~38~
Ein schnarchen veranlasste mich dazu meine Augen zu öffnen. Ich blinzelte einige male und realisierte, dass dies nicht meine vertrauen vier Wänden sind.
Wo bin ich? Was für ein Zimmer ist das? Was habe ich hier zu suchen.
Diese und mehrere Fragen schossen wie wild in meinem Kopf umher.
Ich wollte mich bewegen, doch da bemerkte ich das ich mich nicht alleine in dem Bett befand. Ohjehh...
Langsam sah ich über meine Schulter und sah Jasper, der seine Arme fest um mich umschlungen hatte.
Augenblicklich entspannte ich mich.
Ich drehte mich nach links und lag dann mit dem Rücken zum Bett.
So hatte ich eine bessere Aussicht auf Jaspers Gesicht. Ich betrachtete ihn. Er sah so ruhig und entspannt aus.
Mit einem male sah ich, dass sein Mundwinkel zuckte. Binnen Sekunden schloss ich meine Augen.
Mein Herz hämmerte wie wild in meiner Brust. Hoffentlich bemerkt er nicht, dass ich ihn angestarrt habe und wach bin.
"Morgen mein Sonnenschein.", raunte mir Jasper zu und zog mich näher zu sich.
"Morgen.", nuschelte ich verlegen.
Eine zeit lang kuschelten wir miteinander, bis sich meine Blase bemerkbar gemacht hatte.
"Kannst du mich bitte loslassen.
Ich müsste mal ins Bad. Apropos wo ist es?", sagte ich während ich ihn vorsichtig beiseite schob.
Ihm entfuhr nur ein kehliges lachen und er ließ von mir ab.
"Die linke Tür.", murrte er und drehte sich so um, sodass er auf sein Bauch lag.
Ich stand auf und lief zur besagten Tür. Dabei fiel mein Blick auf Jaspers Schulterblatt, dass nackt war. Meine Augen weiteten sich. Seine Muskel sehen so definiert und unsagbar heiß aus. Dann schüttelte ich den Kopf und lief ins Bad wo ich meine Blase entleerte. Danach seifte ich mir meine Hände ein. Währenddessen überlegte ich wie ich hierher kam und was wohl passiert sei, dass ich vorhin neben Jasper lag. Als ich mir dann die Hände trocknete fiel es mir dann ein. Meine Entführung, die zwar nur von kurzer Dauer war, die mich aber trotzdem sehr mitgenommen hatte und ich deswegen so erschöpft war, dass ich in den Armen meines Freundes eingeschlafen war. Ich lies das Handtuch fallen und riss abrupt die Tür auf.
"Jasper!", rief ich hysterisch.
Dieser schreckte hoch und sah mich sofort besorgt an.
"Was ist los?", wollte er wissen und klang dabei verschlafen. Jedoch wirkte er nach wenigen Sekunden hellwach.
"Das sollte ich dich fragen! Wo zum Teufel bin ich und was sollte das gestern alles?!", kreischte ich ihn an.
Jasper setze sich richtig auf und klopfte auf sein Schoß.
Perplex blinzelte ich ihn an.
Das ist nicht sein ernst, oder?
Ich will hier antworten und er macht sowas...
"Sehe ich so aus als würde ich mich auf dich setzen wollen? Sag schon was war das? Wieso hat mich Sascha hierher gebracht?", wollte ich wissen und verschränkte meine Arme.
"Weil ich es so wollte.", sagt er knapp.
Er ignorierte meinen ersten Kommentar und ging nicht wirklich auf meine Frage ein. Woraufhin ich ihn nur Fassungslos anschaue.
Er erkannte wohl, dass mir diese Antwort nicht genug war und fuhr fort.
"Nachdem was dir gestern passiert ist wollte ich dich einfach nur bei mir haben. Du glaubst gar nicht wie entsetzt ich war, als ich einen Anruf von dir erhalten hatte und nicht du an der anderen Leitung warst. Und als ich dann wusste das dich Sascha und Alexander da raus geholt hatten musste ich dich einfach sehen.", erklärte er weiter.
Awwww er hat sich sorgen um mich gemacht. Er ist so süß. So goldig.
Aber momentchen mal... wer hat ihn angerufen und woher wussten sie bitte wo ich war?
So als ob er meine Gedanken gelesen hätte fuhr er sich durch die Haare. Er rutschte nun zum Rand des Bettes.
"Ich erkläre es dir wann anders okay?", meint er daraufhin nur.
"Nein! Nichts ist okay. Jasper woher wusstest du und die anderen wo ich war? Sag bloß du... hast mein Handy Orten lassen..", stellte ich meine Vermutung in den Raum. Ich sah ihn abschätzend an. Zwar war es absurd, aber woher sollten sie sonst wissen wo ich war.
"Selbst wenn... die Hauptsache ist doch das du nicht mehr dort bist und in Sicherheit bei mir bist.", sagte er seufzend und breitete seine Arme nach mir aus.
Ich wollte schon einen Schritt nach hinten gehen, um ihn auszuweichen, doch damit hatte er wohl gerechnet.
Er beugte sich etwas mehr nach vorne und erreichte meine Taille.
Ich wollte ihn weiter mit Fragen durchlöchern, aber er hielt mich davon ab, indem er mich zu sich runter zog und mich küsste. Zunächst legte ich meine Hände auf seine Schultern und wollte mich von ihm weg drücken. Nach einer Weile wurde ich jedoch schwach und gab mich ihm hin. Ein kribbeln breitete sich in mir aus und ich erwiderte seine Küsse.
Er zog mich zu sich runter und drehte sich so um, dass ich nun unter ihm lag. Ich schnappte während er dies tat nach Luft.
Er stürzte sich mit seinen Ellenbogen rechts und links von mir ab und sah mich schmunzelnd an.
Ich biss mir auf die Lippe. Es regte mich trotzdem auf, dass er mir nicht wirklich antworten wollte. Und das obwohl er mehr wusste. Wieso musste er so ein Geheimnis darum machen? Es betrifft immerhin mich, da hab ich doch ein Anrecht darauf zu erfahren was los ist!
Jasper senkte sich wieder und küsste mich erneut. Diesmal stürmischer.
"Kau dir nicht auf die Lippe rum! Das macht mich rasend.", raunte er mir zu und knurrte dabei leicht.
Ich wollte ansetzen etwas darauf zu erwidern und öffnete schon meinem Mund. Ich kam aber nicht dazu denn Jasper sah es als Chance und führte seine Zunge in meinem Mund hinein.
Er liebkoste die meine und erst nach wenigen Sekunden erwiderte ich es und tat es ihm gleich. Es war wirklich ungewohnt aber er küsst so gut!
Wir küssten uns immer inniger, bis ein klopfen uns dazu brachte uns voneinander zu lösen.
Die Tür wurde geöffnet und Taylor kam zum Vorschein. Erstmal lag eine peinliche Stille in der Luft. Mein und Taylors Blick trafen sich. Ich senkte meinen wieder als ich bemerkt hatte, dass sein Blick auf meinen Lippen ruhte. Wahrscheinlich waren sie geschwollen und er konnte sich denken was wir getan hatten.
Jasper neben mir räusperte sich.
"Ich hoffe du hast einen guten Grund uns zu stören.", sagt Jasper ernst zu Taylor gewandt.
"Dyson hat sich wieder gemeldet.", meint Taylor nur und sieht Jasper eindringlich an.
Jasper stöhn genervt auf und sieht mich entschuldigend an. Er streicht mir eine Haarsträhne hinters Ohr.
"Ich muss da etwas klären gehen, danach komme ich wieder und wir machen da weiter wo wir aufgehört haben, ja?"
"Bezweifle ich stark, mein lieber.", sage ich ihm zuckersüß, woraufhin er belustigt eine Augenbraue hoch zieht.
"Madame ich darf doch sehr bitten.", sagt er während er zu einem Schrank läuft und sich ein Oberteil raus holt. Dabei hält er den Blickkontakt die ganze Zeit über aufrecht.
"Ihre bitte können Sie sich sonst wohin stecken, es sei denn Sie geben mir die Antworten, die ich haben möchte, Sir!", sage ich gespielt frech und versuche ihn ernst anzusehen.
"Wie ich es schon erwähnt habe Madame, werde ich Sie zu gegebener Zeit einweihen.", sagt er gekünzelt in der selben Tonlage und zieht sich ein schwarzes Shirt an, welches seine Muskeln sehr zur Geltung bringen.
Ich schaue ihn schmollend, beziehungsweise eingeschnappt an.
Er geht dem Thema einfach so aus dem Weg. Das ist so unfair!
Jasper gibt mir ein Kuss auf die Stirn ehe er sich zu Taylor wendet und mit ihm geht. Seufzend lasse ich mich wieder auf das Bett fallen und betrachte die weiße Decke. Ich liege mehrere Minuten so da, bis ich Gänsehaut bekomme. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich nur Unterwäsche und eins von Jaspers Shirts trage. Widerwillig krabble ich unter die Decke und mache meine Augen zu. Wüsste ich wo meine Klamotten sind, hätte ich sie angezogen und wäre auf Erkundungstour gegangen. Sie sind aber leider nirgends vorzufinden und ich möchte nicht so in einem Anwesen rumlaufen...
Sobald Jasper dann wieder da ist kann er sich warm anziehen! Ich will meine Antworten und zwar noch heute! Ich frage mich wohl wie viel Uhr es ist... eigentlich müsste ich zur Schule, aber nach dem gestrigen Vorfall wird mir mulmig zu mute, wenn ich daran denke das ich auf offener Straße entführt wurde... oder das man nicht weit von der Schule entfernt Josh so zugerichtet hatte...
Nach mehreren unruhigen Minuten schlafe ich schließlich ein.
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