Beteiligte: Logan, du (und Xavier)

Situation: Du versuchst Logan dabei zu unterstützen seine Erinnerungen an seine Vergangenheit wieder zu erlangen, indem du dich in sein "Emotionszentrum" klinkst. Mit dramatischen Folgen.

Randnotiz: Ich habe den Entwurf für diese Szene in einem Notizblock wiedergefunden...

 Diese Imagine geht mir unter die Haut...Ehrlich: Ich habe Gänsehaut.

Part 2??

--------------------------------------------------

Es ist das erste Mal, dass du die animalische Seite in ihm wahrnimmst. Er ist eine reine Naturgewalt: Unberechenbar, unnahbar. Seine Arme sind angespannt und die Muskeln seines Kiefers erwecken den Eindruck, dass er unter Strom steht.

Du versuchst in sein Bewusstsein vorzudringen und dich umgibt plötzlich Schmerz. Pein, Wut und Verzweiflung. Das also fühlt er. Das also bringt seine Mutation dazu hervor zu dringen: Unkontrollierbare Emotionen. Tränen rinnen deine Wangen hinab und du merkst, wie Charles dir dein Vorhaben auszureden versucht: „Du bist dem Ganzen nicht gewachsen! Es zerreißt dich von innen nach außen!" Er hat nicht ganz unrecht. Logans Emotionen peinigen dich. Sie überkommen dich wie eine Flut aus feurigen Schneiden...Sie brennen, schlitzen ohne Gnade.

„Logan, ich weiß wie du dich fühlst...Du leidest. Deine Vergangenheit und die Gegenwart quälen dich sehr...", beginnst du, Charles Warnungen ignorierend. Die Wellen an Emotionen werden unerträglich. „Lass mich dir helfen", bietest du an und schreitest auf ihn zu. Seine hungrigen Augen bohren sich in deine Seele. „Lass mich nur..", setzt du an, doch er fletscht bedrohlich die Zähne. Aus seiner Kehle dringt ein leises Knurren. Bedrohung. „Stopp, es wird dich zerfetzen!", warnt Xavier weiter. Doch du lässt dich nicht beirren und streckst deine Hand nach ihm aus. Seine Krallen bohren sich durch sein Fleisch. Panik. Charles erleidet einen halben Nervenzusammenbruch.

Logan holt zum Schlag aus. Abwehr. Deine Hand berührt seine Wange und du siehst ihm in die Augen. Schock. Du fühlst, was er fühlt. Der Schleier, welcher seinen Verstand benebelt ist stark. Doch der Vorhang soll gesenkt werden. Der Wolverine zuckt, fürchtet sich vor dieser Berührung. Du fühlst die Furcht. Konzentrierst dich auf all das, was er fühlt. Es zerfetzt dein Herz in tausend Teile, lässt es zerspringen wie eine teure Vase die auf dem Boden zersplittert. All ihre Scherben bohren sich in deinen Verstand und zermartern dein Hirn. Bald fühlt es sich an wie Pudding, weich und fließend. Furcht. Logans Herz ist ein wildes und er musste in seiner Vergangenheit viel schlimmes dulden. Wurde ein Tier genannt, von seinem Bruder verraten, von seiner Liebe hintergangen, an die er sich nicht einmal mehr zu erinnern vermag. Pein.

Heiße Tränen fließen deine Wangen hinab und brennen sich wie Säure in deine Haut, in deine Knochen. Seine Gefühle durchfließen dich, wie ein Flussstrom der wilder nicht sein könnte. Dein Kopf wird in kaltes Wasser getaucht, deine Lungen brennen – Fehlt die Luft? - dein Körper zittert. Liebe. Du reißt deine Augen auf und siehst in Logans. Es fühlt sich an als seist du er und er du. Gehst du eine emotionale Bindung mit jemanden ein, ist es ein Wagnis. Vor allem mit einem so mächtigen Mutanten wie Logan es ist. Vor allem mit so einem Mutanten, der schon länger als du auf der Erde wandelt und der Erlebnisse hinter sich gelassen hat, Dinge gefühlt hat, die du mit Worten nicht beschreiben kannst...

Was ist es da? Dieses Gefühl, dass so bitter schmeckt und faulig? Oder dieses andere Gefühl, welches auf deiner Zunge liegt, wie eine über süße und überreife Beere.

SCHMERZ!!!!!!

Ja und wie es dich zerreißt. Du ziehst deine Hand für eine kurzen Moment zurück und schreist mit brennenden Lungen auf. All sein Schmerz überkommt dich wie eine Welle von Höllenfeuer und brennt in deinen Organen. Xavier hört nur noch wie dein hysterischer Schrei die Luft zerreißt. Diesem Horror musst du ein Gesicht geben, einen Laut, denn sonst würde es dich umbringen, so groß ist das Entsetzen in dir.

Die Verbindung zwischen euch ist so stark, dass deine Handfläche zu brennen beginnt, sobald du sie von Logan fortnimmst. Der Professor kann nicht eingreifen, denn du befindest dich in dem Kern de Mutanten vor dir, nicht in seinem Hirn – In seiner Seele in allem, was er ist, was er war. Hastig streckst du deine Hand wieder nach ihm aus und wie ein groteskes Liebespaar, umklammerst du sein Gesicht und erneut tauchst du in den blutigen Pool von Emotionen unter. Du fühlst wie Blut deinen Körper hinabrinnt. Stopp...Blut? Rot. Blut. Tot. Leben. Auferstanden. Blut.

Es durchflutet dich wie ein Blitzlichtgewitter. „Lass es mich heilen! Ich kann es lindern!", brüllst du auf und du weinst fürchterlich. Logan, der eng mit dir verbunden ist, ist natürlich nicht dazu in der Lage dir zu antworten, aber du spürst wie du immer weiter in sein Ich gelangst, in das Herzstück seines Seins und du versuchst den Schmerz auszumachen und einen Schalter umzulegen, sodass er gelindert werden würde. „Oh Logan...", wimmerst du kraftlos und merkst gar nicht, dass du dir die Lippen blutig beißt.

Schwer atmend stellst du dich den weiteren Wellen der Emotionen und dein Herzschlag wird immer schwächer. Rotes, dunkles, dickflüssiges Blut rinnt dir aus der Nase. „Sssch", hauchst du, als auch Logan zu wimmern beginnt. Seine Brust hebt und senkt sich schnell, sein Herz pumpt unaufhörlich Blut durch seine Adern. Das Adrenalin bereitet sich in seinen Blutbahnen aus und als ihn plötzlich Erleichterung durchfährt, gleiten deine Hände von seinen Wangen und du fällst hinten rüber.

Deine Augenlidern flattern und dir wird schwarz vor Augen.

Logans starre Augen, aus seiner Trance gerissen blicken auf dich hinab. Die Person mit der er gerade all die Emotionen aus seinem Leben geteilt hatte, die tief in ihm verborgen waren, an die er sich nicht zu erinnern vermochte. Aufgelöst geht er in die Knie und sieht auf deinen Körper hinab. Teilnahmslos legt er eine Hand an deine Wange und überhört Xaviers verzweifelte Rufe. Die enorme Verbindung, die er mit dir eingegangen war, schallt in seinem Kopf wider und es fühlt sich seltsamerweise für ihn so an, als würde ein Teil von ihm am Boden liegen.

Warum steht er nicht wieder auf? Er kann sich selbst heilen...?

„Logan!", ruft eine entfernte Stimme, kaum hörbar, aber verzweifelt...hilflos? Erleichterung. Angst.