~67~
Mittwoch.~
Em P.o.v.
Nach der Schule musste ich dringend einkaufen. Meine Adoptivmama hatte demnächst Geburtstag und ich wollte das es perfekt für sie ist. Ich hatte mir vorgenommen einen großen Kuchen zu backen und eine Feier mit ihren engsten Freunden und Verwandten zu organisieren. Sie hat so viel für mich getan und war immer herzlich zu mir. Da ist es das mindeste.
Als ich fertig mit dem Einkauf war und mit vollbepackten Taschen nach Hause lief, sah ich Kyle, Luke und Jayden. Entwas nervös schaue ich mich um und ziehe in Erwägung die Straße zu wechseln. Ich habe nichts gegen sie, aber nach Jaydens Kuss von letztens bin ich noch zu aufgewühlt und ich kann ihm jetzt nicht gegenüber treten. Außerdem ist es mir ein wenig peinlich, da ich mich Zuhause umgezogen hatte, nun ein Kleid trage und ja ich habe nicht wirklich bedacht das es heute windig werden könnte. Also fürs Protokoll ich stehe hier vollbepackt mit Geschenkutensilien, einem Kleid und der Wind weht des Öfteren.
Das kann nur peinlich werden.
Und als hätte ich es geahnt, wurde ich entdeckt. Die drei kommen auf mich zu gelaufen und schmunzeln mich schon blöd an. Supi...
"Naaaa, was machst du hier so alleine?", fragt Luke fröhlich.
"Ich war auf dem Weg nach Hause. Habe ein wenig eingekauft.", versuche ich so normal es geht zu sagen. Hoffentlich merkt man mir nicht an das ich nervös bin.
"Ein wenig? Was hast du so besorgt?", fragt Kyle belustigt.
"Wieso bist du so angezogen und alleine?", möchte Jayden direkt wissen.
Ich sehe Jayden nicht in die Augen und versuche den Blick zu ihm zu vermeiden.
"Nur Sachen für eine Feier.", entgegne ich schlicht.
"Uhhh was für eine Feier? Sind wir eingeladen? Bestimmt, oder? Ohne uns wird es doof.", sprudelt es so aus Luke heraus.
"Leider nicht. Meine Adoptivmutter hat demnächst Geburtstag und ich kümmere mich um die Erledigungen. Hauptsächlich sind ihre Familie und Freunde eingeladen. Die sind alle schon älter und verheiratet und selbst Eltern. Es wird also keine Feier wie du es denkst.", sage ich lachend.
Luke ist zu lustig. Da schwindet meine Nervosität dahin. Naja... das dachte ich zumindest, denn Jayden mischte sich dann dazwischen.
"Ich habe dich was gefragt!", sagt er gereizt.
Kyle und Luke heben überrascht ihre Augenbrauen.
"Ich äh... also... es ist warm? Und.. die anderen sind Zuhause und ich wollte sie nicht damit nerven?", entgegne ich ihm eingeschüchtert.
Jayden schnaubt nur und funkelt mich böse an. Was hab ich denn jetzt wieder angestellt?
....das wird mir zu bunt.
"Ich geh dann mal. Man sieht sich.", teile ich mit. Ich möchte an ihnen vorbei und einfach nur nach Hause.
Jayden macht mir aber einen Strich durch die Rechnung und reißt mir die Taschen weg. Er sieht zu Kyle, der dann neben mir auftaucht und die restlichen Taschen nimmt, die ich noch in der anderen Hand hatte.
Verwirrt und überrumpelt schaue ich abwechselnd zu ihnen hin und her.
"Wir begleiten dich.", sagt Kyle lächelnd. Er wirkt nicht wirklich erpicht, aber Jayden erdolcht einen fast förmlich mit seinen blicken, sodass ich nicht anders kann als nachzugeben und sie zu mir zu führen. Zum Glück kommen meine Eltern erst relativ spät nach Hause....
Bei mir angekommen biete ich ihnen höflicherweise etwas zu trinken an. Luke der keine Taschen getragen hat, nimmt es zuerst dankend an und macht es sich an einem der Küchenstühle gemütlich. Kyle lässt sich auch nieder nur Jayden steht wie ein Fels in der Brandung da.
Er mustert mich. Ich habe bemerkt, dass er das immer wieder tut.
Ich weiß nicht wie ich das finden soll. Ich verwerfe also meine Gedanken an ihn und Räume die Sachen ein.
Den anderen Teil verstecke ich in einem der Schränke, da ich weiß das meine Mutter so gut wie nie dort rein greift. Ja ich nenne sie Mutter, denn sie war so lieb das ich sie schnell ins Herz geschlossen hatte und es mir dann einmal raus gerutscht ist.
Meine Adoptiveltern waren darüber sehr glücklich, was mich wiederum freute.
Als ich fertig war, setzte ich mich dann zu den Jungs.
"Und was macht ihr heute noch so?", wollte ich wissen. Ich sah nebenbei auf die Uhr. Es war gerade mal 17:45 Uhr.
"Kyle wollte mit Kim reden.", teilt mir Luke mit. Kyle verpasst ihm eine auf seinem Hinterkopf. Lukes Zunge war wohl wieder schneller als sein Kopf.
"Viel Erfolg.", sage ich lächelnd.
Kyle sieht mich erstaunt an, dann dankend und schmunzelt.
"Danke. Hast du einen Tipp wie ich es angehen könnte?", bedankt sich Kyle zuerst und fragt mich dann um Rat.
Ich überlege wie er am besten vorgehen könnte. An sich weiß ich das sie etwas für ihn empfindet, aber sie zeigt es kaum merklich.
Es wird schwer, aber wenn er ihr Mate ist, dann schafft er das schon.
"Ruf sie vorher an. Sie hasst es überrumpelt zu werden. Und dann ist sie schnell gereizt. Das wäre nicht so von Vorteil für euer Gespräch.", schlage ich vor.
"Du weißt doch gar nicht worum es geht. Vielleicht will er sie reizen.", wendet Jayden provozierend ein.
"Wenn er nicht von ihr erschlagen werden möchte, sollte er es unterlassen.", kontere ich.
"Würde sie ihn wirklich schlagen?", möchte Luke neugierig wissen.
"Da bin ich mir nicht sicher, aber es könnte möglich sein.", informiere ich ihn.
Jo hatte solche Aktionen oft gebracht und Kim war immer wütend auf sie. Die beiden haben sich manchmal wegen vielen Dingen gestritten, aber immer wieder vertragen.
"Ich bekomme das schon unbeschadet hin. Das mit dem anrufen ist eine gute Idee. Danke Em.", meint Kyle selbstbewusst.
"Kein Problem.", sage ich gut gelaunt. Ich hoffe es klappt zwischen ihnen.
Jo und ich shippen die beiden schon sehr lange. Ich wette Kate ist auch mit dabei. Jane bestimmt ebenso.
"Und du? Gehst du noch weg?", erkundigt sich Jayden grummelnd.
"Für heute hatte ich nichts mehr vor. Hausaufgaben habe ich schon gemacht. Gelernt auch... Nein ich bleibe Zuhause. Wahrscheinlich schaue ich noch etwas fern und dann gehe ich in mein Zimmer.", antworte ich schulterzuckend.
"Das ist doch die Gelegenheit Jayden.", sagt Luke und erntet wieder einen Schlag von Kyle.
"Aua!", beklagt sich Luke und reibt sich die Stelle.
Ich kann ihm nicht ganz folgen und schaue die Jungs irritiert an.
Kyle steht auf und zieht Luke mit sich. Sie verabschieden sich von mir.
Wir umarmen uns und dann sind die beiden im Nu verschwunden.
Jetzt sind nur noch Jayden und ich da.
"Willst du nicht mit ihnen mit?", frage ich unsicher.
"Ich muss erst mit dir einiges klären.", sagt er ernst.
Noch immer schaue ich ihn nicht an.
"Sieh mich an wenn ich mit dir rede.", fordert er. Er nähert sich mir, packt meinen einen Arm mit der rechten Hand und drückt etwas unsanft zu.
Wahrscheinlich möchte er eine Reaktion meinerseits erzeugen, doch mein Blick ist immer noch gesenkt und haftet woanders.
Die andere Hand verwendet er dann damit meinen Kinn mit seinem Zeigefinger und Daumen hoch in seine Richtung zu drücken. Als sich unsere Blicke dann endlich treffen ist es um mich geschehen.
Die Erinnerung an unserem letzten Kuss schwebt in meinem Kopf umher und bringt mich sehr durcheinander.
"Du machst das absichtlich, oder?", fragt er langsam.
"Was denn?", frage ich, da ich keinen blassen Schimmer habe.
"Das fragst du noch?", er fährt mit seinem Daumen über meine Unterlippe.
Meine Augen werden groß.
Er wird doch nicht... nein... das würde er nicht... letztes mal war bestimmt ein versehen... ich meine ausgerechnet wir ein Ausnahmefall? Das ist zu absurd und abwegig, oder?
Anstatt mich jedoch auf den Mund zu küssen, macht Jayden etwas ganz anderes.
Seine linke Hand wandert zu meinem Hals, wobei seine rechte Hand hinab zu meiner Hüfte wandert.
Ganz langsam sinkt sie immer tiefer.
Das Kleid geht mir bis zu meinen Oberschenkeln und genau bis dahin lässt er seine Finger wandern.
Was mein Herz dann den Rest gibt ist die Tatsache, dass seine rechte Hand dann unter dem Stoff hoch wandert.
Bis zu meinem Slip, dann drückt er mich an sich und umgreift mit ihr meinen Po. Ich quietsche auf als er zu drückt. Sehe ihn schockiert an und stemme meine Hände gegen seine Brust. Das bewirkt aber nicht viel. Und dann fängt er an auf meinem Hals Küsse zu verteilen. Ich bin so überwältigt, dass ich nicht weiß was ich tun soll. Mein Hirn ist ein reinstes Chaos.
"Jayden. Hör auf. Bitte.", sage ich wimmernd. Doch er stoppt nicht.
Erst als meine Beine nachgeben und er mich aufrecht halten muss, reagiert er. Aber nicht wie ich es möchte. Nein. Stattdessen hebt er mich im Brautstyle hoch und trägt mich die Treppen, die nicht weit von meiner Küche entfernt sind hoch.
"Wo ist dein Zimmer?", möchte er von mir wissen.
"L-lass mich runter. Sofort. Du hattest deinen Spaß und jetzt verzieh dich!", melde ich mich mit meinen ganzen Mut zu Wort.
"Sag mir wo sich dein Zimmer befindet.", fordert er ernst und knurrt mich an.
"Dort.", gebe ich klein bei und zeige ihm mein Zimmer. Auf und davon ist mein Mut. Fabelhaft...
Jayden steuert geradewegs auf mein Zimmer zu. Kurz lässt er mich runter, öffnet die Tür mit der einen Hand und hält mich mit der anderen am Handgelenk fest, sodass ich nicht die Flucht ergreifen kann.
Kaum ist die Tür auf, läuft er auf mein Bett zu und zerrt mich mit sich.
Jayden setzt sich hin. Ich stehe noch und mustere ihn beleidigt. Erst jetzt lässt er mein Handgelenk los.
In diesem Moment möchte ich kehrt machen und mich umdrehen, zur Tür laufen, mich neben ihr stellen und ihm sagen er soll gefälligst weg von hier. Von mir. Mir nicht nochmal zu nah kommen und mich am besten wie Luft behandeln. Das eben war definitiv zu viel für mich und mein ohnehin schon zerbrechliches Herz.
Aber dazu kommt es nicht. Denn er reagiert sehr schnell und hält mich an der Hüfte fest.
"Nicht so schnell. Wir müssen doch noch reden.", meint er tadelnd und gibt mir ein Klaps auf meinem Po.
Was zu viel ist, ist zu viel.
Reflexartig macht meine Hand mit seiner Wange Bekanntschaft.
Ein lautes klatschen ertönt.
Jayden sieht mich schockiert an.
Sein Gesichtsausdruck verändert sich binnen Sekunden und er wirkt wütend.
"Hast du sie nicht mehr alle? Was sollte das ?!", mault er mich an.
"Das sollte ich dich fragen.
Was betatschst du mich einfach?", keife ich ihn an.
"Es hat dir doch gefallen. Wo ist also das Problem?", fragt er gereizt.
"Das Problem ist das du denkst dir alles erlauben zu können. Erst küsst du mich. Dann fasst du mich an, was soll das? Ist das ein krankes Spiel? Turnt dich das an mich so durcheinander zu bringen und mit mir umzugehen wie es dir beliebt?!", frage ich aufgebracht.
"Ja.", entgegnet er knapp.
"Wie bitte?", erschüttert mustere ich ihn.
"Du turnst mich an, also Ja.", wiederholt er.
Ich entferne hastig seine Hände von mir und trete einige Schritte zurück.
"Raus!", schreie ich und zeige zur Tür.
Perplex blinzelt er mich an.
"Sofort. Raus. Hier.", widerhole ich diesmal bedrohlicher.
"Du bist süß, wenn du versuchst wütend zu sein.", sagt er und grinst mich süffisant an.
"Ha ha ich versuche es nicht.
Ich bin verdammt nochmal wütend! Jayden ich bin kein Spielzeug oder irgend ein Fickstück! Das kannst du vergessen. Also tu uns beiden einen Gefallen und verschwinde.", sage ich sauer.
"Das habe ich auch gar nicht behauptet.", streitet er selbstgefällig ab.
"Indirekt schon. Den Rest kannst du dir getrost sparen.", sage ich mürrisch.
"Der Rest ist aber das wichtige.
Hör mir doch mal zu.", beharrt er.
"Dann schieß mal los.", fordere ich ihn auf und verschränke meine Arme.
"Zuerst komm her.", sagt er und klopft neben sich. Er erntet einen misstrauischen Blick von mir.
"Je länger du dich zierst, desto länger dauert es, süße.", sagt er und grinst mich überheblich an.
"Nenn mich nicht süße.", sage ich genervt und nehme neben ihm mit Abstand platz.
"Alles klar, sweetheart.", kommt es von ihm und er rutscht zu mir näher auf, was mich seufzen lässt.
Die Krönung ist das er seinen Arm um mich legt.
"Jayden.", mahne ich ihn, da seine Hand nicht still bleibt und zu meinem Rücken gleitet und anfängt kleine kreise mit seinem Finger zu zeichnen.
"Das ist mein Name.", meint er belustigt.
"Du wolltest reden. Also mach schon.", dränge ich ihn zum Punkt zu kommen.
"Hetz mich nicht. Wir haben doch alle Zeit der Welt.", zieht er es in die länge und bringt mich so auf die Palme.
Ich habe es langsam satt....
Wir ringen schließlich miteinander und ich lande dann auf ihn.
"Wow. Em nicht so stürmisch.
So kenne ich dich ja gar nicht.", sagt er lachend.
Ich haue ihn auf die Brust, was ihn nur mehr zum lachen bringt.
"Eigentlich kennen wir uns nicht mehr wirklich.", teile ich ihm trocken mit. Das zieht seine Aufmerksamkeit auf sich und er schaut mich ernst an.
"Hm. Da hast du schon recht.", stellt er zustimmend fest. Seine Hand ruht auf meiner Wange und wir tauschen wissende Blicke aus.
"Ich finde das sollten wir ändern.", schlägt er vor.
"Wieso? Weil du denkst wir wären eine Ausnahme? Was wenn du dich irrst? Ich möchte dir nicht zu nahe treten, nur damit ich dich wieder verletzte oder schlimmer du mich. Das ertrage ich einfach nicht.
Versteh das doch Jayden." , sage ich und mache seinen Vorschlag zu Nichte. Nebenbei rapple ich mich hoch, setze mich aufrecht hin und senke meinen Kopf.
Jayden setzt sich auch aufrecht hin und seufzt dann.
"Wie ich damals zu dir war... das... es.. hör zu... ich war verletzt und traurig und brauchte jemanden den ich hassen konnte. Du warst da.
Und irgendwie gab ich dir die Schuld für alles, obwohl du nichts getan hattest. Du wolltest einfach nicht alleine sein. Hast dich nach jemanden gesehnt und meine Mutter, die so ziemlich alles und jeden am liebsten aufgenommen hätte, hat dich direkt in ihr Herz eingeschlossen. Sie wollte dir etwas zu deinem Geburtstag schenken. Ihr Tod... war eben ein Unfall und hätte zwar nicht sein müssen, aber was geschehen ist, ist nun mal geschehen. Danach musste ich abschalten und du warst mein Ventil. Ich habe dir schlimme Dinge angetan. Ich habe so getan als wäre alles gut, dir dann streiche gespielt, dir abscheuliche Sachen an den Kopf geworfen und als ich gemerkt hatte was für ein Idiot ich doch war... da war es schon zu spät.
Ich wollte dann einfach weg von dir. Weg von allem, da ich annahm es wäre so besser. Das wir uns dann immer wieder über den Weg liefen fand ich schon skurril. Dann kam Kate und Jasper fand heraus, dass sie seine Mate ist. Und als er die Rede hielt wurde es mir klar. Wir sind DIE Ausnahme. Unser ganzes Leben kennen wir uns. Kennen unsere Vergangenheit und erinnern uns täglich an damals. Mittlerweile habe ich den Tod meiner Mutter akzeptiert und weiß es besser. Ich weiß auch das sie uns zusammen bringen wollte, so als hätte sie gewusst was du bist oder was ich werden würde. Hör zu ich bin nicht der Typ, der dir Honig ums Maul schmiert. Ich bin derjenige den man eigentlich wegsperrt und niemals rauslassen sollte, weil ich dir direkt sage was Sache ist und dich am liebsten sofort markieren würde.
Ich weiß ich habe dich gefoltert indem ich dir das Gefühl gegeben habe das du dafür verantwortlich bist das meine Mutter gestorben ist und das tut mir wirklich leid. Wenn du jemanden hassen willst dann bitte nicht dich. Hasse mich, okay?
Wahrscheinlich tust du das eh schon. Wer kann es dir auch verübeln...
Verdammt eigentlich wollte ich darauf hinaus das du meine Mate bist und wir es vielleicht versuchen könnten, aber ich habe wahrscheinlich so dermaßen verkackt, dass du mich bestimmt hasst. Nur bist du zu lieb und erwiderst meinen Kuss. Reagierst auf meine Berührung. Am Ende ekelt es dich und ich zwinge mich dir auf, weil ich dich für mich haben will.
Das du mit diesem Kleid draußen warst hat mich wahnsinnig gemacht und ich würde am liebsten jeden der dich gesehen hat köpfen...", redet Jayden wie ein Wasserfall. Er ist sogar aufgestanden, läuft hin und her und rauft sich andauernd die Haare.
Ich starre ihn nur gebannt an und höre ihm zu. Was er sagt wühlt mich sehr auf und ich kann nicht anders als zu schluchzen. Nur nebenbei bemerke ich wie sich Tränen ihren weg zu meinen Wangen hinunter bahnen.
Jayden hält mit inne und erstarrt.
Ein bitteres lächeln ziert dann sein Gesicht und er ist dabei zu gehen.
Er erreicht die Tür und kurz davor mein Zimmer zu verlassen. Zwar hatte ich ihm das vorhin die ganze Zeit gesagt, aber etwas in mir wollte, dass er bei mir trotzdem bleibt.
"Geh nicht.", sage ich leise.
Er dreht sich zu mir und betrachtet mich verwundert.
"Ich hasse dich nicht. Wie könnte ich.
Eine Zeit lang habe ich mich selbst gehasst, weil ich denen die mir lieb sind leid und Verzweiflung gebracht hatte. Aber meine Freunde und meine neue Familie haben mir gezeigt, dass es nicht stimmt. Sie sind für mich da und mögen mich für die Person die ich bin und ohne deine Mutter und dich wäre ich nicht ich selbst.
Ich möchte dich nicht missen, aber ich könnte es auch nicht ertragen, wenn das wieder ein Spiel ist und ich letzten Endes die bin, die alles gibt und die dann dumm da steht.
Denkst du wirklich wir sind Mates?
Die Ausnahme?? Ich spüre zwar etwas, wenn ich dir in die Augen sehe, aber es ist kompliziert, da wir beide schon so einiges erlebt haben.
Was wenn dieses Gefühl etwas anderes ist. Etwas das vergeht?
Ich meine wie lange glaubst du gehören wir zusammen? Wie lange empfindest du schon so? Ist es wirklich erst seit Jaspers Rede??", rede ich mir beinahe alles aus der Seele was mich beschäftigt.
Ich schaue ihn traurig an.
Jayden braucht einen Moment, bis er alles sacken lässt. Dann kommt er einige Schritte auf mich zu und geht vor mir in die Hocke. Er nimmt meine Hand und haucht einen Kuss auf meinen Handrücken.
"Es war liebe auf den ersten Blick, Emelody. Schon bei unserem ersten Aufeinandertreffen hast du mein unschuldiges Herz zum pochen gebracht. Erinnerst du dich noch daran das wir uns alles erzählt hatten und unzertrennlich waren?
Ich schon und es vergeht kein Tag an dem ich es nicht bereue mich so abartig dir gegenüber verhalten zu haben. Ihr Tod hat dafür gesorgt, dass alles in mir kalt wurde. Das mir jeder egal war und ich war dann nicht mehr der liebe kleine Junge von nebenan. Ich bin es zwar auch jetzt nicht mehr, aber der Gedanke, dass jemand anderes an deiner Seite ist ertrage ich nicht. Ich will der einzige an deiner Seite sein. Nicht nur für jetzt. Für immer. Wir gehören seid unserer Kindheit zusammen. Nur war ich so dumm nicht zu verstehen, gar zu realisieren, dass du diejenige bist, die mir mehr als alles andere bedeutet.", sagt er ruhig.
"Jayden!", krächze ich gerührt.
Ich kann nicht anders als zu weinen.
Ich habe so lange auf so einen Moment gewartet und gehofft wir würden uns vertragen und verstehen.
Er hat mir gestanden, dass er sich in mich auf den ersten Blick verliebt hatte. Ich kann es nicht fassen.
Jayden liebt mich und möchte an meiner Seite sein!
Jayden ändert seine Position und setzt sich nah neben mich. Er zieht mich in eine Umarmung, da ich wie ein kleines Kind heule.
"Shhht. Es wird alles gut.
Ich verspreche dir wir bekommen das hin, okay? Zwar werde ich vor den anderen nicht wie ein verliebter Gockel an deiner Seite kleben und leider werde ich wahrscheinlich blöde Kommentare von mir geben, aber ich meine es nicht so.
Du bist mir wirklich wichtig und meine Mate. Ich verspreche dir das ist kein Spiel.", redet Jayden auf mich beruhigend ein. Mittlerweile ruht eine seiner Hände auf meiner Wange und er streicht meine Träne die runter läuft vorsichtig weg.
"Okay.", ist das einzige was ich dazu sagen kann. In meinem Kopf herrscht eine Fiesta und ich kann nicht klar denken.
"Es hat wirklich lange gedauert, aber jetzt sind wir endlich zusammen.
Ich denke meine Mutter tanzt in ihrem Grab und lässt es krachen.", meint Jayden und bückt sich zu mir runter, sodass sich meine Stirn mit seiner berührt. Er schenkt mir einen Kuss, der so liebevoll und so viele Emotionen rüber bringt.
"Ich wusste nicht das du so zärtlich sein kannst.", sage ich kichernd nach dem Kuss.
"Pshhht!", kommt es von ihm und er drück mich ganz fest gegen seine Brust. Er lässt sich nach hinten auf die Matratze fallen und zieht mich mit sich.
Wir reden noch lange bis spät abends über uns und ich schlafe in seinen Armen ein. Ich fühle mich sicher und beschützt. Vor allem bin ich glücklich.
Am nächsten Morgen wache ich alleine auf. Zunächst bin ich enttäuscht, dann entdecke ich aber ein Zettel neben mich.
Morgen Sweetheart,
ich muss leider schon los und wollte dich nicht wecken, da du so reizend aussahst. Wir sehen uns später. :*
Übrigens ist das ein heißer Slip den du anhast. Ich musste mit mir selbst bangen, um ihn dir nicht wegzureißen und mitzunehmen.
XOXO dein Mate ;)
Ich sehe hastig zu mir runter, um sicherzugehen das er den Stoff nicht irgendwie beschädigt hat...
Mein slip ist aber noch da. Unversehrt... zum Glück.
Die Tatsache, dass er ihn gesehen hat, lässt mich erröten. Sowas kann auch nur mir passieren... Gestern hatte ich nämlich vergessen mich umzuziehen...
Ich seufze und stehe auf.
Nachdem ich mir ein paar frische Klamotten rausgesucht habe, gehe ich in mein Bad und mache mich frisch. Danach packe ich alles zusammen für die Schule und Frühstücke.
Ich bin gespannt wie es heute wird.
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