich irritiert an.

“Das erste Mal? Willst du damit sagen, dass du gestern das erste Mal andre Wölfe gesehen hast?”

Ich nickte schüchternd.

“War ja auch das erste Mal laufen gewesen…”, murmelte ich leise.

“Ernsthaft?!” Er sah mich geschockt an.
“Wie kannst du in all den Jahren noch nicht einmal laufen gewesen sein?”

Ich starrte den Boden vor mir an.

“M… meine Eltern haben es verboten. Und wenn sie dich nur runtermachen und aufs schlimmste dich behandeln, wiedersetzt du dich ihnen auch nicht.”, murmelte ich leise.

“Alter, was sind das für Asoziale Spaten.”, murrte Jimin.

Mir kamen wieder die Tränen. Warum wurde ich nur so gehasst?
In diesem Moment ging die Tür wieder auf und Kookie kam herein.

“Du hast auf mich gewa- Was ist denn hier los?”

Sobald er mich sah, stürzte er auf mich zu und schloss mich in seine Arme. Ich legte meinen Kopf auf seiner Brust ab und seufzte frustriert. Wenigstens bei ihm fühlte ich mich mittlerweile halbwegs geborgen.

“Was hast du gemacht, Jimin?”, fauchte er seinen besten Freund an.

“G… gar nichts… ich…”

“Er hat nur gefragt, warum ich noch nie laufen war. Und wegen meinen Eltern…”, fing ich an zu erklären, bis mich eine erneute Welle der Trauer traf und ich mich noch näher an ihn drückte.

Ich atmete tief seinen wunderbaren Geruch ein und beruhigte mich langsam wieder, während er mir sanft über den Rücken strich. Ich schloss die Augen und lehnte mich gegen ihn. Er gab mir einen sanften Kuss auf meinen Haaransatz und ich seufzte wohlig auf.

Plötzlich hörten wir ein Klickgeräusch. Als ich die Augen öffnete, sah ich einen grinsenden Jimin auf sein Handy schauen.

“Ihr seid secht süß.”, grinste er.

Kookie lachte leicht und wandte sich wieder mir zu.

“Geht es wieder?” Ich nickte leicht.

Er löste sich von mir und sofort vermisste ich seine Wärme.

“Und Jimin… tut mir leid wegen eben…”, entschuldigte er sich beschämt bei seinem besten Freund.

“Ach, passt schon. Dafür hab ich mal deinen Beschützerinstinkt miterlebt und ein süßes Bild bekommen.”

“Zeig mal her.”

Jimin drehte sein Handy und zeigte uns das Bild. Sobald Kookie es sah, musste er lächeln.

“Schicks mir bitte auch. Ich bräuchte mal wieder ein neues Hintergrundbild.”

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