Ungewisse Zukunft

Ungewisse Zukunft

Ein paar Tage nach unserer Abreise von der Erde, kam es dann dazu das sich die zwei Alienschwestern zu einem Aufbruch in eigener Sache entschieden hatte. Gamora wollte ihren damaligen Heimatplaneten besuchen und Nebula ließ es sich nicht nehmen ihre Schwester auf dieser Reise zu begleiten.

Es war als eine Art Selbstfindung gedacht, so wie Peter vermutete. Doch es laut aussprechen hätte ihn nur wieder einen Schlag von Gamora in sein Stoma zur Folge, also ließ er es unkommentiert und sah zu wie seine Liebe in dieses Raumschiff stick und zwischen den leuchtenden Gasbällen verschwand. 

Rocket war während ihrer Reise damit beschäftigt eine neue Waffe für seinen Setzlingsohn zu basteln weshalb sie ab und an bei einem Handelsplaneten vorbeischauten und neue Teile "erwarben". Die Reise dümpelte vor sich hin und außer ein paar kleineren Jobs, war nichts erwähnenswertes den Guardians of the Galaxy passiert.

...Naja, außer das der Neuzugang von übergewichtigen Donnergott dem Starlord in aller Regelmäßigkeit seine Koje klaute.

So auch heute und Peter war kurz davor vollends zu explodieren! Wen wundert es, wenn das Lacken nach Alkohol roch, mit Chips übersät war und der Rivale sich schön in den Lacken räkelte. Aber so schnell wie die Wut kam, verrauchte sie auch wieder, denn als Nebenbuller um Gamora zählte der Asgardianer schon ne Weile nicht mehr.

Es war beinahe bemitleidenswert dem Jahrtausende alten Mann beim selbstverfall zuzusehen. Ein seufzen entwisch Peter und mit sanfter Gewalt schlug er dem Dickbäuchigen auf den Oberschenkel. 

"...Mach wenigstens etwas Platz.", sprach er und hatte eigentlich nicht mit einer Reaktion gerechnet. Doch überraschte ihn der Donnergott indem dieser kurz gluckste und auf die Seite rollte, sodass mit viel quetschen Peter noch daneben passte.

Gemütlich war anders, doch machte auch Peter seine Ziellosigkeit müde... 

~

Die Hantel hob er im regelmäßigen Takt und atmete aus, wenn er sie senkte. Die alten Lieder seiner Kindheit erfüllte den Raum und seine Konzentration war allein auf das zusammenspiel seiner Muskeln gerichtet.

"Wie lange willst du das noch machen, dein Menschenkörper wird trotzdem nicht ansatzweise so stark sein wie ein Jotun."

Peter hatte nicht bemerkt, seit wann Thor in der rechten Ecke des Raumes Platz genommen hatte und seine Flips verputzte. Erstaunlicherweise wirkte er relativ nüchtern.

"Sport lässt mich meine Gedanken besser ignorieren.", gab er als schlichte Antwort, denn auf Provokation hatte er schlichtweg keine Lust...

Er spürte, wie er von Thor weiterhin gemustert wurde. Minuten der Stille und der Musik vergingen und fast hätte er die Anwesenheit des Asgardianers wieder vergessen. Einatmen, Hantel anheben, Hantel senken, ausatmen.

Die Bank neben sich erbebte als sich Thor neben ihn setzte. Verwundert sah er zu seiner Gesellschaft und seine Augen weiteten sich als der Asgardianer nach der zweiten Hantel griff und stumm mit trainierte.

Eine schippische Bemerkung wollte bereits über Starlords Lippen kommen, doch als er den melancholischen Ausdruck auf den Bärtigen Gesicht bemerkte, ließ er es bleiben.

...Die Tage vergingen, wandelten sich aber. Eine seltsame Routine legte sich auf die Crew. Rocket begeisterte Groot für das Tüfteln, Drax hat das galaxieweite internetähnliche System für sich entdeckt und spielt zusammen mit Mantis Casinospiele. Verdammt hatten die zwei ein Händchen dafür!

Und Thor und er? Sie trainierten über den Tag und schliefen in der Nacht in Quills Koje. Reden fiel den beiden noch schwer, aber zumindest Belangloses funktionierte fast ohne Provokationen oder  Beleidigungen. Was aber Peter zunehmend auffiel, war das er nicht mehr so oft auf Knabberzeug einschlief und auch der Alkoholgeruch sich langsam in den Lacken verlor. 

Auch der Donnergott wurde langsam wieder ansehnlich, wusch sich manchmal sogar einmal in der Woche und allgemein seine Gesprächigkeit nahm ihm gegenüber langsam zu.

Seltsamerweise spürt Peter Quill eine Art Stolz, obwohl er nicht direkt an den Veränderungen des Donnergottes beteiligt war. Fast so als wünschte er diese positive Veränderung für den Asgardianer. Aber das schob er beiseite, schließlich wollte er nur wieder einen ebenwürdigen Rivalen im Kampf um die Aufmerksamkeit von Gamora.

Doch trotz der guten Stimmung an Bord, beschlich Peter solang ein drückendes Gefühl in der Brust. Er selbst ließ nun ab und zu das Training schleifen um sich im Cockpit zurück zuziehen und seinen Trüben Gedanken nachzuhängen. Er wollte sich selbst bemitleiden, wollte sich ganz seinen trübsinnigen Gedanken hingeben und sie voll ausleben. Das frustrierende dabei war aber, das er nicht wusste warum er sich so fühlte.

Als er dann eines Abends nach der Flasche greifen wollte um die überschäumenden Gedanken hinfort zu spülen, ergriff etwas sein Handgelenk. Nicht etwas, sondern jemand. 

Thor stand hinter ihm und betrachtete ihn mit einem Tadelnden Blick. 

"Das wird es nicht besser machen, glaub mir.", waren seine einzigen Worte und das war der Moment in welchen der Peter keine Selbstbeherrschung mehr besaß und die Tränen über seine Wangen schwabbten.

Kein schluchzen oder wimmern... Simple Tränen aus unerfindlichen Gründen.

Er ließ sich die Flasche abnehmen und nahm es hin, dass sich Thor neben ihn setzte. Er hörte ihm zu als dieser von der Last seiner verlorenen Familie sprach, der Bürde des Königssein und dem Nicht-genug-Sein. Er erzählte von den dunklen Tagen in der Hütte in New Asgard und vom Gespräch mit seiner Mutter, als sie auf Zeitreise waren.

Thor redete und redete und spülte all die niederdrückenden Gedanken von Peter hinfort welche irgendwann ab den Punkt des Endgames versiegten und er gespannt und fasziniert und mitleidig dem blonden Donnergott zuhörte. 

"...mein Bruder sagte, dass die Sonne wieder über uns scheinen würde und ich dachte damals das es Valkyrie für New Asgard sein würde. Aber mein Bruder hatte von mir gesprochen. Ich ging auf die Reise mit euch um meine eigene Sonne zu finden, versank aber wieder in alte Verhaltensmuster.", gestand er mit einem wissenden Lächeln welches ehrlicher und freundlicher wirkte, als es das erzählte eigentlich zulassen sollte.

"Aber dann lernte ich andere Wege meine Trauer zu verarbeiten, neue Struktur in mein Leben zu bringen und das die Sonne nichts anders als ein Stern war. Ich hatte meinen Stern gefunden und bei Odin, ich will alles daran setzen das dieser Stern sein Licht nicht verliert!", er klang so überzeugt und bereitete Peter aus unerfindlichen Gründen eine Gänsehaut das er plötzlich verlegen wurde. 

"...Du meinst... ich soll auch nach meine Sonne... Stern.., wie auch immer, Ausschau halten und durchhalten bis sie für mich scheint?", versuchte er Thors Worte mit eigenen wiederzugeben um ihnen mehr Sinn abzugewinnen. 

Mit einem Schmunzeln nickte der Donnergott und seufzend wandte er sich von den Asgardiner ab und sah hinaus in die Unendlichkeit der Sterne und der Dunkelheit.

"...Wie du meinst. Aber erst müssen wir mal deinen Bart schneiden. Er passt nicht mehr wirklich zu deinen momentanen Äußeren und macht dich älter als du bist.", lenkte der Starlord ungeschickt vom Thema ab. 

Ein Kehliges Lachen erfüllte das Cockpit und eter erschreckte sich so heftig das er fast vom Stuhl gefallen wäre. "Da könnte ich Hilfe gebrauchen, mit euren Schneidewerkzeug kenne ich mich nicht so gut aus. Auf der Erde habe ich nicht nur eine Rasiermaschine zerstört."

"Wie kann man denn bitte einen Rasierer kaputt machen?!", fragt Peter entsetzt und zog den Donnergott am Shirt durch das Schiff. Dieser zuckt lediglich mit den Schultern und grinst weiter vor sich hin.

Ein zehnminütiger Kampf mit dem wohl widersprenstigsten Barthaaren die Quill je gesehen hat später, strich er zufrieden über sein Werk. Er hatte sich an den Schnitt ihres ersten aufeinandertreffens orientiert und befand das es ihm gut stand. 

"So gut?", fragte Thor und sah mit seinen unterschiedlichen Augen zu Peter auf. Dieser bekam aus unerfindlichen Gründen heiße Wangen und versuchte sich schnell abzulenken. 

"Wenn du deine Haare noch zusammen bindest dann siehst du wirklich fast wieder annehmbar aus.", plapperte er drauf los und griff in die goldenen Locken um die wie einen messidutt zusammen zuraffen. Doch das erzielte genau die gegenteilige Wirkung und sein Herz schlug bei dem Anblick vor sich einen Marathon!

"Peter..?", wurde er von Thor gefragt doch das er sein eigenes Blut in den Ohren rauschen hörte, lenkte ihn zusehr ab.

"Peter...", Thor war aufgestanden und an Quill heran getreten. Seine Hand legte sich auf die Wange des Starlords und Thor kam den hochroten Mann noch näher. 

"I-ich...", stammelte Peter doch da landeten Thors Lippen bereits auf den seinen. Die Bartstoppeln kitzelten beim küssen und die Hitze welche in Peter aufstieg, war unglaublich! Starke Arme legten sich um ihn, schoben sein Shirt etwas hoch und ließen ihn unter den warmen Händen erschauern. 

Ein Bein drückte sich zwischen seine beiden und gaben ihn eine Stabilität welche er selbst gerade verlor. Der Kuss wurde fordernder, leidenschaftlicher und heißer. Peter drückte sich diesen göttlichen Lippen entgegen und gemeinsam taumelten sich in Richtung ihrer gemeinsamen Koje.

Written by -Notizbuch-

Habt ihr mich vermisst? xD

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