Ji-hoo



»Hör auf, zu nerven!«

Sowon, die im Prinzip eine kleinere Version von mir war, schmollte. »Ey, mit dir kann man einfach überhaupt keinen Spaß haben, echt.«

Ich schlug ihr auf den Hinterkopf. »Anrede.«

Sie schnaubte und das kleine 15-jährige Gör zeigte mir den Mittelfinger. »Ey, mit dir kann man einfach überhaupt keinen Spaß haben, echt, HYUNG.«

Ich grinste. »Besser.«

»Können wir jetzt bitte, ins-« Jemand rannte sie um und ich fing meine kleine Schwester auf.

Ich schüttelte den Kopf, weil ich Hope roch, bevor ich sie sah. Mein Blick traf ihren.

»Wird das jetzt so zur Gewohnheit? Mich oder einen meiner Familie umzurennen?«

Hope sah von dem Buch auf und erst mich und dann meine Schwester an. »Das war keine Absicht, ich war nur so vertieft in das Buch.«

Ich grinste und schanppte mir das Buch. »›Die Kunst des Krieges von Sun Tzu. Interessant. Wenn du es durch hast«, sagte ich und sah sie an, »sag mir, wie du es fandest.«

Sowon sah von mir zu ihr. »Ähm ... Hallo?«

Ich verdrehte die Augen. »Hope, dass ich meine nervige, kleine Schwester, Sowon. Sowon, das ist meine Ge- ... das ist ein Zweitsemester, der ich in Mathe Nachhilfe gebe.«

UH, das war knapp. Ich warf Hope das Buch hin und schob meine Hände in die Taschen.

Nur nicht geil werden.

Nur nicht zu tief einatmen.

Nur nicht zu lange hinsehen.

Nur nicht an das Video denken, das Milo mir vor drei Tagen geschickt hatte und auf das ich mir wie oft einen gewichst hatte? Drei Mal? Vier Mal? Mehr?

Nur nicht daran denken, wie sie meinen Namen gestöhnt hatte.

Ach Ssibal!

»Wir sollten weiter. Sowon und ich gehen-«.

»Ins Kino! Komm doch mit? Dann muss ich nicht in den scheißdummen Actionfilm, sondern wir könnten was anderes schauen. So was sie .... Ach keine Ahnung, was für Mädels eben.«

Ich trat Sowon in die Kniekehle und fing sie am Kragen wieder auf. »Nein.«

»Yah! Lass los! Warum nicht?!«

Hope blinzelte kurz verwirrt, bevor sie nuschelte: »Ach ja, stimmt, du ließt ja gerne Bücher. Wie sagtest du das noch mal? Ah, sie sind wie-« Sie formte mit meinen Lippen das Wort ›Frauen‹, damit meine Schwester es nicht begriff, und sah dann auf meinen Schwanz. Dann begann sie neu: »Ähm...«, Sie war unschlüssig, doch dann grinste Hope gemein und nickte. »Ich würde nichts lieber tun, als mit dir ins Kino zu gehen.«

Sowon sah mich fehlend an, aber ich starrte Hope grinsend in Grund und Boden. »Bist du dir das wirklich sicher, Babe?«

»Babe?«, fragte Sowon und sah von mir zu ihr. »Oh, sag mir nicht, dass das eine von deinen Weibern ist, Oppa.«

Ich grinste breiter. »Noch nicht.«

Sie erwiderte den Blick herausfordernd. »Nein, dass richtige Wort wäre: NIEMALS.« Meine Kleine steckte das Buch in ihre Tasche. »Und hör auf mich ›Babe‹ zu nenne.«

Ich legte den Kopf schief, als Sowon lachte und sich bei Hope einhakte, als wäre sie ebenfalls eine Erwachsene. »Das war wohl ein Fehler. Weißt du, wenn du meinem Bruder etwas sagts, das er nicht machen soll, macht er es erst recht. Und wen du ihm sagst, er soll es machen, dann ... hmm ... macht er es auch?« Sie drehte den Kopf zu mir und lief los, Hope mitziehend. »Du bist schon ziemlich komisch, weißt du das?«

Niemals.

Das Wort hallte in meinen Gedanken wieder, und sah Hopes Kehrseite an.

Nein, nicht niemals. Sicher nicht, niemals.

Ich grinste also nur und folgte den beiden.

»Wie alt bist du denn, Hope?«

»Ich bin 20 und werde bald 21 und du Sowon?«, fragte sie zurück. Dabei sah sie immer mal wieder zu mir. Ich lächelte sie verheisungsvoll an, während meine Schwester babbelte.

»Ich bin 15, wird aber bald 16 und darf dann«, sie seufzte, »zum ersten Mal die Paarungswoche mitmachen.«

Mein Lächeln verschwand und ich schluckte. Allein der Gedanke ...

Shit, Milo und ich, würden wahrscheinlich Jahre damit verbringen, jeden Rüden wegzubeißen, der nur einmal zu viel schnupperte.

»Und dann finde ich endlich einen Gefährten. Bestimmt ist das total romantisch! Hast du schon einen? Ji-hoo hatte mal eine, aber weil er so jung war, und sie einander nicht mochten, hat er abgelehnt. Boah, du hättest unsere Mutter sehen sollen! Die war außer sich.«

Nun presste ich die Lippen zu einem dünnen Strich. Und sah weg. Am liebsten würde ich ihr das Maul stopfen, nur leider hatte ich diese kleine Ratte echt lieb. Also blieb das wohl aus.

Also sagte ich nur: »Du stellst dir das etwas zu romantisch vor, Sowon. In der Paarungswoche suchen nicht alle einen Partner. Manche wollen einfach nur ficken.«

Hope verspannte sich. »Ich denke, es kann schon romantisch sein, seinen Gefährten zu finden. Es kommt wohl auf die Person an, die sich auf einen prägt«, erklärte sie und ich spürte, wie unangenehm ihr das war. »Aber, Sowon, genieße die Zeit. Es werden sich bestimmt viele ansehnliche Rüden auf dich prägen und dann musst du einfach auf dein Herz hören. Bei dem du dich am wohlsten fühlst, den wählst du als deinen Gefährten aus. Aber wenn du nur Spaß haben willst, dann hab das auch. Wieso sollten nur die Männchen ihren Spaß haben, nicht wahr?« Sie zwinkerte ihr zu. Dann sah sie mich an. »Ach, das wusste ich gar nicht. Heißt das etwa, dass er nicht noch einmal ablehnen darf?«

Sie hob eine Braue und schmunzelte mich an.

Ich sah sie einfach nur an. Sie hatte ja keine Ahnung. Meine Mutter und mein Vater und auch Sowon, waren mir im Leben am wichtigsten. Sie zu enttäuschen, war nichts, was ich wollte, oder mit dem ich klar käme. Klar, meine Mutter wusste bedingt von meinen Frauengeschichten, doch solange ich mich nicht prägte, war das okay. Soweit ich wusste.

Wüsste sie jedoch hiervon ...

Nein, wenn ich es ablehnen würde, bräche es ihr das Herz.

»Sag mal«, setzte meine Schwester an und vertreib jeden weiteren Gedanken. »Kommt Milo auch noch? Du wolltest dich doch mit ihm treffen, oder?«

Ich sah sie an. Ihre roten Wangen, das Glitzern in ihren Augen. Mondgöttin, hörte diese bescheuerte Schwärmerei denn nie auf? Sie war in den Arsch verknallt, seit sie laufen konnte. Sie wollte früher sogar, das Milo sie zum Kindergarten brachte. Bis heute kritzelte seinen Namen tausendfach in ihre Schulhefte und ich glaubte, sie hatte sogar ein Foto von ihm unter dem quietschrosa Kopfkissen.

Wir erreichten das Kino. »Ich glaube nicht. Er hat heute nach dem Kurs noch Alpha-Erben-Zeug zu erledigen. Du musst dich also bin zum Wochenende gedulden.«

Sie schnaubte enttäuscht. »Aber bis zum Pizza-Pasta-Eis Debakel sind es noch vier Tage, Oppa.«

»Armes kleines Mädchen«, meinte ich nur und schob mich an den beiden vorbei zur Kasse. Dabei streifte ich Hopes Hand und mein Blick huschte zu ihr. Mit einer Intensität, die ich kaum beschreiben konnte, fuhr ich mit Blicken ihre Konturen nach.

Wir sahen einander kurz an, ehe Sowon sich zwischen und schob, verhinderte, dass ich ihre Lust witterte, und erklärte: »3 Mal ›La La Land‹ bitte.«

Ich wirbelte herum, aber als sie mich glücklich du ein bisschen hinterlistig anblinzelte, seufzte ich ergeben und zahlte einfach. »Es musste ja fucking ›La La Land‹ sein.«

Hope kicherte, wühlte in ihrer Tasche herum, während wir zusammen hoch in die zweite Etage liefen und uns in die Schlange stellten, die zum Popcorn, Chips mit Käsesauce, Gummibärchen, wie auch verschiedenen Getränken und Eis Verkauf führte.

Sie holte das Geld heraus und reicht es mir. »Für das Ticket«, erklärte sie und sah zu Sowon. »Was ist ein Pizza-Pasta-Eis Debakel?«, fragte sie belustigt und ließ die offensichtliche Schwärmerei unkommentiert, bis auf einen Satz, den sie wohl nicht runterschlucken konnte. »Sowon, es gibt da draußen viel besser Jungs als Milo«, Ihre Augen wanderten zu mir. »Selbst dein Bruder wäre eine bessere Wahl als er.«

Oh.

Mein Grinsen wurde breiter, als ich das Verlangen in ihren Augen sah.

»Armer Milo. Und dabei gibt er sich doch so Mühe, dass es seiner kleinen Schwester an nichts fehlt.« Ich schob die Hand mit dem Geld weg. »Nein, Babe, das geht auf mich. Ich will doch kein Arschloch sein«, neckte ich sie und ließ sie in meinen Zügen sehen, wie sehr mir diese Aussage bezüglich mir und der besseren Wahl gefallen hatte.

»Also«, setzte Sowon an, die nichts mitbekommen hatte, weil sie schon auf die Auswahltafel sah, »Das Pizza-Pasta-Eis Debakel habe ich erfunden. Einmal im Monat, übernachten wir bei Milo und schauen Filme, spielen Spiele und chillen. Manchmal darf ich eine Freundin einladen. Aber ich denke, jetzt wo du dabei bist ... Warte«, sie wirbelte herum. »Du machst doch mit, oder? Ich meine, du wohnst ja jetzt da. Also ... Ja, ja du bist dabei, was red ich denn für einen Quatsch«, brabbelte sie und ich seufzte ergeben. Götter dieses halbstarke Ding war wirklich eine Labertasche. Ich bestellte einfach von allem etwas, als wir an der Reihe waren und Sowon, Hope die Ohren abkaute und ausführlich darüber erzählte, was wir immer so spielten und das eigentlich immer auch ›Freundinnen‹ von uns dabei waren, die aber ja nicht so nett waren, wie die Weiße.

Ich verdrehte hin und wieder die Augen, als meine Schwester sehr detailliert beschreib, wie nett und lustig Milo zu ihr war und dass sie ihn total cool fände. Bla, bla, bla.

Letztlich hielt sie erst die Klappe, als wir saßen, der Vorhang aufgezogen und die Lichter ausgeschaltet wurden.

»Der Mondgöttin sei Dank«, nuschelte ich und zog mein Handy raus. Ich stelle das Licht auf low und rechnet aus, wie lange ich mir den Scheiß hier geben müsste.

Hope griff sich ein paar Popcorn und zog an ihrem Strohhalm.

»Deine Schwester ist wirklich süß«, sagte sie gerade so laut, dass ich es hören konnte. »Und das Pizza-Pasta-Eis Debakel hört sich nach Spaß an, aber ich sollte nicht dabei sein. Ich möchte euch beide nicht unnötig ablenken wegen ... dem, was zwischen uns dreien ist.«

Sie lächelte mich an und nahm wieder den Strohhalm zwischen die Lippen.

Mir nicht vorzustellen, wie sie statt des Halms meinen Schwanz im Mund hatte, war unmöglich. Ssibal, wirklich unmöglich. Mein Blick huschte demnach auf ihre Lippen und als sie aufhörte zu trinken und ihr ein Tropfen an der Unterlippe hing, hob ich die Hand und wischte mit dem Daumen darüber.

Ich wollte viel lieber meine Zunge darüber gleiten lassen, wollte unbedingt in diese Lippen beißen, so wie sie in meine gebissen hatte, aber meine verdammte, kleine Schwester war ja hier. Also begnügte ich mich damit, meinen feuchte Daumen, zwischen meine eigenen Lippen zu zwängen und den Tropfen abzulecken.

»Ich persönlich, denke ja, dass du unbedingt dabei sein solltest. Das traditionelle, Wahrheit oder Pflicht, dass Sowon immer spielen will, um Milo jede noch so kleine Info aus dem Arsch zu ziehen, könnte ziemlich interessant werden.«

Sie starrte nun auf meine Lippen und leckte über ihre.

Shit. Und schon wieder war ich hart.

Dann schluckte Hope und zeitgleich zuckte mein Schwanz. Ihre Augen flogen wieder zu meinen und sie sagte: »Na schön, aber nur mit meiner besten Freundin an meiner Seite. Mit euch beiden will ich nicht ... noch mal allein sein.«

»Hm«, machte ich und beugte mich näher zu ihr. »Das wird keine Orgie, Hope. Meine Schwester ist immerhin auch dabei.« Noch näher, meine Lippen berührten ihr Ohr. Ich atmete ein. Götter! »Wie verhält sich die Sachlage denn, wenn du mit einem von uns allein bist. Ist das denn machbar für dich? Jetzt zum Beispiel. Wie ist es jetzt? Mit mir. Im Dunkeln.« Ich strich mit der Hand einmal an ihrem Oberschenkel entlang. »Deine Freundin kann mit. Keine Angst, wir benehmen uns.«

»Deine kleine Schwester kann mich aber nicht vor euch beiden ... nein ... vor meiner Lust und dann vor euch beiden beschützen«, erwiderte sie und drehte den Kopf, sodass wir uns direkt ansahen und ich nun nicht mehr ihr Ohr mit seinen Lippen fast streifte. Ihre Augen wanderten zu meinen Fingern, ohne, dass sie den Kopf bewegte.

»Es ist erregend«, gab sie leise zu und ihr Blick traf wieder meinen. »Ich weiß nicht, wie lange ich mich noch zurückhalten kann. Du musst wissen-«, sie schmunzelte leicht. »-meine Finger reichen mir langsam nicht mehr aus und da ich keinen Typen treffen kann, ohne dass ihr beide ausflippt, weiß ich wirklich nicht mehr, wie lange ich noch stark genug bin. Also bin ich genauso gefährlich wie ihr.«

Ich knurrte leise und sah zu meiner Schwester, die voll und ganz in den Film vertieft war. Meine Finger wanderten höher. »Wer sagt, das du widerstehen musst?« Ich strich nun über die Innenseite ihrer Schenkel.

Sie spreizte leicht die Beine und ihre Atmung wurde schneller. »Willst du mit mir schlafen-«, Sie kam ihm näher, »-Ji-hoo?«

Ich witterte sie. Ich roch ihre Lust. Meine Pupillen weiteten sich und ich legte den Kopf schief. »Sowon, ich muss kurz was mit Hope, klären. Wir verschwinden kurz raus.« Sie nickte, ins Geschehen des Films vertieft. Ich sah Hope an. »Komm.«

Ich stand auf, nahm ihr Handgelenk und zog sie einfach mit mir. Die Tür raus, die Treppe runter, den Gang entlang und ab in die nächste Nische, die guten Sichtschutz bot. Ich zog sie an mich und drückte sie dabei an die Wand. Schütze sie vor den Blicken der Leute, die uns eventuell doch entdecken könnten.

Meine Hand umfasst noch immer ihr Handgelenk und ich sah auf sie hinab.

»Du willst also wissen, was ich mit dir machen will?«

»Ich will wissen, ob du auch mit mir schlafen wollen würdest, wenn du nicht auf mich geprägt wärst.« Sie presste die Schenkel zusammen und atmete ein, dabei seufzte sie: »Willst du mich lesen, wie ein Buch?«

Ihr Blick war eine Mischung aus Verlangen und Verspieltheit.

Ich grinste teuflisch. »Und wie ich das will. Ich will dich im Nacken packen und von hinten jede Stelle freie Stelle Haut küssen. Ich will dich meinen Namen stöhnen hören, wenn ich mein Gesicht in deiner Pussy zu vergrabe«, raunte ich heißer. »Ich will deine Haare um mein Handgelenk wickeln. Ich will mir einen Weg über deine Haut zu deinem Bauchnabel küssen, während ich zusehe, wie sich Gänsehaut ausbreitet. Ich will dich beißen und hören, dass du darum flehst, ich soll zärtlich sein. Ich will dich dazu bringen, mich mehr zu brauchen, als ich dich brauche.« Ich sah sie an. »All das will ich, seit du in mich gerannt bist. Und Götter, es gäbe noch tausend andere Sachen.«

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