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Aber anders als meine nervöse Geste schien Nate sehr wohl meinen kritischen Blick auf mein Outfit bemerkt zu haben.
„Du siehst toll aus, Liliana."
„Danke", wisperte ich. Und da war es wieder, mein kirschfarbenes Gesicht. Schuld war die Wärme in seiner Stimme, als er es sagte. Und, DASS er es sagte.
Wieso lief ich immer rot an, wenn er etwas sagte? Ich würde mir das dringend abgewöhnen müssen.
Sein Auto war alt, aber nicht das alt, das man meinte, wenn man von Karls Auto sprach. Es war ein Oldtimer, einer von der Sorte, in dem man, wie in klassischen Liebesfilmen, zum Autokino fährt, das Verdeck öffnet und im Sonnenuntergang knutscht. Oder eines, in dem ein Picknickkorb mit rotweißem Deckel auf dem Rücksitz steht, und das einen zu einer Wiese am See bringt. Ja, das Auto brachte mich zum Träumen.
„Was guckst du so, Liliana?" Nate drehte den Zündschlüssel um und holte mich aus meinen Gedanken.
„Oh, ähm, ich muss wohl geträumt haben."
„Ja, das sehe ich." Er streckte die Hand aus und tupfte mit dem Ärmel seines Pullis etwas Sabber aus meinem Mundwinkel. Oh Gott, wie peinlich.
Seine Hand streifte kurz meine Wange, als er sie wegnahm. Ein wohliger Schauer durchzuckte die Stelle, wo er mich berührt hatte.
Ich grinste. Ob es mehr war, um zu verbergen, dass mir peinlich war, dass ich gesabbert hatte, oder ob es wegen seiner Berührung war – keine Ahnung. Aber mein Mund grinste wie ein Honigkuchenpferd und konnte nicht mehr aufhören damit. Ich sah aus dem Fenster, damit er es nicht bemerkte, und hoffte, dass es aufhörte. Reiß dich zusammen, Lil, du verhältst dich wie ein verliebter 15 – jähriger Teenager. Du kennst ihn gerade mal einen Tag. Und wieso grinst du so? Du hast doch gar keine Gefühle für ihn, du hast ihn erst kennengelernt. Meine innere Stimme intervenierte und langsam, ganz langsam, begannen meine schmerzenden Lachmuskeln sich zu entspannen.
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