Kapitel 15
Anna hat ihr Versprechen gehalten und stand heute Morgen bei uns in der Küche und hat uns Frühstück gemacht. Jetzt spielen wir mit Michael, den sie heute mitgenommen hat. Tom hat heute Morgen Nathan angerufen und wollte, dass er vorbei kommt. Anscheinend haben sie noch mehr Spuren gefunden, die sich Nathan jetzt ansehen soll.
"Der Kleine ist schon süß", schwärme ich und stupse Michael an die Nase, was ihn zum kichern bringt. Der Kleine ist jetzt sieben Monte alt und einfach nur Zucker.
"Ja", seufzt Anna. "Ich wünschte, wir hätten mehr davon."
"Warum auch nicht? Ihr könnt doch noch Babys bekommen."
"Ja, aber seit Michael haben wir nicht mehr miteinander geschlafen.Genauer gesagt, seit wir wussten, dass ich Schwanger bin. Und das ist über ein Jahr her!"
Ich kichere leise. "Das ist wirklich frustrierend. Ich kann Michael ja mal nehmen in der Nacht und du verführst ihn. Was hältst du davon? Muss ja nicht direkt heute sein, vielleicht in zwei Wochen oder so?"
"Das würdest du tun?", fragt sie ungläubig. "Oh mein Gott, danke! Aber ich denke, wir müssen ein wenig warten, zumindest bis sich alles wieder beruhigt hat. Tom hat nur diese bescheuerten fremden Wölfe im Kopf. Hoffentlich verziehen die sich bald wieder."
Da kann ich ihr nur zustimmen. Seit gestern ist Nathan auch immer wieder in Gedanken und man merkt richtig, dass ihn diese Sache doch mehr beschäftigt, als er zugeben will. Aber immerhin ist er der Alpha eines Rudels und hat bald seine eigene Familie. Da ist ja wohl selbstverständlich, dass er sich Sorgen macht.
"Ja, Nathan auch. Er hat jetzt sogar Wachposten hier aufstellen lassen, nur damit er beruhigt ist. Aber ich kann ihn ja verstehen. Wir haben uns ja erst vor kurzem gefunden und bekommen jetzt Kinder, wo ich im Krankenhaus bleiben muss. Klar, macht er sich Sorgen. Und bei Tom ist es nicht anders."
"Ich weiß", seufzt Anna. "Wollen wir in den Park runter?"
Nickend stimme ich ihr zu. Michael ziehen wir eine Jacke und Mütze an. Wir werfen uns nur eine Weste über, da es draußen ziemlich bewölkt und frisch ist, obwohl wir Juli haben. Im Park ist ziemlich wenig los. Wir setzen uns auf eine Bank und Michael spielt im Sandkasten, mit seinen Sandformen.
"Ihr bekommt Weihnachtsbabys", sagt Anna aus heiterem Himmel.
"Stimmt", fällt mir auch auf. "Cool wär es ja schon, wenn die zwei ausgerechnet am 24. Dezember kommen würden."
"Zwei Christkinder", kichert sie.
"Ich muss nachher eh nochmal zu Susan. Willst du mitkommen?", frage ich.
"Ja!", ruft sie begeistert.
Nach ungefähr einer Stunde gehen wir wieder rein, weil langsam fallen ein paar Regentropfen vom Himmel. Kaum sind wir wieder oben, klingelt mein Handy. "Hallo?" Ich geh einfach ran, ohne zu sehen, wer es eigentlich ist.
"Hey, kleiner Bruder", lacht Daniel. "Wie gehts dir?"
"Super", grinse ich und lege eine Hand auf meinen Bauch. "Könnte gar nicht besser sein."
"Warum denn? Ist irgendwas besonderes passiert?"
"Ach, kann man so nicht sagen. Aber ich erklär dir alles, wenn ihr da seid", meine ich.
"Genau des wegen ruf ich an", sagt er. "Wir kommen doch schon morgen. Wir werden früh ankommen. Vermutlich zwischen 07:00 und 08:00 Uhr morgens. Geht das klar?"
Oh. Mein Bruder. Immer für eine Überraschung gut. Super. "Ähm, ja. Geht klar. Nur dreh morgen nicht durch. Ich sags dir dann schon. Versprich es mir!"
"Na gut", stimmt er mir widerwillig zu. "Wir wissen noch nicht so genau wie lange wir genau bleiben wollen. Aber vermutlich ein bisschen länger." Oja, davon gehe ich aus. "Hab ich lieb, Kleiner."
"Ich bin nicht klein", murre ich. "Hab dich auch lieb. Dann bis morgen."
Nachdem ich aufgelegt habe, fragt Anna auch gleich: "Und, wer war dran?"
"Daniel. Er kommt schon morgen. Kannst du ihn dann bitte her bringen? Und sag ihm erst einmal nicht, warum ich hier bin."
"Geht klar. Und jetzt los, du musst noch zu Susan. Will sie dich jetzt eigentlich jeden Tag sehen und untersuchen?"
Ich seufze einmal auf. "Vorerst schon. Für sie ist es total aufregend und spannend. Okay, sowas ist schon lange nicht mehr vorgekommen und anscheinend betrachtet sie mich jetzt als ihr Versuchskaninchen und Vorschungsprojekt. Ich find das alles ja schon ein wenig übertrieben. Aber auf der anderen Seite will ich ja auch nicht, dass den beiden was passiert."
Mittlerweile sind wir auf dem Weg zu Susan. Immer wieder kommt uns Krankenhauspersonal entgegen. Manche gehetzt, manche mit anderen Patienten und wieder andere schieben Babyschalen vor sich. Eine Schwester erwartet uns schon und führt uns dann in den gleichen Behandlungsraum wie wir gestern waren. Dass Nathan heute nicht dabei ist, finde ich ein wenig schade, da ich heute noch ein paar Informationen erhalte.
"Hallo David. Oh, Anna, schön dich wieder zu sehen. Hat Nathan heute keine Zeit?" Auf mein Kopfschütteln fährt Susan fort: "Ich werde dich heute nicht untersuchen, sondern eher mit dir reden und dir noch einige Sachen erklären. Setzt euch doch." Wir setzen uns vor ihren gläsernen Schreibtisch. "Also, ich hab mit ein paar Kollegen telefoniert und mich mit ihnen beraten. Ich weiß jetzt etwas mehr über das alles und kann dir entweder helfen, wenn etwas ist oder eure Fragen beantworten. Also, hast du Fragen an mich?"
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Hey und herzlich Willkommen zurück bei Mate!
Ja ist etwas später gekommen, aber immerhin noch heute.
Freue mich wie immer auf euer Feedback.
Eure Sternchenxoxo
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