~104~
Es ist erstaunlich, wie sehr man ein solches Buch als Freund empfindet - wie man ihm alles sagen und klagen kann, wie man über seine Blätter die Tränen weinen kann, die man den anderen, besonders einem geliebten Kranken, verbergen muss.
Zitat von- Bertha von Suttner
"Em ist alles okay? Wieso schmollst du??", frage ich meine offensichtlich betrübte Freundin und kraule Bo währenddessen.
Kim, Jo und ich sind in meinem Zimmer. Der gestrige Tag mit allen war sehr schön. Heute wollte ich eigentlich Zeit mit meiner Familie verbringen, aber es kam zufälligerweise ganz anders.
In der früh wollte ich mit Heather Asjell und meinen Eltern zusammen einkaufen gehen, doch beim rausgehen kamen uns meine Freundinnen entgegen. Sie liefen umher und wollten zu Kim.
Eins kam zum anderen und jetzt bin ich hier mit ihnen und die anderen erledigen den Einkauf.
"Entschuldige das wir dich von deiner Familie getrennt haben.", sagt sie zögerlich.
"Dafür musst du dich nicht entschuldigen. Ich hab noch den ganzen Tag und bin eh nicht so aufs Einkaufen aus.", gestehe ich und schmuse weiter mit Bo.
Em nickt und widmet sich wieder ihrem Buch zu. Sie schreibt etwas eifrig auf meinem Schreibtisch auf.
"Was notierst du dir auf?", kommt es von Jo die vor meinem Fenster steht und zu ihr rüber schaut.
"Bald ist der jährliche Todestag von Jayden's Mutter. Es ist ein trauriger Tag für uns beide, da wir eine komplizierte Vergangenheit hatten.
Ich notiere schon seit Jahren das was ich ihr alles erzählen würde.
Ich verdanke ihr so viel... ich habe mittlerweile eine Menge angesammelt, was ich ihm oder ihr nicht sagen konnte... es wäre zu schmerzhaft es ihm zu sagen, also verberge ich es und lese es, wenn ich raus in mein Balkon gehe vor.
Ich schaue dabei hoch zum Himmel und teile ihr alles mit, was mir widerfahren ist. Ich weiß das es erbärmlich ist, aber ich kann sie nicht loslassen...", erzählt sie uns.
"Es ist alles andere als erbärmlich Em.
Keiner kann nachvollziehen was ihr beiden durchgemacht habt und niemand urteilt über euch.", sagt Kim vorsichtig. Sie lehnt an meiner Wand und ihr Blick wandert von meiner Decke zu ihr.
"Das sehe ich genauso. Ich glaube sogar das du mit ihm darüber reden solltest, sodass ihr gemeinsam ihren Gedenktag miteinander verbringt.
Ihr könnt euch gegenseitig Trost spenden.", schlage ich vor.
Bo hat wohl genug von meinen Streicheleinheiten. Er rappelt sich auf und läuft aus meinem Zimmer.
Wir vier schauen ihm verwundert hinterher und lachen dann.
"Er war wohl so dankbar, dass er uns Freiraum für unser Gespräch lässt.", fängt Em belustigt an.
"Seid ihr euch sicher das ich das machen sollte? Wäre es nicht besser, wenn ich ihn in Ruhe lasse?", grübelt Em unsicher.
"Ähhhhh...... ja! Keiner sollte an so einem Tag alleine sein. Egal was er sagt. Wenn er alleine ist, kommt er noch auf blöde Gedanken und stellt sonst was an. Geh auf jeden Fall gleich zu ihm!", meint Jo dramatisch.
"Da muss ich ihr leider recht geben.", gibt Kim zu. "Er und Kyle sind sich da womöglich ähnlich. Sie schotten sich ab und denken sie würden es alleine verarbeiten können. Klar ist es nicht falsch von dir davon auszugehen das er seine Ruhe braucht, doch was er im Endeffekt wirklich braucht bist du.
Er benötigt deine Nähe. Egal was er durchmacht, er hat dich und in solchen Momenten vergessen unsere Möchtegern Bad Boys es.... da müssen wir einschreiten und ihnen zeigen das es okay ist zu trauern. Das es okay ist Emotionen zu zeigen, denn wir können nicht alles in uns reinfressen.
Wir können nicht alles kontrollieren, aber wir können füreinander da sein und das ist es was zählt.", fügt Kim hinzu.
Jo, Em und ich sehen Kim überrascht an.
"Vor kurzem war der Todestag von Kyles Eltern. Er hat sich komplett aufs Training konzentriert und eines Abends, als er bei mir war ist er bei mir beinahe durchgedreht. Er hat versucht alles reinzufressen, aber im Endeffekt schadet es einem nur.
Jasper war auch anders oder Kate?", meint Kim und spricht mich am Ende an.
"Ich hab davon nicht viel mitbekommen, weil er an dem Tag arbeiten war. Er hat sich damit komplett abgelenkt und wir haben nur kurz darüber geredet. Danach ist er sofort eingeschlafen.", antworte ich ihr.
Mates...in guten wie in schlechten Zeiten...schon lange vor der Ehe so hahahah
"Jedem das seine.", meint Jo.
Sie pustet sich eine lockere Strähne aus dem Gesicht. Sie hockt im Schneidersitz und stützt ihr Gesicht auf ihrem Handgelenk ab.
Beim einmaligen pusten bleibt es, jedoch nicht, denn ihre Strähne fällt immer wieder auf ihre ursprüngliche Position.
"Hast du es bald?", beschwert sich Kim.
Woraufhin Jo ihr nur rebellisch die Zunge zeigt.
Wir reden über belangloses Zeugs, bis mir einfällt das ich sie etwas fragen kann wo sie schonmal da sind.
"So nebenbei bemerkt für welche Verteilung seid ihr eigentlich?
Es haben ja verschiedene Vorschläge die Runde gemacht...", werfe ich in die Runde ein.
"Ich nehme was kommt. Im Endeffekt entscheidet es eh Jasper.", kommt es als erstes von Jo.
"Sehe ich genauso.", stimmt ihr Kim zu.
Ich nicke und betrachte meine Hände.
Mein Part ist mir um ehrlich zu sein noch unklar. Ich will ein Teil vom großen und ganzen sein, jedoch bin ich die Luna und mittlerweile verstehe ich ja warum sich alle sorgen.
Ein quietschen lenkt mich von meinen Gedanken ab. Es ist mein Schreibtischstuhl. Em hat sich vollkommen in unsere Richtung gedreht und scheint heute mit ihrem Buch fürs erste fertig zu sein.
"Meiner Meinung nach solltest du Kate mit Jasper auf jeden fall eingruppiert werden. Zusammen seid ihr unschlagbar und einander Nah, sodass ihr euch nicht den Kopf zerbrecht und euch um den jeweils anderen sorgt.", teilt uns Em nun energisch mit.
"Wow! Em woher dieser Elan?
Eben warst du vollkommen down.", erkundigt sich Jo überrascht.
"In das Buch zu schreiben, wühlt mich eben dezent auf, doch ihr habt recht damit das ich mit Jayden den Tag verbringen sollte. Nicht um gemeinsam zu leiden, sondern um gemeinsam nach vorne zu schauen und wir miteinander noch mehr ins reine kommen!", erzählt uns Em euphorisch. Sie realisiert das sie wohl ein bisschen in fahrt geraten ist und eigentlich noch auf etwas anderes hinaus wollte. Sie räuspert und redet dann ruhig weiter.
"Was ich eigentlich sagen wollte... war... ähm ja das ihr beiden unbedingt zusammen agieren solltet."
"Das ist wirklich süß, aber ich bezweifle das man mir dermaßen vertraut.
Die meisten zweifeln wahrscheinlich an mir und sorgen sich nur. Ich werde letztendlich so positioniert das ich ja nichts anstelle oder in Gefahr gerate.", sage ich seufzend.
"Mal doch nicht den Teufel an die Wand Kate. Wir vertrauen dir alle bedingungslos!", sprudelt es aus Jo, die binnen Sekunden aufspringt und eine dramatische Pose einnimmt.
"Nicht schon wieder der scheiß.", kommt es genervt von Kim.
"Du bist der Panama Kanal! Ohne dich läuft nichts!! Ohne dich ist Jasper aufgeschmissen. Klar er war auch davor ein cooler Alpha, aber erst seitdem er dich kennt, ist er der unglaublich tolle Alpha den wir umso mehr mögen. Durch dich verstehen wir uns mit den Jungs. Dank dir haben wir alle zueinander gefunden. Du weißt das du der Motor für unser Auto bist!!! Das Benzin für unseren Kanister! Chilli zu unserer Carne!
Zimt zu unserem Apfel! Petersilie zu fast allem, da es super ist! Du ergänzt uns auf eine so unsagbar positive Weise. Em hat recht du musst mit Jasper eingruppiert werden!", ruft Jo melodramatisch und atmet am Ende schwer ein und aus.
Ich verarbeite erstmal alles und blinzle sie mehrmals an.
"Ich denke ganz simpel ausgedrückt möchte sie damit sagen, dass es tatsächlich das beste wäre, wenn du mit Jasper bist, weil es dann eventuell weniger problematisch wird.", übernimmt Kim und sie verdreht ihre Augen.
Das ist total lieb...
Ich möchte trotzdem ansetzen und ihnen widersprechen, doch Em ist schneller als ich und sagt noch etwas.
"Lisa und Lea sind bestimmt der selben Meinung. Sie können Taylor und Sascha an Bord holen und Lu, sowie Jane sind mit von der Partie.
Zusammen überzeugen wir den Rest."
"Jasper hat aber vielleicht eine ganz andere Meinung dazu.", sage ich skeptisch.
"Dann überzeug ihn vom Gegenteil.
Also falls er dagegen ist. Ihr müsst zusammen vorgehen. Angriff ist die beste Verteidigung! Komme was da Wolle!!!", schreit Jo.
Ich bin so froh das meine Eltern und Heather nicht mehr hier sind. So laut wie Jo redet....
Das kann man wohl auch sehr an meiner Mimik sehen, denn Kim und Em fangen an zu lachen. Ich steige ebenfalls mit ein und schließlich auch Jo.
Am nächsten Tag.~
Feiertag.
"Die Idee ist kompletter Mist.
Von wem kam die?", möchte Taylor wissen.
"Von meinem Fuß der gleich in deinem Arsch landet, wenn du nicht ruhig bist und uns zu Wort kommen lässt.", kontert Lea.
"Ernsthaft Schatz du kannst sie doch erstmal ausreden lassen.", meint Lisa kopfschüttelnd.
Taylor schaut angepisst zur Seite.
Sascha kratzt sich nachdenklich am Nacken und Alex der verputzt Rumkugeln mit Schokostreuseln, als gäbe es kein morgen mehr...
Vielleicht ist morgen tatsächlich der letzte Tag?
Nein!
"Ich unterbreche euch mal und sage schonmal das ich komplett dagegen bin.", macht Jasper die Idee zunichte.
"Du hast dir nicht mal alles angehört.", rufe ich empört.
"Das brauche ich auch nicht.
Du solltest nicht so leichtsinnig sein und uns die Verteilung überlassen.", informiert mich Jasper.
Ich würde sagen es ist kein Leichtsinn.
Ist es auch keines Wegs.
Genau! Wir leben nur am Limit!
Harte Zeiten erfordern harte Methoden!!!
Äh... Daisy... das ist nicht der richtige Ansatz...
"Du kannst mir doch vertrauen... du weißt das ich viel trainiert habe...", bringe ich schmollend.
Jasper schließt sofort seine Augen.
Mist! Er ist uns auf die Schliche gekommen. Plan B! Plan B!!!
Was für ein Plan B?!
Brutalität durch mich!
Benutz mich! Ich bringe ihn zur Besinnung!!!
Daisy wäre es dann nicht Plan D?
Plan D würde mir zwar sehr gefallen, aber unser Mate muss einsehen das wir auch alleine klar kommen.
Wie bitte?
Plan D steht für Dick! Wir stürzen uns auf sein bestes Stück!!!
Herrjeh... das ist total unangebracht!
Ich dachte an D wie Daisy und du bringst so etwas... da muss ich gaaanz dringend los...ach egal...
...obwohl seine Sturheit ebenfalls...
Oke ich bin für Plan B.
Yayyy Daisy Timeee
Übertreib es bitte nicht....
Es ist nicht Plan D also reiß dich zusammen.
P.o.v. Daisy.~
"Alpha mach deine Augen auf.
Reden wir doch bitte mal Tacheles.
Vertraust du uns oder nicht?
Was muss eine Luna noch tun, um ernst genommen zu werden, hm?", frage ich zuckersüß.
Grüne Augen mustern mich.
Er analysiert meine Worte. Uhhh!
Es dauert tatsächlich nicht lange, bis er realisiert was vor sich geht.
"Soso zu solchen Mitteln wird gegriffen.", sagt mein Seelenverwandter. Seine Mundwinkel zucken amüsiert nach oben.
"Du würdest dich wundern, welche Mittel es sonst noch gibt.", sage ich grinsend.
Jaspers Augenbraue schießt sofort in die höhe und von den Anwesenden höre ich Getuschel. Ich blende sie aber aus und fokussiere mich auf Jasper.
Kate ignoriere ich ebenfalls, die sich 'etwas' aufregt.
"Spaß bei Seite. Was hält dich wirklich ab uns zu vertrauen?", komme ich auf den Punkt.
"Ich vertraue euch.", antwortet er.
"Um 10 von 10 Punkten zu erreichen musst du aufhören um den heißen Brei zu reden.", mache ich weiter.
Er soll merken das ich mich damit gewiss nicht zufrieden gebe.
Er weiß doch das Kate nicht alleine ist. Ich bin auch da und regle es im Notfall.
Wir bekommen das hin. Wir haben trainiert. Das weiß er doch.
Was also hält ihn davon ab?!
Er bemerkt wohl meine Ungeduld und fährt sich durch seine geschmeidigen Haare.
"Ok. Ich bin dagegen, weil ich ihnen nicht vertraue. Es ist Dyson und seine Irren Mitstreiter von denen wir reden.
Du kannst nicht mit mi....", erklärt er.
Ich unterbreche ihn.
"Doch! Kann ich! Werde ich und sie auch! Was denkst du dir eigentlich wie es uns dabei geht? Du willst uns so gruppieren das wir sicher sind.
Was mache ich, wenn sie auf dich los gehen? Du bist der Alpha und ebenfalls ein sehr verlockendes Ziel. Glaubst du ich werde zu irgendetwas in der Lage sein??? Sei nicht so egoistisch!
Ich bin keine Puppe und das weißt du ganz genau. Lass mich verdammt nochmal an deiner Seite kämpfen! Gemeinsam oder gar nicht Jasper.", haue ich ohne zu zögern raus.
Perplex sieht er mich an.
Hat ihm wohl die Sprache verschlagen.
Das geschieht ihm Recht. Das wollte ich schon länger los werden.
"Wir sollten gehen.", kommt es von Sascha.
Alle stimmen zu. Doch Taylor hat ganz andere Ansichten und denkt nicht mal daran sich zu verduften. Lisa zieht ihn mit sich, bevor er sich einmischt.
Das sieht total lustig aus und ich Kämpfe nicht loszulachen.
"Also?"
"Du machst mich fertig Daisy.", gesteht er.
"Du lässt mir keine andere Wahl.", sage ich und zucke mit den Schultern.
Es ist eben wie es ist.
"Doch du könntest auf mich hören und dich nicht so sträuben. Ihr beide...", äußert er sich unzufrieden.
"Du verlangst zu viel.
Deine Ansprüche sind viel zu enorm.
Vor allem dir selbst gegenüber. Würdest du einsehen das es keine schlechte Idee wäre, dann würden wir beide davon profitieren.", rede ich weiter.
"Niemand profitiert davon.", meint er angestrengt.
"Doch. Wir. Beide. Du würdest dir weniger sorgen um mich machen, weil ich in deiner Nähe wäre und bei mir wäre es dann auch so mit dir.
Es muss nicht so kompliziert sein.
Es muss nicht so umständlich sein. Nicht jeder bekommt eine extra Wurst. Wir sind ein Rudel. Eine Familie und wir beide sind eben das eine Team. Unsere Körper stehen im Einklang zueinander. Ich bin ein kleines extra, aber das ändert nichts am offensichtlichen.", informiere ich ihn.
Ich laufe auf ihn zu und stehe genau vor ihm.
"Hör auf.", haucht er und verengt seine Augen.
"Womit Alpha? Der Wahrheit? Ist dir die Tatsache zu hoch das deine Mate eine positive Lösung sucht.
Du hingegen nur egoistisch handelst?", provoziere ich ihn.
Daisy findest du nicht das du zu weit gehst? Jasper ist alles andere als ein Egoist. Das weißt du doch....
Im Normalfall ja... es geht aber hierbei um uns...
"Wie war es noch gleich? Der Verstand des Alphas ist nichts und das einzig und alleine wegen seiner kostbaren Luna.", bohre ich weiter nach und lasse nicht locker.
Ich erhalte strahlend rote Augen.
Bingo!
"Erwischt! Ich habe total ins Schwarze getroffen Mister!!!", sage ich triumphierend. Dabei tippe ich mehrmals mit dem Zeigefinger gegen seine Brust.
Meinen Triumph kann ich leider nicht feiern, denn ein knurren reißt mich zur Besinnung. Jasper umfasst meine Hand.
Sofort schlägt die Stimmung um.
"Schön du hast recht. Ich bin egoistisch und will dich nicht dort haben.", raunt er mir zu.
"Warum?", frage ich wie in Trance.
"Deine Präsens würde mich wahnsinnig machen. Ich befürchte das sobald dich jemand verletz und ich es mitbekomme, ich alles und jeden zerfleischen werde. Alex dunkle Seite ist nichts im Vergleich zu mir, wenn ich die Kontrolle verlieren sollte.", offenbart er mir.
Ich senke meinen Blick.
Seine rechte Hand berührt meine Wange und er positioniert mein Gesicht so zu ihm das ich ihn wieder ansehe.
"Hör auf mich und...", fängt er an.
"... vergiss es!", beende ich seinen Satz.
Ich hole mit meinem Kopf aus und verpasse ihm eine Kopfnuss.
"Was muss ich tun damit du verstehst das ich keine Marionette bin?! Ich bin deine Partnerin. Deine Mate und verdammt nochmal kein Bimbo das man rumkommandiert!", erhebe ich meine Stimme und funkle ihn an.
Daisy ich Danke dir.
Ich übernehme wieder.
Kein Problem und gib jetzt bloß nicht klein bei.
P.o.v. Kate.~
"Jasper hör auf damit. So machst du dich nur kaputt. Du musst mir vertrauen. Du musst das alles nicht auf dich nehmen. Ich bin doch da.
Wir schaffen das zusammen und lassen es nicht soweit kommen...", rede ich darauf los und betrachte ihn.
"Das sagst du so leicht...", lacht er bitter auf.
"Nein. Ich sage das, weil ich an dich glaube. Ich glaube an unser Rudel, an unsere Freunde, an Daisy und auch an mich. Wir haben keine Zeit für Zweifel. Nutzen wir sie lieber und gehen es ganz anders an. Die Omegas wollen uns fallen sehen...tja darauf können sie lange warten, denn gemeinsam bereiten wir denen ein Ende.", rede ich ihm Mut zu.
Er lässt meine Worte einwirken.
Jasper zieht es tatsächlich in Erwägung und nickt mir zu.
Er teilt mir mit, das er einiges umplanen muss, aber es einen Versuch wert ist.
Der eine Versuch. Er wird alles entscheiden. Ich hoffe alles wird gut gehen. Morgen ist Freitag und ein Brückentag. Theoretisch wäre es ein schöner Start ins Wochenende, doch es kann auch ganz anderes verlaufen und...argh... darüber darf ich nicht nachdenken! Das wird schon.
Alle anderen bereiten sich derweil auf den morgigen entscheidenden Tag.
Währenddessen bei Vivien und Enzo.
P.o.v. Vivien.~
"Wer hätte gedacht das wir unter diesen Umständen morgen alle miteinander kämpfen werden?", frage ich Enzo, der zum Himmel hinauf schaut und die Sterne betrachtet.
Ich sehe zu dem liebevollen Mann.
Er hat so viel durchgemacht.
Der Verlust seiner Schwester hätte ihn beinahe gebrochen...
Er vermisst sie jeden einzelnen Tag.
Ich wünschte ich könnte ihm den Schmerz nehmen. Ich wünschte ich könnte ihm mitteilen das es besser wird, aber ich bin nicht in der Position dazu. Wir stehen uns sehr nahe und hatten einige Nächte zusammen verbracht, aber sie war seine Familie. Ich kann ihm doch nicht in solch einem Moment mitteilen das ich ein Kind erwarte.
Er muss erst mit allem abschließen.
Das wird ihm endgültig helfen nach vorne zu blicken. Nach dem morgigen Kampf werde ich ihm meine Gefühle gestehen und mitteilen das ich Schwanger bin. Vielleicht ist das dann der Neustart den er benötigt. Vielleicht können wir zusammen glücklich werden und füreinander da sein, bis wir alt sind. Bis unser Kind eigene Kinder hat oder wir mehrere bekommen. Man weiß ja nie...
"Ja. Ich wünschte zwar alles wäre anders gekommen, aber ich bin froh das du an meiner Seite kämpfen wirst. Diese Abscheulichkeiten haben schon viel zu viel angerichtet. Zudem ziehen sie wirklich jeden in den Dreck....", seufzt er und spannt sich an.
"Reg dich jetzt nicht auf. Spar dir das für morgen. Sie bekommen was sie verdienen.", versuche ich ihn zu beruhigen.
Sein Kopf dreht sich zu mir und er schenkt mir ein warmes lächeln.
Wir bleiben noch etwas draußen und genießen die klare Nacht.
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