Kapitel 16

Faro P.O.V

Mein Körper stand unter Strom, nicht fähig mich zu bewegen. Diandro tobte brutal in seinem Gefängnis. Es verlangte mir alles ab, ihn zurück zu halten. Er wollte seine Gefährtin. Aber Gleichzeitig diesen Abschaum vom Beta töten. Der Beta, der in ihren Armen lag. Ein grässliches Gefühl verätzte meine Brust, kam der Intensität von Säure gleich, aber um ein vielfaches intensiver. Etwas, das ich noch nie zuvor gespürt hatte. Mein Herz, das ich schon lange nicht mehr spürte, regte sich. Meine Maske fiel. Ich musste hier weg. Sofort.

Aber ich konnte mich einfach nicht abwenden. Ihre Augen fesselten mich. All zu gern hätte ich behauptet sie würden mich kalt lassen, keine Bedeutung haben. Aber das taten sie nicht. Scheiße.

Faro

Navios Präsens war unverkennbar, doch trotzdem blieb mein Blick bei dem Mädchen, das meine Mate sein sollte, meine Seelenverwandte.

Sie ist es, oder?

Seine Worte legten einen Schalter um, ließen all das Realität werden. Eine Realität, die ich nicht haben wollte. Endlich konnte ich mich ihren Fesseln entziehen, selbst wenn die Anziehung auf meinem Körper blieb. Ich blickte in vertraute goldene Augen, in denen soviel Wahrheit lag.

Das Blut rauschte in meinen Ohren, während meine Gedanken sich überschlugen. Alles kam zusammen und zerrieß mich mental. Es war einfach unnatürlich das ich etwas fühlte, vorallem das ich so fühlen konnte.

Ich gab keine Antwort, aber das brauchte ich auch nicht. Er wusste es. Er wusste es, immer. Deshalb war er nicht nur mein Beta, sondern auch mein bester Freund.

Es ist okay, Faro.

Nichts war okay. Ich konnte es nicht akzeptieren. Ich wollte sie nicht finden, niemals. Und jetzt war sie einfach da. Irgendwo schäumte Wut in mir auf. Ich wollte sie hassen. Dafür, dass sie alles ändern sollte. Wollte sie dafür hassen, dass sie diesen Abschaum in ihren Armen hielt, ihn zu beschützen versuchte. Ich wollte hassen, dass sie existierte. Und trotzdem konnte ich es nicht. Wieso konnte ich sie nicht einfach hassen? Es würde alles so viel einfacher machen.

Aber der eigentliche Grund, warum ich sie versuchen wollte zu hassen war, dass ich nicht aus Zwang an ein Mädchen gebunden sein wollte, dass ich mir nicht selbst aussuchte. Das ein anderer mein Schicksal schreiben sollte, ein anderer als ich selbst, konnte ich einfach nicht akzeptieren. Auch wenn es Selene höchst persönlich sein mochte, es ging einfach nicht. Ich verstand nicht, wie diese verliebten Schwachköpfe damit leben konnten, glücklich sein konnten. Nach nur einem Blick zuwissen, dass man für jemanden leben und gleichzeitig sterben wollen würde, ohne ihn jemals kennengelernt zu haben. Irgendwo war das krank, mehr als das. Shit happens, die Realität war eben nicht eines dieser 0815 Liebesdramen, die immer ihr Happy End bekamen und bis glücklich bis ans Ende ihrer Tage lebten.

Ich muss hier weg

Mein bester Freund legte fragend den Kopf schief, aber ich wartete garnicht auf seine Antwort. Meine Pfoten bewegten sich beinahe von allein, ich konnte das hier einfach nicht und wollte es auch nicht.

Sie ist unsere Mate, unsere Seelenverwandte. Du bist absolut erbärmlich, ein Feigling.

Knurrte Diandro, machte aus seinem Hass keinen Hehl. Er verurteilte mich dafür, versuchte die Kontrolle zu übernehmen, aber ich blieb stark. Ich wollte keine Mate. Und damit das auch so blieb, durfte ich jetzt nicht in ihrer Nähe sein, denn wenn sie mich nocheinmal so berührte, würde mein Widerstand brechen. Ich würde zu einem dieser kopflosen Narren werden.Ich musste einen Weg finden dagegen anzukämpfen.

Ich sprintete an meinem Rudel vorbei, ohne das mich einer von ihnen kümmerte. Navio hatte jetzt die Verantwortung. Ich war für diesen Augenblick, all der Qualitäten meines Alphadaseins beraubt. Ich war grade kein Anführer, ich konnte niemanden beschützen, wenn ich nur auf ihre Sicherheit bedacht war und alles andere egal zu sein schien. Das durfte nicht sein. Meine Familie war alles für mich. Ich musste sie beschützen.

Und dafür würde ich alles geben. Ich war ein Alpha. Wenn nicht ich das schaffen konnte, wer dann?

*

Du hattest Recht

Meine Schritte wurden langsamer. Mit jedem Schritt, der mich weiter von ihr entfernte, wurde der Schmerz meiner wölfischen Seite stärker. Nun war er kaum noch auszuhalten, schlimmer als jede körperliche Pein, die ich jemals zu spüren bekommen hatte. Trotzdem kehrte ich nicht um, folgte meinen eigenen Weg. Diandro hatte sich immer weiter zurück gezogen und schloss mich aus seinen Gedanken aus. Bis jetzt.

Du bist kein Alpha. Jemand, der seine Insinkte verdrängt, wird kein Anführer sein und war war es auch niemals. Du wirst niemals wie dein Vater sein.

Apprupt blieb ich stehen und realisierte seine Worte, die mir nur gedämpft entgegen kamen. Er hatte einen wunden Punkt getroffen und das wusste er. Er wollte, dass ich denselben Schmerz spürte, wie er. Er hatte zwar nicht dasselbe Ausmaß der Zerstörung , wie der Verlust meiner Mate, aber trotzdem rissen alte Wunden auf. Wunden, die einfach nicht heilen wollten. Genauso wenig, wie meine Vergangenheit. Ich atmete tief ein.

Ich wollte immer wie mein Vater sein.

Neues Kapitel:D

Wie versprochen aus Faros Sicht. Das nächste Kapitel kommt Ende dieser Woche. Alsoooo nicht vergessen zu lesen😀

Meinungen?

Obwohl ich eigentlich die klassische Klischee-Werwolf Story Leserin bin und jedes Kapitel mit Drama verfluche, dass das lang ersehnte Happy End hinauszögert, muss ich zugeben, dass so eine solche Reaktion nachvollziehbar ist, oder?

Fazit: Ohne Drama geht garnichts, obwohl wir es am liebsten zerfetzen würden, gehört es einfach dazu.

Wie auch immer, euch noch eine schöne Woche. Bis zum nächsten Mal.

LG eure Malilara

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