Dein Innerstes - Loki X Reader

Heute ist Loki-Tag. Grüße gehen raus an meine Kollegin und Schreibmedizin :D

Bis zur nächsten Challenge.... Wir haben noch etwas im Petto ;)

Beteiligte: Nat, Phil, Du, Thor und Loki

Situation: Kurz nachdem ihr Loki gefasst habt, hast du ein komisches Gefühl in der Magengrube

Mit einem lauten Klick ist deine Waffe geladen und scharf. Jeder, der nun in deine Schussrichtung tritt wird mit einer Ladung Blei durchbohrt. Du pustest dir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und blickst auf den Bildschirm, der dir die Überwachungskamera zeigt. Der Gott ist immer noch in seinem gläsernen Gefängnis eingesperrt, starrt jedoch just in diesem Moment in deine Richtung mit einem breiten Grinsen in seinem Gesicht, das seine perlweißen Zähne freigibt. Du nagst an deiner Unterlippe, als er mit einem Auge zwinkert und dir läuft ein Schauer über den Rücken. Irgendetwas ist hier ganz und gar nicht geheuer. Wieso ist dieser Freak so selbstsicher? Er ist euch in die Falle gelaufen und wird von euch festgehalten, da müsste ihm doch endlich sein blödes Grinsen vergehen? Aber nichts dergleichen. Stattdessen blickt er unentwegt in die Linse der Kamera und du hast das Gefühl, auch direkt in dein Innerstes.

Wie Natasha ihn befragen konnte, ohne nachdrücklich von ihm beeinflusst zu werden ist dir ein Rätsel. Nicht, dass du an Ihren Fähigkeiten zur Agentin zweifelst - ganz im Gegenteil - allerdings hat Loki diese Wirkung auf die Menschen in seiner Umgebung, die du nicht zu beschreiben vermagst. Ein lautes Seufzen entgleitet deinen Lippen, als dich plötzlich eine Stimme aus deinen Gedanken reißt: "Alles in Ordnung?"

Du schüttelst dich und wendest schnell deinen Blick vom Bildschirm ab und bemühst dich zu lächeln, als Nat dich mit einem besorgten Blick ansieht. "Mir geht es gut... Ich war etwas in Gedanken", stammelst du bemüht, denn deine Zungenspitze kribbelt, als würden Ameisen auf ihr laufen.

"Loki ist ein Feind, dem wir so noch nie begegnet sind. Deine Verunsicherung ist normal", versichert sie dir, als sie über deine Schulter blickt, um einen Blick auf den flackernden Bildschirm zu erhaschen. Du könntest dich dafür Ohrfeigen, dass sie dich durchschaut hatte. Aber Natasha entgeht natürlich nichts. Sie ist der erfahrenere Shieldagent und das zu Recht.

Du hast Nat und Clint immer um ihre Fähigkeiten und ihre Freundschaft bewundert. In den kurzen Jahren, seitdem du zu Shield gehörst, versuchst du ihnen nach zu eifern und sie stolz zu machen. Nun hatte Loki Clint jedoch in seiner Gewalt und die Fassade der unbesiegbaren Agenten, beginnt langsam zu bröckeln. Dieser Umstand und auch die Tatsache, dass Loki so undurchschaubar ist, nagt an dir.

"Ich traue ihm nicht. Das scheint mir alles schon fast zu einfach", gibst du ehrlich zu und verschränkst deine Arme vor deiner Brust. Natasha legt tröstend eine Hand auf deine Schulter, als sie entgegnet: "Vertraue deinem Gefühl, Y/N. Du tust gut daran Loki kein Wort zu glauben und ihn nicht zu unterschätzen. Wer weiß welche Überraschungen er noch so für uns parat hat?"

Daraufhin entschließt sie, sich zurückzuziehen und lächelt dir zum Abschied noch einmal aufmunternd zu. Auch du bemühst dich ihr Lächeln zu erwidern, kannst aber nicht leugnen, dass das unbehagliche Gefühl in dir wuchert, wie ein Geschwür.

Nachdenklich starrst du erneut auf den Bildschirm und blickst auf die Gestalt, welche mittlerweile nicht mehr die Linse der Kamera fokussiert. Kopfschüttelnd wendest du dich ab - Es wird schon nichts sein.
Du lehnst deinen Kopf leicht schräg, um die Muskeln in deinem Nacken zu dehnen und bewegst dich mit einem lauten Seufzer fort von der Steuerkonsole, als plötzlich ein ohtenbetäubender Knall ertönt. Für einen kurzen Moment weißt du gar nicht, wie dir geschieht, als plötzlich das Schiff zu kippen scheint und du mit einem Male dein Gleichgewicht verlierst. Die gesamte Crew ist in heller Aufruhr und deine Nackenhaare stehen zu Berge.

"Das war eine Explosion", denkst du dir finster und ohne Umschweife. "Dieser dreckige Mistkerl!", fluchst du heiser, während du über den Boden krabbelst. Im nächsten Moment ergreifst du den Tisch neben dir und ziehst dich mit einem gewaltigen Ruck in die Höhe. Du verschaffst dir einen kurzen Überblick über die Situation. Die Triebwerke rauchen, das Schiff schwankt gefährlich instabil und mit Mühen eilst du schnell in Richtung des Raumes, in dem ihr Loki gefangen haltet. Die anderen würden sich um die Triebwerke kümmern müssen, denn du kannst es nicht zulassen, dass der schwarzhaarige mit seiner List davon kommt.

Mit geröteten Wangen läufst du den Gang entlang, deine Lungen brennen und schneller als gehofft, erreichst du den besagten Raum. Als du im Türrahmen stehst, bleibt dein Herz für eine Sekunde stehen, als du erkennst, dass statt Loki Thor in dem großen Glaskasten gefangen ist und Zeter und Mordio schreit. Hastig blickst du dich um und erblickst Loki, der mit seinem Speer in der Hand hinter deinen Freund und Kollegen Phil steht, der mit einem Blick voll Überraschung und Entsetzen in deine Richtung blickt.

Du reißt geschockt deine Augenbrauen in die Höhe, als du die klaffende Wunde an seinem Bauch erkennst, die sein Hemd blutrot färben. Ein Rinnsal von Blut läuft aus seinem Mund über seine Unterlippe und hinterlässt eine feuchte Spur. Dein Herz setzt für eine Sekunde aus, als du Phil so betrachtest, der Steve so voller Hochachtung begegnet war und sogar noch stolz von seinen Sammelkarten berichtet hatte, die er unbedingt signieren lassen wollte.

"Nein", hauchst du nur völlig fassungslos und siehst dann in das selbstgefällige Gesicht deines Gegenübers. Seine Augen leuchten, wie die einer Schlange, die gerade ihre Beute erlegt hatte und seine Zähne blitzen auf. Schlagartig zückst du deine Schusswaffe und zielst auf deinen Widersacher, der dich selbstsicher anstarrt.

"Du denkst das beeindruckt mich?", fragt er dich spöttisch, während Phils Knie kraftlos nachgeben und er, wie ein Sack Mehl, in die Knie geht und verstört seine linke Hand auf die klaffende Wunde presst.

"Weg von ihm! Los weg von ihm!", herrschst du ihn an und wanderst mit deinen Augen zwischen Phil und ihm hin und her. Der Agent, der am Boden liegt, schüttelt kaum merkbar seinen Kopf, als wolle er verhindern dass du weiter in dieser Situation involviert bist.

" Du denkst, dass du mir Befehle erteilen kannst?!", fragt er dich empört und legt eine Hand auf seine Brust, als er dich von oben bis unten betrachtet. "Ich lehre dich, was Schmerzen sind! Was Leid bedeutet! Und zunächst... Siehst du zwei deiner Freunde beim Sterben zu", verkündet er und augenblicklich drückst du auf den Abzug, als plötzlich Lokis Erscheinungsbild vor deinen Augen verschwindet und sich auflöst, wie Rauch. Alarmiert möchtest du deinen gesamten Körper herum reißen, doch da spürst du auch schon einen gewaltigen Tritt gegen dein Kreuz mit einem einem laut hörbaren Seufzer gehst auch du zu Boden. Deine Pistole gleitet dir aus deinen Händen und verzweifelt versuchst du sie mit ausgestreckten Fingern zu erreichen.

Doch ehe du sie umschließen kannst, umfasst dich plötzlich eine starke Hand und zieht dich mit einem Rück auf deine Knie. "Wie armselig!", zischelt eine Stimme in dein Ohr hinein und plötzlich spürst du kaltes Metall an deiner Kehle. Ruckartig nimmst du deine abwehrenden Hände runter und dabei spürst du einen deutlichen Zug an deinem Haar. Als du mit überstrecktem Nacken gezwungen bist in Lokis Gesicht zu sehen, erkennst du den aufflammenden Jubel in seinen Augen. Kannst ihn förmlich riechen.

"So ist es gut", flüstert er zufrieden, als du still hältst, gefangen in seinem tödlichen Griff. Du bist die Fliege im Netz der Spinne. Mit weit aufgerissenen Augen blickst du hilflos zu Thor, der voller Zorn auf das Glas vor ihm einschlägt, doch selbst Mjölnir kann das Glas nicht brechen, welches den Gott umgibt. Hastig haschen deine Augen zu Phil, der sich im Todeskampf befindet und du beginnst hilflos zu wimmern.

"Halt gefälligst still und sieh zu und lerne", haucht Loki gegen deinen Nacken und reckt deinen Kopf in Richtung Thor. Dieser schenkt dir einen Blick voller Sorge und Angst. Doch du weißt, dass er sich nicht um sich selbst sorgt, sondern um dich allein.

"Ich wünsche dir einen guten Flug, Bruder", grinst Loki gehässig und diesmal entfährt deiner Kehle ein entsetzter Schrei, als sich die Verankerungen mit einem lauten Klicken und Biegen lösen. Und du... Du kannst nichts tun, als weiter zuzusehen, wie Thor in die Tiefe stürzt. Voller Wut und Entsetzen schreist du auf und windest dich in der Umarmung deines Widersachers, der dich verächtlich lachend zu Boden wirft.

"Ich dachte, dass du besser bist, als das!", ruft er aus, als er auf Phil zeigt, der Blut röchelt und mit seiner Hand immer noch die offene Wunde schützt. "Dein Platz ist nicht hier!", faucht Loki völlig außer sich, während du am Boden nach Luft ringst und versuchst deine Waffe ausfindig zu machen. "Ach", haucht Loki angewidert, als er dich am Boden kriechen sieht. "Sieh mich an!", fordert er laut und voller Zorn. Seine Stimme scheint in deinem Kopf widerzuhallen und voller Passion ergreift er deinen Körper erneut und zerrt dich auf seine Augenhöhe.

"Finger weg!", knurrst du ihn an und strampelst mit deinen Beinen. "Einstige Meisterbardin von Asgard. Ich bin erschüttert über das, was aus dir geworden ist", flüstert er voller Abscheu und wirft dich mit einer gewaltigen Wucht zu Boden, sodass dir für ein paar Sekunden der Atem wegbleibt. Als würde jede Luft aus deiner Lunge gepresst werden, röchelst und keuchst du am Boden zu seinen Füßen, während er dich schweigend mustert. Er lehnt sich schweigsam in deine Richtung und durchbohrt dich mit seinem stählernen Blick.

Sein Gesicht wirkt bleich in dem grellen Licht, seine Augen müde und abgeschafft, aber dennoch voller Bitterkeit und Entschlossenheit den Planeten Erde zu seinem Reich umzuformieren. "Das willst du also?", hauchst du ihn an und hustet ausgiebig, als dir der Atem weg bleibt und deine Kehle trocken ist, wie die Sahara. "Du willst Regieren, Loki? Du willst ein König sein?", fährst du schwer atmen fort und blickst in seine dunklen Augen. Der Gott lässt sich langsam zu Boden sinken, Phil's Geröchel ist die Geräuschkulisse die euch umgibt und dir einen Schauer verpasst. Lokis dunkle Augen ziehen dich förmlich in ihren Bann und dort ist wieder dieses Lächeln zu sehen, als er dich so geschlagen und kraftlos am Boden sieht.

"Du solltest meine Königin sein, Y/N", flüstert er in deine Richtung, als seine Finger nach deinem Gesicht fassen und lediglich die Spitze deiner Lippen berühren. Du spürst, wie dir das Herz bis zum Hals schlägt und das Blut in deine Wangen schießt.

"Du gehörst nicht zu diesen Menschen. Wir werden sie gemeinsam Untertan machen, über sie herrschen... Gemeinsam", wispert er und du erkennst dieses ungewohnte Funkeln in seinen Augen. Wie damals, als ihr eure Tage in Asgard verbracht hattet und er noch der Königssohn war und du lediglich die Bardin, die Odin und seiner Gemahlin hin und wieder ein Schmunzeln entlockte, wenn sie auf ihren Gelagen spielte. Wie damals, als ihr euch des Nachts in den Obstgärten getroffen hattet und die Sterne, das Himmelszelt, die Zeugen eurer Liebe waren und euer süßes Geheimnis niemals verraten würden. Du kannst dich nicht mehr erinnern, wie seine Lippen schmecken, wie der Geruch seiner Haut ist, wenn er auf dir liegt und süße Worte in deine Ohren haucht. All das schien in Vergessenheit geraten zu sein...

"Du hast es ihnen nicht einmal erzählt, nicht wahr? Wer du wirklich bist und wer du vor allem für mich bist", sinniert er leise, während er zärtlich seinen Finger über deine Unterlippe fahren lässt und dich völlig in seinen Bann zieht.

"Du tust den Menschen Unrecht an, Loki", stammelst du fast tonlos, als dir unter seiner Berührung die Kräfte schwinden und drohen dich zu manipulieren. Du hast vergessen, was eine Berührung von ihm in dir auslöst.

"Unrecht? Odin ist im Unrecht, Thor war im Unrecht, du bist im Unrecht!", zischt er bedrohlich leise und umgreift nun beherzt dein Kinn.

"Einst hast du alles mit mir geteilt, nachdem du mich bestohlen hast", erinnert er dich sanft, "Meinen Kopf hast du mir zuerst gestohlen, dann hast du mich meines Herzens beraubt... Aber seit dem Tag an dem Thor auf diese Erde kam... Seitdem bist du nicht mehr an meiner Seite."

Du siehst, dass er dich für diese Entscheidung verurteilt, aber versuchst diesen Blick in seinen Augen zu ignorieren, als du entgegnest:  "Denkst du etwa meine Gefühle für dich hätten sich geändert? Nein. Du hast dich verändert. Sieh dich doch an, Loki. Ist es das wert?"

Loki schüttelt ungläubig den Kopf, als er seinen Blick langsam gen Boden steuert, bevor er mit glänzenden Augen zu dir aufsieht und deinen Kopf nah an sein Gesicht heranzieht, sodass du seinen Atem spüren kannst.

"Es ist alles, was ich jemals wollte", wispert er aus mit heiserer Stimme, als er plötzlich seine Lippen auf deine legt. Ein elektrischer Schlag dringt durch deinen Körper und du fühlst dich wie elektrisiert. Dieser Kuss erinnert dich an heiße asgardische Sommernächte, den Geschmack von Erdbeeren und Sahne und den süßen Honigwein, den Loki von einem Bankett gemobbst hatte. Seine Lippen katapultieren dich in eine lang vergangene Realität, in welcher Loki einst deiner Stimme lauschte, um deine neuen Stücke zu bewundern. Und auch, wenn er es vor den anderen niemals zeigte, liebte er den Klang deiner Stimme, wann immer du ihm vorsangtest. Diese Tage scheinen eine Ewigkeit her zu sein und lassen Tränen in deine Augen schießen. Eine Erinnerung an zwei Leben, die ihr beide hinter euch gelassen hattet.

Als ihr eure Lippen voneinander löst, bebt dein ganzer Körper und die Haut um deinen Mund herum ist gerötet.

"Ich kann den Gedanken nicht ertragen dich zu verlieren", fügt er dann noch leise hinzu, nachdem eure Lippen voneinander gelöst waren und seine Stimme erweckt dieses ungewohnte Kribbeln in dir, was du lange nicht mehr verspürt hast.

Du schmeckst ihn noch und riechst diesen wundervollen Duft, als du plötzlich einen sauberen Stich in deiner Bauchgegend spürst, gefolgt von einem erstickenden Laut. Dein eigener. Die goldene Klinge schneidet durch dein Fleisch wie Seide. Doch du spürst keinen Schmerz, als Loki seinen Dolch in deinen Körper rammt. Nur das warme, nasse Rot, was aus deiner Wunde fließt und den Boden zu euren Füßen bedeckt, wird von deinen Sinnen wahr genommen. Das und zu deiner Verwunderung auch Überraschung und das Gefühl von Überwältigung. Aber du bist dir sicher, dass es nicht der Dolchstoß ist, der diese in dir hervorruft. Nein... Es sind deine Gedanken, die dir zuvor in den Sinn gekommen waren und dich um den Verstand bringen. Das Gefühl von zerschnittenem Fleisch in deiner Bauchgegend ist seltsam, aber Schmerzen... Die spürst du nicht.

Lokis Gesicht ist verzerrt von Schmerz und unglaublicher Wut, als er deine Stirn ein letztes Mal mit einem zärtlichen Kuss anhaucht, bevor er sich langsam vor dir erhebt und den Blick nicht von dir lässt. Seine Hand hält immer noch den blutigen Dolch, seine Miene wirkt ernst und konzentriert. Du merkst, dass deine Augen von einem milchigen Schleier bedeckt werden, als die dickrote Flüssigkeit weiter deinen Körper verlässt. Fassungslos presst du deine Hände auf deine Wunde und siehst mit aller Kraft zu Loki hinauf. Dieser schreitet mit einem eisernen Blick an dir vorbei und hinterlässt eine Gänsehaut auf deinem gesamten Rücken.

Ächztend fällt dein Körper erschlafft nach vorne und du bemühst dich dem schläfrigen Gefühl nicht nachzugeben, das dich plötzlich benebelt.

"Ich wünschte du hättest zugestimmt", ertönt ein letztes Mal die vertraute Stimme hinter dir und ist getränkt von Bedauern. Phil war mittlerweile verstummt.

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