Bist du...noch du? - Bucky X Reader
Beteiligte: Bucky, du und Steve
Situation: Bucky war bereits in eurem Gewahrsam, doch seine Peiniger haben ihn wieder entführt und erneut manipuliert.
Randnotiz: Steve ist einer der treusten Freunde, die existieren.
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Dein Blick fällt auf sein dunkles Haar, das seine Augen verbirgt und dich nicht erraten lässt, wie er sich gerade fühlt. Seine Lippen sind spröde und aufgesprungen, ein Rinnsal von Blut läuft über seine Wange und ist nur ein Schatten dessen, was sie ihm bereits angetan haben. Du weißt nicht, ob du sprechen sollst und wenn du etwas sagst, was genau ihn erreichen kann. Man hatte ihn komplett gebrainwasht und alle seine Erinnerungen waren wie von Nebel umspielt. Steve hatte dich zu ihm gelassen, nachdem er gerettet worden war, um zu sehen, ob er sich auch an dich erinnert. Schließlich hattest du ihn betreut in all seiner Zeit in Gewahrsam. Man geht davon aus, dass er dir vertraut...Aber kann er sich überhaupt an dich erinnern?
Du weißt, dass du dir wohl oder übel irgendwann ein Herz fassen musst, da deine Zeit bei ihm nur beschränkt ist. Schließlich darf man nichts riskieren, da der Wintersoldier immer noch unberechenbar ist. Du fasst all deinen Mut zusammen, holst einmal tief Luft und entscheidest dich für eine simple Begrüßung.
„Hey Buck..", murmelst du leise und versuchst seine Reaktion zu analysieren. Doch er zuckt mit keiner Miene, seine Arme ruhen immer noch auf dem Tisch und sein Haupt ist gesenkt. „Barnes...?", versuchst du es zaghaft mit seinem Nachnamen, doch er zeigt immer noch keine Reaktion. Stattdessen sitzt er vor dir: ruhig und regungslos. „Kannst du mir wenigstens sagen, ob du mich hörst? Irgendein Zeichen geben, wenn du schon nicht mit mir reden möchtest?" Buckys Augen kannst du erkennen, als sie das erste Mal auf dich reagieren, wie sie durch seine Mähne blicken: Stechend und kalt. „Ich höre Sie klar und deutlich, Miss."
Ein Schauer durchläuft dich und deine Hände beginnen unruhig zu zittern. „Seit wann siezten wir uns denn, Buck?" Seine Augen durchbohren dich förmlich. „Ich wüsste nicht, wann wir uns jemals geduzt hätten." Du versuchst krampfhaft deinen Atem zu kontrollieren, denn seine Stimme ist so kalt. „Bucky...Ich bin's! Agent Y/L/N! Ich habe dich schon einmal besucht, Bucky...Bevor sie dich aus unserer Einrichtung entführt und..." Du stockst, da Buckys Gesicht immer noch keine Emotion zeigt, nicht eine einzige. Man musste ihn getriggert haben, mit einem Codewort vielleicht. „Komm schon, Buck! Wir setzen hier gerade alles auf eine Karte! Bitte rede mit mir!"
„Y/N, du solltest wirklich da raus...Wir wissen nicht, ob er bald auf dich reagiert", hörst du Steves Stimme in deinem Kopfhörer. „Schon gut, Steve...Nur noch ein paar Minuten!", antwortest du in dich hinein. Dann blickst du erneut zu Bucky, dessen Pupillen sich plötzlich auf Kirschkerngröße weiten und mit einem Hechtsprung über den Tisch, packt er deinen Hals, zerrt dich von deinem Stuhl und drückt dich mit Gewalt zu Boden. „HOLT SIE DA DA RAUS!", hörst du eine Stimme aus deinem Ohr wie aus weiter Ferne.
Buckys Hand presst deine Kehle zu und drückt ohne Unterlass. Du spürst, wie deine Kehle sich zuschnürt und immer weiter anschwillt. Sein Gesicht ist kaum von Anstrengung gezeichnet, nur von reiner Kälte und Resignation. Verzweifelt versuchst du seine Hand wegzudrücken und ächzende Laute dringen aus deinem Mund. Mit aller Gewalt drückt er nur fester zu, je mehr du dich wehrst und du spürst wie deine Sicht schwindet. Panik packt dich und umschließt dich, wie der eiserne Griff des Todes. Die Laute der sich öffnenden Tür hörst du nicht mehr, denn deine Sinne schwinden und mit ihnen auch das Brennen in deinen Lungen und der Todeskampf. „Y/N!", schreit eine Stimme, wie aus weiter Ferne und verschwindet, wie ein hallendes Echo...
Piep.Piep.Piep. Was ist das nur für ein nerviges Geräusch? Piep.Piep.Piep. Wer zum Teufel hat das angestellt?! Piep. Piep. Piep. Verdammt, was ist das für ein Ding um deinen Hals?! PIEP.PIEP.PIEP.PIEP. Reiß es weg! Reiß es weg! LUFT! DU BRAUCHST LUFT! PIEPPIEPPIEPPIEPPIEP.
Du reißt panisch deine Augen auf und hast deine Finger um deinen Hals gelegt, oder zumindest um das, was deinen Hals umschließt. „Hey! Y/N! Alles gut, alles gut!", hörst du eine bekannte Stimme und du erblickst Steve, der sich über dein Gesicht beugt und behutsam eine Hand auf deinen Kopf legt. „Alles gut, ssssch...Alles gut", flüstert er leise und streicht dir durch dein Haupthaar. „Mein Gott...Buck hat dich fast umgebracht...", fährt er fort und sieht schuldbewusst zu Boden. „H-Hey", versuchst du atem- und kraftlos von dir zu geben, doch erneut flüstert Steve: „Schon okay...Du sollst nicht viel reden. Es ist nicht deine Schuld, Y/N...Wirklich nicht...Wir wissen beide, dass er da drin ist, oder? Der alte Bucky...Du hast mit ihm die Therapie gemacht, Fortschritte erreicht...Dafür bin ich dir zum Dank verpflichtet." Dabei sieht er dich an und lächelt Herz erwärmend. Du legst eine Hand auf seinen Arm und versuchst dich ebenfalls an einem Lächeln. Auch wenn es dir nur ansatzweise gelingt, bist du dir sicher: Ihr würdet den alten Bucky zurückholen. Gemeinsam.
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