5. Kapitel

"Also ich habe mir überlegt, dass wir uns beim Jagen aufteilen. Ich möchte, dass Grimm sich mal anderen Katzen nähert.", murrte der alte Kater und Masie merkte das leichte Flehen in seiner Stimme.
"Und wie stellst du dir das vor?", hakte sie neugierig nach und ahnte schon fast, was auf sie zukam.
"Ich... Ich will, dass du mit Grimm jagen gehst und ich mit deiner Schwester.", raunte er eindringlich und erneut lag dort dieser flehende Ausdruck in seinem Blick, weshalb Masie, so hilfsbereit sie war, nur zustimmend nickte.
"Nun gut. Aber wenn ich keine Lust mehr habe, kehre ich sofort um!", belehrte sie den alten Kater, der ungeduldig mit der Schweifspitze zuckte, als könnte er es kaum erwarten, seine Zähne endlich wieder in frische Beute schlagen zu können. Trotzdem musste er noch etwas loswerden."Ich danke dir Masie.", murmelte er und ein heiseres Schnurren drang aus Rufus' Kehle.
Masie lächelte ein wenig, erwiderte "Gern." und lief dann voraus zu den anderen beiden Katzen, die sich gegenseitig den Rücken zugedreht hatten und sich keines Blickes würdigten. Nala putzte sich gelangweilt, während der Kater, dessen Namen sich nach der Unterhaltung zwischen Rufus und Masie als Grimm herausgestellt hatte, tiefe Kerben in den Schnee gegraben hatte.
Als Masie sah, wie Rufus ohne ein weiteres Wort zu Nala humpelte und sich kurz darauf energisch mit ihrer Schwester unterhielt, fasste auch sie sich ein Herz und tappte langsam zu Grimm hinüber, der nur durch das Zucken eines seiner Ohres symbolisierte, sie bemerkt zu haben. Trotzdem redete der Kater weder mit ihr, noch wandte er ihr seinen Blick zu.
Gut, dann komme ich mir ja ganz und gar nicht komisch vor, dachte Masie voller Sarkasmus und seufzte leise, ehe sie begann, auf den großen Kater vor sich einzureden, der seitlich zu ihr saß und noch immer ziemlich abweisend wirkte.
"Dein Vater möchte, dass wir gemeinsam jagen gehen.", miaute Masie mit bemüht kräftiger Stimme.
Der Kater schnaubte,"Geh doch selbst, Kleine. Ich meinte doch schon, dass ich keine Beute brauche."
Masie kniff die Augen zusammen.
"Dein Vater aber. Und wenn du nicht mitkommst, bleibst du eben allein hier!", knurrte sie und stolzierte auch schon los, ohne auf seine Antwort zu warten.
Grimm blickte auf und sah ihr hinterher, ehe er seinen Blick zu der anderen Kätzin und Rufus wandern ließ. Dann schnaubte er, erhob sich lustlos und folgte Masie's Pfotenspuren.
Die Kätzin, die hinter einem Baum gewartet hatte, erschrak, als sie den braun-schwarz getigerten Pelz des Katers unmittelbar in ihrer Nähe erkannte und rannte auch schon los.
Hinter sich vernahm sie ein genervtes Seufzen und dann auch schon Pfotenschritte, die sie eilig zu verfolgen schienen. Er jagt mich, dachte Masie überrascht und setzte über einen Ast, der durch den unberührten Schnee kaum erkennbar war.
Und tatsächlich hatte Grimm den Ast anscheinend übersehen und stolperte hinter ihr mit einem dumpfen Aufprall im weichen Schnee.
Tollpatsch, dachte Masie belustigt und sprang weiter durch den Wald.
Grimm hatte sich jedoch auch wieder aufgerappelt und rannte ihr hinterher.
"Jetzt warte doch, Füchschen!", rief er und Masie musste wegen des Spitznamens leicht schmunzeln. Allerdings schlug sie statt auf ihn zu hören, einen Haken und sprintete weiter.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top