Ji-hoo
»Was heißt das? Sie kommt mit?«, fragte ich und starrte Milo an, der ans Auto gelaufen kam.
»Na ja, das, was es eben heißt. Meine ›Schwester‹ kommt mit auf die Party.«
Ich öffnete den Mund, schloss ich wieder und sah dann in den dunkler werdenden himmel. »Yah! Was soll der Scheiß! Muss das sein?«
Er sah mich nicht an. »Anweisung vom Alpha. Was soll ich machen?«
»Wider-fucking-sprechen?!«
Er lachte unlustig auf. »Bitte, nur zu. Er ist in seinem Büro.«
Milos Blick traf mich und ich schnaubte. Fuck. »Das versaut die ganze Scheiß Party. Ich wollte vögeln. Mehrer hintereinander oder gleichzeitig. Und ganz sicher wollte ich nicht den ganzen Abend versuchen, nicht über die Weiße herzufallen, nur weil die Göttin sich für lustig hält.«
»Weiß ich.« Milo zog sich den Helm auf und lief zu seiner Maschine. »Machs halt trotzdem. Ich kann nichts dafür, das der Alpha will, das ich sie besser ›kennenlerne‹. Mich nervt das am meisten. Ich steck in derselben Lage, falls du es vergessen hast. Lenkt dich ab. Such die deine Weiber und fick sie dir aus dem Kopf. Das klappt für gewöhnlich ganz gut.«
Als ob. Ich wusste, wie es für ihn war, wenn er sich geprägt hatte. Milo hatte ziemlich viel Selbstkontrolle, doch in der Zeit, meisten waren es nur Tage, in denen er so gebunden war, fiel es ihm dennoch schwer, nicht über besagte Weibchen herzufallen.
»Yah«, bremste ich ihn, als mir klar wurde, was der Penner da machte. »Was wird das?«
»Ich fahre auf die Party.«
Ich lachte und sah ihn in seinen Jeans, dem weit ausgeschnittenen T-Shirt und der Goldkette an. »Und wo ist der Helm für Hope.«
Nun lachte er. »Bro, in deinem Auto ist mehr platz als auf meiner Maschine. Du nimmst sie mit. Immerhin bist du ihr Lernpartner?«
»Ich ... Was?!«
Was faselte er da? Lernpartner? Wir hatten drei Kurse zusammen und das auch nur, weil ich es lustig fand, die kleinen Semester abzuchecken.
Er klappte das Visier auf und ich sah das Grinsen in seinen Augen.
»Motherfucker!«, fluchte ich und sah zu Hope, die aus dem protzigen Anwesen kam. Sofort versteifte ich mich und sah aus den Augenwinkeln, dass es Milo ähnlich ging. Doch eher er oder ich ihm sagen konnte, dass ich lieber nicht gehen würde, als mit ihr, saß der Wichser schon auf seiner Maschine und bretteret weg.
Wow. Super.
Meine Aufmerksamkeit huschte wieder zu Hope und mein Blick flog über sie.
Sie trug einfach nur eine Strickweste, die zu lang war um das unten drunter zu erkennen. Dunkle Strümpfe und ein paar hohe Schuhe.
»Babe, dir ist klar, dass das ne Party ist, oder?«
Sie lief an mir vorbei, setzte sich in den Wagen und schnallte mich an. »Sehe ich so aus, als würde mich das interessieren? Ich habe nicht einmal Lust dazu und meine Mutter hat mich in etwas reingezwängt, in das ich niemals rumlaufen würde, also akzeptiere, wie ich aussehe, Ji-woo«
Ich lachte, leckte mir die Lippen und stieg ebenfalls ein. Das sie meinen Namen falsch aussprach, ignorierte ich. »Schient so. Denn sonst könnte ich mir den Fetzen nicht erklären.«
Den Wagen auf die Straße lenkend, versuchte ich, sie nicht anzusehen. Als ihr Geruch mich jedoch traf, ließ ich die Fenster runter. Der Fahrtwind würde helfen.
Dennoch packte ich den Schaltknüppel fester als nötig. »Fucking Milo«, fluchte ich und lehnte mich gelassen im Sitz zurück. »Ich trete ihm in seinen Arsch.«
Ich ließ das Lenkrad los, zupfte an meinem schlichten weißen Shirt herum und strich einen nicht existenten Fussel von meiner schwarzen Jeans.
»Darf ich mit machen?«, fragte Hope und als ich ihr entgegensah, betrachtete sie meinem Körper. Kurz starrte sie auf meinen Schwanz, bevor sie zu mir hochsah. »Wieso lehnst du mich nicht ab? Bei Milo, dass er das nicht tut, kann ich irgendwie nachvollziehen, aber wieso du nicht? Es würde so schnell und einfach sein, du wärst mich los und ich dich.«
Ich lenkte mir die Lippen und meine Finger zuckten. Mein Kiefermuskel zuckte. »Ich hab meine Gründe, die das etwas schwieriger gestalten.« Dann lächelte ich. »Wenn du willst, dass dein Bruder dich flachlegt, ja, dann mach ruhig beim Arschtreten mit.«
Sie kniff die Augen leicht zusammen, was tatsächlich ganz niedlich aussah. »Er ist nicht mein Bruder. Er ist höchstens eine männliche Schlampe und mehr nicht«, widersprach sie und sah wieder auf die Straße. »Und was willst du mir damit sagen? Das er darauf steht? Wenn ja, dann nein danke. Ich begnüge mich dann damit, nur zuzusehen.«
Sie zog die Jackenärmel etwas höher und mein Blick glitt ihre Haut entlang.
Ich wandte den Kopf ab. »Ich hab ganz vergessen, wie ätzend so eine Prägung ist«, schnaubte ich. Die Musik etwas lauter drehend, überwand ich den Zwang, meine Hand auf ihr Bein zu legen und ...
Fluchend packte ich das Lenkrad. Ich hasste Milo gerade. »Lass ihn das mit der Schlampe nur nicht hören. Also es stimmt, versteh mich nicht falsch, aber du solltest es etwas netter verpacken, wenn du ihn angiftest.« Dann hob ich eine Braue. »Was meinst du, du schaust lieber zu?«
»Das ist meine erste Prägung und .... Ich hasse es. Aber es liegt wohl eher an euch beiden und nicht an der Prägung selbst«, erklärte sie und fröstelte etwas. »Könntest du die Scheiben wieder hoch machen? Mir ist kalt. Und mit zugucken meinte ich, dass ich zugucke, wenn du ihn in den Arsch trittst, damit Milo mich nicht zum Schluss noch anfasst.«
»Autsch! Was hab ich dir denn getan, Babe?« Mir auf die Nase tippend und dann zwischen und hin und her deutend, sagte ich: »Wenn ich nicht derjenige sein soll, der dich anfasst, bleiben die Fenster unten.«
»Ihr seid Arschlöcher. Mehr brauch ich nicht sagen.« Sie zog den Reißverschluss der Strickjacke höher. »Du hast sowieso schon die Grenze überschritten, genauso wie mein sogenannter ›Bruder‹.«
»Hört, hört«, lachte ich leise. »Arschlöcher, hm? Was haben wir dir den je gemacht? Ich für meinen Teil, hatte, bevor du in mich gerannt bist, noch nicht einmal das Vergnügen, oder? Du urteilst ziemlich schnell. Aber ich beiß an, also, was macht mich denn zum Arsch? Dass ich Frauen genieße?« Mein Lächeln verschwand. »Aber ich geb dir recht, ich bin etwas zu weit gegangen. Aber ... Na ja, du spürst ja selbst, wie schwierig das ist. Für uns Männer noch mehr als für euch. Wir sind immer nur an ein Weibchen gebunden und das doppelt so hart wie ihr. Immerhin könnte ihr bei den Bewerbern auswählen. Wir müssen im Normalfall um ein vernünftiges Wolfs-Weibchen buhlen. Kämpfen. Erobern. Jagen.« Beim letzten Wort traf mein Blick ihren und ich wusste, das er intensiv war. Ich kannte mein Gesicht und wusste, dass ich verdammt gut aussah. »Rein aus Interesse, wie weit ist der gute Milo denn gegangen?«
Sie starrte mich an. »Schön zu wissen, dass ich anscheinend nicht zu der Kategorie vernünftige Wolfs-Weibchen gehöre. Aber es wundert mich nicht. Wer will schon auf den weißen Wolf geprägt sein«, lachte sie und es war so unecht wie die Worte, die offensichtlich den Schmerz verbergen sollten. Sie sah aus dem Fenster. »Auf zwei Rüden geprägt zu sein, ist genauso schwer. Wenn ich euch beide sehen würde, wäre es wohl auf die Gesamtmenge auch doppelt so stark. Und wieso willst du das wissen? Damit ihr euch weiter über mich lustig machen könnt?«
Ich schnaubte. »Ich hab mich noch nicht ein Mal über dich lustig gemacht, aber okay. Keine Antwort ist wohl auch eine. Milo erzählt es mir sowieso. Zurück zu dem Büchereiproblem.« Ich deutete nach hinten, wo ein Haufen Bücher auf der Rückbank lagen. Mein Kiefer malte wieder, doch ich lockerte ihn und bog in die Zielstraße ein. »Hör zu, du bist öfter in der Bücherei, oder?«, fragte ich das Thema wechselnd. »Leider trifft das auch mich auch zu. Ich denke, es ist das Beste, wenn wir sie uns aufteilen. Ich nehm den Teil, in dem ich immer bin, und du hältst dich einfach fern. Wie klingt das? Denn ich würde ungern auf Bücher verzichten. Sie sind wie Frauen«, schnurrte ich lachend und parkte das Auto vor dem Verbindungshaus der Menschen.
Wieder sah sich mich an, lächelte zuckersüß und sagte: »Wie wär's mit NEIN?« Hope schnallte sich ab und wollte die Tür öffnen. »Glaubst du wirklich mich interessiert das? Ich geh in die Bibliothek, wann ich will.«
Ich griff über Hope hinweg und hinderte sie daran, die Tür zu öffnen. Mein Gesicht war ihrem plötzlich viel zu nahe, meine Instinkte kochten und mein Wolf brummte zufrieden.
»Willst du nicht wissen, warum Frauen für mich wie Bücher sind, Babe?«
Bei den Titten der Mondgöttin ich müsste mich nur vorlehnen und ich würde sie verschlingen können.
Hopes Augen sahen mir ernst entgegen, dann wanderte ihr Blick auf meinen Mund und wieder hinauf.
»Warum?« Ihre Stimme war auf einmal leise und Verlangen huschte über ihre Miene.
Ich beugte mich vor, brachte meine Lippe an ihr Ohr und meine Hand auf ihren Schenkel.
»Öffne die Beine wie ein Buch, lass deine Finger langsam ihre Seiten entlanggleiten«, raunte ich sinnlich und bewegte die Hand ein Stück höher. »Beachte jedes Wort, hör zu und lies sie immer und immer wieder. Bis du es auswendig aufsagen kannst.«
Ihr Atmen streifte meine Haut und andersherum, während sie die Beine tatsächlich öffnete.
»Geh ... weg.«
Ihre Stimme klang viel zu lustvoll, als das ich es ignorieren konnte. Ich biss in ihre Ohrläppchen.
»Bring mich dazu, Hope.« Oh Fuck, ich sollte das nicht machen. Aber mein Blut kochte in ihrer nähe. Mein Wolf brüllte bei ihrem Duft. Mein Herz hämmerte bei der Vorstellung, sie zu vögeln. Meine Hände wanderten höher und packten ihren Schenkel, bevor ich ihre Mitte erreichen konnte. »Shit, wenn du wirklich willst, dass ich aufhöre, stieg verdammt noch mal aus meinem Auto. Denn ich kann kaum noch klar denken.«
Sie zögerte. Kam mir aber dann näher, so nahe, dass unsere Lippen sich beinah berührten. Und dann ...
Hope beugte sich vor, biss mich in die Unterlippe, sah mich dabei provokant an und wandte sich dann ab. Bevor ich reagieren konnte, hatte sie bereits das Auto verlassen.
Ich starrte auf den leeren Sitz, mein Schwanz so hart wie schon lange nicht mehr und ich mehr als unzufrieden.
»Ah Ssibal!«, fluchte ich und schloss die Augen. Ich lehnte mich im Sitz zurück und atmete einmal tief durch, bevor ich selbst ausstieg und auf Milo zusteuerte, der Hope ansah, als sie sich zu ihm stellte.
Bei den beiden angekommen, grinste ich. »Ich nehme auf dem Rückweg deine Maschine und du darfst unsere gemeinsame Bekanntschaft rumkutschieren, denn ich fürchte, ich-«.
»Ji-hoo«, riefe jemand und warf sich an meinen Hals.
Ehe ich mich versah, hatte ich eine Zunge im Mund und Beine um die Hüfte geschlungen. Ich packte reflexartig den Arsch und erwiderte den wirklich verteufelt leidenschaftlichen Kuss.
Die Kleine löste sich von mir und ich sah Kate, nein Karen, nein ... Millie? Ach, ich sah dem Erstsemester, dass ich letzte Woche im Bett hatte in die Augen.
»Hey, Sweety. Du hier?«
Milos leises Schmunzeln ignorierte ich.
»Ähm ... ja, du hattest mich doch eingeladen.« Ich hob eine Braue, während sie die Arme um meinen Hals schlang. »Dummerchen.«
»Richtig, muss mir entfallen sein.« Ich grinste und sie presste schon wieder die Lippen auf meine. Richtig, das war die Kleine, sie so endlos lange rummachen wollte, bevor ich ihr an die Wäsche gehen konnte.
»Komm schon, lass und rein.«
Ich setzte sie ab und schob sie etwas von mir weg. »Geh schon mal vor, ich klär noch kurz was mit meinem Kumpel und seiner ... Schwester.«
Sie sah von mir zu Milo und Hope und nickte dann. Bevor sie abdrehte, griff sie mir jedoch forsch in den Schritt und betastete meine Härte. »Lass mich nicht zu lange warten, Ji-hoo.«
Sie ging und ich seufzte. Wie war das? Fick dir das Verlangen der Prägung aus dem Kopf? Immerhin müsste ich mir Heuet keine Mühe geben, eine willige Gespielin zu suchen. Was sonst auch nicht schwer warm aber na ja, das war jedenfalls ein sicherer Quickie.
»Wie als ist sie?«
Ich sah zu Milo. »Ich hoffe über achtzehn.«
»Ihr beide widert mich an«, meinte Hope und verschränkte die Arme vor meiner Brust.
Sowohl ich als auch Milo hoben eine Braue.
»Und warum, Schwesterschen?«, fragte Milo und irgendwie, obwohl ich wusste, dass sie nicht blutsverwandt waren, verzog ich die Lippen bei dem Gedanken, dass er sie genauso wollte wie ich.
Sie antwortete nicht. Stattdessen stampfte Hope auf dem Boden. »Ich halt das neben euch beiden gleichzeitig nicht aus. Ich geh rein«, fuhr sie uns an und ging zwischen uns hindurch. Sie steuerte die Tür an, doch Milo machte mehrere große Schritte und packte sie am Arm. Ziemlich grob sogar.
Ich schluckte ein Knurren herunter, wohl wissend, dass es wegen der Prägung war.
Milo zog sie an sich, sah ihr einfach nur in die Augen, knurrte dann einmal und beugte sich zu ihr. So wie ich es bene im Auto getan hatte. Was er ihr ins Ohr flüsterte, hörte ich nicht, doch ich sah, dass Hope sich erst versteifte und dann weicher wurde. Aber letzter Reaktion passte ihr Wohl nicht und als Milo dann auch noch schmeichelnd grinste, riss sie sich los und stampfte in das Haus, aus dem die Bässe nur so dröhnten.
Ich lief zu meinem Freund.
»Was hast du ihr gesagt?«
Er richtete sich auf. »Nur dass sie sich, wenn sie kein Blutbad und zwei wildgewordene Rüden, die sich durch die Menge beißen will, lieber aufpassen, dass ihr kein anderer Kerl zu nahe kommt.«
Ich sah ich an. Allein der Gedanke, dass sie jemand berührte, selbst Milo ... Ich knurrte tief.
»Was noch?«
Ich kannte ihn. Das war nicht alles.
»Eventuell habe ich erwähnt, dass, wenn sie sich nicht dran hält, meinen Schwanz als Strafe in ihrem Rachen wiederfindet.«
Ich verspannte mich, atme dann aber schnell ein, als ich seinen Blick spürte. »Klingt plausibel, wenn du mich fragst.«
Milo hob die Hand, schob sie in seine Hosentasche und beförderte eine Tüte mit zwei kleinen Pillen zutage.
Ich leckte mir die Lippen. »Ist das so sinnvoll? Mit der Pestbeule da drin?«
»Gerade dann, ist es sinnvoll. Glaub mir. Wenn du drauf bist, fällt es dir sehr viel leichter, eine Ablenkung zu finden, und den Fokus auf eine Pussy zu richten, die weniger ist wie sie.«
Ich seufzte und rieb mir durchs Haar. Dann nahm ich jedoch die Pille und schluckte sie runter. »Fein. Aber wenn das hier eskaliert, bist du schuld.«
Milo grinste einseitig und peilte dann eine Blondine an, die gerade Blickkontakt mit ihm suchte. »Lass uns ein bisschen Spaß haben.«
Ich lächelte auch und machte mich dann auf den Weg zu Josie, nein Kathrin? Nein, Joyce? Ach, ich machte mich eben daran, die kleine Kussverrückte zu suchen.
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