Frohe Botschaft - Thor X Reader

Beteiligte: Thor und Du

Situation: Ich möchte nicht zu viel vorwegnehmen :D
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Du spielst nervös mit dem Ring an dem Zeigefinger deiner rechten Hand. Unaufhörlich drehst du ihn über deine Haut und nagst an deiner Unterlippe. Dein Blick fällt auf die Fensterbank auf die das Licht der Sonne fällt und die Staubflöckchen in der Luft sichtbar macht.

Du tigerst nun schon eine ganze Weile so in deinem Bad hin und her, wobei du das Gefühl hast, dass sich dein Mageninhalt wieder jeden Moment verabschieden könnte, oder eine erneute Zitterattacke deiner Hände beginnt. Aber du kannst es nun einmal nicht leugnen. Die Nervosität, die durch deine Adern strömt, das Adrenalin was sich in jeder Faser deines Körpers breit macht. Der unaufhaltsame Wunsch auf die Knie zu sinken und aufzuschreien. Aber damit würdest du wahrscheinlich die gesamte Nachbarschaft alarmieren.

"Y/N, alles wird gut", redest du dir selbst ein, um das klopfende Herz in deiner Brust etwas zu zügeln, da es so sehr gegen deinen Brustkorb hämmert, dass du das Gefühl hast, es entkäme diesem jeden Augenblick. Erneut richtest du deinen Blick auf die verdammte Fensterbank. Und auf das weiße Stäbchen, was dort liegt wie ein Bote, der dir eine Nachricht verkünden möchte. Dein Magen rumort unaufhaltsam und der Gedanke dieses Stäbchen in die Hand zu nehmen und möglicherweise ein großes Plus zu erkennen, lassen dich ganz schwummrig werden. Aber egal wie lange du es noch herauszögerst... Du wirst nachsehen müssen. Seufzend machst du einige Schritte auf die Fensterbank zu und kaust nun auf der Innenseite deiner Wange, bis Blut aus dieser austritt. Bei dem metallenen Geschmack, der sich auf deiner Zunge ausbreitet, wird dir prompt kotzübel. Als hättest du am Vortag zu viel getrunken und es so sehr auf die Spitze getrieben, dass dein Körper all den Alkohol loswerden müsste, den du in dich hinein geschaufelt hast. Unweigerlich gehst du in die Knie, öffnest rasend schnell den Toilettendeckel, beugst dich über die Schüssel und entleerst deinen Magen erneut.

Dein Hals beginnt zu brennen und angewidert spuckst du nachträglich in die Toilette hinein, um den säuerlichen Geschmack loszuwerden. "Ich habe keine Lust mehr zu kotzen", motzt du angesäuert und spülst schnell den Beweis hinfort. Am liebsten würdest du dich auf dem Boden zusammenrollen und für immer so liegen bleiben. Eigentlich geht es dir nach dem Übergeben immer besser, doch diesmal fühlst du dich absolut miserabel.

Angestrengt schließt du den Toilettendeckel und ziehst dich an diesem hoch, um dich auf das Klo zu setzen. Missmutig schaust du dann wieder auf das Fensterbrett und bohrst deine Fingernägel in deine Handflächen. Du atmest mehrmals tief durch, um den aufkommenden Schwindel zu besiegen. Dann reckst du langsam deine Hand nach dem weißen Stäbchen aus, das immer noch auf dem grauen Stein ruht. Umgedreht versteht sich.

Als du den Plastiktest mit deinen Händen umfasst, beginnst du wieder wie wahnsinnig zu zittern. Normalerweise bist du einer der neugierigsten Menschen auf diesem Planeten, aber deine Neugierde ist gerade pure Angst und Aufregung. Du weißt natürlich, dass du noch einmal eine Kotzattacke erleidest, je länger du auf dieses Ding starren würdest, weshalb du schweren Herzens und mit zusammengekniffenen Augen, den Schwangerschaftstest langsam undrehst.

"Alles wird gut, alles wird gut", wiederholst du dein Mantra mit piepsiger Stimme und wagst es schnell die Augen zu öffnen und auf das Plastikteil zu starren, welches gerade zu deinem persönlichen Orakel geworden war. Und als deine Augen so auf das Ergebnis starren, beginnen deine Lippen zu zittern und deine Finger werden schwitzig. Schweißperlen beginnen sich auf deiner Stirn zu bilden, während du dich langsam nach hinten fallen lässt und unglaubwürdig gegen die Wand lehnst. Dort auf diesem dämlichen Plastikstäbchen ist ein verdammtes, Plus zu erkennen. Ein schwaches zwar, aber es ist definitiv ein Plus.

Dir rutscht das Herz mit einem Male in die Hose und tausende Gefühle überwältigen dich auf einmal. Du weißt nicht so genau, ob dir nach einem hysterischen Lachanfall, einer Heulattacke, oder einem Zusammenbruch auf dem Badezimmerboden zumute ist. Aber eines weißt du mit Sicherheit... Du hast einen kleinen Menschen in dir, ungefähr so groß wie ein Gummibärchen. Und dieser Gedanke macht dir eine heiden Angst. Perplex siehst du auf deinen (noch) flachen Bauch hinab und versuchst dir vorzustellen, wo sich dieser Gummibär in deinem Leib befindet. Ob er gerade still steht, oder Purzelbäume schlägt. Ob sein, oder ihr Herzchen bereits kräftig klopft, oder es noch ein wenig Zeit hat. Und natürlich - Jesus, Maria und Josef... Ich bin schwanger.

Langsam merkst du die Panik in dir aufsteigen und deine Atmung wird flacher. Zerstreut lässt du den Test zu Boden fallen und raufst dir deine Haare. Der Schock, weicht deiner Panik und deine Panik lässt nun zu, dass heiße Tränen deine Wangen hinab kullern. Du presst deine Hände auf dein Gesicht und schluchzt nun unaufhaltsam in diese hinein. Völlig überwältigt von all deinen Gefühlen, sinkst du langsam wieder zu Boden, auf deine Knie und lässt deinem Gefühlschaos freien Lauf.

Auch, wenn du ehrlich gesagt mit einem positiven Ergebnis gerechnet hast, triffst es dich dennoch wie ein Schlag ins Gesicht. Du fühlst dich noch nicht bereit Mutter eines Kindes zu sein und der Gedanke, dass du es aber in ein paar Monaten sein wirst, macht dich völlig kirre.

"Verdammt, wie sag ich es ihm? Wie sag ich es ihm?!", murmelst du perplex in deine Handflächen hinein und kreischst einmal kurz auf. Das ist zu viel für dich. Zwar hattest du dich mental drauf vorbereiten können, aber nun wirklich mit so einem Ergebnis konfrontiert zu sein, löst eine Welle von Emotionen aus, die dich völlig überfordern. Gedanklich entschuldigst du dich bei deinen Nachbarn für deinen kleinen Meltdown und erhebst dich mit großer Mühe von den kalten Fließen. Wie zum Kuckuck bringst du Thor diese Nachricht bei?! Und vor allem... Wie würde der Asgardianer reagieren? Um Himmels Willen, er ist ein Donnergott und Superheld. Nicht gerade der Stoff aus dem fürsorgliche Väter gemacht sind... Zumindest nicht, wenn sie noch andere Verpflichtungen zu erfüllen haben, so wie er... Der Mann, der der Erbe von Asgards Thron ist.

Du fährst dir erneut durch's Haar und schüttelst heftig mit dem Kopf, als könntest du damit deine Wolkenbefangenen Gedanken los werden. Aber natürlich scheiterst du. Der aufkommende Schwindel überwältigt dich und bevor du wieder auf deine Knie fällst und die Kloschüssel umarmst, reißt du schnell die Tür deines Badezimmers auf und torkelst auf wackeligen Beinen zurück in dein Wohnzimmer. Dort angekommen mustert deine Katze dich mit wachsamen Augen.

"Was schaust du so Gilbert?", motzt du deinen Kater vorwurfsvoll an, der darauf protestierend miaut. Du murmelst eine halbherzige Entschuldigung und setzt dich auf dein Sofa nieder, wobei dein Blick auf die gegenüberliegende, weiße Wand gerichtet ist. "Was mache ich denn jetzt?!", schluchzt du leise und ziehst deine Beine zu dir heran, um dich in Fetusstellung zu begeben. Natürlich musst ausgerechnet du von einem Donnergott schwanger werden. Du weißt ja nicht einmal, wo sich Thor gerade aufhält. Er könnte sich im Avengerstower befinden, aber genauso gut könnte er auch wieder in Asgard sein und seinen königlichen Pflichten nachgehen. Du bist mittlerweile an diese äußerst wechselhafte Beziehung gewöhnt und erschreckst dich auch nicht mehr so doll, wenn Thor plötzlich in deiner Wohnung steht, oder dich in Alltagklamotten von deinem Arbeitsplatz abholt. Aber jetzt gerade wäre es dir am liebsten, wenn du in seinen Armen liegen und weinen könntest. Auch wenn Thor zunächst nicht verstehen würde, weshalb du so aufgewühlt bist, aber du weißt dass er dich trotzdem trösten würde. So wie er es immer tut.

Doch leider hast du keinen Anhaltspunkt, keine Möglichkeit ihn zu kontaktieren. Laut seufzend greifst du nach deinem Handy, was auf deinem Wohnzimmertisch ruht und durchsuchst deine Kontakte nach Tony Stark. Eine ganze Weile starrst du deinen Handybildschirm ungläubig an, bis du schließlich all deinen übriggebliebenen Mut zusammenkratzt und die Nummer wählst. Es tutet mehrere Male, bevor ein: "Hier spricht Tony Stark" ertönt. Du holst schnell Luft und beginnst sogleich los zu brabbeln: "Hallo Tony hier ist Y/N, ich wollte..."

Doch bevor du dein Anliegen zu Ende formulieren kannst, fährt Tonys Stimme fort: "Hinterlasst eine Nachricht. Vielleicht habt ihr ja Glück und ich rufe zurück."

Kopfschüttelnd drückst du den roten Hörer, bevor das nervige "Tut" überhaupt ertönen kann und schmeißt dein Handy zur Seite. Tony ist der einzige Kontakt der Avengers, den du in deinem Handy gespeichert hast. Steve hat kein Handy, Natasha und Clint geben niemals ihre privaten Nummern preis und Bruce hat wahrscheinlich darauf verzichtet sich schon wieder ein neues Telefon zuzulegen, nachdem der Große es wieder zerschmettert hatte...

Du erkennst recht schnell, dass du keine andere Wahl hast, als schleunigst zum Avengerstower zu gehen, um herauszufinden, ob die Avengers möglicherweise tagen. Natürlich weißt du, dass die Chancen gering sind, aber du kannst in den Himmel schauen und aus vollem Halse "Heimdall!" rufen. Du bist kein Asgardianer, er würde deine Rufe wahrscheinlich nicht einmal vernehmen.

Geknickt machst du dich auf den Weg zu deiner Garderobe, um dich wettertauglich zu kleiden. Der Herbst war in New York eingezogen und ist äußerst ungemütlich. Mit Mütze, Schal und Mantel ausgestattet, begibst du dich schleunigst auf den Weg nach draußen. Ein wenig frische Luft wird dir bestimmt helfen, den Kopf freizukriegen. Du verzichtest darauf ein Taxi zu rufen und entschließt dich durch den Nieselregen zu laufen. Die kalten Wassertropfen, welche auf dein Gesicht fallen, tun dir unheimlich gut. Die Kälte holt dich wieder ins hier und jetzt zurück, deine Gedanken sind nicht mehr ein gänzliches Wirrwarr. Der unabdingbare Drang Thor allerdings in Kenntnis zu setzen, dass er Vater wird, verschwindet nicht. Am liebsten möchtest du platzen, so sehr beschäftigt dich der Gedanke...

Du läufst eine gute Viertelstunde, bis du den Avengerstower erreichst und vor den großen gläsernen Türen stehst. Für einen Moment hältst du kurz inne und betrachtest dich in der Reflexion. Dein Gesicht sieht nahezu müde und abgekämpft aus. Und wenn du ehrlich zu dir selbst bist, fühlst du dich genauso, wie du gerade aussiehst.

Mit einem Herz, das dir nahezu in die Hose rutscht, drehst du dein Gesicht in Richtung Kamera, welches die Geschichtserkennung vornehmen soll und erkennst die Stimme Fridays:

"Oh, guten Tag Y/N. Ich habe Sie hier heute nicht erwartet."

Du beißt dir auf die Lippen und antwortest: "Es ist ein spontaner Besuch... Ich wollte wissen, ob Thor zufällig da ist."

"Ich fürchte ihr Partner ist gerade in einer Besprechung mit Mister Stark und dem Rest des Teams. Soll ich eine Nachricht hinterlassen?"

Man lässt dich also nicht einmal herein? Na vielen Dank auch, denkst du dir bissig.

"Eine Nachricht? Aehm... Nein, ich schätze, dass ich dann noch etwas spazieren gehe. Ich danke dennoch, Friday", erwiderst du bemüht freundlich, auch wenn dir dein Herz bis zum Hals schlägt.

"Ich nehme erhöhte Körperfunktionen wahr, Miss. Sie haben einen Puls von 90."

Wie hatte Tony denn das schon wieder geschafft? Nun ist Friday also auch in der Lage deinen Puls zu bestimmen - Nächstes Mal bestimmt auch deinen Blutdruck.

"I-Ich... Nein, mir geht es gut. Muss vom Laufen kommen", redest du dich heraus und verschluckst dich beinahe an deiner eigenen Zunge.

"Sie wirken nervös, Miss", stellt Friday fest, weshalb du genervt mit den Augen rollst.

"Alles gut... Ich werde dann noch ein wenig im Park spazieren gehen."

"Sind Sie sicher, dass es Ihnen gut geht?", hakt die künstliche Intelligenz nochmals nach, worauf du hastig mit dem Kopf schüttelst und entschließt so schnell wie möglich zu verschwinden.

Du ballst die Hände zu Fäusten, während du die Straße überquerst und entschließt dich, dir in dem Café an der Ecke einen Coffee to go zu holen. Ein Schluck dieses warmen Gebräus würde dir jetzt unheimlich gut tun. Als du die Tür zu dem kleinen Lädchen öffnest, ertönt der Klang einer kleinen Klingel und dein Herz geht auf, als du in der Luft schnupperst und sofort den berüchtigten Pumpkin Pie witterst.

"Guten Tag", begrüßt dich sogleich die quietschige Stimme einer Mitarbeiterin am Tresen, weshalb du dich schwungvoll zu ihr drehst und einen Cappuccino bestellst. Bei der Nachfrage, ob es sonst noch etwas sein darf, schüttelst du nur den Kopf und bedankst dich recht freundlich. Einige Minuten später hältst du endlich deinen lang ersehnten Kaffee in der Hand und du bist happy, deine eisigen Hände an dem Becher zu wärmen. Dass du dann mit einem 10 Dollarschein bezahlst und einfach "Stimmt so" murmelst, bemerkst du nicht einmal. Genauso wenig, das verdatterte Gesicht der Dame, die dich bedient hat.

Schwungvoll drehst du dich also wieder zu der Tür des Cafés um und machst dich schleunigst auf den Weg zum Park. Dir würde es gut tun dort zu verweilen und den Eichhörnchen dabei zuzusehen, wie sie ihre Nüsschen unter der Laubdecke suchen. Friday, so bist du dir sicher, würde Tony informieren und somit auch deinen "Weggefährten", wie Thor sich selbst immer betitelte. Wann genau du ihn also mit der Nachricht konfrontieren wirst, ist dir noch nicht ganz klar. Aber eigentlich ist es eher unwahrscheinlich, dass Thor mit wehenden Fahnen wie aus dem Nichts plötzlich im Park auftaucht. Friday konnte ja schließlich nicht deinen Standort mitverfolgen. Deine Finger umfassen den Kaffeebecher und dann schweifen deine Augen über den Park. An einem Baum gegenüber von dir, reckt ein kleines Eichhörnchen prüfend die Nase in die Luft und sucht die Umgebung nach heruntergefallenen Nüssen ab. Schließlich scheint es eine zu wittern, da es eifrig von dem Baum weghoppst und plötzlich starr stehen bleibt. Seine Pfoten scharren das Laub weg, bis es triumphierend an die Nuss gelangt, die es zuvor erschnuppert hatte. Das entlockt dir ein Schmunzeln.

Du nippst an deinem Kaffee und versuchst den Gedankenstrom, der dich plötzlich einholt, zu unterdrücken. Unterbewusst legst du eine Hand auf deinen Bauch und beginnst ihn zu streicheln. Würdest du dieser Aufgabe gewachsen sein? Eine Schwangerschaft ist schließlich ein Umstand, der dein gesamtes Leben beeinflussen wird. Der Gedanke ängstigt dich zutiefst und voller Ehrfurcht denkst du an das kleine Wesen, was in dir heranwächst. Und Thor... Er befindet sich nicht gerade in einer passenden Lage, um ein Kind großzuziehen. Dein Liebster hat andere Sorgen, zum Beispiel die Welt zu retten. Oder sich um seinen Bruder zu kümmern, wenn dieser Mal wieder den Bogen überspannt. Die kalte Luft färbt deine Wangen rosig und bringt dich dazu, dich tiefer in deine Jacke einzumummeln. Plötzlich reißt dich das Surfen deines Handys völlig aus den Gedanken. Du greifst mit deiner Hand in deine Jackentasche und blickst auf die aufblinkende Nachricht. Tony ruft dich tatsächlich zurück. Schnell drückst du auf den grünen Hörer und hältst dein Handy an dein Ohr.

"Hallöchen Püppchen", begrüßt dich seine spielerische Stimme und du verdrehst die Augen.
"Wozu die Schmeicheleien, Stark?", fragst du ihn und klemmst deine freiliegende Hand unter deinen angewinkelten Arm.
"Ich weiß doch auch, dass du es willst", entgegnet Tony spielerisch, worauf eine Stimme im Hintergrund erklingt.
"Sei vorsichtig Stark", brummt diese und du erkennst sofort den Besitzer. Du bekommst eine Gänsehaut am ganzen Körper und knabberst zaghaft an deiner Unterlippe.
"Thor rammt mir gleich seinen Hammer zwischen die Beine, wenn ich so weitermache", witzelt Tony weiter, worauf du dir vorstellen kannst, wie Thor ihn skeptisch ansieht.
"Wenn ich recht darüber nachdenke, klang das jetzt ziemlich falsch", ergänzt der Multimillionär und selbst ernannte Playboy.
"Mir wäre es ganz lieb, wenn Thor für's Erste seinen Hammer nirgendwo hinsteckt", erwiderst du und merkst, dass du in einer Schleife aus Zweideutigkeit gefangen bist.
"Mein Beileid Thor", hörst du Tony nur nach einer langen Pause mit gedämpfter Stimme sagen.
"Oh Gott Tony, so war das nicht gemeint!", stammelst du aufgebracht.
"Phew, ich dachte schon du strafst unseren Donnergott mit klarer Abstinenz." Dass Tony bei seiner Antwort so gelassen klingt, hat er wohl seiner jahrelangen Übung in "doofe Antworten geben" zu verdanken.
"Weshalb hast du mich denn nun angerufen? Bestimmt nicht, um über dein Sexleben zu plaudern", stellt Tony fest, worauf du erneut die Augen verdrehst.
"Ich wollte nur wissen, ob Thor bei euch ist", antwortest du rasch.
"Dein Liebster ist hier", säuselt Tony in einer Singsangstimme, "Soll ich ihm etwas ausrichten?"
"Wenn es euch nichts ausmacht, würde ich in den Avengerstower kommen, ich muss etwas mit ihm besprechen", erwiderst du.
"Stark, gib mir gefälligst das Gerät!", fordert eine dunkle Stimme im Hintergrund.
"Wenn du mich für einen Moment entschuldigst, Thor wird übermütig", gackert Tony und nach einem langen Rauschkonzert, hörst du plötzlich Thors gedämpfte Stimme.
"Hallo Liebste?", haucht er, worauf dir dein Herz in die Hose rutscht.
"Du hältst es falsch herum", ertönt Tonys Stimme aus dem Hintergrund, worauf du ein erneutes Rauschen in der Leitung vernimmst und dann hörst du Thors Stimme deutlich klarer.
"Verdammt seist du Stark", hörst du ihn beleidigt nuscheln.
"Hörst du mich jetzt?", erkundigt er sich dann, worauf ein leises Lächeln deine Lippen ziert.
"Ja, ich höre dich... Hi Thor", wisperst du leise und deine Lippen zittern. Bei dem Gedanken an euer Ungeborenes, beginnt es in deinem Bauch zu rumoren.
"Ist alles in Ordnung?", will er sofort wissen. Du weißt, dass er an dem Unterton deiner Stimme vernimmt, dass dich etwas bedrückt.
"Ehm, ich hatte gehofft dir einen Besuch im Tower abzustatten. Vorausgesetzt, deine Pflichten lassen es zu", flüsterst du kleinlaut und spielst mit dem Reißverschluss deiner Jacke. Du hörst, dass er leise seufzt, was du als kein gutes Omen deutest.
"Ich würde dich liebend gerne sehen... ", beginnt er und stockt dann.
"Aber?", ahnst du es schon.
"Ich muss zurück nach Asgard. Mein Vater braucht mich", seufzt er. Du merkst, dass dein Herz sich zu einem Knoten zusammenzieht, aber natürlich versuchst du dir die Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.
"O-Okay... Das verstehe ich. Dann ein andermal." Deine Stimme ist etwas zittrig, dies entgeht auch Thor nicht.
"Geht es dir nicht gut, Liebste?", fragt er leise.
"D-doch mir geht es gut", lügst du, mehr schlecht als recht. Thor zögert daraufhin mit seiner Antwort, sodass es eine ganze Weile still zwischen euch bleibt.
"Es tut mir Leid... Ich komme zu dir, sobald ich es kann", murmelt er. Du nickst hastig, bis dir einfällt, dass er das ja gar nicht sehen kann.
"Alles klar, dann sehen wir uns. Pass auf dich auf", wisperst du und wartest es nicht mehr ab, bis er sich verabschiedet. Stattdessen legst du schnell auf und steckst dein Handy weg. Du bist enttäuscht und fühlst Panik in dir aufsteigen. Noch nie warst du gut darin, Geheimnisse für dich zu behalten und diese mit dir rumzutragen. Wie hielten die ganzen Protagonistinnen in Büchern und Filmen es immer aus, ihre Schwangerschaft geheim zu halten? Du kannst dich definitiv nicht dazu zählen. Am liebsten würdest du in den Tower sprinten, Thor an die Wand nageln und ihm die Neuigkeiten verkünden. Allerdings wäre solch ein Auftritt auch ziemlich theatralisch und würde dir viel Selbstbewusstsein abverlangen. Aber du möchtest es jemanden erzählen. Dein Kater Gilbert würde wohl für den Rest des Tages herhalten müssen. Armer Kater. Er wusste mehr Geheimnisse von dir, als irgendwer sonst.

Geknickt machst du dich wieder auf den Weg nach Hause und lässt deinen Kaffeebecher auf der hölzernen Parkbank stehen, ohne es zu bemerken. Du vergräbst deine Hände in deinen Jackentaschen und siehst in den Himmel. Dieser zieht sich wieder zu. Graue Wolken saugen jegliches Sonnenlicht auf und entsprechen somit deinem Gemütszustand.
"Tut mir Leid, Gummibär", ertappst du dich, als du zu deinem Bauch sprichst, der nicht einmal erahnen lässt, dass du schwanger bist. Lediglich das bepinkelte Plastikstäbchen ist der Beweis dafür. Dein Pflichtbewusstsein sagt dir: Du musst noch einen Termin beim Gynäkologen machen, du musst dafür sorgen alle benötigten Dinge in kurzer Zeit zusammenzusuchen: Kleidung, Wiege, Windeln, Wickeltisch, Stilleinlagen...
"Oh Gott, komm' runter!", motzt du dich selbst dann schließlich aus. Die Schwangerschaft ist noch zu jung, um sich über so etwas Gedanken zu machen. Und noch weiß der Vater des Kindes nicht einmal Bescheid. Wie Thor wohl reagieren würde... Du weißt es nicht. Er liebt dich und an seinen Gefühlen zu dir, zweifelst du auch nicht. Aber ein Kind zu haben, welches zu allem Überfluss so etwas wie ein Halbgott ist, ist noch einmal eine zusätzliche Verantwortung.

Als du zuhause ankommst, machst du dir erst einmal eine heiße Schokade. Normalerweise muntert dich das immer auf. Gilbert begrüßt dich ebenfalls mautzend und reibt seinen Kopf an deinem Hosenbein.
"Ich weiß, dass du Hunger hast, Großer", erwiderst du und kraulst deinen Kater hinter den Ohren. Er scheint zu wissen, dass dich etwas beschäftigt, da er deine Seite nicht verlässt, sondern dich mit wachsamen Augen betrachtet.
"Wenigstens ein Mann in meinem Leben auf den ich mich verlassen kann", lächelst du deinen Kater an, der zu schnurren beginnt. Du gießt deine heiße Schokolade in einen großen Becher und gibst noch einen großen Löffel von kleinen Marshmallows hinzu, die auf der Oberfläche schwimmen. Als du die Tasse an deine Lippen ansetzt, hörst du erneut Gilbert hinter dir, der dir ankündigt, dass er Hunger hat. Kichernd setzt du deine Tasse ab und greifst dann zu der Hähnchenkeule, die du für Gilbert zurückgelegt hattest. Du kniest dich auf den Boden und hältst Gilbert die Keule vor die Nase. Dieser riecht einmal prüfend an dieser und nimmt sie dann vorsichtig in sein Maul. Als du loslässt, verschwindet dein Kater jedoch schneller, als The Flash, was dir ein Schmunzeln entlockt. Danach widmet du dich wieder deinem wohlverdienten Kakao und beschließt dir einen Couchabend zu gönnen und für einen Moment nicht über deine Schwangerschaft nachzudenken. Stattdessen beschließt du dir die letzten Folgen deiner neuen Lieblingsserie anzusehen, in der Hoffnung, dass du für eine gewisse Zeit deinen Kopf ausschalten kannst.

Als du auf dem Sofa aufwachst, schmerzt dein Nacken entsetzlich. Du bist in der unmöglichsten Position eingeschlafen sein, denn ein Nerv an deinem Hals meldet sich mit einer unfassbaren Wucht, dass du aufschreckst und fluchst. Dein Blick fällt rasch auf den Wecker, der auf der Kommode unter deinem Fernseher steht und runzelst die Stirn. Es war bereits 3:00 Uhr in der Früh. Kopfschüttelnd erhebst du dich von deinem Sofa und streckst dich einmal ausgiebig. Der stechende Schmerz lässt zum Glück nach einiger Zeit nach. Dennoch massierst du dir noch den Nacken und gähnst einmal ausgiebig. Du wirfst dir eine deiner Decken um die Schultern und siehst durch die gläsernen Fenster deines Balkons. Der Himmel ist bereits stockduster, aber die Lichter New Yorks erhellen die Nacht. Du ziehst dir deine dicken Kuschelsocken über, die auf deiner Couch zurecht liegen und machst dich dann auf den Weg zu dem Balkon. Langsam öffnest du die Tür und schließlich schreitest du hinaus in die kalte Nachtluft. Der Luftzug weht den leichten Regen in dein Gesicht, aber du bist dankbar für die leichte Erfrischung. Du magst das Regenwetter. Es hat etwas friedliches. Leichtes Donnergrollen erfüllt die Nachtluft und übertönt sogar den typischen New Yorker Stadtverkehr. Dunkle Wolken verbergen die Sterne und ein Blitz erhellt die Nacht. Du ziehst die Decke etwas enger um deinen Körper und lehnst dich auf die Brüstung deines Apartments. Du atmest kontrolliert ein und aus, genießt die kühle Luft und das sich anbahnende Gewitter. Allerdings rutscht dir das Herz in die Hose, als du plötzlich einen Druck auf deinen Hüften spürst und ein: "Guten Abend Schönheit" in deinem rechten Ohr vernimmst. Du kreichst unweigerlich auf und drehst dich rasend schnell um. Vor dir steht breit grinsend niemand geringerer, als dein Donnergott, dessen langes blondes Haar in einem Dutt zusammengebunden ist.
"Oh Gott!", fluchst du und fasst dir an die Brust. Thor lacht erheitert auf und breitet dennoch schnell seine Arme aus, um dich in seine zu schließen.
"Du hast mich zu Tode erschreckt!", ermahnst du ihn und lässt es dennoch zu, dass er dich in eine Umarmung zieht.
"Ich wollte dir keine Angst einjagen", kichert er und platziert einen Kuss auf deinen Haarschopf. Er wiegt dich für einen Moment hin und her, bevor er dich schließlich freigibt, um in dein Gesicht zu schauen.
"W-was machst du überhaupt hier?", fragst du ihn dann völlig perplex, worauf er dein Kinn zwischen seine Finger nimmt.
"Du klangst heute so, als würde dich etwas bedrücken. Ich wollte nachsehen, ob es dir gut geht", antwortet er, worauf du eine Augenbrauen hochziehst: "Um 3:00 Uhr nachts?"
Thor seufzt: "Das kommt vermutlich ein wenig gruselig rüber."
Du nickst leicht, musst dann aber lachen und streichelst seine Wange.
"Es ist trotzdem schön, dass du hier bist", erwiderst du, worauf auch er dir ein sanftes Lächeln schenkt.
"Geht es dir denn gut?", kommt er dann direkt zur Sache, worauf dir mit einem Schlag übel wird. Du nickst eifrig und antwortest: "Gut! Ja klar... Mir geht es gut, glaube ich..."
"Glaubst du?", fragt er alarmiert, worauf du nervös mit seinen Händen spielst.
"Es ist etwas kompliziert", gibst du zu und schaust in Richtung Boden. Thor wiederum ist sehr besorgt um dein Wohlergehen.
"Y/N...Was es auch ist, du kannst es mir sagen", flüstert er.
"Lass uns vielleicht erst einmal reingehen", schlägst du vor, worauf Thor weder zustimmend nickt, noch den Kopf schüttelt, weshalb du voran gehst und die Balkontür öffnest und Thor schließlich herein bittest.
"Es ist eine Weile her, seit ich hier war", bemerkt Thor, als er sich in deiner Wohnung umsieht. Du nickst zustimmend: "Ja, das stimmt."
Dann sieht er auf das Sofa und ergänzt: "Und letztes Mal haben wir die Bequemlichkeit dieses Sofas getestet."
Du merkst, wie dir das Blut in die Wangen schießt und dann blickst du zu Thor, der einmal mit einem Auge zwinkert und sich dann auf die Couch setzt.
"Komm zu mir", haucht er dann leise lächelnd und streckt eine Hand nach dir aus. Du nagst an deiner Unterlippe, legst deine Hand in seine und spielerisch zieht Thor dich schnell zu sich auf den Schoß, weshalb du erschrocken aufatmest. Doch Thor zieht dich in einen leidenschaftlichen Kuss. Seine Lippen sind begierig nach dem Geschmack der deinen und der Griff um deinen Körper wird fester. Als er den Kuss löst, sieht er lächelnd in dein Gesicht und streicht dir sanft eine Haarsträhne von der Stirn.
"Ich habe dich sehr vermisst, Y/N... Es tut mir Leid, dass ich nicht da war", wispert er, während er dir eine Weile in die Augen sieht, bevor er sich dann wieder langsam zu dir hinunter beugt und dich diesmal weniger stürmisch küsst, sondern bedacht und langsam. Dennoch ist der Kuss hitzig genug, dass du genau weißt, was Thor will. Seine rechte Hand wandert hinunter zu deiner Hüfte und schließlich über deinen Schenkel, den er sanft zu Kneten beginnt. So in etwa hat es auch mit eurem Gummibärchen angefangen...

Völlig außer Atem, löst du den Kuss und hauchst dann: "Thor, ich muss dir etwas sagen..."
"Du musst gar nichts sagen...", flüstert er leise und will deinen Hals küssen, doch du nimmst vehement sein Gesicht in deine Hände und zwingst ihn dich anzusehen.
"Ich meine es ernst, Thor...", wiederholst du dich, worauf Thor dich fragend ansieht. Du löst dich aus dieser innigen Umarmung, nimmst neben ihm auf dem Sofa Platz und atmest tief ein und aus.
"Der Grund wieso ich dich sprechen wollte, ist etwas komplizierter...", setzt du zu einer Erklärung an.
"Was ist passiert, Y/N?", will er wissen.
Du weißt nicht genau, wie du es ihm erklären sollst, weshalb du eilig vom Sofa aufspringst und das Beweismaterial aus dem Badezimmer holst. Der Schwangerschaftstest hatte die gesamte Zeit noch auf der Fensterbank gelegen. Du hattest es nicht gewagt ihn wieder anzusehen, doch nun liegt er erneut in deiner Hand und das Plus ist erneut der eindeutige Beweis dafür, dass die Schwangerschaft real ist. Du gehst eilig ins Wohnzimmer zurück. Dort sitzt Thor immer noch, brav wie ein Schuljunge auf dem Sofa und sieht dich fragend an. Du beißt dir auf die Unterlippe, hältst den Stab noch für einen Moment selbst und Händen und übergibst ihn dann an Thor. Dieser sieht den Stab zunächst fragend an, bevor er ihn entgegen nimmt. Dein Herz schlägt dir bis zum Halse und du beginnst an den Ärmeln deines Shirts zu zupfen.
"Ein Plastikstab?", fragt Thor dich sichtlich verwirrt und kneift die Augen zusammen.
"Ja?", stellst du klar, worauf Thor dich zweifelnd ansieht.
"Dort ist ein Plus", spricht Thor eher zu sich selbst, als zu dir und sieht dann wieder fragend in deine Richtung.
"Was sagst du?", sprudelt es ungeduldig aus dir heraus. Thor lächelt debil und legt den Kopf schräg.
"Was genau schaue ich mir hier gerade an?", will er wissen. Du reißt die Augen auf. Er weiß nicht, was ein Schwangerschaftstest ist?! Na klar... Wo in Asgard gibt es schon Drogerien und Apotheken, die diese Stäbchen verkaufen?
Hastig setzt du dich neben ihm.
"Du weißt nicht, was das bedeutet? ", erkundigst du dich, nur um sicher zu gehen. Thor grinst dich debil an, was diese Vermutung bestätigt.
"Thor... Das Plus dort bedeutet, dass du Vater wirst", erklärst du ihm dann, worauf Thor plötzlich auflacht. Und zwar nicht gerade zimperlich. Stattdessen zucken seine Schultern heftig und er klopft sich auf die Schenkel.
"Der war gut, Y/N! Du hättest mich fast gehabt!", prustet er, worauf du ihn ernst anschaust. Dies bringt ihn dazu sein dämliches Grinsen abzustellen. Stattdessen sieht er dich plötzlich bierernst an.
"Du hast keinen Witz gemacht?", fragt er dich und seine Augen sind weit aufgerissen.
"Nein...", antwortest du und siehst schuldbewusst zu Boden.
"Du... Du bekommst ein Baby? Unser Baby?", flüstert er leise, worauf du schweigsam nickst. Langsam legt Thor den Test auf den Tisch vor sich und ein zartes, unschuldiges Lächeln bildet sich auf seinem Gesicht. Er dreht sich zu dir und nimmt deine Hände in die seine. Du wagst es zu ihm aufzustehen und das sanfte Lächeln, wandelt sich dann in pure Euphorie. Wie aus heiterem Himmel, umfasst Thor dich, zieht dich in eine starke Umarmung und hebt dich vom Sofa in die Höhe. Er jubelt aus vollem Halse und dreht sich ein paar Mal um die eigene Achse. Dann lässt er dich wieder zu Boden sinken.
"Bei Odin!", ruft er aus und strahlt, wie die Sonne selbst. Begeistert nimmt er dein Gesicht in seine großen Hände und küsst dein gesamtes Gesicht.
"Du bist so wundervoll, Y/N!", ruft er begeistert aus und drückt dich noch einmal. Thor hält dich in seinen Armen, als wolle er dich nie wieder gehen lassen. Voller Zärtlichkeit küsst er deinen Kopf und seine Augen glänzen voller Stolz.
"Du... Du bist nicht böse?", willst du wissen, worauf Thor entsetzt den Kopf schüttelt.
"Wie könnte ich böse sein?! Du trägst mein Kind in dir!", ruft er begeistert aus und schließt dich in seine Arme.
"Ich muss sofort die frohe Botschaft in Asgard verkünden lassen. Meine Mutter wird außer sich sein!", freut Thor sich. Dein Herz wiederum ist um 10 Kilo leichter und du bist froh, Thor endlich bei dir zu haben.
"Du hast mein Herz, Y/N aus New York", flüstert er in dein Ohr hinein.
"Und du meines, Thor Odinson", entgegnest du kleinlaut und genießt es, dass er dich in seinen Armen hält.

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