Kapitel 71 - Wahrheit und Erkenntnis
Mit einem müden Lächeln und tiefroten Wangen saß Sam im Bus, der aufgrund der kleinen Bodenschwellen ihrer Wohnstraße leicht ruckelte. Ihr Kopf wippte mit, wie in Trance, während sie nicht aufhören konnte an die Stunden zu denken, die sie mit Harrison im Labor eingesperrt gewesen war. Irgendwann hatte Cisco geschafft sie zu befreien, doch die Ursache hatten sie nicht herausfinden können. Es war so spät geworden, dass Sam im Labor genächtigt hatte, wo sie kaum ein Auge zugetan hatte. Zu aufgeregt war sie aufgrund der Worte des Wissenschaftlers, zu deutlich waren die Bilder in ihrem Kopf, die sie verfolgten wie Geister.
Als der Bus vor ihrer Tür hielt bedankte sie sich, stieg aus und schlenderte in ihr Wohngebäude. In den dritten Stock, wo sie ihren Schlüssel ins Schloss führte und endlich ihre Wohnung betrat. Wie lange würde es wohl dauern, bis sie Harrisons Wohnung sah? Oder sein Haus. Sie fragte sich, wie er lebte, wollte alles über ihn erfahren. Mit einem verliebten Seufzen lehnte sie sich gegen die geschlossene Tür, umfasste ihren Schlüsselbund mit ihren Fingern und schloss die Augen, um die wunderschönen Träume zuzulassen, die gar keine Träume waren. Nur die zuckersüße Realität.
„Harrison", wisperte sie in sein Ohr und konnte spüren, wie sich eine Gänsehaut auf seinem Nacken bildete, die Sams Herz förmlich Saltos schlagen ließ. Dieser kleine aber deutliche Beweis dass ihm gefiel, was sie tat. Wieso war es ihr vorher nicht aufgefallen? Die Zeichen waren da. Wieso hatte sie gezweifelt, dass er sie einfach so küsste, ohne sich etwas dabei zu denken? Harrison war ein ehrlicher Mann, aufrichtig. Nie würde er aus puren Gelüsten küssen oder weil ihm langweilig war. Ein Fakt, den sie in all ihren Zweifeln übersehen hatte, doch jetzt nicht mehr. Jetzt wusste sie, dass ihm diese Annäherungen ebenfalls mehr bedeuteten. Schüchtern sah sie zu ihm, lächelte verliebt und senkte anschließend ihren Kopf. Ihre Lippen trafen auf seinen Hals, sodass sie genussvoll die Augen schloss. Er roch so gut. Sie begann Küsse auf seine Haut zu hauchen, einen nach dem anderen, während der Wissenschaftler geräuschvoll ausatmete. Stets hatte er ihr die Reaktionen entlockt, nun war sie an der Reihe, hatte endlich den Mut dazu. Seine Finger gruben sich in ihr Haar, seine andere Hand griff in den Stoff ihres Oberteils, sodass es Sam eiskalt und kochend heiß zugleich durchfuhr. Sie öffnete ihre Lippen und begann sacht an seinem Hals zu saugen, während das leise Seufzen des Wissenschaftlers in ihrem Ohr ertönte. Sie errötete stark, fühlte sich fiebrig, doch wollte sie es weiter auskosten. Bis zu jener unsichtbaren Grenze, die im Labor herrschte.
„Sam", raunte er, umfasste ihren Hinterkopf und zog sie zu sich, um seine Lippen wieder auf ihre zu legen. Sie ließ ihn gewähren, nahm den Kuss freudig entgegen und kam nicht umhin als hinein zu lächeln. Derweil schlüpfte seine Hand unter ihr Oberteil und fuhr ihren Rücken hinauf, langsam, ja fast wie in Zeitlupe. Ertastete jeden Wirbel, seine Finger umspielten sie sinnlich. Es entlockte ihr ein erregtes Keuchen, während sie sich erstmals traute auch ihre Hand seinen Körper erkunden zu lassen. Sie glitt seinen Pullover abwärts, erfühlte den weichen Stoff, und gelangte schließlich am Saum an. Ihr Herz hämmerte ohrenbetäubend in ihrer Brust, während ihre Finger unter den Pulli schlüpften und sie seinen Hüftknochen ertastete. Seinen Bauch hinauf, wo sie seine Muskeln erfühlte. Schüchtern, doch lag die Sehnsucht wie Elektrizität auf ihren Fingerkuppen, ließ sie kribbeln. Harrison schlang seinen Arm um ihre Hüfte, zog sie näher zu sich heran. Sie rutschte über seinen Schoß, krallte sich mit der anderen Hand in seine Schulter und stöhnte leise. Es war ihr nicht gelungen, es zurückzuhalten. Sie öffnete ihre Augen, der Wissenschaftler tat es ihr gleich, sodass sie einander in die Augen sahen. Schwer atmend lösten sie den Kuss, Sams Hand verharrte auf seiner Brust.
„Wir sollten hier aufhören", murmelte er heiser, musste so wie sie durch den Mund atmen. Die Brünette nickte, die Wangen in tiefstes Rot getaucht und der Blick trüb.
„Wäre besser", wisperte sie, als ihr bewusst wurde wie sie auf ihm saß. Die Beine gespreizt, ihr Becken vorgeschoben, eng an ihn gepresst. Das Bild würde sie wohl bis in ihre Träume verfolgen. Wieder sahen sie sich an. Sams Mundwinkel zogen sich nach oben, die des Dunkelhaarigen taten es ihr gleich, während sie ihre Hand langsam unter seinem Pullover hervorzog.
Sam fuhr sich übers Gesicht, das ebenso wie in ihrer Erinnerung in tiefstes Rot getaucht war. Beinahe wäre es ausgeartet, beinahe wären sie weiter gegangen. Würde er, wenn sie sich an einem günstigeren Ort befanden? Konnte er? Fragen, die ihr Herz so schnell schlagen ließen, dass sie das Gefühl hatte keine Luft mehr zu bekommen. Sie sollte wohl besser erstmal ausgiebig frühstücken und anschließend kalt duschen, um herunterzukommen. Einen Schritt nach dem anderen und das gestern? Das war ein enormer Schritt. Sam konnte noch immer kaum glauben, dass sie sich endlich getraut hatte ihn zu fragen. Sie sollte sich wohl besser bei Caleb für seinen Rat bedanken, auch, wenn sie das dümmliche Grinsen auf seinen Lippen bereits jetzt vor Augen hatte. Amüsiert schnaubend schlenderte Sam los in die Küche, am Wohnzimmer vorbei. Das Jackett, das auf dem Sofa lag, ebenso die Anzughose, das Hemd und die Socken gingen einfach an ihr vorbei. Es war der berühmte Tunnelblick.
„Amber", rief sie beim Betreten der Küche und tatsächlich. Da saß die Blondine, in Unterwäsche am Küchentisch und eine dampfende Tasse Kaffee in der Hand haltend. Mit großen Augen musterte sie sie.
„Sam? Was machst du hier?"
„Na mir frische Klamotten holen", sagte sie, hatte die Polizistin bezüglich der Gefangenschaft auf dem Laufenden gehalten (mit Ausnahme der Minuten, in denen es zwischen dem Wissenschaftler und ihr heiß hergegangen war).
„Ja, aber jetzt schon? Es ist echt früh."
„Früh ist relativ, denn für die Wahrheit ist es bereits recht spät", verkündete sie mit erhobener Faust und erntete einen verwirrten Blick von ihrer Mitbewohnerin.
„Bitte was?"
„Hör zu Am, ich muss dir was sagen." Mit diesen Worten schritt sie an den Küchentisch heran und setzte sich der Blondine gegenüber. Sie griff ihre freie Hand, drückte sie. Ambers Blick wanderte kurz zur Tür.
„Sammy, das ist gerade etwas-"
„Ich wollte es dir schon Ewigkeiten sagen, Am, wirklich und es tut mir Leid, dass ich das nicht habe, aber ich wusste nicht wie. Es war für mich selbst zu viel und dann habe ich nicht den Mut gefunden mich zu überwinden, aber jetzt ist Schluss mit den Lügen." Tief atmete Sam ein, während Amber sie mit hochgezogener Augenbraue musterte. „Ich habe Harrison geküsst."
„Du hast was?!", platzte es aus ihrer Mitbewohnerin heraus, deren Mundwinkel sich binnen eines Wimpernschlags weit nach oben zogen. „Sammy, du Luder." Sie lief rot an, während sie eifrig den Kopf schüttelte.
„D-Das ist noch nicht alles. Es ist schon eine ganze Weile her, der Kuss. Kurz nach der Sache mit - du weißt schon." Nach der Sache mit Bette. Amber wusste, was sie meinte. Es war jener Name, den sie kaum aussprechen konnte. „Und dann, nach dem Angriff von Cole, wo ich beinahe vom Dach gefallen wäre und vom Reverse Flash gerettet wurde, da hat er mich geküsst. Abends im Labor." Die bloße Erinnerung daran trieb ihr ein so breites Lächeln ins Gesicht, dass ihr Kiefer schmerzte. Ambers Anblick tat sein Übriges. Kurz glaubte Sam, ihr würden die Augen herausfallen, zusätzlich klappte ihr die Kinnlade herunter, sodass sich die Brünette verlegen lachend übers Gesicht fuhr.
„Niemals!", posaunte Amber.
„Doch, es ist genau so passiert." Die Blondine rutschte an sie heran, schien ihr anfängliches Zögern komplett abgelegt zu haben. „Und bei diesem einen Mal blieb es nicht", fuhr Sam gedehnt fort.
„Erzähl mir nicht, ihr habt was am Laufen!"
„Doch, irgendwie schon.."
„Nein!"
„Doch", grinste Sam. Amber grinste. Zuerst freudig, dann dreckig.
„Habt ihr euch damit die Zeit im zugeschlossenen Labor vertrieben?" Sam lief purpurrot an. „Oh mein Gott, Sammy! Du hast es echt faustdick hinter den Ohren, weißt du das? Eine Labor-Romanze, wie heiß!", posaunte die Blondine, während Sam verlegen ihren Kopf schüttelte und nicht umhin kam als zu kichern.
„Sei bloß still, ja!"
„Ich kann's immer noch nicht glauben. Du und Wells, ja? Oha. Das ist - das muss ich erstmal verdauen, aber man, das freut mich echt für dich! Habt ihrs eigentlich schon getan?" Abrupt hielt Sam inne, war in jedweder Bewegung eingefroren. Amber hob eine Augenbraue an. „Kann er es überhaupt tun?"
„Amber! Das ist privat! Und ich habe dich schon eingeweiht, aber einiges behalte ich für mich", nuschelte sie und wandte verlegen den Blick ab.
„Du weißt es nicht, oder? Und du traust dich nicht zu fragen", riet sie und traf somit genau ins Schwarze. Hastig ließ Sam ihre Hand vorschnellen, um Amber zum Schweigen zu bringen, doch wich sie ihr aus. „Oh man, Sammy, du musst doch total spitz sein! Ich mein, wie du auf diesen Mann abfährst", lachte sie laut.
„Amber! Siehst du, deshalb habe ich dir bisher nichts gesagt, weil ich wusste, dass du sowas sagst und deine Witze machst!", brüskierte sie sich peinlich berührt, ehe die Polizitin kapitulierend die Hände hob.
„Sorry, sorry, ich höre ja schon auf. Also nochmal: ich freue mich außerordentlich für dich, Sammy. Ein weiterer Traum, der wahr wird", grinste sie, woraufhin die Brünette schüchtern lächelnd nickte und den Blick senkte.
„Ja, das ist es. Und man", sie seufzte tief, „tut das gut endlich die Wahrheit zu sagen. Wir sagen uns schließlich immer alles, daher tut es mir auch unglaublich Leid, dass ich ein so großes Geheimnis vor dir hatte", entschuldigte sich Sam und ergriff von Neuem Ambers Hände, um sie sanft zu drücken. Die grünen Augen der Polizistin wanderten an ihr vorbei, zur Tür, die soeben geöffnet wurde.
„Ja, was das angeht...", murmelte sie gedehnt, sodass Sam fragend die Augenbrauen verengte und anschließend über ihre Schulter blickte. Und da sah sie doch tatsächlich Owen Madock in ihre Küche schlendern, oberkörperfrei und lediglich ein großes, weißes Handtuch um die Hüfte gebunden. Diesmal war es Sams Kinnlade, die herunterklappte, während der Agent nicht mehr als ein kurzes Kopfnicken für sie übrig hatte.
„Morgen" sagte er, kam neben ihr zum Stehen und nahm die Kaffeetasse entgegen, die Amber ihm zuvorkommend reichte, während Sam mit Rehaugen zwischen den beiden hin und her sah, so als müsse sie erst begreifen, was sie gerade sah.
„Weißt du, Sammy, du bist nicht die einzige, die ein Geheimnis hat", begann Amber mit einem schiefen Grinsen, während Owen genüsslich an seinem Kaffee nippte. Mit offenem Mund starrte sie den Agenten an.
Die Wohnungstür flog auf. Amber und Owen stolperten in die Wohnung, sich wild küssend. Im Flur angekommen stieß der Agent die Tür halbherzig mit dem Fuß zu, während Amber aus ihrer Jacke schlüpfte, ihre Lippen dabei jedoch nicht eine Sekunde von ihm löste. Danach umfasste sie den Kragen seines Jacketts und zog ihn hinter sich her, den Flur entlang, wobei sie blind rückwärts lief. So sah sie nicht die Wand, gegen die sie im nächsten Moment stieß. Owen nutzte den Moment und drückte sie dagegen, indem er seinen Körper der Länge nach gegen ihren schob. Es entlockte Amber ein erregtes Seufzen. Sie schlüpfte aus ihren Schuhen, der Agent tat es ihr gleich.
„Wo ist das Schlafzimmer", raunte er in den Kuss, sein heißer Atem streifte ihre Lippen.
„Da hinten", keuchte Amber und deutete halbherzig zum Ende des Flures. Owen senkte seinen Kopf und begann leidenschaftlich an ihrem Hals zu saugen, sodass sie weiche Knie bekam und sich an seinen Schultern festhalten musste, um nicht zu fallen. Zuvorkommend umfasste er ihre Hüften und zog sie an sich.
„Zu weit", knurrte er nur, Worte, die Amber derartig entzündeten, dass sie erregt ihr Gesicht verzog, als er von Neuem in ihre Haut biss und leidenschaftlich daran zog.
„Owen", hauchte sie. Das Paar setzte sich wieder in Bewegung, doch nicht in Richtung von Ambers Zimmer, stattdessen führte sie der Agent blind in das nächstgelegene Zimmer, das komplett im Dunkeln lag. Es war das Wohnzimmer. Lediglich der Mond spendete hier Licht, doch ausreichend genug, um Owens muskulösen Körper sowie sein attraktives Gesicht erkennen zu können. Er schob sie aufs Sofa, Amber spielte mit und ließ sich fallen. Sogleich folgte er ihr und kam auf ihr zum Liegen, während sie fortfuhren sich leidenschaftlich zu küssen. Zuvorkommend stützte er sich mit seinen Armen auf dem Sofapolster ab, sodass sie sein Gewicht nicht gänzlich tragen musste, senkte sein Becken jedoch auf ihres und ließ es darüber reiben. Amber stöhnte, ihre Lust schnellte nach oben. Hastig streifte sie sein Jackett von seinen Schultern, der Blonde half ihr dabei. Danach schnellten ihre Hände zum obersten Knopf seines Hemdes, das ihre Geduld auf die Probe stellte.
„Zieh das blöde Hemd aus", wisperte sie gegen seine Lippen. Owen öffnete seine Augen, sah sie an.
„Wer gibt hier die Anweisungen, du oder ich?", raunte er zurück und biss demonstrativ in ihre Unterlippe. Es entlockte Amber ein heiseres Lachen.
„Jetzt mach schon", animierte sie ihn, umfasste hingegen den Saum ihres Oberteils und zog es über ihren Kopf, um Owen den nötigen Ansporn zu geben. Sein Blick wanderte abwärts zu ihrem BH mit schwarzer Spitze, derweil Amber ihren Gürtel öffnete. „Ich bin dir voraus", sagte sie. Er hob eine Augenbraue.
„Wird das jetzt ein Wettbewerb?"
„Ja und du verlierst ihn", schnurrte sie mit einem Zwinkern, woraufhin der Blonde amüsiert schnaubte.
„Das lasse ich mir von einem Grünschnabel wie dir sicher nicht gefallen", erwiderte er, senkte seinen Kopf und biss leidenschaftlich in ihren Hals, woraufhin Amber ein Laut gemischt aus Lachen und Seufzen entwich. Ihre Hände hielten inne, als er seine Zunge über Haut fahren ließ, die nötige Ablenkung, während er sich sein Hemd aufknöpfte, um aufzuholen. Es landete auf der Sofalehne. Danach folgte seine Anzughose, während Amber ebenso fortfuhr sich ihrer Hose zu entledigen. So lag sie unter ihm, lediglich in Unterwäsche bekleidet. Owens Blick glitt über ihren definierten Körper, saugte die Details auf. Ihm gefiel, was er sah, er konnte es nicht leugnen. Leidenschaftlich presste er seine Lippen wieder auf ihre und entlockte Amber ein sehnsüchtiges Stöhnen, während er seinen Körper auf ihren senkte. Warme Haut rieb über warme Haut, ein Gefühl, das den Agenten weiter entzündete. Er umfasste ihre Oberschenkel, knetete sie begehrend und spreizte ihre Beine, ehe seine Hand zu ihrem schwarzen Slip wanderte und ihn herunterschob. Amber machte sich hingegen an seiner Boxershorts zu schaffen und zog sie über seine Hüften.
„Nicht euer ernst! Seit wann?", fragte sie entrüstet und sah zwischen dem ungleichen Paar hin und her. Amber zuckte mit den Schultern.
„Keine Ahnung, ist doch egal. Wir haben es uns nicht im Kalender markiert um uns Blümchen zu schenken wenn ein Monat rum ist", murmelte sie sarkastisch und nahm den Kaffee vom Agenten zurück.
„Sicher nicht", stimmte er ihr zu. Sam verstand die Welt nicht mehr. Da hatte sich Amber stets über ihn beschwert und dann schlief sie mit ihm? Ausgerechnet mit ihm!
„Amber, wie kannst du nur?!", entwich es ihr, kaum war die Erkenntnis gänzlich in ihren Verstand gesickert. In der Zwischenzeit lief Owen zum Kühlschrank und holte eine Packung Milch heraus. Bewegte und verhielt sich so als wohne er hier. „Er ist der Feind!", sagte sie und deutete auf den Agenten, der desinteressiert über seine Schulter sah. Seufzend stützte Amber ihr Kinn auf ihre Hand.
„Was kann ich denn dafür, wenn der Feind so einen Knackarsch hat?", erwiderte sie lapidar und ließ Sam empört das Gesicht verziehen.
„Das ist alles, was du zu sagen hast?"
„Naja und er weiß, was er tut", fügte sie hinzu, während Owen sich wieder zu ihnen gesellte mitsamt Milch, Schüssel und Cornflakes-Packung.
„Gleichfalls, Sonnenschein", raunte er grinsend und nahm neben ihr Platz. Sam, die die Spannung der beiden plötzlich überdeutlich im Raum spüren konnte, errötete.
„Das ist Verrat!", brüskierte sie sich.
„Ach Sammy, hab dich nicht so. Es ist nur Sex."
„Und ich wüsste auch nicht, dass dich das was angeht", fügte Owen hinzu, der gerade einen Schritt zu weit ging. Schlimm genug dass er Harrison verdächtigte und verfolgte, jetzt schlief er auch noch mit ihrer besten Freundin, saß in ihrer Küche und aß ihre Cornflakes.
„Oh nein, so bestimmt nicht, Madock", knurrte sie und nahm ihm die Packung aus der Hand, noch ehe er die Cornflakes in seine Schüssel schütten konnte. „Meine Wohnung und meine Freundin vielleicht, aber meine Cornflakes bekommen Sie nicht!", meckerte sie. Ausdruckslos sah sie der Blonde an. Er streckte seine Hand aus, wollte nach der Milch greifen, doch nahm Sam die auch an sich, kaum bemerkte sie es. Gemeinsam mit seiner Schüssel. „Suchen Sie sich wen anders, dessen Cornflakes Sie wegessen können! Sie sind der Feind, solange Sie Dr. Wells nicht in Ruhe lassen!", knurrte Sam, erhob sich von ihrem Stuhl und reckte ihr Kinn in die Höhe. „Guten Tag."
„Sam", begann Amber besänftigend.
„Ich sagte guten Tag!", wiederholte sie laut und stolzierte davon. Das ungleiche Paar sah ihr hinterher, beide eine Augenbraue erhoben.
„Kann es sein dass sie etwas sehr an Wells hängt?", fragte er.
„Oh, wenn du wüsstest", murmelte Amber an ihrem Kaffee schlürfend, behielt jedoch das Detail, was zwischen Sam und dem Wissenschaftler tatsächlich etwas lief, für sich. Der Privatsphäre ihrer Freundin wegen. Fast tat es ihr schon Leid, dass Owen so ungünstig ins Gespräch hineingeplatzt war, schließlich wusste sie, wie wichtig Sam die Sache war. Wie lange sie schon davon geträumt hatte. Sie wollte später mit ihr sprechen und mehr erfahren. Ihr Blick wanderte zum Agenten, der ohne Frühstück am Tisch saß. „Du kannst Toast haben wenn du willst. Danach schmeiße ich dich dann raus, schließlich haben wir keine Beziehung oder so." Die Augenbraue des Agenten wanderte wie so oft an diesem Morgen nach oben.
„Oh keine Sorge, so fasse ich das bestimmt nicht auf. Ich hole mir mein Essen unterwegs", sagte er und erhob sich, ehe er sich am Tisch abstützte und zu ihr hinunterbeugte. „Nur Sex", raunte er ihr zu.
„Nur Sex", wiederholte Amber und grinste, als er in ihr Ohrläppchen biss. Anschließend beobachtete sie genüsslich, wie Owen von Dannen schritt, zurück ins angrenzende Wohnzimmer, wo seine Sache verstreut lagen. Ungeniert wanderte ihr Blick über seinen muskulösen Körper, während sie ihren Kaffee trank.
Die Einkaufsstraße in der Innenstadt war auch an diesem Tag wieder gut gefüllt. Die unterschiedlichsten Menschen tummelten sich auf den Gehwegen, Autos hupten, da es einfach nicht vorangehen wollte. Al und Zack, zwei Mitglieder des Aspin Clans und Lakaien des neuen Anführers Clyphe, hatten sich unter die Passanten gemischt, auf der Suche nach dem verheißungsvollen Meta-Wesen, das hier irgendwo sein Unwesen treiben sollte. Und dessen Fähigkeiten äußerst interessant für die Machenschaften der Gangsterbande waren. Die Anweisungen des Clan-Leaders waren eindeutig: er wollte dieses Meta-Wesen. So hatte er so viele Leute entsandt wie er entbehren konnte, um das Meta ausfindig zu machen.
Doch ähnlich wie Sam, Cisco, Barry und Amber zuvor fanden sie niemanden, der auf ein Meta-Wesen hindeutete. Wie auch? Nicht alle Metas trugen einen schrillen Anzug wie Flash oder hinterließen eine laute Explosion so wie Plastique einst. Manche Fähigkeiten waren weniger aufmerksamkeitserregend, so wie die von Agatha, die am Straßenrand mit ihrem Wahrsagereistand saß und ihre Karten mischte. Es war der reinste Zufall, dass Al und Zack zu ihr kamen, doch nur weil sie wussten dass sie stets hier saß.
„Hey du", sagte Al und ließ die Grauhaarige zu ihm aufsehen. Kein Lächeln auf den Lippen, denn konnte sie sehen, welch schlechtes Karma an diesem Menschen haftete. „Hast du hier in den letzten Tagen was Seltsames bemerkt? Irgendwas?"
„Nein", war ihre knappe Antwort. Zu schnell in Zacks Augen, sodass er sich vorbeugte und seine Hand auf den Kartenstapel schlug, den Agatha zuvor auf dem Tisch platziert hatte.
„Mein Partner hat dich was gefragt und ich schlage dir vor, du überlegst gründlich, bevor du ihm deine Antwort gibst, Großmütterchen!", blaffte er. Agathas Hand schnellte vor, umfasste das Handgelenk Zacks, während sie ihn mit finsterem Blick ansah.
„Nicht die Karten berühren", sagte sie, jedes Wort betonend, um ihre Aussage eindeutig zu machen. Die beiden Männer musterten sie, verdutzt über die plötzliche Andersartigkeit ihres sonst friedlichen Wesens. Zack zog seine Hand wieder zurück. Um Aufruhr zu verursachen oder eine alte Dame auf den Plan zu rufen waren sie nicht hier.
„Wenn du was siehst, dann sagst du uns Bescheid, kapiert? Wir wissen, dass du jeden Tag hier bist und ganz in der Nähe sind ein paar gute Leute umgekommen, also mach lieber den Mund auf, sonst sorgen wir dafür", drohte er ihr mit gesenkter Stimme und richtete sich wieder auf. Anschließend nickte er seinem Freund zu, um ihm zu signalisieren dass sie gehen konnten. Er nickte.
Agatha blickte ihnen hinterher, während sie über die Straße liefen, zu ihrem schwarzen Wagen. Plötzlich passierte es - Karma schlug zu. Ein LKW tauchte auf, wie aus dem Nichts und erfasste Zack, kaum hatte er seinen ersten Fuß auf den Asphalt gesetzt. Lautes Hupen, Geschrei und das Geräusch brechender Knochen. Agatha hielt sich die Hand vor den Mund, während diverse Menschen zum Unfallort strömten und der LKW-Fahrer aus seinem Fahrzeug hetzte. Anschließend sah sie auf ihre Hände und fragte sich, ob sie zu mehr imstande war als zu sehen. Sie deckte die oberste Karte ihrer Taro-Karten auf. Der Sensemann war darauf zu sehen. Die Karte des Todes.
„Riley!", rief Sam aufgregt, als sie den blonden Haarschopf ihrer Freundin auf dem Gang der Universität erblickte. Sie Jüngere drehte sich herum, ihre Rucksackgurte mit beiden Händen umfasst und schenkte ihr ein sanftes Lächeln, kaum hatte sie sie erreicht.
„Sammy, hey", grüßte sie sie zurück und wandte sich ihr gänzlich zu. Leicht aus der Puste hielt sich die Brünette den Bauch, wollte sich jedoch keine Zeit zum Verschnaufen nehmen. Zu vieles war passiert und zu wenig Zeit hatten sie, ehe der Kurs beginnen würde.
„Ich muss dir was erzählen! Nein warte, zwei Dinge, um genau zu sein und ich weiß nicht womit ich anfangen soll", plapperte sie drauf los.
„Geht's wieder um deinen Penny?"
„Nein, also ja, also indirekt!" Sie umfasste Rileys Schultern. „Einmal was mit Harrison, aber auch was mit Agent Madock. Dieser Mistsack. Aber Harrison", fuhr sie fort und brachte die Jüngere dazu verwirrt das Gesicht zu verziehen. „Aber Madock", brummte sie mit düsterer Miene. Riley lachte losgelöst.
„Sammy, stopp. Wie wär's, wenn du mir zuerst die schlechte Nachricht erzählst und dann die Gute?", schlug sie vor und brachte Sam dazu wild zu nicken. Die beiden Freundinnen setzten sich in Bewegung, während sie von Amber und dem Agenten zu berichten begann, um dessen Ermittlungen bezüglich Harrison sie längst Bescheid wusste. Sam erzählte Riley quasi alles, hatte keine Geheimnisse vor ihr.
„Nicht dein Ernst, Amber und Madock?", wiederholte sie ungläubig, woraufhin Sam nickte. „Ist ja krass. Wer hätte das gedacht? Aber wie sagt man so schön, was sich liebt, dass neckt sich", überlegte Riley laut.
„Ja, nur dass Owen nicht neckt, sondern einem richtig auf den Sack geht! Er lässt Harrison einfach nicht in Ruhe, egal wie eindeutig alle Beweise gegen seine Theorie sprechen und jetzt nimmt er mir auch noch meine Freundin und meine Cornflakes", murrte sie. Riley kicherte leise.
„Das mit den Cornflakes wurmt dich ziemlich, oder?"
„Es geht ums Prinzip, Riles, die Cornflakes sind ein Symbol", erwiderte Sam und hob ihre geballte Faust. Grinsend beobachtete sie die Blondine dabei und beschloss das Thema auf etwas zu lenken, das Sam mehr Freude bereitete. Und was könnte das wohl Anderes sein als Harrison Wells.
„Also Sammy, erzähl. Was lief zwischen Harrison und dir?" Kaum stellte Riley diese Frage zogen sich Sams Mundwinkel so weit nach oben, dass ihre Grübchen zum Vorschein kam. Mit strahlenden Augen drehte sie sich zu ihrer Freundin, die aufgrund des Anblicks erneut kichern musste. Und so erzählte sie die Geschichte, wie Harrison und sie auf geisterhafte Weise im Labor eingeschlossen worden waren, von den Teelichtern, die sich zufälligerweise noch im Rucksack befunden hatten und davon, wie sie sich endlich getraut hatte jene Frage zu stellen, die ihr nun schon so lange auf der Zunge brannte. Riley hielt sie am Arm zurück, stellte sich vor sie und umfasste ihre Oberarme.
„Und, was hat er gesagt?", wollte sie wissen, platzte regelrecht vor Neugier. Sams anschließendes verträumtes Grinsen sprach Bände, doch es auszusprechen war noch so viel schöner, weshalb Riley ihrer Freundin Zeit ließ.
„Er sagte, dass ich etwas ganz Besonderes für ihn bin und dass er mich nicht grundlos küsst. Dass ich unersetzlich für ihn bin und er sich zu mir hingezogen fühlt, auf eine Art und Weise, die es ihm unmöglich macht sich von mir fern zu halten", fasste Sam mit roten Wangen zusammen, woraufhin Riley zu quietschen begann und somit ein paar Kommilitonen auf den Plan rief, die sich zu ihnen herumdrehten.
„Sammy das ist so süß!! Und das freut mich so für dich!", fiepte sie und sprang auf und ab, woraufhin Sam einfach mit einstieg und ebenfalls hüpfte.
„Ja, mich auch! Es ist wie ein verdammter Traum und das alles nur wegen meines Pennys!"
„Du und dein Penny!", lachte sie, während die beiden Frauen aufhörten zu hüpfen. „Also was ist, geht ihr jetzt aus? Seid ihr jetzt zusammen?" Sam öffnete ihre Lippen, wollte gerade antworten, als sich jemand zu ihnen gesellte.
„Hey, hey!", grüßte Caleb die Freundinnen und legte lässig seine Arme um ihre Schultern. „Worüber wird sich denn hier so gefreut?" Gespielt rollte Sam mit den Augen, doch musste sie zugeben, sie genoss Calebs Anwesenheit. Genoss seine entspannte Art.
„Über nichts", schnurrte Sam und schlüpfte unter seinem Arm hindurch, ehe sie sich galant zu ihm herumdrehte. „Nur um die Macht meines Pennys."
„Ach nein, nicht schon wieder der Penny", seufzte er ähnlich wie Riley zuvor, sodass Sam entrüstet das Gesicht verzog.
„Der Penny hat mir aber geholfen, okay?" Sie grinste schief, atmete tief aus und verzog leicht die Lippen. „Genau wie dein Rat, spontan zu sein und die Dinge einfach auf mich zukommen zu lassen", fügte sie nuschelnd hinzu.
„Ah ja?", fragte er, während sein Arm von Rileys Schulter glitt. „Ich bin ganz Ohr."
„Es gibt nichts zu erzählen", kicherte Sam.
„Oh, das glaube ich dir nicht. Was ist denn passiert? Komm, mehr Details, wofür genau ich so hilfreich war", erwiderte er mit einem Grinsen.
„Sagen wir es so, ich kam bei meinem Schwarm einen Schritt weiter", erzählte Sam. Für den Bruchteil einer Sekunde, ja so winzig, dass sie nichts davon mitbekam, verzog Caleb das Gesicht. „Und das nur dank dir und deines klugen Rats", fuhr sie fort und ließ ihre Hand in ihre Hosentasche gleiten, um den Penny herauszuziehen. „Und diesem kleinen Ding. Ich glaube, den rahme ich mir ein, für später, wenn ich verheiratet und mit zwanzig Kindern auf diesen Moment zurückblicke", erzählte sie gut gelaunt. Riley lachte herzhaft.
„Ach Sammy, du bist so knuffig", kommentierte sie, woraufhin die Brünette nur frech mit den Schultern zuckte und federnden Schrittes weiterlief. Derweil blickte Riley zu Caleb, der sich kurz die Blöße gab und seine Maske fallen ließ.
„Du siehst aus wie sieben Tage Regenwetter", bemerkte Riley, wohlwissend, woran es lag. Seufzend fuhr sich der Braunhaarige übers Gesicht.
„Da helfe ich ihr bei einem anderen Kerl, ich bin echt der Bringer."
„Ich sagte dir doch, schlag sie dir aus dem Kopf. Das bringt nichts", sagte die Blondine und tätschelte ihm tröstend die Schulter.
„Hey Leute, kommt ihr?", rief Sam ihnen zu und drehte sich herum.
„Ja, Sammy!", erwiderte Riley, ihre Hand dabei hebend, ehe sie Caleb hinter sich her zog, der zwar einen Rückschlag erlebt, doch gewiss nicht aufgeben würde.
Owen würde es nie offen zugeben, erst recht nicht vor Amber, aber hatte die Nacht mit ihr seinen Geist für neue Ideen befreit. Er musste sich aus seiner Sackgasse herauskämpfen, musste endlich das rätselhafte Verschwinden Eilings lösen, vorher würde er keine Ruhe geben. Er war nicht der Typ Mensch, der einfach aufgab und diese Eigenschaft hatte ihn an die Spitze befördert.
Mit neuem Ehrgeiz fuhr der Blonde zum Krankenhaus, ging jedoch nicht hinein, sondern parkte seinen Wagen lediglich davor. Ihm war die Idee gekommen, alle Geschäfte im Umkreis des Krankenhauses, die eine Überwachungskamera an der Außenfassade besaßen, abzuklappern, in der Hoffnung, er würde den Täter vielleicht auf seinem Fluchtweg erwischen. Unmöglich konnte er an alles gedacht haben, an jede einzelne Kamera. Und so viele Stunden es ihn auch kosten würde alle Bänder, die er sich von den Ladenbesitzern geben ließ, durchzusehen, es war die einzige heiße Spur die er besaß.
Als er den Laden betrat lief er schnurstracks zum Verkäufer, der gelangweilt mit seinem Handy spielte und nur einen kurzen Blick für ihn übrig hatte. Dies änderte sich jedoch, als Owen seine Marke hervorholte. Umgehend besaß er das Interesse des Verkäufers, der leicht blass um die Nase wirkte, während er sein Handy beiseite legte.
„Ich brauche die Aufnahmen der Überwachungsbänder der Außentür vom sechsten Februar", sagte der Agent knapp. Mit großen Augen sah ihn der Kassierer an, so als spräche er eine andere Sprache. „Wird's bald?", knurrte er und kaum hatte er die Worte gesprochen nickte er eifrig.
„Ja klar, einen Moment bitte", nuschelte er, drehte sich herum und lief in sein Büro. Ungeduldig klopfte Owen mit den Fingern auf dem Tresen. Und so ging es weiter, Laden für Laden, bis er schließlich gut zwanzig CDs mit Videoaufnahmen besaß, die allesamt durchgesehen werden mussten. Seltsamerweise erwartete er nicht länger Harrison Wells darauf zu sehen, denn je weiter er zurückging, desto mehr entfernte er sich von seinem Verdacht dem Wissenschaftler gegenüber, dessen Worte offensichtlich Früchte getragen hatten.
Schnellen Schrittes eilte Sam durch den Flur von Star Labs, auf direktem Wege in den Cortex, wo sie ihr Team erhoffte. Und tatsächlich, Harrison, Caitlin und Barry waren anwesend, wobei ihr Herz bei seinem bloßen Anblick zu stolpern begann, ähnlich wie sie, kaum kam sie im Raum zum Stehen.
„Sam, Vorsicht", warnte sie der Wissenschaftler und streckte reflexartig seinen Arm vor, um sie zu stützen. Seine Finger berührten ihre Taille, umgehend wurde ihr heiß. Für gewöhnlich hätte sie sich mehr Vorbereitungszeit gelassen ihn nach dem gestrigen Erlebnis wieder gegenüberzutreten, doch gab es etwas, das sie mit dem Team teilen musste, da nahm sie das Fieber gern in Kauf, das sich bildete, weil er in ihrer Nähe war.
„Der Penny", sagte sie atemlos und hielt ihn demonstrativ in die Höhe. „Langsam wird er mir echt unheimlich." Das Team sah sie an, Caitlin und Harrison zogen eine Augenbraue nach oben, Barry seine wiederum zusammen. Kurz herrschte Stille. „Leute, ich meine es ernst, hört mal zu", sagte sie überzeugt und zog sich einen Stuhl heran, um neben Harrison Platz zu nehmen, der ihr ein vergnügtes Lächeln schenkte und ihr Seitenprofil musterte. „Vorhin ist mein Unikurs ausgefallen, weil der Dozent weg musste. Dann ist vor mir ein LKW gegen einen Mast gefahren und hat seine Ladung verloren. Alle Passanten durften sich einfach was mitnehmen, für lau", fuhr sie fort und öffnete ihren Rucksack, woraufhin das Knistern der Chipstüten ertönte, die sie an Barry weiterreichte, der sich offensichtlich darüber freute. „Und dann habe ich diese Rubbellose ausgefüllt und schaut!" Sie holte sie hervor, hielt den Stapel in die Höhe. „Ich habe immer gewonnen, dutzende Gutscheine für Einkäufe im C.C.-Market", erzählte sie mit großen Augen. „Wisst ihr, was das heißt?" Barry nahm die Lose entgegen und begutachtete sie.
„Dass du nie wieder für Einkäufe zahlen musst?" Caitlin kicherte leise.
„Nein, es heißt, dass der Penny verhext ist!"
„Samantha", lachte Harrison neben ihr und schüttelte seinen Kopf. „Der Penny ist sicher nicht verhext."
„Und wieso passieren mir dann diese krassen Sachen, seitdem ich ihn gefunden habe?"
„Du warst für mehrere Stunden in einem Labor mit Dr. Wells eingesperrt", erinnerte Caitlin sie, wollte es wohl als Argument gegen ihre Theorie anbringen, nur wusste sie nicht, dass dies der wohl größte Glücksfall von allen gewesen war. Dass er sie und ihn näher zusammengebracht hatte. Unauffällig wanderten Sams Augen zum Wissenschaftler, der ihr ein charmantes Lächeln schenkte, eine Augenbraue erwartungsvoll erhoben.
„Ausnahme bestätigen die Regel", nuschelte sie nur und deutete wieder auf den Penny. „Aber ich sag euch, damit stimmt etwas nicht!"
„Glückliche Zufälle, Sam, nicht mehr", sagte Harrison schmunzelnd.
„Das können aber keine Zufälle mehr sein."
„Du bist doch Wissenschaftlerin, du weißt, dass sich alles logisch erklären lässt." Verlegen grinsend schüttelte sie ihren Kopf.
„Mag sein, dass ich Wissenschaftlerin bin, aber ich glaube auch an Phänomene, die sich nicht mittels Wissenschaft erklären lassen, deren Begründung in höheren Mächten liegt", gestand sie mit roten Wangen. Zum Beispiel ihre Gefühle für ihn, die sich nicht mittels Logik erklären ließen. Unmöglich konnte es nur eine chemische Reaktion in ihrem Gehirn sein, zu solcher Macht wäre die gar nicht fähig. Harrison verbarg sein breites Lächeln hinter seinem Zeigefinger.
„Ich denke auch, dass es nur Zufälle sind", sagte Caitlin. Eifrig schüttelte Sam ihren Kopf, erhob sich von ihrem Stuhl und sah zu Barry.
„Barry, besorg mir ein Butterbrot", wies sie ihn an und streckte demonstrativ ihre Hand vor. Fragend sah er sie an.
„Ein was?"
„Ein Butterbrot", wiederholte sie ernst.
„Wie, jetzt gleich?"
„Ja, jetzt gleich du Schnecke, also komm in die Hufe", lachte sie und musterte das empörte Gesicht des Speedsters, das im nächsten Moment verschwand, gefolgt von dem Windhauch, den er jedes Mal zurückließ. Wenige Augenblicke später hielt Sam ihr Experiment in der Hand, mit dem sie die Macht des Pennys demonstrieren wollte.
„Was hast du vor?", fragte Caitlin und verschränkte neugierig die Arme vor der Brust.
„Euch die Macht des Pennys demonstrieren." Mit diesen Worten ließ sie das Brötchen fallen, das auf der ungeschmierten Seite auf dem Boden landete. Nicht das spektakulärste Experiment, das musste sie zugeben. Das Team sah sie an, Harrison versuchte sein Lachen zu unterdrücken, während sie immer wieder das Brot fallen ließ, das nie mit der Butterseite unten landete.
„Nicht sehr wissenschaftlich, Sam", kommentierte Caitlin vergnügt.
„Leute, seht doch! Hier", lenkte sie die Aufmerksamkeit der Gruppe wieder auf das Brötchen, ehe sich Barry grummelnd erhob und auf sie zuschritt.
„Sam, das ist Zufall, mehr nicht", murmelte er, nahm ihr das Brot aus der Hand und ließ es selbst auf den Boden fallen. Die Butterseite klatschte auf den polierten Untergrund.
„Aha!", sagte sie und deutete mit dem Finger darauf.
„Das machst du aber sauber", stellte Caitlin resolut klar, während sich Harrison nur tief seufzend übers Haar fuhr.
„Zufall, mehr nicht", stellte Barry von Neuem klar und wollte gerade losflitzen um einen Lappen zu holen, als Cisco plötzlich in den Cortex geflitzt kam.
„Leute! Mir passieren die krassesten Sachen!" Das Team seufzte einvernehmlich (mit Ausnahme von Sam).
„Nicht du auch noch."
„Doch, hört euch das an!"
Und so begann Cisco von seine Glückssträhnen zu berichten. Wie er von einer hübschen jungen Frau die Nummer kassiert hatte, weil er durch Zufall ihren ausgerissenen Hund erwischt hatte. Die gratis Kinokarten für heute Abend, die ihm jemand einfach in die Hand gedrückt hatte und weitere kleine Zufälle, die das Team lediglich als solche abtun wollte.
„Dann eben hier der ultimative Beweis", sagte er und zog einen Lottoschein aus der Hosentasche, den er mit einem breiten Grinsen in die Höhe hielt. „Sehen wir mal, wie sehr das Glück wirklich auf meiner Seite steht." Sam fasste sich an die Stirn.
„Ein Lottoschein, natürlich! Wieso bin ich nicht darauf gekommen?"
„Naja, du kannst jetzt für Lebzeiten kostenlos einkaufen", kommentierte Barry und erntete einen neckischen Klaps auf die Schulter. In der Zwischenzeit gesellte sich Cisco zu ihnen, schaltete den Computer ein und öffnete den Livestream der Verkündung der Lottozahlen, während er seine Finger kreuzte.
„Das wird nicht funktionieren", sagte Caitlin selbstsicher. Harrison und Barry glaubte ebenso wenig daran, Sam wiederum fragte sich, wieso Cisco ebenfalls vom Glück verfolgt wurde, wo er doch keinen Glückspenny besaß.
„Und die heutigen Lottozahlen sind", ertönte die weibliche Stimme aus den Lautsprechern, „Acht, Dreizehn, Fünfzig, Sieben", begann sie und las somit exakt die Zahlen auf Ciscos Schein vor.
„Nicht dein ernst", sagte Barry, der den Schein überflog.
„Vierzehn."
„Niemals", kam es da von Caitlin.
„Und Neun."
Ciscos Freudenschrei hallte durch den Cortex, während er die Hände in die Luft warf. Drei ungläubige Gesichter starrten ihm entgegen, Sam wiederum verstand nicht, wieso die Macht des Pennys auch bei ihm wirkte. Vielleicht, so schoss es ihr in dieser Sekunde durch den Kopf, hatte es ja gar nichts mit dem Penny zutun.
„Das ist jetzt nicht wahr, das muss ein Fehler sein", sagte Barry und nahm dem jubelnden und tanzenden Cisco den Schein aus der Hand, während sich Sam inständig darüber ärgerte nicht auch Lotto gespielt zu haben. Da hatte sie so enormes Glück und ließ demonstrativ ein Butterbrot wiederholt auf den Boden fallen, anstatt Millionärin zu werden. Ihr Blick wanderte zu Harrison, der grüberlisch das Gesicht verzogen hatte. Offensichtlich kam auch ihm die Situation allmählich spanisch vor. Er sah zu ihr, ihre Blicke trafen sich. Mit der Hand deutete er auf Cisco.
„So sieht Glück aus", kommentierte er leise und erntete einen kleinen Klaps auf die Schulter, woraufhin sich die beiden Wissenschaftler angrinsten.
„Ich werde da sofort hinfahren und Bescheid geben, dass ich gewonnen habe!", verkündete Cisco mit dem breitesten Lächeln, das Sam je gesehen hatte. Von wegen Geld machte nicht glücklich. „Und vielleicht lade ich euch ja auf meine Yacht ein, wenn ihr nett seid", flötete er, lachte laut und eilte anschließend mitsamt seines Scheins davon. Das Team blieb in Unglauben und Gedanken zurück. Sam vermutete, dass mehr dahintersteckte als nur eine Münze. Dass es eine Erklärung für Ciscos und ihre Glücksfälle geben musste. Irgendetwas, was sie verband.
Agatha hatte genug gesehen. Der Mann, der vom LKW erfasst worden war, unmittelbar, nachdem sie ihn berührt hatte - sie beschlich ein ungutes Gefühl. Die Karten hatten es vorhergesagt, doch ob sie der Grund dafür war wusste sie nicht. Sollte dem so sein, dann musste sie fort, weit weg von den Menschen, die sie nicht verletzen wollte. Gut oder böse spielte dabei keine Rolle. So nahm sie nach einigem Überlegen ihr verdientes Geld an sich und begann ihren Stand abzubauen. Ihre Taro-Karten verstaute sie sicher in ihrer Tasche, das Werbeschild klemmte sie sich unter den Arm. Doch leider war sie nicht die Einzige, die die Erkenntnis ereilt hatte und nicht die Letzte, die sie treffen würde. Denn baute sich ein dunkler Schatten vor ihr auf, als sie gerade dabei war die letzten Besitztümer sicher zu verstauen. Agatha drehte sich herum, sah in das Gesicht des Mannes, der schlechtes Karma ausstrahlte wie eine Diskokugel Licht reflektierte. Stumm musterte sie ihn.
„Du", begann er, deutete auf sie. „Du bist ein Meta-Wesen, habe ich recht?" Agatha antwortete nicht auf seine Frage, sondern fuhr fort zu packen. Der Mann näherte sich ihr, kam direkt neben ihr zum Stehen. „Du hast meine Männer berührt und allesamt sind sie durch abstruse Unfälle ums Leben gekommen."
„Ich bedaure, ich weiß nicht, was Sie meinen", sagte sie, wollte nichts von alledem hören. Sie war Seherin, keine Sensenfrau. Hatte gedacht Gut und Böse durch einen Blick unterscheiden zu können, mehr nicht.
„Ich glaube, dass du das genau weißt."
„Nein, tue ich nicht. Ich sehe, mehr nicht. Kann gute Menschen von bösen mittels eines Blicks trennen", verriet sie ihm.
„Also doch ein Meta-Wesen. Ein Meta-Wesen mit potentiellen Fähigkeiten, die mir den Sieg bescheren werden." Agatha blickte zu ihm, wusste nicht, wovon genau er sprach. Was sie wiederum wusste war, dass er Interesse an ihren Fähigkeiten zeigte, sodass sie ihre Tasche schulterte.
„Ich werde jetzt gehen", sagte sie resolut.
„Das denke ich nicht", kam es zurück. Der Mann packte sie, so schnell, dass die alte Dame nicht reagieren konnte. Er verschränkte ihre Arme hinter dem Rücken, mehr Männer stießen zu ihnen, hatten auf ihren Einsatz gewartet. So wie ihr Angreifer trugen sie allesamt Handschuhe. „Lasst euch nicht von ihr berühren", wies er sie mit strenger Stimme an. Sie stülpten einen Sack über ihren Kopf, Agatha schrie. Doch noch ehe ein Passant auf sie aufmerksam wurde, landete sie auch schon in einem dunklen Van, der sie mitten in die Unterwelt verfrachten würde. Dort, wo das Böse hauste.
Während Sam grübelte und grübelte saß das Team am Computerpult und verfolgte die Lotto-Sendung Live, die den Beginner bekanntgeben würde. In dem Fall Cisco. Caitlin wollte es nicht so recht glauben, Barry bekundete seinen Neid und Harrison schwieg besonnen. Er saß direkt neben ihr, sodass sie am liebsten ihren Arm ausgestreckt und auf seinen Oberschenkel gelegt hätte. Es fiel ihr schwer, ihn nicht zu berühren, selbst dann, wenn Cisco ihre temporäre Aufmerksamkeit besaß oder - wie in diesem Fall - die Lotto-Sendung. Das Team wurde jedoch hellhörig, als die Moderatorin innehielt und sich ihr Headset zurechtrückte, so als glaube sie sich verhört zu haben. Mit vor Überraschung gezeichneten Gesichtszügen blickte sie in die Kamera.
„Das ist seltsam und ein äußerster Zufall", begann sie. Sams Augen weiteten sich, sie rutschte näher an den Bildschirm heran. „Wie uns soeben mitgeteilt wurde, gibt es heute mehr als nur einen Gewinner, der den Jackpot geknackt hat." Das Team sah einander an, tauschte fragende Blicke aus. Harrison beugte sich vor und legte seinen Arm auf die Rückenlehne ihres Stuhls, sodass ihr ganz warm ums Herz wurde. „Ich kann es nicht glauben, liebe Zuschauer, sowas ist in all den Jahren der Lotto-Geschichte nie passiert, aber wie es aussieht haben zwanzig Leute den Jackpot geknackt."
„Zwanzig?!", platzte es aus Barry heraus.
„Das ist - die Wahrscheinlichkeit dafür ist", begann Caitlin mit großen Augen.
„So verschwindend gering, dass es fast als unmöglich betitelt werden kann", vollendete Harrison ihren Satz. Sam sah zu ihm, in ihrem Kopf ratterte es. Und plötzlich traf sie die Erkenntnis.
„Das Meta-Wesen", sagte sie laut, die Köpfe des Teams schnellten zu ihr. „Das muss es sein, das Meta-Wesen! Scheinbar kann es nicht nur Unglücksfälle und Unfälle verursachen, so wie bei den Gangstern, sondern auch enorme Glücksfälle! Deshalb haben Cisco und ich diese Glückssträhne, wir müssen dem Meta bei unserer Suche vor wenigen Tagen begegnet sein", fasste sie jenes Puzzlteil zusammen, das ihr bisher nicht in den Sinn gekommen war.
„Das ist es, das muss es sein", nuschelte Barry in seine Hand. Harrison nickte anerkennend, schenkte ihr ein Lächeln, das Sam geschmeichelt zu Boden sehen ließ. Zeitgleich fragte sie sich jedoch, ob wohl das Meta-Wesen für Harrisons Worte verantwortlich war, so, wie es die Kraft des Metas gewesen war, die sie in einen Raum gesperrt hatte. Sie konnte schließlich kein Pech haben, gehörte also auch dazu, dass Harrison jenes gesagt hatte, das sie hatte hören wollen? Weil er indirekt unter Einfluss des Meta-Wesens gestanden hatte?
„Rufen wir Cisco an und holen ihn her. Wir sollten das dringend genauer besprechen", schlug Caitlin vor.
„Und Amber am besten auch. Das CCPD sollte auf jeden Fall unterrichtet werden, schließlich sind sie schon ewig nach der Verbrecherbande her", fügte Barry hinzu. Bei dem Namen Amber verzog Sam leicht das Gesicht. Ob sie diese Verräterin so schnell wiedersehen wollte wusste sie nicht.
Eine halbe Stunde später war das Team schließlich wieder komplett, zuzüglich Amber, die so schnell hergekommen war wie sie konnte, kaum hatte sie erfahren, dass es neue Hinweise zum Meta-Wesen gab. Auf einer Tafel sammelte die Gruppe alle nötigen Hinweise, um herauszufinden um wen es sich bei dem Meta-Wesen wohl handelte. Wieder war es Sam, die der Geistesblitz traf.
„Was ist mit der Frau?", fragte sie an Cisco gewandt und schnippte mit den Fingern.
„Welcher Frau?"
„Na der, die uns die Karten gelegt hat! Die mit dem Wahrsagerei-Stand." Erkenntnis spiegelte sich in Ciscos Gesicht wider, während Sam zur Tafel lief und ihrem Freund den Stift abnahm. „Überleg mal, vielleicht überträgt sie ihre Fähigkeiten mittels Berührungen? Und sie hat dort einen Stand, ist vermutlich immer dort, wo sich auch die jetzt toten Mitglieder des Aspin Clans aufgehalten haben. Es wäre doch möglich, dass sie durch Zufall von ihr berührt wurden."
„Und dann haftete das Pech an ihnen? Und an euch das Glück?", fragte Amber mit gekräuselter Stirn. Sam nickte eifrig.
„Vielleicht funktionieren ihre Fähigkeiten beidseitig. Wie ein zweischneidiges Schwert. Sie kann sowohl Glück als auch Pech verteilen."
„Sie meinte zu uns, wir seien gute Menschen. Vielleicht hat sie uns deswegen Glück geschenkt", erinnerte Cisco sie.
„Ja, gut möglich. Sie meinte sie ‚sieht' dass wir gute Menschen sind. Es kann sein, dass ihre Fähigkeiten auch völig unwillkürlich passieren." Harrison fuhr ein Stück vor.
„Also dass guten Menschen Gutes und schlechten Menschen Schlechtes widerfährt?"
„Genau!", sagte sie und deutete mit dem Finger auf ihn. Nachdenklich fuhr er sich übers Kinn.
„Das ist eine sehr gute Theorie, Samantha."
„Karma!", platzte es aus Cisco heraus, noch ehe sie wiederholt geschmeichelt den Blick senken konnte. Fragend sah sie zu ihm. „Wenn ihre Fähigkeiten wirklich so funktionieren, dann ist ihr Name Karma! Passt doch perfekt, oder?"
„Es ist definitiv einleuchtend", kommentierte Caitlin, woraufhin Cisco wütend zu ihr stierte.
„Karma ist perfekt, Caitlin, spiele das nicht so herunter!", erwiderte er patzig. Lächelnd rollte die Ärztin mit den Augen.
„Du bist doch nur wütend, weil sie das Geld zurückgezogen haben, da man mit Manipulation des Spiels rechnet."
„Zwei Millionen Dollar, Caitlin, mir sind zwei Millionen Dollar durch die Lappen gegangen!", quengelte er. Grübelnd führte Sam ihre Hand an ihr Kinn und verzog leicht das Gesicht.
„Ob Karmas Glück irgendwann wieder nachlässt?", fragte sie sich, woraufhin Amber einen Schritt vortrat.
„So oder so, wir werden sie uns schnappen, ehe der Aspin-Clan drauf kommt, wieso ihre Männer sterben wie die Fliegen. Und wenn wir Karma haben, dann sehen wir weiter", riss sie das Ruder an sich und schob ihre Waffe tiefer ins Holster.
„Sollen wir Ihnen Flash an die Seite setzen, Miss Mason?", fragte Harrison lächelnd, woraufhin Amber nickte.
„Das wäre sehr freundlich." Ihr vielsagender Blick wanderte zu Sam, die leicht die Lippen aufeinanderpresste und stark errötete, als Amber mit den Augenbrauen wackelte.
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