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Tod ist die Heimreise des Verstorbenen und die Herausforderung der Hinterbliebenen.
Zitat - Manko Jarmila
Opfer erfolgen und verursachen einen irreparablen Schaden.
Eine leere entsteht und sie kann durch nichts ersetzt werden.
Der Schock ist groß. Der Schmerz ist größer und der bezug zur Realität gerät komplett aus den Fugen.
Was bleibt ist nur sein Vermächtnis.
Was er hinterlässt wird immer in Erinnerung bleiben.
Vivien P.o.v.
Eigentlich hatte ich vor Enzo die Nachricht mitzuteilen, sobald wir sie alle besiegt hatten. Das war mein Plan. Ein seltsames Gefühl hatte sich bei mir ausgebreitet und ich hatte die Befürchtung das der Anführer der elenden Omegas mehr als nur einen normalen Krieg vor hat. Dieses hinterhältige Arschloch hat bestimmt mehrere Überraschungen für uns in petto.
Leider behielt ich tatsächlich recht...
Dieser Kampf streckte sich nämlich auf eine ziemlich beschissene Weise. Die Omegas sind von der Anzahl immer noch im Vorteil. Sie richten Schaden an indem sie uns hinhalten,
Wahrscheinlich war genau das sein ekelhafter Plan. Urghh!
Diese Ehrenlosen ganzen Verräter machen da auch noch mit...
Vor allem was soll das alles?
Müssen die bescheuerten Omegas auch immer ihre dämliche Lage übertreiben?
Ich meine oke sie möchten etwas ändern, da sie die unterste Rangordnung haben, aber es gibt ihnen nicht das recht andere zu töten. In der heutigen Zeit hätte es auch friedlich geklärt werden können und nicht so. Sie haben so viel Mist gemacht und unnötigen Schaden erzeugt. Nicht alle hatten etwas gegen sie... Es hätte auch alles anders geregelt werden können, wenn diese nach Macht besessenen mal nicht nur mit ihren Schwänzen nachgedacht hätten. Und Roxane diese Fotze soll einfach in der Hölle verrotten! Sie ist zwar tot, aber ich hoffe ihre richtige Folter ist noch im Gange. Sie hat es nicht verdient sich auszuruhen, während wir alle hier um das kämpfen was uns wichtig ist.
Ich erinnere mich das sie damals schon komisch wirkte, aber sie verhielt sich noch im Rahmen und hatte sich richtig verhalten... es ist fast schon traurig wie sie so tief sinken konnte. Vor allem weil sie eine weibliche Alpha war... es kotzt mich so an das eine Frau, die eine solch hohe und bedeutende Position hat einfach überhaupt keinen Rückgrat besaß. Ich hätte sie am liebsten selbst getötet. Diese Schlampe zieht uns weibliche Wesen in den Dreck! Selbst nach ihrem Tod wird es lange Zeit ein Gesprächsthema sein und jeder wird seinen Senf dazu geben...
Sichtlich gereizt metzle ich jeden der mir in die quere kommt ab.
Ich zögere erst gar nicht, weil ich mich und mein kleines sehr bedeutendes etwas in mir schützen muss. Mein Kind soll nicht in einer Welt aufwachsen, wo Verräter ungeschoren davon kommen.
Wo hinterhältige Schweine die Macht haben und alle nur von Hass und Eigennutz getrieben sind. Der ganze Schmutz muss weg!
Ich bemerke später als ich etwas runter gekommen bin, wie eine unseren Jüngeren Wölfen in der Klemme stecken und eile ihnen zur Hilfe. Wie Jasper es schon in seiner Rede angesprochen hatte, müssen wir zusammen halten und an einem Strang ziehen. Es ist egal, ob wir hinfliegen. Was zählt ist das wir uns unterstützen, wieder aufrappeln und weiter kämpfen! Er glaubt an uns und wir glauben an ihn. Gemeinsam sind wir stark und gemeinsam werden wir was noch kommen wird durchstehen. Das hoffe ich zumindest...
Ich war zu fokussiert das ich nicht realisiert hatte, das um mich herum noch andere waren.
Die Zukunft der Jungen Wölfe und die gesamte Situation hatte mich zu sehr in Gedanken gebracht... es geschah dann alles so schnell... ehe ich mich versah hatte ER mich zur Seite gedrängt. Er hatte sich dazwischen gestellt und den tödlichen Angriff der eigentlich mich treffen sollte abbekommen.
Nein! Nein. Nein. Nein!!!
"Enzo!", entfährt es mir. Ich bin entrüstet und noch etwas neben der Rolle. Alles verlief so schnell ab. Tränen bahnen sich direkt ihren Weg zu meinen Augen.
Ich kniee mich zu ihm hin und ziehe meinen verletzten Retter auf meinen Schoß. Vergeblich versuche ich meine Hände auf seine Brust zu drücken und die tödliche Wunde zu stoppen. Es ist eine sehr tiefe Wunde und es gelingt mir nicht... es tritt so viel Blut aus. "Bitte halt durch! D-du musst wach bleiben. Hörst du?! Bleib wach Enzo. Es kommt bestimmt gleich jemand.", krächze ich panisch.
Verdammt. Warum ist die Wunde so tief? Was war das bitte für ein Hurensohn, der ihn verletzt hat?!
Warum war ich eine so unvorsichtiges blödes Miststück???
Wann tritt seine Heilung ein? Geht das überhaupt?! Wer weiß was diese Bastarde für giftige Methoden haben. W-was soll ich nur tun... es hört einfach nicht auf...
"Wir wissen beide das die Wunde zu tief ist. Ihre klauen waren womöglich in Gift getränkt. Wer weiß was sie noch für hinterlistige Aktionen in petto haben. Vivien geh weiter, bevor man auf dich los geht. Du musst weiter kämpfen. Dolore contro dolore mio Amore.", gibt er mühsam von sich und schenkt mir ein schwaches lächeln.
Ich schließe kurz meine Augen und denke über seine italienischen Worte nach. Schmerz gegen Schmerz mein Liebling. Selbst in so einem Moment sagt er mir so etwas romantisches, um mich zu beruhigen. Das ist so typisch für ihn.
"S-par dir das. Ich lass d-dich hier nicht liegen. Verdammt Enzo was sollte das?! Ich hätte bestimmt noch ausweichen können!", sage ich aufgelöst und drücke noch immer verzweifelt gegen die heftige Wunde.
Er darf nicht verbluten. Nicht wegen mir. Warum zum Teufel war ich nicht vorsichtiger?? Dann wäre das nicht passiert und der Vater meines zukünftigen Kindes wäre nicht in Lebensgefahr!
"Ein Gentleman muss doch für die Sicherheit einer wunderschönen Frau sorgen. Ich wollte nicht das Risi...argh..", stöhnt er vor Schmerzen auf.
Enzo... du bist ein wahrer Gentleman.. aber so ein Dummkopf! Es tut mir so leid. Bitte halte durch.. jemand kommt bestimmt gleich. Sascha ist mit Sicherheit nicht weit entfernt.
Oder womöglich boxt sich das graue Mäuschen durch und sie eilt uns zur Rettung...ganz bestimmt kommt jemand.
"H-hör auf zu reden. Bleib einfach wach und sammle deine Energie.
Du musst durchhalten! Ich wollte dir doch noch was wichtiges mitteilen. Verdammt Enzo! Verlier doch um Himmels Willen gefälligst weniger Blut...das ist so viel...du musst am Leben bleiben!", heule ich verzweifelt und bete das er es schafft.
Er kann nicht sterben. Das darf er nicht! Wie soll ich ohne ihn weiter leben können... ich brauche ihn doch... wir brauchen ihn...ein Leben ohne ihn wäre unvorstellbar.
"Dimmi che mi ai da dire. Ich weiß nicht wie viel Zeit ich noch habe.", sagt er ruhig. Und seine Stimme wird gegen Ende leiser. Er sieht mich innig an.
Er verlangt das ich ihm sage was mir auf dem Herzen liegt. Wahrscheinlich geht er vom schlimmsten aus.
Was mache ich nur? Werde ich ihn wirklich verlieren?
Ich sehe mich nach Sascha und Kate um, aber sie sind nirgends, was mich zum schluchzen bringt. Ihnen geht es womöglich nicht viel besser und ich erhoffe mir das sie auf magische Weise auftauchen... ich bin so erbärmlich...
"Okay ich verrate es dir, aber du musst unbedingt wach bleiben!
W-wir werden Eltern. Ich bin Schwanger mit deinem Kind.
Enzo du wirst Vater. A-also bitte halte noch durch. Verlass mich nicht... ich schaffe das n-nicht ohne dich.", erzähle ich ihm weinerlich. Ich habe solche angst das er mir wegstirbt, dass ich ihn einweihe.
Warum musste ich so unvorsichtig sein. So schwach... das hätte nicht passieren dürfen. Er hätte nicht...es ist meine Schuld. Ganz alleine meine Schuld...
Ich betrachte ihn traurig. Versuche mir jedes wundervolle Detail von diesem unsagbar wertvollen Mann einzuprägen.
Seine Augen funkeln und er schaut mich überaus glücklich an. Mein Herz schlägt sofort schneller und es pocht wie wild. Alles kommt mir auf einmal ganz langsam vor. Ich blende alles um uns herum aus. Nur er und ich sind hier inmitten dieser grauenvollen Schlacht. Sein Arm streckt er langsam nach mir aus und er zieht mein Gesicht zu sich runter, sodass sich unsere Lippen miteinander vereinen. Ich erwidere seinen Kuss sehnsüchtig. Ich entferne mein Gesicht von seinem, weil ich seine Augen im Blick haben will.
Ich möchte sicher gehen das er wirklich da ist...das er lebt und bei Bewusstsein ist. Was mache ich wenn das unser letzter Moment ist?
Das darf es nicht sein..
Ich hoffe so sehr das er doch noch weiter durchhält...
"Das ist eine wundervolle Nachricht.
Ich danke dir meine teuerste.
Du wirst mit Sicherheit eine wunderbare Mutter das weiß ich.
Ich liebe dich und bereue es nicht dich eben beschützt zu haben.
Gib dir bitte keine Schuld wegen diesem Vorfall und sei nicht traurig okay? Heute ist ein bedeutsamer Tag mio Amore, denn ich werde meine Schwester wieder endlich sehen und wir werden über euch wachen.", bringt er noch zustande ehe ihn dann die Kraft verlässt, er seine Augen schließt und ich mitbekomme wie sein Herz aufhört zu schlagen.
Seine Mundwinkel sind nach oben gezogen und er sieht so aus als ob er selig schläft.
"Enzo? Was. Nein. Hey wach bitte auf. Du musst bei Bewusstsein bleiben.
Es kommt bestimmt gleich jemand. Du schaffst das. Es dauert bestimmt nur etwas bis dein Körper sich regeneriert, aber du musst aufwachen. Komm schon!", rede ich auf ihn ein.
Ich schüttle ihn, doch es kommt keine Reaktion. Ich beginne zunächst mit einer Herzdruckmassage, dann führe ich unsere Münder zusammen, um ihm Luft zu spenden.
Das ganze wiederhole ich immer und immer wieder, aber es bringt nichts. Dann realisiere ich das offensichtliche. Sein... sein Herz schlägt einfach nicht mehr. Egal wie sehr ich es versuche er wird nicht wieder aufwachen. Ich sehe mich panisch um und schreie mir wegen dieser Erkenntnis die Seele aus dem Leib.
Es tut so weh. Mein ganzer Körper pocht und fühlt sich so leer an.
Enzo ist tot. Er kommt nie wieder zu mir zurück. Er wird unser Kind nicht halten können. Es nicht trösten, wenn es hinfällt oder Liebeskummer hat. Er wird nicht für uns beide da sein.
Er... lebt...n-nicht... mehr!
Lisa P.o.v.
Viviens Schrei ertönt und mein Herz rutscht mir in die Hose. Seit Enzo verletzt wurde, versuche ich ihr den rücken frei zu halten, aber es ist ziemlich schwer.
Lea, Lu, Ryan, Bryan und Miles sind ebenfalls hier und versuchen mit mir die anderen abzuhalten Vivien anzugreifen und wir halten weiterhin die Stellung ein. Auch wenn wir alle viel lieber zu Vivien eilen und sie in die Arme nehmen würden... es war offensichtlich das die beiden Gefühle für einander hatten und jetzt ist er für sie gestorben.
Wir versuchen alle die Fassung zu wahren und die Feinde nicht durchbrechen zu lassen, doch das ist leider bei nicht jedem möglich...
Ich sehe aus dem Blickwinkel schon als es zu spät ist, dass Ryan für kurzen Moment abgelenkt ist und angegriffen wird. Miles geht gerade noch so dazwischen, weil es für Ryan sonst tödlich gewesen wäre.
Wiederholt sich dieser Vorfall nun?! Gott was soll der Scheiß?!
Warum muss uns das passieren? Verlieren wir jetzt auch noch Miles??
Ich komme nicht wirklich dazu ihn richtig zu betrachten, da ein Wolf auf mich los geht. Ich kämpfe zwar mit ihm, aber meine Gedanken sind komplett woanders.
Warum musste dieser beschissene Anführer so von Macht besessen sein und für Zerstörung sorgen?! Das alles geht viel zu lange...
Ich gewinne zwar den Kampf gerade so aber trotzdem bin ich traurig.
Mein Blick fällt nun wieder zu Miles.
Er ist am Bein verletzt. Es ist nicht so schlimm wie bei Enzo... aber so ganz ohne ist es bei ihm nicht. Das Bein von Miles sieht ziemlich verstümmelt aus und er ist noch blasser als sonst.
Zu allem übel nutzen die Omegas diesen Moment in vollen Zügen aus und sie prügeln auf alle noch intensiver ein... Was denn noch?!
Verdammt wo bleibt unser Wunder?
Wir können doch nicht diejenigen sein die gegen sie verlieren. Die Verluste dürfen nicht umsonst gewesen sein. So darf es nicht enden!
Grade als ich dabei bin die aller letzte Hoffnung zu verlieren, sehe ich Jo's Freund mit ihr und seinen Norweger Freunden kommen und beruhige mich wieder etwas. Halleluja!
Sascha taucht kurz danach ebenfalls auf und er sieht sich fassungslos um.
Der kann was erleben denke ich mir und sehe im selben Augenblick nur aus den Augenwinkel, wie Lea erzürnt zu ihm stampft.
Sascha P.o.v.
"Verdammt Sascha warum bist du nicht früher gekommen?!", schreit mich meine Seelenverwandte sauer an und eilt zu mir. Bei mir angekommen klatscht sie mir eine.
Damit reißt sie mich komplett aus meiner starre. "Was ist passiert?", frage ich und analysiere was hier los ist. Mein entsetzen wird von Sekunde zu Sekunde größer.
"Vivien ist Schwanger...und Enzo ist tot...warum bist du nicht früher gekommen?! Dann hätte er es vielleicht noch geschafft!", giftet sie mich sehr weiterhin wütend an.
"Wie bitte? Ich konnte nicht... überall scheinen die Omegas die Oberhand zu gewinnen und sobald wir mal für Ausgleich gesorgt hatten, bin ich weiter...", erkläre ich ihr und schaue sie traurig an.
Verdammt...Enzo...
Ich wäre auch gerne rechtzeitig gekommen. Vivien ist zwar ein Biest, aber das hat sie nicht verdient.
"Du hättest dich beeilen müssen. Dann hätte sie nicht den Vater ihres Kindes verloren!", schreit sie mich an und schlägt aufgewühlt gegen meine Brust.
Ich halte ihre Handgelenke fest, damit sie aufhört auf mich einzuschlagen.
Dabei bemerkt sie meine Fingerknöchel die total blutig sind.
Generell sehen meine Hände widerlich aus. Ihre sind durch spezielle Handschuhe geschützt wofür ich sehr dankbar bin.
Sie zieht wegen meinen Händen scharf die Luft ein.
"Sascha d-deine...", kommt es von ihr entrüstet.
"Ich weiß. Es sieht schlimmer aus als es ist.", lüge ich. Denn es ist definitiv schlimm. Ich spüre schon beinahe nichts mehr. Doch das kann ich ihr jetzt nicht mitteilen. Dieser Kampf ist noch längst nicht vorbei...
Ich schließe meine Augen und reiße mich zusammen. Ich küsse Lea's Haaransatz und erkläre ihr mein Vorhaben.
Ich kümmere mich zunächst provisorisch um Miles. Bei ihm angekommen wird mir sofort klar das eine Amputation nicht vermeidbar sein wird. Sein Bein ist nämlich nicht mehr zu retten.
"Mann Miles! Das kann doch nicht dein ernst sein... sieh dir das nur an...", sagt Ryan aufgelöst.
"Beruhig dich. Es ist nur mein Bein.
Ich bin froh das ich noch rechtzeitig dazwischen konnte. Es war ja kein Angriff wie bei... du weißt schon... J-jedenfalls strebe ich eh keine Lauf Karriere an. Also mach dir keine Sorgen.", versucht Miles ihn zu beruhigen.
Nachdem seine Verletzung fürs erste von mir versorgt ist und ich mir sicher bin das er mir nicht verblutet, gehe ich zu Vivien.
Ich ziehe sie in eine Umarmung.
Ich teile ihr meinen Beileid mit und entschuldige mich mehrmals.
Lea's Worte konnte ich nämlich nicht vergessen... vielleicht hätte ich noch helfen können...aber jetzt ist es leider schon zu spät.
"Vivien komm wir müssen dich in Sicherheit bringen. Die anderen sind ebenfalls in solche Situationen. Gemeinsam helfen wir den anderen okay? Niemand weiteres darf sein Leben verlieren. Es muss enden.", schlage ich vorsichtig vor.
Sie löst sich von ihrer Trance, nickt zustimmend zu und rappelt sich auf.
Wir gehen als nächstes zu Kim und behandeln sie. Ich nehme sie mit und Vivien bleibt bei uns.
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