Kapitel 43 - Das Leben danach
„Okay Barry, sie ist in der Oak Street. Jetzt in der 57th Avenue - nein warte, 54th", korrigierte sich Cisco hastig, während seine Augen über den Computerbildschirm vor sich huschten.
„Cisco!", ertönte Barrys Beschwerde aus den Lautsprechern des Cortex. „Wie soll ich sie bitte fassen, wenn du dich alle zwei Sekunden korrigierst?"
„Ich korrigiere mich doch nur, weil sie so flink ist. Oh, jetzt ist sie in der Maple-Street!"
Das Team beobachtete, wie sich Barrys Punkt auf der Karte in besagte Straße begab.
„Hab sie!", sagte er. Keine Sekunde später ertönte sein Fluchen im Cortex.
„Sie ist ihm entwischt"", ließ Cisco sein Team mit einem vielsagenden Unterton in der Stimme wissen und nickte. Danach erschien das typische Grinsen auf seinen Lippen. Caitlin fuhr sich tief seufzend übers Gesicht, Harrison zog eine Augenbraue nach oben, während er nachdenklich mit dem Finger über sein Kinn rieb.
„Wie soll ich jemanden fangen, der sich immer wieder wegteleportieren kann?", fragte der Speedster die Gruppe. Allmählich ging ihm die Puste aus, denn hatte nicht einmal Barry Allen, der schnellste Mensch der Welt, unbegrenzt Kondition. Er war auch nur ein junger Mann, der miserable Sportnoten zu früheren Schulzeiten reingedrückt bekommen hatte.
„Irgendeine Schwachstelle muss Peek-a-Boo doch haben", murmelte die Ärztin nachdenklich, woraufhin ihr jüngerer Kollege zustimmend nickte.
„Ja, muss sie. Jedes Meta-Wesen hatte bisher irgendeine Schwachstelle", nuschelte er mehr zu sich selbst als zu seinen Freunden und fuhr sich durchs schulterlange Haar. Harrison drehte seinen Kopf und sah zu Sam, die einige Meter entfernt vom Team stand und sich im Hintergrund aufhielt. Die Arme vor der Brust verschränkt starrte sie in die Luft.
„Samantha", sagte er mit erhobener Stimme und riss sie aus ihrer Trance, denn zuckte die junge Frau leicht zusammen und sah ihn an. Überraschung lag in ihrem Blick, so als hätte sie längst vergessen, dass sie sich im Cortex befand. Wie es schien, war sie mit ihren Gedanken weit weg gewesen. „Hast du vielleicht eine Idee, wie wir Miss Baez dingfest machen können?", fragte er und schenkte ihr ein Lächeln. Sam schüttelte ihren Kopf. Sie dachte nicht einmal über seine Frage nach, versuchte nicht einmal, eine Lösung zu finden. Der Wissenschaftler verengte seine Augen, während die Brünette wieder ihren Blick abwandte und ihre bandagierten Arme vor der Brust verschränkte.
„Wo ist sie jetzt?", rief Amber in ihr Funkgerät, während sie mit quietschenden Reifen die Granville Street entlang düste. Anders als Flash war sie nicht irrsinnig schnell, nicht einmal dann, wenn sie mit ihrem Auto durch die Straßen donnerte, so wie jetzt. Sie musste auf ihren Grips vertrauen, auf ihre Intuition, denn hatte sie vor, Shawna Baez den Weg abzuschneiden, um sie so vor Flash zu erwischen.
„In der 49th Avenue", ertönte Joes Stimme aus dem Funkgerät. „Ist auf dem Weg zu dir."
Amber grinste breit, fuhr mit erhöhter Geschwindigkeit um die nächste Kurve und brachte den Wagen zum Stehen. Sie stieg aus, zog ihre Waffe, lud sie und rannte los, die Straße hinunter. Aus weiter Entfernung sah sie gelbe Blitze, einige Meter davor Shawna, die sich immer wieder vor teleportierte und dabei schwarzen Rauch hinterließ.
„Diesmal bekomme ich sie vor dir, Flash", murmelte sie siegessicher. Sie hob ihre Pistole, verengte ihre Augen und zielte auf die Beine der Angreiferin. Das Meta-Wesen würde die Fähigkeit verlieren zu springen, wenn sie es richtig anstellte. „Stehenbleiben!", rief sie der Flüchtigen zu. Sie zählte die Sekunden herunter. Shawna sprang in immer gleichen Abständen, ihre Bewegungen waren schnell, doch auch vorhersehbar. Amber hob ihren Finger auf den Abzug und drückte ab. Sie traf sie am Bein - nur ein Streifschuss. Die junge Frau schrie auf, sprang auf Amber drauf und riss sie zu Boden. Die Blondine jedoch reagierte, packte Shawna und wollte sie festhalten, doch war sie im nächsten Moment auch schon wieder verschwunden. Wie Rauch in ihren Händen hatte sie sich aufgelöst, sodass die am Boden liegende Amber nur wortwörtlich ins Leere griff.
Flash raste an ihr vorbei, der Meta-Frau hinterher.
„Lock sie in einen Tunnel!", entwich Cisco jene Eingebung, von der Harrison gehofft hatte, sie würde von Sam kommen. Doch hielt sich die Brünette nach wie vor im Hintergrund, sagte keinen Ton, sondern hielt sich bewusst heraus. Seit zwei Wochen lief es nun schon so. „Wenn Peek-a-Boo nicht sieht, wo sie hinspringt, dann kann sie es auch nicht. Ist euch aufgefallen, dass sie bisher um noch keine Ecke gesprungen ist?" Cisco tippte sich auf die Stirn. „Das kann kein Zufall sein."
„Sehr gut, Cisco", lobte der Dunkelhaarige seinen Schützling. Wieder glitt sein Blick zu Sam, die auf die Fliesen unter sich starrte. Sie zeigte keinerlei Interesse an der Jagd auf Shawna Baez, zumindest schien es so, denn wusste er, was der wahre Grund für ihre geistige Abwesenheit war: Ablehnung.
„Es hat funktioniert!", ertönte Barrys freudige Stimme aus den Lautsprechern, sodass Harrison wieder nach vorn sah, seine Gedanken jedoch blieben bei seiner Untergebenen hängen. „Ich habe Peek-a-Boo!" Cisco klatschte freudig in die Hände und schlug mit Caitlin neben ihm ein. Danach drehte er sich mit einem Stuhl schwungvoll zu Sam, um ebenso mit ihr zu feiern. Die Brünette schenkte ihm ein müdes Lächeln.
„Es ist vorbei", drang Joes Stimme aus Ambers Funkgerät. „Flash hat Baez geschnappt."
Schwer atmend verlangsamte die Blondine ihre Schritte und blieb schließlich stehen. Erschöpft stemmte sie ihre Hände gegen ihre Knie und beugte sich vor. Sie presste ihren Kiefer zusammen, verzog ihr Gesicht und trat anschließend wütend in die Luft.
„Verdammt!", entwich es ihr frustriert. Für einen kurzen Moment hatte sie geglaubt, Shawna vor Flash zu erwischen, doch hatte sie versagt, schon wieder. Wie immer war der Speedster schneller gewesen als sie.
Barry verfrachtete die bewusstlose Shawna in eine Zelle unten in der Pipeline. Anschließend flitzte er wieder hinauf in den Cortex, kam vor seinem Team zum Stehen und zog sich mit einem breiten Grinsen die Maske ab. Diese Momente waren ihm die liebsten. Die Momente, in denen die Gefahr gebannt war und er siegreich zu seinem Team zurückkehren durfte. Der Braunhaarige brauchte Siegesaugenblicke wie diesen, momentan mehr denn je, denn hatten die Gruppe und er in den letzten Wochen einige Rückschläge erlebt. Der Tod von Bette, der an allen nagte, an Sam am meisten, sowie die Tatsache, dass er in Hinblick auf seine Suche nach dem Mann in Gelb kein Stück weiterkam. Seit mehreren Monaten war er bereits als Flash unterwegs, sein Name tauchte in allen Medien auf, wurde viral und trotzdem kehrte der Mörder seiner Mutter nicht zurück. Dabei hatte Barry gehofft, ihn so anzulocken, indem er ihn neugierig machte. Es war frustrierend.
„Einsame Spitze, alter!", lobte Cisco den Braunhaarigen und streckte ihm die Hand entgegen. Die beiden Freunde schlugen ein, das Klatschen hallte durch den Raum. Caitlin schenkte ihm ein breites Lächeln, das ihre Lachfalten unterhalb ihrer Nasenflügel zum Vorschein brachte und der Dunkelhaarige nickte ihm anerkennend zu. Danach sah der Speedster zu Sam, die sich von der Wand, an der sie die ganze Zeit über gelehnt hatte, abstützte und zum Gehen umdrehte.
„Sam", hielt er sie auf. Die junge Frau verharrte und drehte ihren Kopf über ihre Schulter, um ihn anzusehen. „Lass uns den Sieg gemeinsam feiern, als Team. Wie in alten Zeiten", schlug er ihr vor und deutete auf die Anwesenden. „Wir könnten in eine Bar gehen und mal wieder so richtig Spaß haben, was sagst du?"
„Oh ja, Bar klingt hervorragend", stimmte Cisco umgehend zu. Seine tiefbraunen Augen leuchteten begeistert. Auch Caitlin nickte freudig.
„Ein freier Abend könnte uns allen guttun", erwiderte sie sanft.
Alle Blicke waren auf Sam gerichtet, die wiederum zurückstarrte. Sie öffnete langsam ihre Lippen, zögerlich.
„Nein danke", lehnte sie das Angebot leise ab und deutete in Richtung Ausgang. „Ich werde für heute Schluss machen und nach Hause fahren. Es gibt auch noch ein paar Dinge, die ich für die Uni erledigen muss." Sie ließ ihre Hand wieder sinken und versuchte sich an einem entschuldigenden Lächeln. „Ein anderes Mal vielleicht."
Und mit diesen Worten verließ die junge Wissenschaftlerin den Cortex. Sowohl Barry, Cisco als auch Caitlin verzogen missmutig ihre Gesichter, denn war Sam seit dem Vorfall mit Plastique nicht mehr dieselbe. Es hatte sie verändert.
Und diese Veränderung gefiel Harrison nicht. Während sich seine jungen Kollegen von der Tür abwandten und darüber zu rätseln begannen, wie sie Sam helfen konnten, setzte sich der Dunkelhaarige in Bewegung, um seiner Schülerin zu folgen.
„Samantha", rief er ihr hinterher, um sie zurückzuhalten. Es funktionierte, denn verlangsamte die junge Frau ihre Schritte, bis sie schließlich gänzlich stehenblieb und mit dem Oberkörper zu ihm herumdrehte. Hinter ihren Augen konnte Harrison tausende Emotionen erkennen, Emotionen, die sie jedoch unterdrückte, nicht herausließ. Gefühle, die sie von Innen heraus zerfraßen und vernichten würden, wenn er nichts unternahm. Er hatte schon in der Sekunde, in der er entschieden hatte, Bette loszuwerden, gewusst, dass es schwierig werden würde, sie zurückzuholen. Die Sam zurückzubekommen, die sie vor dem verstörenden Erlebnis gewesen war. In der Todesnacht von Bette hatte sie Stunden lang in seinen Armen geweint, hatte geschrien und gewimmert, war zerbrochen. Seit dieser Nacht hatte er sie kein einziges Mal mehr weinen sehen.
„Sam", wiederholte er, Sanftheit in seiner tiefen Stimme, und überwand die letzten Meter, die sie voneinander trennten. Direkt vor der Brünetten kam er zum Stehen, sodass er ihr Gesicht besser analysieren konnte. Ihre Gesichtszüge wirkten eingefallen, müde, erschöpft.
„Was gibt es denn, Dr. Wells?", fragte sie leise und drehte sich vollständig zu ihm herum. Harrison überlegte einen Moment, wie er das Gespräch angehen sollte.
„Wie geht es dir?", fragte er sie und verengte leicht seine Augen, um jenes, das in ihrem Gesicht geschah, zu analysieren. Sams Gesichtszüge blieben jedoch erschlafft. Lediglich in ihren Augen konnte er ihn flackern sehen - ihren tiefen Schmerz.
„Wie soll es mir schon gehen?", antwortete sie ausweichend. Wenn er ehrlich war, hatte er mit dieser Antwort bereits gerechnet.
„Sam, du weißt, du kannst immer mit mir reden", versuchte er jetzt diesen Weg. „Alles, was du auf dem Herzen hast, was in deinem Kopf vorgeht, du kannst dich mir anvertrauen." Harrison schenkte ihr ein warmes Lächeln, als keinerlei Reaktion von der jungen Frau kam. „Ich bin es doch, Sam", erinnerte er sie, so als hätte sie vergessen, wer da vor ihr saß. Ihr Mentor, Freund und Vertrauter. Der Mann, den sie liebte.
„Ist schon gut, Dr. Wells", erwiderte die Wissenschaftlerin leise. Ihre Mundwinkel zogen sich zu einem Lächeln nach oben, doch glich es dem, was er normalerweise von Sam gewohnt war, in keiner Weise. Es war leblos, kalt, gefälscht. Denn wenn sie wirklich lächelte, aus tiefstem Herzen, dann füllte ihr Strahlen den gesamten Raum. „Es geht mir gut. Machen Sie sich keine Sorgen", schloss Sam und deutete hinter sich. „Ich sollte dann."
Harrison nickte.
„Natürlich", sagte er, denn hatte er kein Recht, sie hierzubehalten. Auch konnte er Sam nicht zwingen, sich ihm anzuvertrauen, es musste von ihr aus kommen. Was er hingegen tun konnte war, es immer weiter zu versuchen und fortwährend gegen die Mauer, die sie um sich herum errichtet hatte, zu rennen, in der Hoffnung, sie würde irgendwann nachgeben. „Schlaf gut, Sam", verabschiedete er sich mit einem sanften Lächeln.
„Sie auch, Dr. Wells", wisperte sie und wandte sich ein zweites Mal an diesem Tag zum Gehen um. Harrisons Inneres sträubte sich dagegen, Sam ziehen zu lassen, doch hatte er es gewusst. Es würde seine Zeit dauern, bis sie wieder zu sich zurückfand. Er musste geduldig sein und am wichtigsten: er musste an ihrer Seite stehen.
Nachdem sich die Tür der Zeitkammer geschlossen hatte und der Dunkelhaarige sicher war, unbeobachtet und allein zu sein, folgte das immer gleiche Prozedere. Er erhob sich von seinem Rollstuhl, nahm seine Brille ab, streckte sich kurz und lief vor zum Pult, um die Zukunftseinträge, die er im System gespeichert hatte, zu öffnen. Zuerst Barrys, denn war der junge Speedster sein Ticket nach Hause. Seine Zukunft blieb zu Eobards Zufriedenheit unverändert, die Zeitlinie war intakt. Auch, wenn er den Missmut, der allmählich an seinem Schützling nagte, überdeutlich spürte, doch würde er ihm bald geben, wonach er suchte und somit seinen Willen vom Neuen entflammen. Gerade hatte er jedoch Anderes zu tun. Er wischte mit der Hand durch die Luft, ein zweiter Eintrag erschien. Eine andere Zeitung, ein anderer Artikel, eine andere Person. Es war jener Artikel, der über die Erhaltung des Nobelpreises von Dr. Samantha Jones berichtete, aus dem Science Daily Journal, einer renommierten Wissenschaftszeitung aus seiner Zeit. Zufrieden nickte Eobard, als er den Artikel überflog. Sams Zukunft schien trotz des Durchhängers ebenfalls intakt. Plötzlich hielt der Dunkelhaarige jedoch inne, als er etwas bemerkte. Eine Veränderung. Das Datum. Laut diesem Artikel erhielt Sam ihren Nobelpreis drei Jahre später, als in der originalen Zeitlinie. Eobards Gesichtszüge wirkten wie versteinert, während er das Datum wiederholt überprüfte.
Die Zeitlinie. Sie veränderte sich.
Sein Blick glitt zu der kleinen, weißen Schachfigur auf dem Podest.
Mit einem Klacken schloss Sam die Wohnungstür. Sie schlüpfte aus ihrer Jacke, hängte sie über den Ständer rechts von sich und zog sich daraufhin die Schuhe aus.
„Sammy, bist du da?", ertönte Ambers Stimme aus der Küche.
Die Brünette antwortete ihrer Freundin nicht, stattdessen lief sie trägen Schrittes zu ihr in die Küche, wodurch sich eine Antwort ihrerseits erübrigte. Amber saß auf einem der Küchenstühle, breitbeinig, und hielt eine Flasche Bier in den Händen, während sie sie mit ihrem Android Tablet, das links neben ihr auf dem Tisch lag, durchs Web surfte. Sie trug eine schwarze Jogginghose und ein dunkelgraues Black Sabbath T-Shirt.
„Hey, wie war dein Tag?", grüßte sie die Polizistin ungewohnt sanft. Oder sollte sie mittlerweile gewohnt sagen? Seitdem Amber von ihren Verletzungen sowie dem Vorfall um Plastique erfahren hatte, behandelte sie ihre Freundin mit Samthandschuhen. Sam konnte nicht sagen, ob es sie störte oder nicht, im Grunde war es ihr egal. Es war nicht wichtig.
„Gut", antwortete die Jüngere einsilbig und lief zum Kühlschrank, den sie mit einem leichten Ruck öffnete, um den Überdruck darin zu kompensieren. Danach holte sie sich eine Schüssel mit Nudeln, die sie sich vor zwei Tagen gemacht hatte, heraus und stellte sie in die Mikrowelle, um sie aufzuwärmen. Wortlos betätigte Sam die dafür vorgesehene Taste, sie drückte sie zwei Mal.
„Wie geht's deinen Verletzungen?", versuchte sich Amber weiter an einem Gespräch und deutete auf Sams Arme, die teilweise noch bandagiert waren. Die Schürfwunden in ihrem Gesicht waren fast gänzlich verheilt und Laufen konnte sie auch wieder normal. Die Nähte ihrer Bauchwunde hatte Caitlin vor zwei Tagen gelöst. Lediglich die Brandwunden heilten etwas langsamer, ansonsten war alles, was Bette zurückgelassen hatte, einfach verschwunden. Verblasst wie eine Erinnerung. „Hat Caitlin dich heute nochmal untersucht?"
Die junge Wissenschaftlerin lehnte sich gegen die Küchentheke und beobachtete den Timer der Mikrowelle, wie er immer weiter nach unten kletterte.
„Ja. Sie sagte, es verheile gut", ließ sie Amber knapp wissen. Das Piepen ertönte. Sam drehte sich um und nahm ihre Schüssel Nudeln aus der Mikrowelle, wobei sie die Polizistin stumm beobachtete.
„Hast du vielleicht Lust auf einen Film? Wir könnten auch ausgehen, ins Kino oder so", schlug die Polizistin plötzlich vor. Sam fragte sich, wieso alle heute etwas unternehmen wollten, wo sie doch einfach nur in ihr Zimmer gehen und allein sein wollte.
„Nein, danke", lehnte sie wie zuvor Barrys Vorschlag leise ab, nahm sich Besteck aus der Schublade und setzte sich anschließend mit ihrem Abendbrot in Bewegung. „Ich bin in meinem Zimmer, Lernen. Es wäre schön, nicht gestört zu werden", bat sie Amber, ohne sie noch einmal anzusehen und verließ die Küche. Sie spürte den besorgten Blick ihrer Mitbewohnerin dabei auf ihrem Rücken.
Vorsorglich verschloss Sam ihre Zimmertür, eine Angewohnheit, die sie sich erst in den letzten vierzehn Tagen angeeignet hatte, da Amber des Öfteren ungebeten in ihr Zimmer einmarschiert und mit ihr über Bette hatte reden wollen. „Du solltest darüber sprechen, Sam", hatte sie ihr wiederholt erklärt. „Es nimmt dich ganz offensichtlich schlimm mit und die Sache in dich hineinzufressen macht es nur noch schlimmer."
Sam wollte nicht reden, mit niemandem. Was brachte es schon? Bette würde nicht zu ihr zurückkommen, wenn sie über den Schmerz des Verlustes sprach. Ein Gespräch wie dieses würde ihr nur eine Sache bringen: noch mehr Schmerz und für Sam, die sich gerade so aufrecht halten konnte, die jeden Tag dagegen ankämpfte zusammenzubrechen, war diese Option nicht tragbar. Sie setzte sich auf den Sims vor ihrem großen Fenster, von dem aus sie Star Labs betrachten konnte, umhüllte sich mit ihrer Wolldecke und begann ihre Spirelli zu essen. Es war still im Zimmer, nur das Klacken ihres Bestecks, wenn es gegen die Schüssel schlug, war zu hören. Auch hatte es Sam vermieden das Licht anzuschalten. Dann konnte sie besser in den Himmel schauen und die Sterne beobachten. So gesehen tat sie an ihren Abenden nichts anderes. Wenn sie hinauf in den Himmel sah, hatte sie das Gefühl, dass sie ihr näher war. Es war albern, dabei glaubte Sam nicht einmal an den Himmel und auch nicht an einen Gott. Als eine Welle des Schmerzes unvorbereitet auf sie hereinbrach und ihr Herz so stark brennen ließ, als würde es jeden Moment detonieren, hielt Sam inne und ließ die Schüssel sinken.
„Sam."
Sie schloss ihre Augen und hob ihre Hand an ihre Stirn, so als wolle sie ihren Kopf ausschalten. Als befände sich eine Taste an ihrer Stirn, die es ihr ermöglichte.
„Du hast immer an mich geglaubt, selbst dann, als ich es selbst nicht konnte. Du hast immer nur das Beste in mir gesehen, Sam und ich wünschte, ich hätte zu der Heldin werden können, die du aus mir machen wolltest."
Sam verzog ihr Gesicht, kniff ihre Augen zusammen und schüttelte ihren Kopf, während sie die Schüssel vor sich auf den Fenstersims stellte. Sie rieb sich die Schläfen, zog ihre Beine an ihren Körper und lehnte ihre Stirn auf ihre Knie, während sich ihre Atmung beschleunigte.
„Du hast mir ein Zuhause gegeben, eine Familie und bist zu meiner besten Freundin geworden. Du bist eine Kämpferin, Sam, eine Kriegerin und für mich bist du jenes, das du aus mir versucht hast zu machen: eine Heldin."
Ein Schluchzen entwich der jungen Wissenschaftlerin. Wieder schüttelte sie ihren Kopf, so als wolle sie Bettes letzte Worte an sie vertreiben wie Fliegen.
„Das stimmt nicht", wisperte sie in die Stille. „Ich bin keine Heldin. Ich konnte dich nicht retten, Bette, dir nicht helfen. Wegen mir bist du eines grausamen Todes gestorben", hauchte sie verzweifelt und schlug anschließend die Schüssel vor sich mit einer schnellen Bewegung vom Fenstersims. Scheppernd zersprang das Glas. Die Scherben lagen auf dem Boden, traurig und einsam.
Als Amber am nächsten Morgen das Jitters betrat, galten ihre Gedanken Sam. Die Brünette war kaum wiederzuerkennen, seit zwei Wochen schon. Selbstverständlich war der Blondine bewusst, dass der Tod einer Freundin eine gewisse Genesungszeit mit sich brachte, doch dass sich die Wissenschaftlerin niemandem anzuvertrauen schien, ja nicht einmal Dr. Wells, wie sie befürchtete, machte ihr große Sorgen. Vielleicht sollte sie mit dem Wissenschaftler über Sam sprechen, ihn fragen, ob es wenigstens ihm gelang zu ihr durchzudringen, schließlich war er der Held der Brünetten, ihr Gott. Wer wenn nicht er wäre dazu in der Lage, sie wieder auf den rechten Pfad zu führen?
Amber gab ihre Bestellung auf - einen doppelten Cappuccino, denn hatte sie in dieser Nacht weniger gut geschlafen. Die Sorge um Sam hatte sie auch diesmal wieder wachgehalten. Das Scheppern des Geschirrs, das sie zu Boden gefegt hatte, hatte die Polizistin ebenfalls gehört, doch hatte sie gelernt der Brünetten ihren Willen zu lassen und nicht gewaltsam in ihr Zimmer einzudringen. Sie hatten deshalb vor einer Woche schlimm gestritten, weil Amber sich über die verschlossene Tür hinweggesetzt hatte.
Ihre grünen Augen fixierten keinen bestimmten Punkt, während sie auf ihren Kaffee wartete. Als dann ein großer To-Go-Becher auf den Tresen vor ihr gestellt wurde, ergriff sie ihn und lief damit zur Zuckerbar. Sie löste den Deckel und begann Zucker hinein zu kippen. Irgendwie war ihr heute nach etwas Süßem zumute.
„Entschuldigung", ertönte eine tiefe, männliche Stimme neben ihr.
Amber, mies gelaunt, weil sie schlecht geschlafen hatte und vor ihrem ersten, morgendlichen Kaffee gestört wurde, drehte ihren Kopf mit einem gemurmelten ‚Was?' herum und beäugte den Mann neben sich. Er war größer als sie, ebenfalls blond. Seine Haare an den Seiten kurz, oben länger und zur Seite gegelt. Unter seinem beigen Wollmantel trug der Fremde einen nachtblauen Anzug, dazu eine passende Krawatte.
„Der Kaffee, in den Sie da gerade eine ungesunde Menge Zucker tun", erklärte er und deutete mit seinem Finger auf den Becher, „das ist meiner."
Amber hob eine Augenbraue, derweil sich der Fremde über seinen Bart fuhr. Sie beäugte seine mattblauen Augen. Zugegeben sah er unverschämt gut aus, doch störte der Anzug das Gesamtbild. Amber hasste Anzugträger. Sie erinnerten sie an Banker und andere Wichtigtuer.
„Das glaube ich nicht", erwiderte sie resolut und entlockte dem blonden Mann, sie schätzte ihn Anfang vierzig, ein amüsiertes Schnauben.
„Dann sehen Sie auf den Namen auf dem Becher", schlug er ihr vor. Amber hob ihn an, betrachtete die ersten beiden Buchstaben. M und A, soweit richtig. Dann jedoch las sie weiter. Madock, stand in Schnörkelschrift darauf. Sie sah zum Fremden, der ihr hingegen seinen Becher präsentierte, auf dem der Namen Mason prangte, in weniger schöner Schrift. Sie warf der Barista, die den Anzugträger vor ihr heimlich anschmachtete, einen urteilenden Blick zu, danach sah sie wieder zu ihrem Gegenüber.
„Madock und Mason sehen ziemlich gleich aus, vor allem, wenn die Püppi da vorne so seltsam schreibt", erklärte sie, nicht Willens, ihren Fehler einzusehen.
„Dem kann ich nur zustimmen", kam es zurück. Ein weiteres Mal streckte er seine Hand vor, diesmal, um sie ihr zu reichen. Amber ergriff sie zögerlich, schließlich war sie es ihm schuldig, da sie seinen Kaffee geklaut hatte. „Owen Madock", stellte er sich vor.
„Amber Mason", entgegnete sie und ließ seine Hand wieder los. „Wollen Sie Ihren Kaffee noch? So viel Zucker ist da gar nicht drin."
Owen hob seine freie Hand, um seine Ablehnung zu signalisieren. Er lachte leise.
„Nein Danke, behalten Sie ihn ruhig. Ich nehme dafür einfach Ihren", erklärte er und zwinkerte kurz. Es entlockte Amber tatsächlich so etwas wie ein kleines Schmunzeln. Danach verabschiedete sich der Anzugträger von ihr und lief strammen Schrittes davon. Die Blondine sah ihm hinterher. Schade, dass er Anzug trug und somit nicht in ihr Beuteschema passte, denn entging ihr gewiss nicht sein Knackarsch.
Müde saß Sam in ihrer Vorlesung, Josh und Riley neben ihr. Sie spürte die Blicke, die die beiden ihr immer wieder zuwarfen. Hörte das Tuscheln.
„Irgendetwas müssen wir aber tun", wisperte Riley. Sie dachte, sie würde sie nicht hören, doch da es ansonsten still im Vorlesungssaal war, denn befanden sie sich gerade in der Stillarbeit und mussten einige Physikgleichungen lösen, hallten ihre Worte zu ihr herüber. Sam drehte sich weg und tat so, als würde sie über ihren Aufgaben hängen, stattdessen starrte sie das Buch unter sich nur an. Sie wollte nicht, dass irgendjemand irgendetwas tat, um ihr zu helfen. Sie hatte es doch gar nicht anders verdient.
„Riles, wir können erstmal nichts tun", raunte Josh seiner Freundin zu. „Wir wissen ja nicht mal genau, was los ist."
Aus dem Augenwinkel sah die Brünette, wie sich ihre Freunde zu ihr herumdrehten, vermutlich, um endlich Gewissheit darüber zu erlangen, wieso sie seit letzter Woche, seitdem sie die Uni wieder besuchte, so verändert war. Sam klappte ihr Buch zu und ließ es in ihrer Tasche verschwinden. Die Aufgaben könnte sie auch Zuhause erledigen. Sie erhob sich, noch ehe Riley sie irgendwie ansprechen konnte.
„Ich bin fertig. Ich gehe für heute nach Hause", verkündete Sam leise.
„Was? Aber Sammy", wollte die Kleingewachsene intervenieren, doch ließ ihr die Wissenschaftlerin keine Zeit, um fortzufahren.
„Wir sehen uns morgen, okay? Ich habe Zuhause noch eine Menge zutun, muss die Dinge, die ich verpasst habe, nachholen", erklärte sie stichwortartig. Danach drehte sie sich um, ohne eine Antwort ihrer beiden Freunde abzuwarten, und verließ den Vorlesungssaal.
Besorgt sah Riley ihr hinterher.
Amber hatte es mittlerweile mit ihrem gestohlenen Kaffee ins CCPD geschafft. Sie hatte ihn bereits zur Hälfte geleert, während ihr der Name Madock immer wieder ins Auge stach.
Auf dem Revier herrschte ein reges Treiben. Die Polizisten liefen aufgeregt hin und her, doch hatte die Blondine bisher weder die Zeit noch den Nerv dazu gehabt sich mit dem Grund für das Chaos zu befassen. Vielleicht lediglich ein normaler Montagmorgen.
„Amber", wisperte ihr jemand aufgeregt zu. Sie sah auf und erblickte Dunkin, das neue Küken auf dem Revier, frisch von der Polizeiakademie. Es tat gut, nicht mehr die ‚Neue' zu sein, denn diese Aufgabe übernahm jetzt der junge, braunhaarige Polizist mit dem seltsamen Namen. Viel eher hätte sie ihren Hund so genannt, aber einen Menschen? Gut, so, wie Dunkin sie immer wieder ansah, mit seinen treuen, braunen Augen, die sie seltsamerweise an Sams erinnerten, ähnelte er einem Hund wohl tatsächlich, was den Namen wiederum rechtfertigte.
„Was gibt's denn, Dunk?", fragte sie ihn, derweil sie nebenbei die Akten auf ihrem Schreibtisch sortierte.
„Irgendwas geht hier ab", ließ er sie wissen, während sich ein breites Lächeln auf seine Lippen stahl. Amber blieb unbeeindruckt, der Papierkram vor ihr war nach wie vor interessanter, weshalb sie mit einem uninteressierten ‚Ach ja?' antwortete, sich jedoch nicht einmal die Mühe machte aufzusehen.
„Ja! Vorhin, bevor du hier warst, da kam eine Gruppe Schlipsträger hier herein. Die sind jetzt in Captain Singhs Büro, während einige Kisten in die leerstehenden Räume gebracht wurden", erzählte er, so als handle es sich um einen Fall, der gelöst werden müsse.
„Wo habe ich den scheiß Bericht", murmelte die Blondine und beugte sich hinunter, um in eine ihrer Schubladen zu wühlen, ohne auf Dunkins Worte einzugehen.
„Ich habe sie beim Vorbeigehen reden gehört und da habe ich irgendwas von FBI gehört und ein Name ist auch gefallen", wisperte er ihr weiter aufgeregt zu, Ambers offensichtliches Desinteresse einfach ignorierend. Das Gesicht der Polizistin hellte sich für einen kurzen Augenblick auf, als sie den Bericht in ihrem Wirrwarr aus Blättern schließlich fand. Sie richtete sich auf, setzte sich auf ihren Bürostuhl und gönnte sich zur Belohnung einen Schluck von ihrem Kaffee.
„Ist ja seltsam", nuschelte Dunkin, während er ihren Becher anstarrte. Amber hob eine Augenbraue und setzte das Getränk ab.
„Was, Dunkin? Was ist seltsam?", hakte sie beinahe schon genervt nach. Sie wollte ihre Ruhe an diesem Morgen, wenn sie ehrlich war und das Treiben im CCPD belastete ihren kurzen Geduldsfaden ohnehin schon.
„Der Name auf deinem Becher", sagte er und deutete darauf.
„Ja, ich habe ihn heute morgen versehentlich mit sonem Typen getauscht", erklärte sie gedehnt, doch schien es nicht das, worauf der Braunhaarige hinaus wollte, denn schüttelte er rasch seinen Kopf.
„Das meine ich nicht. Der Name auf dem Becher ist der Name, der heute Morgen gefallen ist, als diese FBI-Leute reinkamen."
Amber hatte beim ersten Mal nur mit einem Ohr hingehört, nun, eigentlich gar nicht, weshalb ihr das Wort FBI das erste Mal richtig bewusst wurde. Sie richtete sich auf und sah Dunkin, der endlich ihre volle Aufmerksamkeit hatte, mit großen Augen an.
„FBI?", wollte sie wissen, doch betrat im nächsten Moment auch schon Captain David Singh, das Oberhaupt des CCPDs, den Raum und erhob seine Stimme.
„Ich bitte alle, sich im Konferenzraum zu versammeln und das umgehend", wies er seine Kollegen an. Für einen Moment herrschte Stille auf dem Revier, danach setzten sich die Gesetzeshüter Central Citys in Bewegung. Es wurde aufgeregt getuschelt und gemurmelt, denn waren scheinbar nicht nur Dunkin die Leute vom FBI aufgefallen, Amber hingegen hatte es nicht bemerkt, weil sie mit ihren Gedanken ganz woanders gewesen war. Bei Sam.
Nachdem sie den Konferenzraum betreten und Platz genommen hatten, rutschte Dunkin unruhig auf seinem Stuhl hin und her, was Amber mit einem entnervten Seufzen kommentierte, ehe sie ihn anwies still zu sitzen. War sie genauso gewesen, als sie hier angefangen hatte? So hibbelig wie ein Flummi? Joe nahm zu ihrer Rechten Platz, neben ihm Eddie. Sogleich beugte sie sich zu ihren Kollegen herüber.
„Wisst ihr, was los ist?", fragte sie, denn wenn jemand den Überblick hatte, dann war es Joe, doch schüttelte der zu ihrem Leidwesen nur den Kopf. Tief seufzend ließ sich Amber wieder in ihren Stuhl zurücksinken und nippte an ihrem gestohlenen Kaffee. Dann endlich kam Bewegung in die Sache rein. Captain Singh stellte sich vor dem Podium auf, die Hände vor dem Körper verschränkt. Wie stets bewahrte er seine aufrechte, stramme Haltung.
„Ihr fragt euch sicherlich, wieso ich euch alle hierher zitiert habe", leitete Singh sein Anliegen ein. Amber mochte den Captain. Er strahlte Ruhe und Höflichkeit aus, dennoch respektierten ihn alle. Es war sicher nicht leicht, eine Horde testosterongesteuerter Polizisten in Zaum zu halten, denn waren bei Weitem nicht alle so vernünftig wie Joe und Eddie. Und Dunkin? Nun, der war eine Hausnummer für sich. „Es wird in den nächsten Wochen einige Änderungen geben, hier im CCPD", fuhr Singh fort. Wie auf Stichwort betraten plötzlich mehrere Anzugträger den Konferenzraum, sodass sich die Polizisten neugierig herumdrehten. Amber erstarrte, als sie den Blonden mit dem Vollbart erkannte. Jener, dessen ursprünglichen Kaffee sie gerade in den Händen hielt.
„Owen Madock", wisperte Dunkin ihr zu. „Der soll total das hohe Tier beim FBI sein, berüchtigt für seinen scharfen Verstand. Außerdem soll er seine Fälle bisher immer gelöst haben, ohne Ausnahme. Letzten Monat hat er erst ein Drogenkartell hochgehen lassen", wisperte ihr der braunhaarige Fanboy zu. Amber hob eine Augenbraue, versuchte sich von ihrer eigenen Verblüffung nichts anmerken zu lassen.
„Special Agent Owen Madock", übernahm der Bartträger nun das Wort. Seine Stimme klang tiefer, als noch vorhin im Jitters, zudem wesentlich kühler und distanzierter. Auch war seine Haltung anders, viel strammer. „Wir handeln im Auftrag der Regierung", leitete er ein und begann umher zu laufen, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. „Dem Präsidenten ist durchaus bewusst, dass es in den letzten Monaten seltsame Vorfälle in dieser Stadt gab. Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten, heißt es." Der Agent blieb stehen. Seine blauen Augen wanderten kurz zu Amber. Er schenkte ihr keinerlei Reaktion, stattdessen fuhr er einfach fort. „Die Aufgabe meines Teams ist es, diese Vorkommnisse zu untersuchen und herauszufinden, was in dieser Stadt vor sich geht, um Vorfälle wie jenen mit General Wade Eiling künftig zu vermeiden. Sein rätselhaftes Verschwinden wird ebenfalls Gegenstand unserer Ermittlungen sein."
Amber verzog ihr Gesicht. Das klang gar nicht gut. Ein flaues Gefühl machte sich in ihrer Magengegend breit.
„Ich habe es mir zum Ziel gemacht, das Rätsel um diese Stadt zu lösen und herauszufinden, wer für dieses Chaos verantwortlich ist", schloss Owen Madock mit fester Stimme. Ein entschlossenes Funkeln leuchtete in seinen blauen Augen, während sich ein kaum merkliches Lächeln auf seine Lippen schlich. „Die Geheimnisse, die hinter den Mauern der Gebäude in Central City verborgen liegen - ich werde sie lüften. Jedes einzelne von ihnen."
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