Kapitel 1
David POV
Ein Omega zu sein ist so ziemlich das Beschissenste, was einem passieren kann. Man ist schwach, oft krank, wird von den meisten missachtet, ist klein und schwach. Und noch schlimmer ist es, wenn deine Eltern das bekannteste und stärkste Alphapaar, aller Zeiten sind. Da wird selbst von einem Omega die Höchstleistung erwartet. Nur blöd, dass man das nicht schafft und alle einem aus deinem Rudel sehen dich mitleidig an oder missachten dich. Mein Leben ist ein Traum. Nicht. Seit ich denken kann, bin ich immer krank. Egal ob es eine Grippe ist, ein einfacher Schnupfen oder eine Lungenentzündung. Ich hatte alles. Manchmal war ich wochenlang im Krankenhaus. Aber das Schlimmste, sind schon meine Migräne. Immer tauchen sie auf, wenn ich sie nicht gebrauchen kann.
Wie jeder andere männliche Wolf auch, machen mein Zwillingsbruder Daniel und ich uns auf die Suche nach unserem Mate, sobald wir achtzehn sind. Alle die ihren achtzehnten Geburtstag gefeiert haben, machen sich mit einer Gruppe aus anderen Wölfen auf die Suche. Dazu reisen wir von Pack zu Pack und bleiben dort fast zwei Wochen. Diejenigen, die ihren Mate gefunden haben, bleiben dann dort. Die Reisen sind für mich sehr anstrengend, weswegen mein Bruder mich meistens auf seinen Rücken nimmt, damit ich mich nicht verwandeln muss.
Mein Wolf ist sehr klein und sieht fast noch aus wie ein Baby, weswegen ich nicht so schnell wie die anderen bin. Allgemein sehe ich noch sehr jung aus. Mein Körper hat sich seit ich fünfzehn war, nicht mehr sonderlich verändert. Eine weitere Macke als Omega. Man entwickelt sich ab einem bestimmten Zeitpunk, sehr viel langsamer als andere. Oder auch fast gar nicht mehr. An meiner kleinen Größe wird sich jedenfalls nicht mehr viel ändern. Zumindest als Mensch. Als Wolf werde ich noch ein bisschen wachsen, aber höchstens zwanzig Zentimeter.
Männliche Omega sind sehr selten. Meistens sind es Frauen, da sie sich leichter fortpflanzen. Tja, das kann ich auch. Ja, richtig verstanden: ich kann als Mann, Kinder austragen. Allerdings dauert das bei Wölfen nur 5 Monate und verläuft um einiges schneller, als bei Menschen. Da das so selten ist, sperrten meine Eltern mich oft ein und haben mich wie ein Baby behandelt. Bei Krankheiten sind sie total ausgeflippt und am liebsten hätten sie mich vermutlich 24/7 im Krankenhaus einquartiert. Mein Bruder war und ist da nicht anders. Er ist der etwas ältere von uns beiden und ist ständig um mich besorgt.
Besonders schlimm wurde es, sobald ich sechzehn wurde. Ab da, beginnt das ganze und einmal im Monat, hat man dann so eine Zeit, da hat man seinen Mate sehr gerne bei sich. Für alle Omega, die ihren Mate noch nicht gefunden haben, ist das eine Höllenqual. Am liebsten würde man einfach jeden männlichen Wolf bespringen und anders herum ist das genauso. Omegas riechen dann sehr attraktiv und ich musste mich dann immer in meinem Zimmer einsperren. Für unsere Reise, hab ich bestimmte Tabletten bekommen, die das abblocken sollen. Bis jetzt hat es funktioniert.
Wir waren jetzt schon bei mehr als zehn Rudeln - was bedeutet, wir sind fünf Monate unterwegs. Von unseren anfangs dreißig, sind noch fünfzehn über. Die meisten sind schon so aufgeregt, dass sie ständig unruhig sind. Ich hingegen, bin die Ruhe in Person. Ein Charakterzug, der typisch für Omegas ist. Mein Bruder ist genauso, wie die anderen. An sich ist er das genaue Gegenteil von mir.
Daniel ist immer aufgedreht, draußen unterwegs, macht viel Sport und treibt mich in den Wahnsinn. Während ich ein Buch lese, läuft er wie ein aufgescheuchtes Huhn durch das Haus, geht mit Freunden skaten oder Fußball spielen. Wenn ich Musik höre, geht er trainieren, geht ins Fitnessstudio oder fährt Mountainbike. So war das schon immer. Aber wir vertrauen uns blind. Er ist mein bester Freund.
"David!", ruft mich mein Bruder. "Es gibt Essen."
Tja, so ist er. Ein Omega isst nicht sehr viel und das passt meiner Familie nicht. Daniel am wenigsten. Meistens müssen sie mich wirklich schon zwingen, dass ich etwas esse. In den letzten fünf Monaten, hatte er mich ziemlich im Griff. Weswegen ich auch jeden Tag dreimal gegessen hab. Eigentlich zuviel für mich. Deswegen bin ich noch mehr müde und kaputt als eh schon, wenn ich unterwegs bin. Krank bin ich auch öfter.
"Ich hab kein Hunger", antworte ich monoton und bleibe auf dem Bett liegen.
Mit einem genervten Blick kommt er rein. "Du musst aber was essen."
"Ich hab aber keinen Hunger", fahre ich ihn an und schlage im nächsten Moment die Hand vor meinen Mund.
"Was ist los mit dir?", fragt er mich. "Du bist schon seit Tagen so schlecht gelaunt. Und das bist du nie. Bist du doch aufgeregt, wann du ihn finden wirst?"
"Nein", jammere ich. "Ich glaube, dass liegt alles an diesen Tabletten. Die Ärzte haben mich gewarnt, dass das passieren kann, wenn ich sie zulange nehme. Aber du weißt, was passieren kann. Vor allem, da hier nur männliche Wölfe in unserer Gruppe sind. Und ich glaube, wenn soetwas dann passiert, könnte er nicht gerade erfreut darüber sein."
"Ich weiß", seufzt er. "Wir haben aber noch gute dreizehn Rudel vor uns. Du kannst nicht eher aufhören sie zu nehmen, als bis du deinen Mate gefunden hast. Und das weißt du, genauso gut wie ich."
Niedergeschlagen nicke ich. Er hat ja leider recht. Ehe ich meinen Gefährten nicht gefunden habe, muss ich diese Tabletten nehmen. Ansonsten kann es hier ziemlich unangenehm werden.
"Ich hab wirklich keinen Hunger. Ich will nur noch schlafen. Morgen müssen wir weiter, sind fast fünf Tage unterwegs und ich will einigermaßen ausgeruht sein."
"Okay", gibt er sich geschlagen. "Gute Nacht. Schlaf gut, kleiner Bruder."
"Du auch", murmel ich schläfrig und meine Augen fallen zu.
***
Hey und herzlich Willkommen, zu meiner ersten Geschichte!
Ich hoffe sie gefällt euch. Wenn ihr Kritik habt, könnt ihr sie mir gerne mitteilen. Auch über positives Feedback würde ich mich freuen.
Eure Sternchenxoxo
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