2. Kapitel
Nachdem Masie und Nala nun schon einige Zeit lang am Waldrand entlang spaziert waren, blieb Nala plötzlich stehen und seufzte. "Sie sind bestimmt schon wieder zurück zum Moor gewandert.", miaute sie enttäuscht.
"Das kann schon sein, aber wir sollten trotzdem weitersuchen.", erwiderte Masie und trottete voller Optimismus weiter,"vielleicht haben sie sich auch schon irgendwo im Wald niedergelassen."
Zweifelnd folgte Nala ihrer Schwester weiter in den Schutz der kahlen Bäume und die Aufregung hatte sich in ihr bereits, durch die bisher erfolglose Suche, fast vollständig aufgelöst.
Masie jedoch war umso entschlossener geworden und setzte die Suche fort, wobei sie, zur Überraschung beider Kätzinnen, beinahe über eine frische Pfotenspur im Schnee gelaufen wäre, ohne diese wahrzunehmen.
"Masie, halt!", rief Nala gerade noch rechtzeitig, bevor ihre Schwester die Abdrücke verwischen und mit ihren eigenen unkenntlich machen konnte.
Verwundert blickte Masie auf die Spur herab und schnupperte neugierig daran. Dann verzog sie gespielt das Gesicht und miaute:"Rufus ist hier eindeutig entlang gegangen. Seinen Gestank nach Krähenfraß hat sogar der Schnee schon aufgenommen."
Nala lachte daraufhin leise und verfolgte die Spur weitesgehend mit den Augen.
"Wir sind bestimmt bald bei ihm.", hauchte sie begeistert und meinte damit viel mehr den Sohn des alten Katers als Rufus selbst.
Es dauerte nicht lang, da konnten die Kätzinnen in der Ferne schon zwei weitere Katzensilhouetten zwischen den schwarzen Stämmen der großen Bäume ausmachen, wobei man sie schon von weitem auseinander halten konnte.
"Sieh dir diese mächtige Statur an!", schwärmte Nala sofort und beschleunigte ihre Schritte etwas. Sie hatte nurnoch Augen für den fremden Kater, der neben dem humpelnden Rufus beinahe schon wie ein kräftiger Fuchs wirkte.
Masie verdrehte schmunzelnd die Augen und folgte ihrer Schwester schnell, wobei sie bereits aus einiger Entfernung aufmerksam den Worten der Kater lauschte.
"Wir sollten umkehren.", drang die Stimme des Katers, der etwas älter als Nala und Masie zu sein schien an ihr Ohr und schon allein seine tiefe Stimme, die durch ihr tiefes Vibrieren kaum noch wie ein Miauen klang, jagte Masie einen Schauer über den Rücken. Nala hatte Recht, Kira ist nicht im entferntesten so attraktiv wie er, dachte Masie, verdrängte den Gedanken jedoch belustigt schnurrend wieder, als sie sah, dass Nala neben ihr stolperte und ächzend vor Überraschung in den Schnee fiel.
"Du ungeschicktes Mäusehirn!", neckte Masie ihre Schwester, ehe sie ihr wieder auf die Pfoten half.
Dabei bemerkte sie nicht, dass sich zwei verwundert blitzende Augenpaare auf die Kätzinnen gerichtet hatten und erst, als Masie merkte, dass Nala nicht vor Kälte, sondern Verlegenheit zitterte, wandte sie ihren Blick zu den zwei Katern, die sich scheinbar nur mit Müh und Not ein abschätziges Schnauben verkniffen.
Vor allem der jüngere Kater schien sie am liebsten in den Schnee zurück stampfen zu wollen.
"Oh, seid gegrüßt!", miaute Masie trotz allem fröhlich und setzte ein breites, unschuldiges Lächeln auf, als hätten sie und ihre Schwester die beiden gar nicht bemerkt und nicht durch den halben Wald verfolgt.
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