~31~
Das Gesicht eines Menschen erkennst du bei Licht, seinen Charakter im Dunkeln.
Zitat von Konfuzius
"Heather, du hast schon wieder meinen Block mit einen von deinen vertauscht. Es sind mehrere durchgestrichene Zitate von verschiedenen Persönlichkeiten in diesem Block. Eins davon hast du sehr deutlich umrundet und markiert....", sage ich während ich den Flur entlang laufe zu unserem Wohnzimmer, doch ich halte inne, denn ich sehe eine lachende Heather, die sich fröhlich mit Jasper unterhält.
Die beiden scheinen sich gut zu verstehen und nach wenigen Sekunden bemerken sie mich.
Heather lächelt mich sofort an.
Owei owei... das kann was werden denke ich mir nur...
"Kate meine süße! Willkommen zurück von der Schule, wie war dein Tag? Sieh mal wer hergekommen ist für dich.", redet sie darauf los.
Ich streiche mir eine Strähne, die sich aus meinem Zopf gelöst hat hinters Ohr. Das ist mir irgendwie peinlich.
Ich hoffe Heather hat nicht aus dem Nähkästchen geplaudert und ihm etwas komisches erzählt.
"Also mein Tag war in Ordnung.
Und deiner? Hier ist übrigens dein Block Heather. Jasper was ehm machst du hier?", gehe ich zunächst auf ihre Fragen ein und wende mich dann Jasper zu.
Er findet die Situation wohl ziemlich amüsant. Seine Mundwinkel zucken nämlich oft nach oben. Wahrscheinlich hat Heather irgendwas gesagt. Oder er findet es einfach lustig, wie überrascht ich über die Tatsache bin, dass er einfach hierher kommt...
"Das freut mich sehr. Meiner war nervenaufreibend, aber dann kam Jasper vorbei und wir haben uns ganz nett unterhalten. Ahhh! Den Block habe ich heute schon oft gesucht.
Ich dachte schon ich hätte diesen Schlingel verloren. Danke Kate du bist so ein Schatz!", meint Heather gut gelaunt.
"Ich kam vorbei um nach den rechten zu sehen. Ich hatte dir geschrieben und es kam keine Rückmeldung.
Und als ich hier war, hat Heather mir die Tür auf gemacht und wir haben uns ziemlich gut miteinander unterhalten.", teilt mir Jasper nonchalant mit.
Sein ernst? Was soll das er kann doch trotzdem nicht einfach so hierher kommen... was wenn meine Eltern anstatt Heather hier gewesen wären?.....
Was hast du jetzt für Probleme?
Er wollte sich nur nach deinem Wohlbefinden erkundigen. Jasper ist immerhin jetzt unser Freund! Hehehehhehh
Daisy! Das ist zwar wahr aber trotzdem!
Chill mal deine Eierstöcke...
Ouh mann Daisy...
"Ihr beiden könnt euch gerne oben aussprechen.", meint Heather schmunzelnd.
Ich wollte noch etwas dazu sagen, wurde aber von Jasper abgehalten, da er aufgestanden ist, mein Handgelenk gepackt hat und mich schon zu meinem Zimmer zieht.
Woher weiß er bitteschön wo sich mein Zimmer befindet?
Wahrscheinlich von Heather...
Hmmm... ja stimmt....
Ich werde diesbezüglich definitiv nochmal auf sie zurückkommen.
Die beiden verstehen sich meiner Meinung nach viel zu gut...
Das ist ziemlich erschreckend.
In meinem Zimmer angekommen, steuert Jasper direkt auf mein Bett zu. Er reißt mich so mit sich, sodass ich mich nun unter ihm befinde.
Ich blinzle ihn perplex an.
Ich gerate in Panik, da mich diese Situation überrumpelt und ich möchte ihn von mir wegschubsen.
Oder versuchen mich irgendwie loszureißen. Es gelingt mir jedoch nicht wirklich.
"Jasper was soll das?", frage ich ihn verunsichert.
Eben war er doch neben Heather fast ein Sonnenschein. Und jetzt starrt er mich ernst an. Hat er seine Tage?
"Geh von mir runter! Sonst..", sage ich nun gereizter.
"Sonst was, hm?", sagt er belustigt und drückt meine Handgelenke weiter nach unten.
"Jasper, wenn du mich nicht sofort loslässt, trete ich dir da unten rein!", antworte ich ihm. Mein Blick wandert runter zu seinem Schritt.
Er verfolgt diesen und sieht mir dann wieder in die Augen. Oh Gott... diese Augen... sie sind so schön.. Nein!
Kate reiß dich zusammen! Konzentration!
"Ich meine es ernst lass mich los!", warne ich ihn erneut.
Doch lässt mich der Herr los? Nein.
Natürlich nicht. Mann... was soll das?
Was hat er bloß? Vielleicht lässt er locker, wenn ich ihn darum bitte?
Schaden tut es keinem...
"Jasper... bitte.. lass mich los.", versuche ich es wieder, dieses mal nicht so fordernd.
Tatsächlich wird sein Griff um meine Handgelenke lockerer. Er löst sich sogar von mir und setzt sich neben mich hin.
Ich liege noch eine Weile so da.
Das muss ich erstmal verdauen.
Nach wenigen Minuten rapple ich mich auf und wende mich Jasper zu.
Er sitzt immer noch da. Wortlos schaut er gerade aus.
"Was sollte das?", frage ich ihn.
"Das sollte ich dich fragen.", sagt er schließlich und spannt dabei sein Unterkiefer an.
Ich schaue ihn irritiert an.
Er runzelt darauf seine Stirn.
"Wozu hast du ein Handy, wenn du es nicht benutzt, hm?", fragt er sichtlich gereizt.
Oh! Jetzt geht mir ein Licht auf.
Tatsächlich hatte er ja gesagt, dass er mir geschrieben hatte und keine Rückmeldung kam... aber deswegen reagiert man doch nicht so... ich sollte diejenige sein die sich aufregt! Immerhin kam er so aus dem nichts...
Naja wie gesagt 'sollte'...
Ich kann ihm nicht böse sein.
Vielleicht verhält er sich ja so, weil er sich sorgen um mich gemacht hatte.
Das wäre wiederum ziemlich süß.
Ja voll Zucker!
"Kate?"
"Oh.. ehm... ja... also ich hatte es zwar mit mir aber mein Akku war schwach und nach der sechsten Stunde hat es dann den Geist aufgegeben.
Ich war noch in der Bibliothek und habe dann die Zeit ein wenig vergessen.", erkläre ich ihm was vorgefallen war und werde gegen Ende immer leiser, weil ich mir deren bewusst werde, dass ich im Endeffekt selbst daran schuld bin. Ich knete meine Hände und mein Blick ruht mittlerweile auf ihnen.
Heather wusste das ich länger wegbleibe, da ich es heute morgen flüchtig erwähnt hatte.
Ich nuschle ein " Tut mir leid, falls du dir sorgen gemacht hast."
Kaum habe ich diese Wörter ausgesprochen, wird mein Gesicht in seine Hände genommen und zu ihm gedreht.
Blaugrau trifft auf grün.
Und mein Herz beginnt zu pochen.
Aus Nervosität beiße ich auf meinen Lippen rum.
Sein Blick wandert von meinen Augen zu meinem Mund.
"Kau dir weiter auf die Lippen und ich stürze mich auf dich."
Augenblicklich höre ich damit auf. Er...er will sich auf mich stürzen?!
Dieser Gedanke ist zu viel für mich.
Er bringt mich so aus dem Konzept, dass mir die röte ins Gesicht schießt.
Mein Herz pocht mittlerweile wie verrückt. Es ist ein Wunder, dass es mir noch nicht in die Hose gerutscht ist. Mein Blick ruht auf seiner Brust, da ich zu verlegen bin.
Ich nehme ein kehliges lachen war und schaue dann doch hoch.
Jasper schmunzelt. Er beugt sich zu mir runter und raunt mir ins Ohr.
"Du machst es mir immer schwerer mich zu zügeln, weißt du das?"
Und dabei belässt er es nicht.
Nein. Stattdessen beugt er sich erneut über mich und fängt an meinen Hals zu küssen.
"Jasper.", hauche ich erregt seinen Namen, während er zu meiner Halsbeuge wandert und auch dort mehrere Küsse verteilt. Mein Körper reagiert und sehnt sich immer mehr nach ihm. Ich ziehe ihn zu mir hoch und küsse ihn. Er erwidert meinen Kuss schmunzelnd. Wir küssen uns immer inniger. Ich bemerke, wie seine linke Hand unter meinem Shirt wandert. Jede Stelle die er berührt, brennt förmlich und fühlt sich so verdammt gut an.
Er hält jedoch plötzlich inne und löst langsam sich von mir.
Wenige Sekunden später platzt Heather in meinem Zimmer. Woah! Das war knapp. Hätte Jasper sich nicht von mir entfernt, hätte Heather mich später mit Fragen bombardiert.
"Ich hoffe ich störe nicht, aber meine Schwester ist schon hier und ich glaube es wäre für alle anwesenden besser wenn Jasper geht, bevor mein Schwager erscheint.", flüstert Heather.
Jasper nickt ihr zu und sie verschwindet sogleich.
Die beiden verstehen sich irgendwie auf Anhieb sehr gut. Ich weiß noch nicht so recht, ob ich das gut oder schlecht finden soll.
Er steht auf und geht schon auf die Tür zu. Ich mache es ihm gleich.
Mit der Ausnahme, dass ich ihn fest halte und unter sein Shirt fasse.
Meine rechte Hand wandert von seinem Rücken zu seinem Bauch und ich lasse sie langsam nach unten gleiten. Daraufhin bleibt er stehen und sieht mich mit hoch gezogener Augenbraue an.
Ich bin gespannt auf seine Reaktion, denn als er vorhin mich angefasst hatte muss ich zugeben, hat sich meine Mitte ziemlich zusammen gezogen. Bewirken meine Berührungen dasselbe bei ihn?
Ich will es wissen und zwar bevor er geht.
Er dreht sich zu mir um, umfasst meine Hand, die eben noch auf ihm ruhte, führt sie zu seinem Mund und haucht zarte küsse auf ihr.
Ich schmelze kurz wegen seiner Geste dahin, werde aber wieder in die Realität befördert, da Jasper von einem Moment auf den anderen mich an den Hüften packt und mich näher zu sich zieht. Erst jetzt bemerke ich die Beule in seiner Hose.
Ich möchte meinen Mund öffnen, um etwas zu sagen, werde, jedoch von ihm abgehalten, da er mich stürmisch küsst. Seine Zunge liebkost die meine.
Nach mehreren Minuten kann ich nicht mehr und drücke ihn etwas weg von mir, um nach Luft schnappen zu können. Wir sind beide ziemlich außer Atem.
"Du willst es wirklich darauf anlegen, oder? Du kleines Biest.", raunt Jasper mir zu.
Ich schüttle meinen Kopf sehe und ihn unschuldig an.
"Ich wollte eigentlich nur sehen was meine Berührung bei dir auslöst.", murmle ich verlegen.
"Jetzt weißt du es. Du bringst mich um den Verstand Kate, ich kann mich kaum in deiner Anwesenheit beherrschen. Am liebsten würde ich dir hier und jetzt die Klamotten vom Leib reißen und dich durchnehmen bis du nicht mehr laufen kannst.", kommt es von ihm ehrlich.
Ich sehe ihn mit großen Augen an.
Seine Aussage lässt mich noch weiter erröten. Ich sehe mittlerweile bestimmt aus wie eine Tomate.
Ich will gerade ansetzen ihm etwas zu sagen, doch ein klopfen hält mich davon ab. Wir wenden uns beide der Tür zu.
"Also es dauert wirklich nicht mehr lange, bis dein Vater hier ist Kate.
Ich halte meine Schwester schon eine Weile in Schach, jedoch wird sie bald hochkommen und nach dir sehen Kate und dann einen gut aussenden Mann in deinem Zimmer vorfinden! Sie wird eins und eins zusammen zählen! Und ich werde mir dann was anhören müssen....
Jasper du solltest jetzt wirklich gehen, bevor mein Schwager hier ist, denn sonst gibt es ein unschönes Drama. Alles okay bei euch?", kommt es von Heather im aufgebrachten flüstere Ton.
Ich stelle mich hektisch vor Jasper, um seine Beule vor Heather zu verstecken.
"Ehm ja... e-es ist alles gut bei uns. Jasper muss nur noch kurz auf Toilette, dann ist er auch schon weg. Halt bitte Mama noch etwas hin und Danke.", flüstere ich Heather zu.
Sie mustert uns noch einen Augenblick und verschwindet dann kopfschüttelnd.
Puh... das war knapp...
"Was soll ich bitteschön in der Toilette? Ich könnte doch auch jetzt gehen. Wieso hast du das Heather gesagt?", fragt Jasper und verschränkt seine Arme.
Nicht sein ernst. Ich seufze.
"Jasper, du gehst nicht mit deinem kleinen Freund runter. Am Ende läufst du meiner Mama über den Weg. U-und dann sieht sie dich und das!", stelle ich klar.
"Er ist alles andere als klein Kate.
Du willst also das ich mir bei dir einen runter hole?", korrigiert er mich zunächst und hinterfragt dann meine Aussage.
"Das spielt gerade keine rolle Jasper...
Ja, denn so gehst du ganz bestimmt nicht runter!", sage ich aufgebracht.
"Und ob das eine Rolle spielt.
Mein Schwanz ist nicht 'mein kleiner Freund'.", flüstert Jasper empört.
"Wir werden jetzt nicht darüber diskutieren! Bitte geh jetzt ins Bad.", zische ich ihn an.
"Brauchen wir auch nicht. Fakt ist er ist alles andere als klein. Das wirst du schon bald selber feststellen.", meint er provokant.
Ich kann nicht anders als ihn an zu starren. Mir fehlen einfach die Worte.
"Hey Kate? Willst du mir zur Hand gehen?", fragt er mich.
"W-was? Nein! J-jetzt beeil dich...", antworte ich fassungslos und deute auf mein Bad hin.
Glücklicherweise geht er dann endlich meiner bitte nach.
Ich komme nicht darauf klar, dass er nun tatsächlich sich einen von der Palme wedelt. Einfach in meinem Bad....
Nach einigen Minuten kam er dann schließlich raus. Wir verabschiedeten uns noch von einander und dann ging er runter. Ich blieb noch kurz an meine Tür gelehnt. Schmiss mich dann aber auf mein Bett. Das war eindeutig zu viel des guten.
Außerdem ein seltsamer Start ins Wochenende...
Ich versuche mich abzulenken und mir fällt ein, dass ich mich morgen mit den Mädels treffen werde.
Ich würde mir gerne, dass was heute geschehen ist von der Seele reden.
Doch ich weiß nicht so recht, ob ich das ansprechen sollte...
Bin ich soweit, dass ich ihnen das anvertraue? Hmmm... ich weiß nicht so recht... ich werde es mir überlegen.
Viel wichtiger ist es den Vorfall von Em mit den anderen zu besprechen, denn das war ein No Go!
Die Sache ist noch lange nicht vom Tisch! Jack versucht zwar es wieder hinzubiegen und die Stimmung aufzulockern, doch so leicht ist es nicht das Geschehene rückgängig zu machen.
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