Beteiligte Personen: Siehe oben
Situation: Thor besucht dich unerwartet an deinem Arbeitsplatz, der zufällig ein Hospital ist.
Randnotiz: Ich hoffe, dass alles einigermaßen medizinisch akkurat und korrekt ist :D Wenn nicht: Schande über mein Haupt.
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„Eine klare Fraktur der Fußwurzel", murmelst du als du das Röntgenbild betrachtest und verziehst deinen Mund. „Keine Splitter zu sehen,das Sprunggelenk ist unbeschadet. Das ist schon einmal sehr gut. Das CT ist soweit ebenfalls unauffällig, daher legen wir dem Patienten eine Gipsschiene an. Hochlagern und definitiv kühlen, um Schwellungen zu vermeiden", ordnest du weiter an, während du den Bericht auf ein Blatt Papier schreibst. Die Krankenschwestern nicken und machen sich auf den Weg in den Behandlungsraum. Dem behandelnden Arzt reichst du das Schreiben und dann machst du dich auf den Weg in deine wohlverdiente Mittagspause. Du weißt natürlich, dass diese nicht lange andauern wird. Höchstens 5 Minuten, aber du würdest gerade für ein leckeres Käsesandwich töten. Gut gelaunt begibst du dich also in euren Pauseraum. Deine Hände ruhen in deinem schneeweißen Kittel und selbst der Kaffeefleck auf deiner Bluse kann dich nicht mehr trüben.
Entspannt grüßt du deine Kollegen und mit einem lauten Seufzer öffnest du die Tür eures Ärztezimmers und lässt dich entspannt in den nächsten Sessel fallen. „Harter Tag, Frau Kollegin?", hörst du Doktor Andrew Gordon von der anderen Seite des Raums. Du hörst das Knistern der Zeitung in seinen Händen und riechst den frisch aufgebrühten Kaffee. Eine Wohltat für deine Nase. „Das ist das erste Mal, dass ich heute sitze, Herr Doktor", erklärst du kichernd, ruhst jedoch weiter deine Augenlider auf, indem du sie geschlossen hältst. „Und ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir die großartig riechende Flüssigkeit in eine Tasse schütten könnten!" Du hörst deinen Kollegen lachen, doch kurzerhand hörst du das Plätschern des Kaffees, welchen der Dok in eine Tasse füllt. „Mit Milch und Zucker?", fragt er dich. „Einen guten Schuss Kaffeesahne, wenn es geht! Heute sind mir Kalorien egal", kicherst du und öffnest kurzerhand deine Augen. „Aye, aye", antwortet er und überreicht dir schließlich den fertigen Kaffee. „Sie sind ein Gott in weiß", scherzt du und nimmst einen Schluck. „Sind wir das nicht alle?", schließt er sich deinem Witz an. Auch er sieht müde aus. Hat bestimmt die Nacht davor kaum ein Auge zugetan, der arme Kerl.
Piep.Piep. Du blickst ihn fragend an und mit einem lauten Stöhnen, zieht er den Pieper aus seinem Kittel heraus. „Die Pflicht ruft", schmunzelt er müde, winkt noch einmal zum Abschied und verlässt den Raum kurzerhand. „Armer Kerl...", murmelst du nur leise, denn du kannst es sehr gut verstehen. Deine Füße schmerzen entsetzlich und dein Kopf schreit nur so nach Koffein. Der sämige Geschmack der Kaffeesahne ist wohltuend in deinem Mund. Du gönnst dir erneut nochmal einen Augenblick der puren Entspannung, indem du deine Augen schließt und dich in dem Sessel zurücklehnst. Jetzt ein Nickerchen? Wohl kaum. Dafür stehst du noch viel zu sehr unter Strom und jederzeit könntest auch die angepiept werden. Aber einfach nur einmal die Augen zu entspannen ist eine Wohltat.
„Du hast dich nicht verändert", hörst du plötzlich eine tiefe Stimme sagen und wie von einem Elektroschock getroffen, schreckst du hoch und verschüttest dabei fast deinen Kaffee. Du willst deinen Augen nicht trauen, als du erkennst wer da vorne vor dem Fenster steht: „Thor Odinsson?!", entfährt es dir verdattert und du schnappst nach Luft. „Der steht vor dir", verkündet er freudig und lächelt dich breit an. „D-D-Du...Was machst du hier?!", findest du dann endlich deine Worte wieder, erhebst dich vom Sessel und stellst die Tasse zur Seite. „Dich besuchen, meine Liebste", erwidert er freudig strahlend und breitet seine Arme aus, um dich in eine Umarmung zu schließen. Als er das tut, erdrückt er dich fast und du versuchst erneut nach Worten zu ringen: „I-Ich....Du tauchst hier einfach auf?!" Zugegeben nicht die beste Wahl deiner Worte, aber du kannst es einfach nicht glauben, dass er hier ist. „Nun...Ich wüsste nicht, weshalb das ein Problem darstellen sollte", überlegt er kurz und blickt sich in dem Zimmer um. „Oh doch Thor, das ist es!", erwiderst du mit einer piepsigen, von Panik durchlaufenden Stimme. Er übergeht diese Aussage völlig. Stattdessen fährt er nur weiter fort: „Ich habe ein wenig Zeit gebraucht dich zu finden in diesem riesigen Gebäude. In diesem Hospital heilst du also die Kranken?" Er scheint ehrlich interessiert, aber das ist nur Nebensache...Er kann doch nicht einfach an deinem Arbeitsort auftauchen und erwarten, dass du ihn mit offenen Armen empfängst?! Du hast gar keine Idee, wie du das Auftauchen eines Avengers an deinem Arbeitsplatz rechtfertigen sollst.
„Thor, können wir vielleicht später reden?! Nach meiner Schicht? Wir haben hier wirklich, wirklich viel zu tun und das alles ist auch unheimlich wichtig!", versuchst du ihn zum Verschwinden zu bewegen, aber er denkt nicht daran: „Ich finde es großartig dir bei deiner Arbeit zuzusehen. Keine Sorge Y/N, ich werde dir nicht im Weg stehen." Du raufst dir nur die Haare und antwortest: „Darum geht es doch gar nicht! Aber keiner von uns kann einfach Freunde und Familie mit ins Krankenhaus bringen, wie wir gerade lustig sind..." Er versteht nicht recht: „Ich wollte dich nicht in Schwierigkeiten bringen..." Doch bevor du etwas erwidern kannst, piept auch schon die Brusttasche deines Kittels. „Verdammt!", fluchst du und blickst auf den Pieper. „Tut mir Leid Thor, aber ich werde gerade auf der Station gebraucht!", entschuldigst du dich und bist schon auf dem Weg, um das Zimmer zu verlassen. „Ich kann dich doch begleiten!", schlägt er begeistert vor und folgt dir. Du hast jedoch gerade keine Nerven mit ihm darüber zu diskutieren: Ein Patient braucht dich und da zählen Sekunden. Schnell läufst du auf die Station und erblickst auf dem Gang auch schon das Unglück: Zachary, ihm war zwei Tage zuvor der Blinddarm entnommen worden, war auf dem Flur zusammengebrochen. Die Schwestern knien bereits auf dem Boden und versuchen den Kleinen zu wecken. „Was ist geschehen?!", fragst du hastig und kniest dich ebenfalls auf den Boden. „Er wollte nur ein paar Meter laufen, ist dann jedoch kollabiert", berichtet eine Schwester knapp. Eilig prüfst du seinen Puls und Atmung. „Sieht mir sehr stark nach einem Kreislaufkollaps aus! Wir müssen ihn schleunigst in eine Liegeposition bringen: Beine angewinkelt und hochgelagert. Sofortige Natriumchlorid-Infusion", taktierst du hastig, worauf Thor plötzlich verkündet: „Ich trage ihn!" Ohne auch nur eure Reaktionen abzuwarten, hebt er das Kind mit Leichtigkeit hoch und sofort erwiderst du: „Schnell: Hier auf die Trage!" Die Schwestern öffnen rasch ein Behandlungszimmer und Thor legt den Jungen dort auf die Trage. Währenddessen bereitet das Krankenhauspersonal hastig alles vor. Die Schwesternschülerinnen lagern die Beine hoch und du legst sofort den Zugang für die Infusion, welche ein Schwester vorbereitet.
Es dauert nicht sonderlich lange, bis der Kleine wieder die Augen öffnet, allerdings ist er leichenblass. „Patient ist stabil", verkündest du und testest die Reaktionen seiner Pupillen auf Lichtempfindlichkeit und sprichst ihn an: „Zachary, kannst du mich hören?" Er nickt langsam und hustet: „Ja...Wo bin ich?" Du erklärst ihm eifrig die Situation, worauf er nur nickt und die Stirn runzelt.
Thor wiederum hat sich in die Ecke des Zimmers gestellt und das Geschehen betrachtet. „Ich nehme an, dass sie der Vater des Kindes sind?", fragt eine der Schwestern, worauf Thor nur lächelnd erwidert: „Nein, ich wollte nur helfen!" Streng blickt die Schwester erst ihn an und dann dich. „Doktor Y/L/N, wie kann es sein, dass sich ein Fremder in das Behandlungszimmer verirrt hat?", fragt sie dich wertend, worauf du nur erwiderst: „Wir sollten ein bisschen freundlicher zu ihm sein, Schwester. Er hat schon mal viele Menschenleben gerettet." Dann blickst du lächelnd zu deinem Freund hinüber, der deinen Blick erwidert. Die jüngeren Schwestern dürften Thor, anhand ihrer Röte und des Kicherns erkannt haben, aber die resolute ältere Schwester Gudrun hält ihn für einen weiteren Arzt in Zivilkleidung.
Nachdem soweit die meisten den Raum verlassen haben, gesellst du dich zu Thor in die Ecke. „Ich danke dir! Du hast schnell reagiert und dem Jungen ohne zu zögern geholfen. Das ist sehr edel." Gutmütig legt Thor einen Arm um dich und sieht zu dem Jungen, der plötzlich seinen Kopf aufrichtet und große Augen macht. „Zachary, du solltest du hinlegen! Dir könnte schwindelig werden!", erklärst du hastig und gesellst dich wieder zu ihm an die Trage. „Das....Frau Doktor, das ist doch Thor! Thor von den Avengers!" Aufgeregt leuchten seine Augen vor kindlicher Begeisterung und seine Wangen werden röter. „Zacha...", setzt du an, doch Thor stellt sich ebenfalls zu dir an die Trage. „Ich bin in geheimer Mission für Asgard hier, junger Mann...Dass du mich bloß nicht verrätst", scherzt Thor und legt einen Finger an seine Lippen und zischelt einen leises: „Pssscht." Aufgeregt kichert dein Patient und ein Fragenschwall sprudelt aus ihm hervor: „Wie kommt es, dass du wieder hier bist?! Ist Loki entkommen?! Ist New York wieder in Gefahr?! Stimmt es, dass Tony einen eigenen Keller mit all seinen Anzügen hat?! Ist Clint tatsächlich ein Meisterschütze?!"
„Zachary!", beschwichtigst du den Jungen, „Ich mache dir einen Vorschlag...Thor wird all deine Fragen beantworten, nachdem du dich ein bisschen ausgeruht hast und dein Mittagessen zu dir genommen hast, okay? Du bist kollabiert und damit ist wirklich nicht zu spaßen, junger Mann. Du brauchst all deine Kräfte...Übernimm dich nicht, sondern ruhe dich erst einmal aus, deal?" Zögerlich nickt Zachery und flüstert: „Deal."
Später
„Das war wirklich toll von dir, Thor...Du machst dich hier bei allen schon beliebt", stellst du kichernd fest, als du dir ein Wasser aus dem Automaten ziehst, „Der Kleine ist wirklich angetan von dir...Danke, dass du noch ein bisschen bleibst, bis es ihm besser geht. Man trifft ja nicht alle Tage seine Vorbilder." Er lehnt sich gegen den Automaten, als er antwortet: „Es ist nicht der Rede wert wirklich...Du bist auch Ärztin geworden, weil du Menschenleben retten möchtest. Nicht aus der Motivation Geld zu machen. Sich jeden Tag diesen Herausforderungen zu stellen, bedeutet auch wahrer Mut und Größe." Geschmeichelt schenkst du ihm eine Lächeln: „Mein Beruf ist meine Berufung." Er grinst dich an: „Daran hatte ich nie meine Zweifel!"
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