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Jasper P.o.v.
Sonntag.~
Heute findet das Treffen vor der Ankunft der Alphas und ihrer Betas statt. Wir befinden uns in einer Lagerhalle. Es liegt abgelegen in der Stadt. Ich erkläre heute meinem Rat, beziehungsweise dem beratenden und beschlussfassenden Gremium
den Ablauf für morgen und hoffe darauf das es keine Probleme geben wird. Einige enge Freunde die ich lange kenne und ältere Verwandte sind unter anderem Mitglieder davon. Ich bin zwar der Alpha dieses Rudels, doch ohne Absprache mit ihnen läuft gar nichts.
"Ich danke euch für euer erscheinen. Ihr wisst, dass morgen 10 Alphas mit ihren jeweiligen Betas auf dem alten Anwesen meiner Großeltern erscheinen werden. Sie und auch ich werden alle dort alle die kommende Woche dort residieren.
Sascha wird dann alles nötige hier in die Hand nehmen. Falls irgendwas passieren oder jemand in unser Revier eindringen sollte, gebt ihr ihm Bescheid. Die Omegas wissen nur all zu gut, dass wir alle auf einen Fleck sein werden. Falls ein Anschlag auf uns geplant wird und ihr mehr erfahrt, gebt umgehend bescheid!
Gibt es eurerseits noch irgendwelche Fragen?", halte ich die Ansprache und schaue alle Mitglieder an.
Ein älterer brummt auf und hebt seine Hand.
"Bei allem Respekt... wieso zum Teufel wird Sascha die Leitung vergeben?! Wir sind viel qualifizierter und haben einen höheren Rang!", beschwert er sich und spricht für die anderen älteren Gremium Mitglieder.
"Ich verstehe eure bedenken, aber Sascha ist auch für diese Position geeignet. Ich werde jetzt nicht mit euch wegen der Positionen die zugeteilt sind diskutieren. Fakt ist Sascha ist ein Arzt und er ist meine Kontaktperson in der Kommenden Woche. Sonst noch was?"
Ein entfernter verwandter von mir hebt seine Hand. Ich nicke ihm zu.
"Handelt es sich bei den Omegas um DIE verstoßenen, die einen Rudel gegründet haben und alle Mitglieder aus Omegas bestehen, die sich Rächen wollen, weil man sie ähm nun ja 'schlecht' behandelt hatte?"
"Ja genau. Und wahrscheinlich werden sie etwas versuchen. Es muss einen Maulwurf geben und wenn wir rechtzeitig erfahren, dass sie sich in der Nähe befinden, dann können wir diesen enttarnen und die Stadt vor einer Verwüstung retten. Es kann aber auch sein, dass nichts passieren wird, dennoch sollten wir im Fall der Fälle vorbereitet sein.", beantworte ich die Frage.
Alle werden unruhig und reden durcheinander. Sie wussten noch nicht, dass es einen Verräter gab.
Ich musterte alle. Denn auch unter uns konnte sich der Verräter befinden. Zwar wusste ich nicht wer es war, da ich es keinem zutrauen konnte, aber es gab einen. Und ich würde nicht eher ruhen, bis ich weiß wer es ist. Für das Rudel und für Kate.
Das jüngste Mitglied hebt unsicher die Hand. Er ist grade mal 16 Jahre alt. Die Position hat er wegen seiner Vorfahren erhalten. Ich war es ihnen schuldig ihn hier aufzunehmen.
Er kann sich schon seit seiner Kindheit verwandeln, hatte aber zuvor nicht so viel mit dem Gremium zu tun, bis seine Familie von Jägern ermordet wurde. Omegas hatten sie angegriffen und sie ihnen leider ausgeliefert.
"Wieso haben sie es ausgerechnet jetzt auf uns abgesehen? Klar jetzt sind alle Alphas auf einem Haufen, aber ist das nicht auch irgendwie zu riskant? Ihr seid immerhin alle nicht dumm und die stärksten. Wieso also machen sie das? Was ist ihr Ziel dabei?" , fragt Roy. Er versucht sich zurückzuhalten, doch ich weiß dass es ihn brennend interessiert.
"Es handelt sich um ein Fest, dass seit langer Zeit stattfindet. Die Allianzen zwischen uns werden geehrt, erfrischt und bei bedarf erneuert.
Die Omegas wissen davon und sind nicht erpicht darüber. Sie wollten schon immer ein Teil davon sein, doch ihre Taten sprechen einfach dagegen. Sie alle haben einiges durchmachen müssen und wollen mittlerweile nur Rache. Sie tun alles um ihre Vergeltung zu erhalten. Da kommt ihn unser Alphatreffen gerade gelegen.", erkläre ich ihm.
Er nickt abwesend. Für ihn ist das alles nicht einfach, aber er verhält sich so gut. Besser als die meisten.
Roy ist ein begabter Junge mit einem scharfen Verstand. Ich wollte noch ansetzen, um ihn etwas anderes zu sagen, doch ein klingeln von meinem Handy zieht meine Aufmerksamkeit von mir zu sich. Es ist Kate. Sofort schießt mein Puls in die Höhe.
Ich versuche so schnell wie nur möglich mich zu beruhigen. Ich beende die Sitzung für heute und verabschiede mich von ihnen. Erst danach gehe ich ran.
"Wie meinst du das, dass wir uns eine weile nicht sehen sollten? Ist es wegen letzes mal? Bist du mir böse und hast es dir mit mir doch anders überlegt??", erklingt ihre aufgebrachte Stimme an meinem Ohr.
"Was? Nein?? Kate beruhig dich.
Klar war ich nicht sonderlich davon begeistert, aber im Endeffekt hattest du recht. Es wäre nicht gerade eindrucksvoll gewesen, wenn ich vor deinen Eltern einen Ständer gehabt hätte. Das hat wirklich nichts mit dir zu tun. Ich habe grade nur viel um die Ohren. Es ist geschäftlich. Ich werde die Woche über wohin müssen."
"Oh! Achso. Okayyy. Was für Geschäfte sind es eigentlich? Womit verdienst du dein Geld Jasper?", meint sie unsicher. Im Gegensatz zu mir weiß sie so gut wie nichts von mir.
"Sowas bespricht man eigentlich persönlich, aber da ich die Woche nicht dazu kommen werde, sage ich es dir jetzt. Ich bin mehrfacher Clubbesitzer und meiner Familie gehören unterschiedliche Unternehmen. Ich muss dafür sorgen, dass alles richtig läuft.", bringe ich ihr so ruhig wie möglich bei. Es ist nicht mal gelogen. Meine Familie ist schon von Generation zu Generation erfolgreich. Ich hatte mich Anfang 20 nur dazu entschlossen etwas selbst in die Hand zu nehmen und es gelang mir. All das aufzubauen war zwar schwer, aber ich habe es durchgezogen. Meine Eltern verlangten natürlich mehr von mir, da ich doch der zukünftige Alpha sein würde. Also überließen sie mir einige ihrer Filialen. Taylor und Alexander sowie Sascha gehören mittlerweile dazu. Ohne sie hätte ich alles wahrscheinlich zu Kleinholz verarbeitet. Aber wozu hat man Freunde? Sie stehen einen bei und sind füreinander da. Auch wenn ich sie manchmal nur schlagen möchte, bin ich froh, dass sie bei mir sind.
"Wow...ehm.. okay... ja dann will ich dich nicht von deiner Arbeit abhalten.
Pass auf dich auf.", sagt sie und ich höre deutlich, dass sie verlegen ist.
"Du hälst mich nie ab. Keine sorge.
Du kannst mich immer anrufen.
Falls etwas sein sollte, zögere nicht, okay? Danke mein Hase."
Wir unterhalten uns noch eine Weile, bis jemand an meiner Tür klopft.
Es ist Roy. Ich beende das Gespräch und widme mich ihn zu.
"Jasper kann ich mit dir reden?", fragt Roy unsicher.
"Natürlich. Setz dich. Was ist los?", sage ich ihm.
"Ist es wirklich oke, dass ich ein Mitglied des Gremiums bin?
Die anderen wirken nicht sonderlich begeistert. Sie regen sich sogar über Sascha auf, obwohl er von einer Familie eines Alphas stammt.", sagt er nachdem er sich auf einem Stuhl fallengelassen hat.
"Nimm dir das alles nicht so zu Herzen. Die meisten sind nur scharf darauf eine Hohe Position zu ergattern. Dir steht es aber zu. Keiner hat etwas gegen dich Roy und wenn einer dir blöd kommen sollte, dann sag mir einfach Bescheid.", erkläre ich ihm.
"Ok. Danke. Für alles.", bedankt er sich aufrichtig bei mir.
"Kein Problem."
"War das eben eigentlich dein Mate?", fragt mich Roy neugierig wenig später.
"Hast du etwa gelauscht?", frage ich ihn ebenso und schaue ihn forschend an. Ich war durch Kate so abgelenkt, dass ich ihn nicht bemerkt hatte.
Ich konnte jedoch eins und eins zusammenzählen.
"Ehm... ja... es tut mir leid. Wie ist sie so? Hast du es direkt gespürt, dass sie es ist?", gesteht er wehmütig. Bohrt aber dann weiter nach.
Ich kann nicht anders und fange an zu lachen. Bevor ich bei der Versammlung über das morgige Treffen gesprochen habe, hatte ich ihn ihnen mitgeteilt, dass ich mein Mate gefunden hatte. Sie waren alle ziemlich beeindruckt, da sie mich als Weiberheld kannten und nicht damit gerechnet hätten, dass ich sie jetzt schon finden würde.
"Allein ihr Geruch hat mich in den Wahnsinn getrieben und ich wusste, dass sie es ist. Das war aber nicht unser erstes offizielles treffen.
Sie wusste da nicht wer ich war.
Sie war zufällig im Wald. Sie ist umwerfend.", erzähle ich und erinnere mich daran zurück. Dabei schmunzle ich.
"Woah! Wie kann man nicht wissen wer du bist?", fragt Roy schockiert.
Er sah zu mir hoch und wusste auch, dass die Frauen verrückt nach mir waren.
"Sie ist von wo anders hergezogen.
Sie kannte kaum jemanden. Unser Aufeinandertreffen war ein Zufall. Um ehrlich zu sein hat mich das sehr aus der Bahn geworfen und ich hatte so meine Bedenken, aber ich hielt es nach kurzer nicht mehr aus und musste mich ihr nähern.", teile ich ihm mit.
"Das ich dich mal so erlebe. Ich frage mich, ob ich auch so sein werde wenn ich mein Mate finden werde.", meint er nachdenklich.
Ich sehe ihn strenger an. Wie erlebt man mich denn? Meine besten Freunde meinen oft zu mir, dass ich wenn es um Kate geht, anders bin.
Aber ich finde nicht, dass es sich extrem auf mir auswirkt. Oder?
Roy bemerkt meinen Blick und zuckt auf. Er sieht mich entschuldigend an.
"Das war nicht böse gemeint.
Ich finde du wirkst so noch Autoritärer und sie scheint dir wirklich wichtig zu sein. Das finde ich bewundernswert. Ich hoffe ich werde auch so sein wie du, wenn ich meine finden sollte.", rechtfertigt er sofort und fuchtelt nervös mit seinen Händen rum.
"Alles gut. Du wirst sie bestimmt finden, wenn es soweit ist. Oder sie findet dich. Am Ende kommt sie, wenn du es am wenigsten erwartest.", sage ich um ihn zu beruhigen.
"War es so mit Kate?", fragt mich der junge Wolf. Im selben Moment hält er ertappt seine Hand vor seinem Mund.
"Ja.", antworte ich knapp und schüttle schmunzelnd den Kopf.
Jedoch ändert sich meine Mimik sofort, da ich jemand weiteres wahrnehme. Sofort stehe ich auf und reiße die Tür auf. Die Person muss meine Schritte wahrgenommen haben, denn es stand niemand mehr dort. Ich war mir aber sicher, dass jemand dort war. Hmmm... seltsam...
Roy wollte wissen was los sei.
Ich teilte ihm mit, dass es nichts sei und er es vergessen sollte.
Wir sprachen noch einige Zeit, ehe er dann gehen musste. Ich seufzte nur und beschloss es für den Moment zu ignorieren. Was sollte schon passieren? Dachte ich und machte mich auf den Weg nach Hause.
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