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Was machte Mason ausgerechnet heute nach der gestrigen Nacht hier? Ich hätte nicht damit gerechnet, dass er seinen Laptop zuhause alleine lassen würde. Schließlich liebte er seine Arbeit.

„Hat er eine Freundin?" fragte Avery und richtete sich hastig ihre Haare. Dachte sie ernsthaft, dass sie dadurch seine Aufmerksamkeit erregen konnte? Ich glaube kaum.

„Das ist nicht mein Bruder" sagte ich, um dieses schreckliche Missverständnis endlich aus der Welt zu schaffen.

Ich war ernsthaft am überlegen, ob ich wieder zurück in die Uni rennen sollte. Doch als Masons Kopf sich in meine Richtung drehte, schluckte ich schwer. Jetzt war es selbst zum Wegrennen zu spät. Obwohl er eine schwarze Sonnenbrille trug und ich seine intensiven Augen nicht sah, stellte sich mein ganzer Körper unter Strom. Es kam mir vor, als könnte er direkt in meinen Kopf reinschauen und meine Gedanken lesen.

Der intime Film von gestern Nacht spielte sich wieder vor meinen Augen ab und mein Bauch zog sich kribbelnd zusammen. Ich hatte eine intensivere Wirkung auf Mason, als ich dachte. Von wegen er war beherrscht. Es freute mich, dass ich ihn dazu gebracht hatte seine Beherrschung halbwegs abzulegen.

Ich spürte wie mir die Wärme ins Gesicht schoss und mein Herz ungehemmt noch schneller klopfte. Jetzt wo die Erregung sich gelegt hatte, war mir die gestrige Nacht sehr unangenehm. Aber andererseits freute sich mein Inneres ungeheuer auf Mason und die Aufmerksamkeit, die er mir eventuell schenken würde.

„Wer ist das denn sonst?" fragte Avery sichtlich irritiert.

„Das ist Mason. Wir sehen uns" verabschiedete ich mich von Avery und überquerte zügig die Straße. Ich schrieb oft genug Masons Namen in meine Notizen. Es sollte kein großes Rätsel für Avery sein zu erraten, wer Mason für mich war.

Meinen Blick hielt ich gesenkt, weil ich sonst rot anlaufen werde.

Als ich seinen Mercedes erreichte, verzog ich nervös meine Lippen und mein Blick glitt an seinem schwarzen Hemd und der schwarzen Stoffhose entlang. Diesmal trug er zum Glück nur zwei Knöpfe offen, die nicht allzu viel von seiner Brust frei gaben.

Das hinderte die Studentinnen trotzdem nicht davon ab ihn anzugaffen.

Der Blick auf seine braunen Lackschuhe war wesentlich angenehmer, als ihm ins Gesicht zu schauen. Ich musst unbedingt wissen welche Schuhgröße er hatte. Seine Füße waren riesig. 45 vielleicht?

„Da hat wohl jemand Gefallen gefunden meinen Fahrer zu spielen" flüsterte ich und verzog meine Lippen spielerisch zu einem Schmollmund.

Ich war versucht neutral zu klingen, doch Mason hatte bereits verstanden, dass ich ihn bloß an der Nase herum führte.

Es wunderte mich, dass er mich heute wieder abholte. Vielleicht hatte ihn die Arbeit ja gelangweilt. Als ob. Mason Knight konnte sich niemals an seinen Statistiken und Tabellen im Laptop langweilen.

Mason zuckte seine Augenbraue in die Höhe und zog erneut an seiner Zigarette. Seine blauen Augen waren durch die schwarzen Gläser seiner Sonnenbrille verdeckt.

„Hast du etwas gesagt?"

„Nein" murmelte ich schnell und öffnete die Beifahrertür.

Dass er ebenfalls nach der Klinke des Autos griff und meine Hand umschloss, ließ meinen Bauch einen Sprung machen.

Ein leichtes rot überfuhr meine Wangen bei seiner Berührung und meine Augen trafen auf sein Gesicht. „Steig hinten ein" sagte er und öffnete die Tür weiter auf.

„Lass sie doch vorne neben mir sitzen."

Ich schreckte zusammen bei dem Klang von Jaydens Stimme. Was machte er hier? Ich beugte mich runter und sah ihn auf dem Fahrersitz sitzen.

„Hi, Jayden. Was machst du hier?" begrüßte ich ihn lächelnd.

„Hi, schöne Frau. Ich dachte ich hole dich heute ab" erwiderte Jayden grinsend.

„Steig ein" wiederholte Mason und schob mich an der Taille zurück.

Ich stieg hinten ein und machte die Tür hinter mir zu. Sanfter ging es echt nicht oder? Sein fester Griff war immer noch auf meiner Taille zu spüren.

„Wie gehts dir?" begrüßte ich Jayden fröhlich und nahm in der Mitte Platz.

„Gut. Hast du schon Freunde in der Uni gefunden?" fragte er.

Ich erzählte ihn über Avery und einige andere Mädchen, die ich bereits näher kennengelernt hatte. Es dauerte ein wenig, bis Mason fertig geraucht hatte und vorne Platz nahm. 

Er schnallte sich an und Jayden fuhr los. Ich spürte wieder das Kribbeln in meinen Bauch, als ich an Masons begabten Finger zurückdachte.

„Wusstest du, dass Mason mir Hausverbot in seiner Firma erteilt hat?" griff Jayden das Gespräch auf.

Ich wurde neugierig.

„Wieso?" fragte ich und rutschte nach vorne, sodass ich zwischen beiden Sitzen saß. Der Mercedes war geräumig, daher hatte ich keine Probleme damit. Ich drehte mich ein wenig und setzte mich seitlich hin, weil meine Hüften doch breiter waren als erahnt.

Meine Hand stützte ich an der Kopflehne von Masons Sitz ab und machte es mir gemütlich in der Mitte.

„Sag schon" forderte ich Jayden auf mir zu antworten. Ich hatte schon etwas im Sinn, dass eventuell zum Hausverbot geführt haben könnte.

„Ich hab mit seiner heiß geliebten Assistentin geschlafen" sagte Jayden schmunzelnd und fuhr zum Glück wie ein zivilisierter Fahrer.

Was hieß hier bitte heiß geliebte Assistentin? Mir war aufgefallen, dass Mason es nicht mochte, wenn Jayden in Rebeccas Nähe war.

Plötzlich kamen mir die typischen Boss Assistentin Affären in den Sinn.

Der Fakt störte mich sehr, sodass sich ein bitteres Gefühl in meiner Bauchgegend breit machte. Als ob Mason sich auf Rebecca einlassen würde. War sie überhaupt sein Typ? Ich wusste bis heute nicht auf welche Art von Frau dieser Mann stand.

So ernst und streng wie Rebecca war, war sie sicherlich sein Geschmack. Wieso stört mich dieser Gedanke so sehr?

„Jetzt kann sie an nichts anderes mehr außer an mich denken und vernachlässigt Masons Unternehmen" fügte Jayden nun lachend hinzu.

„Es war ihr Vorschlag gewesen dir Hausverbot zu erteilen" sagte Mason und überraschte mich damit sehr.

Seit wann redete er so gerne? Jayden war sein bester Freund. Die beiden reden bestimmt viel miteinander. Aber seit wann in meiner Gegenwart?

Wieso redete Mason überhaupt mit Rebecca über solche Sachen? Ich dachte er würde nur geschäftliches mit ihr besprechen?

Mason verschränkte seinen Arm nach hinten, sodass mich seine Hand an meiner berührte, die auf der der Kopflehne lag. Die minimale Berührung seinerseits stellte mich wieder unter Flammen und das gestrige Szenario in seinem Arbeitszimmer spielte sich vor meinen Augen ab.

Mein Herz schlug schneller als gewöhnlich und die Schmetterlinge flatterten wie wild in meinem Bauch.

Mason küsste unfassbar gut. Genau so gut wie ich es mir immer ausgemalt hatte. Seine rosigen vollen Lippen sind eine sinnliche Verführung. So schnell würde es aber keinen weiteren Kuss mehr mit ihm geben. Wie denn auch? Zu dem Kuss kam es nur, weil ich Mason soweit dazu provoziert hatte.

Ich biss mir auf die Unterlippe und warf einen kurzen Blick auf unsere Hände. Mason streifte meine Hand mit seinen langen Fingern und löste dadurch Glücksgefühle in mir aus.

„Ich bin nun mal ein hübscher Mann, dem die Ladies nicht widerstehen können. Stimmt's, schöne Frau mit den grünen Augen?"

Ich musste über Jaydens Worte Schmunzeln.

„Bestimmt" erwiderte ich lachend und brachte Jayden damit zum Grinsen.

„Ich hätte dich auf der Gala schnappen sollen, bevor Mason dich gesehen hat" sagte er und schnalzte tragisch mit seiner Zunge.

„Sicher, dass du sie nicht gegen meinen Range Rover eintauschen willst, Kumpel?"

„Ziemlich sicher."

Mason holte mit seiner freien Hand aus und griff nach meiner anderen Hand. Er zog mich anhand meiner Arme zu sich, sodass ich mit einem leisen quicken meine Arme um seinen Nacken legen musste. Das einzige was mir im Weg war, war die Kopflehne. Zum Glück trennte sie mich von ihm. Denn es war mir peinlich in Jaydens Gegenwart.

„Soll ich dich gegen den Range Rover eintauschen?" fragte mich Mason und in seiner Stimme schwankte Belustigung. Sehr witzig.

„Sicher doch, bei Jayden hätte ich sicherlich mehr Spaß" murmelte ich und wanderte mit meinen Augen seine kantigen Gesichtszüge nach.

Er drehte seinen Kopf zu mir, sodass mich seine Nasenspitze am Gesicht streifte.

„Mit mir hattest du gestern auch viel Spaß."

Mein Mund klappte empört auf und ich lief auf Anhieb rot an. Wieso klang dieser Eisbrocken so amüsiert?!

„Glaubst du, du bist der erste Mann, der mich zum Stöhnen gebracht hat oder was" flüsterte ich zischend und verzog wütend meine Lippen zu einem Schmollmund. Trotz meiner wütenden Antwort, schlich sich eine verräterische Röte über meine Wangen. Für wen hielt sich dieser eingebildete Schnösel eigentlich?

„Der erste Mann war ich sicherlich."

Seine Stimme prahlte vor lauter Selbstsicherheit und Überzeugung. Er hatte eigentlich recht, weil der letzte Kerl mit dem ich etwas hatte gerade mal 23 gewesen war. Dennoch wollte ich wissen, woher er immer alles besser wusste.

„Könnt ihr aufhören miteinander zu flirten? Sucht euch ein Zimmer für eure Liebkosungen. Ich fühle mich wie das fünfte Rad am Wagen" beschwerte sich Jayden und verzog angeekelt sein Gesicht.

„Halt die Klappe, Jayden" sagten Mason und ich wie aus einem Mund.



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Nachdem wir Jayden in seinem Apartment abgesetzt hatten, fuhren wir zu Masons Firma. Selbst in einem einfachen schwarzen Hemd und einer schwarzen Stoffhose wirkte er nicht weniger autoritär und dominant, als wir den Weg zu seinem Büro entlang liefen. Es war lustig welche Furcht sich in den Augen seiner Mitarbeiter widerspiegelte, sobald sie Mason entdeckten.

„Muss ich mich jetzt die nächsten Stunden langweilen?" fragte ich, als ich in seinem Büro herumwanderte.

„Maximal eine Stunde. Danach fahren wir zurück."

Na zum Glück. Ich freute mich schon auf die Villa.

Masons Handy fing an zu klingeln und er holte es aus seiner Hosentasche heraus.

Er ging ran, währenddessen lief ich zu seinem Schreibtisch und durchstöberte die Schubladen.

Vielleicht hatte er etwas persönliches in ihnen verstaut. Es gab viele Menschen, die persönliche Dinge auf der Arbeit hatten. Dadurch fühlten sie sich wohler beim Arbeiten. Aber als ob Mason so etwas machen würde. Wer weiß, auf Wunder durfte man ja noch hoffen. Jedoch fand ich nichts außer Büro Kram.

Als der Fernseher in seinem Büro plötzlich eingeschaltet wurde, schaute ich zu Mason. Mir war nicht aufgefallen wie angespannt sein Gesicht plötzlich war und welches Feuer seine Augen spuckten. Wieso hatte er den Fernseher eingeschaltet?

Diesen wütenden Gesichtsausdruck von Mason kannte ich nur zu gut. Um ehrlich zu sein machte mir dieser Anblick von ihm Angst.

Wer war am Telefon? Viel mehr interessierten mich jedoch die Nachrichten im Fernsehen.

Geschockt hielt ich mir die Hände vor dem Mund, als ich sah worum es sich handelte. Es wurde ein gigantisches Gebäude gefilmt, dass unter Flammen stand.

Es wurde Live im Fernsehen übertragen und viele Rettungswägen, Feuerwehrautos sowie Rettungshubschrauber und Polizeiautos standen dort einsatzbereit. Soweit ich dem Reporter folgen konnte gehörte das Hotel Mason.

Es war eine einzige Katastrophe Vorort und die vielen Feuerwehrautos waren versucht das Feuer zu löschen. Mir kam Masons Unfall wieder in den Sinn, als sein Mercedes unter Flammen zugrunde gegangen war.

Mein Herz zog sich angespannt zusammen und ein minimales stechen löste sich in meinem Brustkorb aus. War das vielleicht dieselbe Person gewesen?

Egal wie kriminell und aggressiv Mason auch sein mag, er hatte bestimmt viel harte Arbeit und Bemühungen in seinen Hotels
investiert. Selbst heutzutage arbeitete er viel daran. Das war jahrelange harte Arbeit, die jemand in Flammen gesetzt hatte.

Es tat mir für ihn leid.

„Ich fick dein Leben, du Hurensohn. Wart ab bis ich dich in die Finger kriege" knurrte Mason in den Hörer und sein angespannter Körper war bereit alles kaputt zu schlagen.

Immer wenn Mason vulgär sprach, hatte es nie etwas gutes zu bedeuten. Es unterstrich seine aggressive Wut.

Sein eisiger Blick war auf dem Fernseher gerichtet, in dem sein Hotel Lichterloh brannte. Was mich viel mehr schockte und teilweise mitnahm, waren die vielen Verletzten am Tatort.

Laut den Berichten des Reporters zufolge gab es bereits über 50 Tote und mehrere hundert verletzte Menschen. Das Hotel war riesig, daher war die Anzahl der Menschen keine große Überraschung. Hatten diese Menschen damit gerechnet, dass die letzte Nacht womöglich ihre letzte sein würde? Ich schluckte schwer und bekam Gänsehaut bei dem Gedanken.

Mason legte auf und fluchte auf Italienisch. Er fuhr sich sichtlich angespannt durch seine Haare und steckte sein Handy wieder ein. Als er den Fernseher ausmachte und sich zu mir drehte, wurde mir ganz mulmig zumute.

Ich wollte seiner Wut nicht ausgesetzt sein. Daher spannte ich mich ebenfalls an und schluckte schwer, als mich seine eisigen Augen musterten.

Zum Glück klopfte Rebecca in dem Moment gegen die Tür und trat herein.

„Mr. Knight-„

„Fahr zum Hotel und übernimm alles. Ich muss wegfahren" unterbrach Mason sie und packte mich am Handgelenk.

Perplex ließ ich mich von ihm mitziehen und wagte es nicht mit ihm zu diskutieren.

Unfassbar wie viel Verantwortung diese Frau von Mason zugeteilt bekam. Sie machte nicht den minimalsten Eindruck damit überfordert zu sein.

„Wohin fahren wir?" fragte ich vorsichtig und zuckte leicht zusammen, als Mason die Tür der Fahrerseite heftig zuschlug.

Ohne mir auf meine Frage zu antworten fuhr er mit voller Geschwindigkeit los.

Ich krallte mich in den Sitz und bekam es mit der Angst zu tun. Was war jetzt nur los? Was auch immer Mason vor hatte, es war sicherlich nichts ungefährliches oder legales.

Ich traute mich nicht ihn weitere Fragen zu stellen. Sein angespanntes Kiefer und seine zusammengezogenen Augenbrauen, ließen mich die Klappe halten. Ich wollte mich im Moment ungern mit ihm anlegen.

Ich wusste mittlerweile wann ich mich mit ihm anlegen konnte und wann nicht.

Erst als Mason nach langer Fahrt eine Ausfahrt von der Highway nahm und weiter in einer teilweise leerstehenden Gegend fuhr, wurde mir mulmig zumute. Ich hatte Angst vor der kommenden Zeit und mein Puls stieg rasant an.

Ich spielte nervös mit meinen Fingerspitzen und schaute mir durch das Fenster die verlassene Gegend an. Sie kam mir bekannt vor, aber woher nur?

Mason parkte das Auto hinter einem Fabrik ähnlichen Gebäude, dass mit großer Sicherheit leer stand. Es war teilweise zersetzt und die Fenster waren eingeschlagen. Was wollten wir hier?

Er stellte den Motor ab und schnallte sich ab. Einen Arm stützte er auf das Lenkrad, während er sich mir zuwandte.

„Was auch immer passiert, du steigst nicht aus dem Auto aus. Hast du mich verstanden, Bella?"

Der angespannte Unterton in seiner Stimme und die Seriosität in seiner tiefen Stimme, ließ mich erschaudern.

Ich nickte benommen und hatte bereits große Augen vor lauter Aufregung. Was wollte er hier?

„Es ist kein guter Zeitpunkt, um deine Neugier zu stillen und meine Geduld auf die Probe zu stellen" sagte er mit einer Härte in seiner Stimme, die mich erschreckte.

Er machte mir durch seine Wörter immer mehr Angst und ich war kurz vorm Heulen. Welche gefährlichen Sachen heckte er schon wieder aus?

„James ist auf dem Weg hierher. Er nimmt dich mit zur Villa."

Wieder nickte ich benommen und meine Beine zitterten vor Adrenalin.

Als er eine Schublade dicht vor meinem Sitz öffnete und eine Waffe rauszog, zog ich scharf die Luft ein.

Das hatte überhaupt nichts gutes zu bedeuten. Ich wäre weniger angespannt, wenn er die Waffe vor mir nicht ausgepackt hätte.

Er würde es überleben oder?

Der plötzliche Kloß in meinem Hals ließ mich schwer schlucken.

„Was hast du vor, Mason?" fragte ich schließlich mit zittriger Stimme.

„Bleib im Auto und komm nicht auf die Idee mir nachzukommen" ermahnte er mich, ohne auf meine Frage einzugehen.

Er war kurz davor die Tür zu öffnen, doch meine Hand um seinen Arm ließ ihn inne halten.

Seine Augen schossen zuerst auf meine Hand, die seinen muskulösen Arm fest umklammerte und danach zu mir.

Als seine eisigen Augen auf meine tragen, wusste ich nicht was ich sagen sollte. Er zog fragend eine Augenbraue in die Höhe und wartete auf eine Erklärung, weshalb ich seinen Arm umklammert hielt.

Doch ich hatte keine Antwort auf seine fragenden Augen. Geh nicht, sonst passiert dir etwas.

Ich hielt meinen Mund, aber lockerte nicht meinen Griff um seinen Arm. Wieso musste er die Gefahr so sehr lieben? Ich verstand es nicht.

Als er meine Hand um seinen Arm abschüttelte, schluckte ich schwer. Ich hatte ihn berührt. Das war bestimmt nicht das letzte Mal oder?

Er öffnete die Tür und stieg aus, während er sich nebenbei die Waffe in die hintere Hosentasche steckte.

„Geh nicht, Mason" rief ich schließlich, doch es war zu spät. Er hatte bereits das Auto verlassen und war ums Gebäude herum verschwunden. Meine Worte hatte er nicht mehr gehört.

Ich schloss meine Augen und atmete tief durch. Bitte lass ihn nichts zustoßen lieber Gott.

Die Erinnerungen der gestrigen Nacht ließen mich noch schlechter fühlen und ich atmete erneut tief durch. Ich war ihm viel näher, als ich es mir eingestehen wollte.

Ich hatte diesen Mann geküsst und wurde mit solch einer intensiven Leidenschaft von ihm zurück geküsst, dass mein Verstand aufgehört hatte zu arbeiten.

Wie sollte ich mich um diesen Mann nicht sorgen, der sich bei jeder Sache wie ein Schutzschild vor mich stellte und nichts an mich gelangen ließ?

Ich wischte mir nervös den Schweiß von der Stirn und machte Atem Übungen, um mich zu beruhigen. Mein Herz schlug viel zu schnell gegen meinen Brustkorb und machte mir Angst.

Was mache ich nur? Konnte es etwa sein, dass Mason sich mit jemanden aus meiner Familie traf? Wollte er deswegen nicht, dass ich das Auto verließ?

Ich wusste es nicht. Mein Kopf war überfordert. Ich wusste nicht mehr an was ich glauben sollte und an was nicht.

Jedoch wurde mir eines bewusst. Nämlich, dass ich nicht in seinem Mercedes schlau werden würde.

Ich konnte mir nicht sicher sein, ob Mason mich im Auto gelassen hatte um mich vor etwas zu schützen oder um mich vor meiner Familie fernzuhalten.

Entschlossen band ich mir meinen Zopf neu und stieg aus dem Auto aus. Mason hatte es nicht abgesperrt, sondern offen gelassen. Schließlich sollte mich James abholen.

Mit zitternden Beinen sah ich mich in der Gegend kurz um, aber entdeckte nichts weiter außer mehrere alte Firmen und kaputte Gebäude. Die Straße, die wir entlang gefahren waren, wurde im Moment von niemanden befahren.

Ich atmete tief durch und machte mich auf dem Weg ums Gebäude. Worum es auch immer ging, das werde ich gleich herausfinden.

Ich sprintete eilig die Straße entlang, die mittlerweile kaum richtig zu befahren war. Der Asphalt war sehr alt und steinig. Es musste erneuert werden, aber in dieser Gegend würde es sich sicherlich nicht mehr lohnen.

Nach fünf Minuten sprinten wurde mir endlich bewusst wo wir hier waren. Damals als Mason sich als Araber ausgegeben hatte, waren wir genau in diesen Club reingegangen.

Der Unterschied zum letzten Mal war, dass es diesmal hell war. Damals waren wir nachts hierher gefahren.

Dad.

Mein Vater war das letzte mal gegen Ende des Abends dazugestoßen. Ich bin mir sicher, dass er damals meinen Standort herausgefunden hatte und deswegen in den Club gestürmt war.

Wenn ich Glück habe wird er diesmal eventuell ebenfalls wieder auftauchen oder? Ich wusste es nicht.

Aber eins war klar. Ich werde da rein gehen und herausfinden was Mason hier wieder trieb.

Vor dem großen Club standen wie letztes Mal zwei bullige Türsteher in dunklen Anzügen. Die würden mich niemals reinlassen, da man sich hier ausweisen musste.

Der Club war das einzige Gebäude in der Umgebung, dass dem Neubau glich. Es wirkte äußerlich wie ein normales Gebäude und es hing auch kein Namensschild drüber, aber ich wusste was drinnen vor sich ging.

Ich überlegte scharf wie ich rein gelangen konnte. Mein weißes top und die schwarze lockere Hose würden mir in keinerlei Hinsicht helfen.

Nach kurzem überlegen fiel mir eine Idee ein, die mich so einiges kosten könnte. Doch seitdem ich mit Mason zusammenlebte, kam ich ohnehin auf gefährliche Ideen. Ich glaube er hatte mich mit seinem Psycho Wahnsinn angesteckt.

Ich atmete zum hundertsten mal tief durch und lief mit eiligen Schritten auf den Eingang zu. Der eine Türsteher checkte gerade den Ausweis eines Mannes vor mir ab, der in einem Anzug gekleidet war.

Ich stand bereits auf dem roten Teppich, während sich hinter mir weitere Männer anstellten.

Von Sekunde zu Sekunde klopfte mein Herz schneller und das Adrenalin durchströmte meinen Körper. Bitte lass alles gut ausgehen.

Sobald der Mann vor mir hineingelaufen war, machte der Mann das rote Band wieder zu.

„Name?" fragte mich der erste und hatte eine Klemmbrett in  seiner Hand.

Ohne ihn zu antworten bückte ich mich blitzartig und rannte unter das rote Band durch. Da ich klein war, gelang es mir ohne weitere Probleme.

„Stehen bleiben!" brüllten mir beide Männer gefährlich hinterher.

Ich rannte so schnell ich konnte durch die Eingangshalle und konnte bereits aus einer großen Tür die Club Atmosphäre ausmachen.

Der eine Mann war so schnell, dass er mir dicht auf den Fersen war.

Kreischend bog ich um die Ecke ab, anstatt in den Club reinzurennen. Ich verschwand hinter der zweiten Tür um die Ecke.

Außer Atem und panisch schlug ich die Tür hinter mir zu und landete rein zufällig in einen Kleiderständer, der direkt neben der Tür des Raums aufgestellt war.

Es brach Panik in dem Raum aus und alle anwesenden Frauen liefen panisch umher.

Der Kleiderständer hatte nicht nur mich verschlungen, sondern auch einige andere Tänzerinnen.

Es war ein großer Ankleideraum, indem sich Bauchtänzerinnen fertig machten. Das fiel mir auf, als ich mich wieder auf die Beine schwang. Die anderen Frauen waren ebenfalls bemüht dem Chaos der Kleider zu entkommen.

„Was ist hier los? Wo ist meine Tänzerin hin, die ich eben noch schminken wollte?" rief ein Make-up Artist aufgebracht und schlug sich dabei in die Hände.

„Hier ich" rief ich und eilte zu ihm. Solange ich mich schminken ließ, konnte ich dem Türsteher wieder loswerden.

Der Mann vor mir war nicht der einzige Make-up Artist anwesend. Neben ihm waren unzählige andere Männer und Frauen im Raum, die sich um die Tänzerinnen kümmerten. Ich werde es bereuen.

„Worauf wartest du? Zieh dich zügig um, damit ich anfangen kann" sagte er tadelnd und hielt mir einen Kleider Bügel hin.

Ohne zu zögern griff ich hastig danach und verschwand in die kleine Umkleidekabine im Raum.

Das war eine ganz schreckliche idee, aber ich musste dem Türsteher entkommen. Gott weiß was er mit mir anstellen wird, sobald er mich findet. Wie kam ich nochmal auf diese schreckliche Idee?

Ich entschied mich lieber als eine Bauchtänzerin auszugeben, anstatt gefangen und womöglich getötet zu werden. Ich schluckte schwer bei dem Anblick des Kleids.

Es bestand aus einem viel zu knappen Oberteil, dass mit unzähligen weißen Pailletten beschmückt war. Nicht zu vergessen die Diamanten Schnüre, die am Oberteil hingen und über meinen Bauch und Rücken verliefen.

Das Unterteil bestand aus einer weißen Shorts, die von zwei weißen und fast durchsichtigen Schleppen umgeben war. Beim Laufen gab es einen ordentlichen Anteil meiner Beine frei. Das heißt ich musste außerordentlich aufpassen, wenn ich lief. Es wird schon schief gehen.

„Setzt dich hin, damit ich dich schminken kann" sagte der Make-up Artist zu mir, als ich unsicher die Kabine verließ und forderte mich auf Platz zu nehmen.

„Wo ist sie hin" brüllte ein Mann in schwarzem Anzug, als er durch die Tür hineinstürmte.

Ich schreckte zusammen und wäre beinahe erschrocken aufgesprungen.

„Nicht bewegen, Darling" ermahnte mich der Markup Artist und malte weiter in meinem Gesicht herum.

Ich nickte und kniff meine Augen wieder zu, damit er mich weiter schminken konnte.

Ich vernahm die schweren Schritte des Mannes und konnte spüren, wie er über mich gebeugt stand.

Er sollte mich bitte nicht erkennen. Vor lauter Angst traten mit Schweißperlen auf der Stirn.

Doch glücklicherweise entfernten sich die schweren Schritte wieder und der Mann verschwand fluchend. Er hatte mich zum Glück nicht erkannt.

„Sucht nach der Unruhestifterin. Sie ist ohne Ausweis reingerannt" hörte ich den gefährlichen Türsteher rumbrüllen.

Ich atmete erleichtert aus als ich hörte wie er den Raum wieder verließ, aber mein Körper stand immer noch unter dem Adrenalinkick. Wie kam ich bloß auf diese schreckliche Idee? Seitdem ich Mason Knight kennengelernt hatte, war ich über meinen eigenen Schatten gesprungen. Ich wusste nicht ob es mir gefiel oder nicht.

„Du siehst fabelhaft aus, Darling" lobte mich der Mann, bei dem ich mir sicher war, dass er schwul war.

Er klatschte sich aufgeregt in die Hände und betrachtete mein Gesicht. Als er meinen Stuhl zum Spiegel drehte, erblickte ich mein Spiegelbild.

Ich erschreckte mich beinahe bei dem Anblick meines Gesichts. Es war mit Make-up vollgeklatscht und meine dunkelblonden Haare waren zu voluminösen Wellen frisiert. Nicht zu vergessen der schimmernde Haarschmuck, der mir ins Haar gesteckt wurde. Ich sah aus wie eine andere Person.

Das freizügige Outfit betonte meinen Körper viel zu sehr und brachte mich in Verlegenheit, aber wenigstens hatte es keinen tiefen Ausschnitt. Zumindest eine Erleichterung. Außerdem band mir eine Frau noch ein Tuch übers Gesicht und zog mir die schnallen des Stück Stoffs über meine Ohren.

Es war weiß und passte somit zum Outfit. Wenigstens würde mich dadurch niemand erkennen und ich würde mir einiges an Peinlichkeit ersparen.

„Du bist an der Reihe. Viel Spaß" sagte der Make-up Artist und klatschte ungeduldig in seine Hände. Ich bin was?

Ich öffnete meinen Mund, um etwas zu erwidern aber wurde schon von einem Mann aus dem Raum geschoben.

Mein Herz klopfte wie wild und mein Puls stieg rasant an, als ich durch den engen Gang lief und wieder die Eingangshalle erreichte.

Ich könnte versuchen wieder rauszurennen, aber diesmal wird es sicherlich schwieriger sein den Türstehern zu entwichen.

Ich schluckte schwer, als wir den Club betraten.

Die laute Musik und die stickige Atmosphäre machten mich nervös. Worauf habe ich mich hier bloß eingelassen?

Meine Augen suchten nach Mason oder jemanden aus meiner Familie in der Menge. Wieso bekam ich ständig das Gefühl, dass hier jemand außer Mason anwesend war den ich kannte?

Kaum hatte ich den Club betreten, spürte ich unzählige gaffende Blicke auf mir.

Ich atmete tief durch und lief hastig durch den Club in der Hoffnung auf Mason zu treffen. Er war im Moment der einzige, der mir helfen konnte. Nachdem er mich natürlich ordentlich zusammengeklatscht hatte.

„Ich will die in weiß haben" erreichte mich eine Stimme. Ich drehte mich zu dem Mann mittleren Alters um und mir wurde übel. Der Kerl könnte mein Vater sein.

„Komm her, süße" rief er und grinste dreckig.

Angeekelt verzog ich mein Gesicht und beschleunigte meine Schritte. Dass er mir lachend nachlief, verunsicherte mich sehr.

Mein Herz schlug wie verrückt vor Angst und ich hasste die Blicke, die mein Körper geschenkt bekam.

Selbst schuld, Sarah.

Mason hatte mir ausdrücklich verboten, dass Auto zu verlassen. Siehe an, wo ich nun stand. Mitten im Club als Bauchtänzerin verkleidet und umgeben von gaffenden perversen Männern.

„Hände weg von mir" zischte ich und trat nach dem Mann, als er mich spielerisch am Arm packte.

Er zischte und ließ sein Glas mit dem Alkohol fallen. „Du Hure" brüllte er und wollte auf mich zugehen.

Was fiel ihm ein mich so zu bezeichnen? Dieser widerliche Perversling.

Doch ich war flinker als er und rannte in die Menschenmenge rein, die auf der Tanzfläche tanzte.

Meine Schritten wurden immer schneller und ich rempelte unzählige Menschen an, bevor ich die Treppen hinab stieg, die nach oben zum oberen Stock des Clubs führten. Eine Glaswand pragte als Wand über den oberen Stockwerk und man erhielt einen Einblick nach oben.

Oben waren weniger Plätze zum sitzen, aber dort waren ebenfalls viele Bauchtänzerinnen, die zum Gefallen der Männer tanzten. Wie widerlich.

Ich wusste nicht, ob es oben besser war. Aber ich musste diesem ekelhaften Mann entkommen, der mir wahrscheinlich auf den Fersen lauerte.

Daher sprintete ich eilig die Treppen hoch und lief außer Atem immer weiter. Wohin ich wollte war mir selbst nicht ganz klar. Das einzig gute hier oben war, dass die Musik einen ticken leiser war.

„Wohin gehts, Baby?" sprach mich der nächste Mann ebenfalls mittleren Alters an, der mir entgegen gelaufen war. Ich sitze sowas von in der Falle.

Ich schrie erschrocken auf und schubste ihn von mir. „Hände weg!" zischte ich, aber die Musik verschlang meine Wörter.

„Die hat echt viel temperament. Gefällt mir" sagte der Mann grinsend und lief wieder auf mich zu.

Ich zuckte ängstlich zusammen und war den Tränen nahe. Wenn er es wagt mich anzufassen, werde ich ihm das nächstbeste was mir in die Hand kommt an den Kopf werfen.

Ich wirbelte hastig herum und rannte los. Doch die Schleppen der Shorts kamen mir beim Rennen unter die Füße, sodass ich stolperte. Ich flog zischend zur Seite und landete zwischen zwei Sofas auf die Knie.

Ich schlug mir meinen Ellbogen gegen den Glastisch inmitten der beiden Sofas an und verzog mein Gesicht schmerzhaft.

Ich hob meinen Kopf an und sah den Mann an, der auf sein Gegenüber konzentriert war. Als mir bewusst wurde, dass es sich bei dem Mann um Paul handelte, stockte mein Atem.

Was hatte er hier zu suchen? Sein belustigter Gesichtsausdruck und das provokante Grinsen in seinem Gesicht, ließen ihn in meinen Augen sehr fremd wirken. So kannte ich ihn überhaupt nicht. Wie viel hatte Paul noch zu verbergen? Er dealte mit Drogen und trieb sich in solchen Clubs herum. Was fehlte noch?

Ich stützte mich an dem Glastisch ab und schaute zu Pauls Gegenüber. Es war niemand anderes außer Mason.

Mein Bauch machte einen Freudensprung und ich atmete erleichtert aus. Jetzt konnte mir keiner mehr etwas antun.

Paul sagte etwas, aber ich konnte es nicht auffassen, weil die Musik doch lauter war als gedacht.

Außerdem war mein Blick an Masons eisblauen Augen hängen geblieben, die kühl auf mich gelegt waren. Sein Gesicht war wie vorhin angespannt und er mahlte seinen Kiefer, sodass seine Wangenmuskulatur dadurch stärker betont wurde.

Er hatte mich nicht erkannt. Wie denn auch? Ich sah aus wie jede zweite Bauchtänzerin im Club und außerdem wurde mein Gesicht durch das Tuch bedeckt, sodass man nur meine Augen sah. 

Ich sprang auf meine Beine und kletterte unüberlegt auf Masons schoss und schlang meine Arme um seinen Nacken. Da er mich nicht erkannt hatte, wollte ich ihm schnell zuflüstern, dass ich es war. Ansonsten schubst er mich womöglich noch von sich und ich verletze mich am Glastisch.

Doch zu meinem Entsetzen sagte er nichts zu mir, weder wandte er etwas gegen die körperliche Nähe ein. Er legte sogar einen Arm um meine Hüften.

Ich zog meine Augenbrauen leicht zusammen und war irritiert. Wieso ließ er mich ohne weiteres auf seinen Schoß sitzen?

„Überleg es dir gut, Wesley" sagte Mason und lehnte sich plötzlich auf dem Sofa zurück, sodass ich mitgezogen wurde. Ich schlang meine Arme enger um seinen Nacken und sah ihn enttäuscht an.

Mein Herz fing an schneller zu klopfen und mein Bauch zog sich schmerzhaft zusammen.

Mason Knight war also auch einer dieser Männer, die den knapp gekleideten Tänzerinnen hinterher gafften und sie begrapschten. Ernsthaft jetzt?

Das bittere Gefühl in meinem Bauch war kaum zu beschreiben und ich blinzelte meine glasigen Augen weg.

Ich zuckte minimal zusammen, als Mason mit seiner großen Hand über meine Hüfte streifte, die viel zu sehr in dem Outfit betont wurde. War das gerade sein scheiß Ernst?!

Während er auf Paul konzentriert war und ihm zuhörte, fuhr seine Hand an dem Körper einer für ihn fremden Frau entlang. Ich meine, er wusste nicht, dass ich es war.

Wie ekelhaft war das denn bitte? Plötzlich bereute ich die vergangene Nacht mit ihm und verabscheute mich dafür, dass ich so vieles zugelassen hatte.

Vor Wut krallte ich meine langen Fingernägel in seinen Nacken. Es gefiel ihm also fremde Frauen auf den Schoß zu nehmen? Doch es machte Mason nichts aus, denn er zuckte kein einziges Mal.

Das werde ich ihm niemals verzeihen. Wenn er mich beim nächsten Mal anfässt, werde ich ihm die Hände brechen. Dieser elende Betrüger.

Mason drehte sein Gesicht zu mir zurück und seine Hand wanderte hoch zu meiner nackten Taille.

Mein Bauch zuckte leicht zusammen bei dem Anblick seiner stürmischen Augen. Sah er alle fremden Frauen so intensiv an?

Ich kämpfte schwer gegen meine glasigen Augen an und war bemüht ruhig zu bleiben. Seine Hand gehörte definitiv nicht auf den Körper einer Frau, die in seinen Augen eine Bauchtänzerin aus einem Club war.

„Du steckst in großen Schwierigkeiten, Sarah Knight" raunte er mir plötzlich ins Ohr und seine Finger vergruben sich in meine Taille.

Ich hielt meinen Atem an und ein leiser Laut entwich meiner Kehle, als seine Finger sich immer fester und neckend in meine Haut bohrten.

Er wusste, dass ich es war? Aber woher hatte er es herausgefunden? Meine Hände verkrampften sich in sein Hemd und ich spürte wie sich meine Ohren erhitzten. Mein Puls stieg rapide an und das Blut pumpte schneller durch meine Adern. Eine Erleichterung machte sich in mir breit. Zum Glück hatte er mich nicht mit dem Gedanken berührt, dass ich eine einfache Bauchtänzerin sei.

Er hatte mich Sarah genannt. Nichts klang schöner als mein Name über seine Lippen. Jedoch nannte er mich immer nur dann beim Vornamen, wenn er besonders verärgert war. Er wird mich hierfür sowas von umbringen. Auf den Ärger danach war ich überhaupt nicht bereit. Mason wirkte überhaupt nicht erfreut über meinen Aufzug.

Seine Augen wanderten wieder nach vorne zu Paul, dem es entgangen war, dass es sich hierbei um mich handelte.

Die Frage war wie Mason herausgefunden hatte, dass ich unter dem ganzen Make-up und der knappen Kleidung steckte. Ich hielt sogar mein Gesicht verdeckt. Selbst meine Augen waren stark geschminkt, sodass es schwer war mich dadurch zu identifizieren. Dieser Mann und seine Wahrnehmung.

„Hast wohl besonderen Gefallen daran Bauchtänzerin zu spielen, was? Wart ab, bis wir zuhause sind, Bella" flüsterte er mir drohend ins Ohr und kniff mir leicht in die Seite, sodass ich mich reflexhaft enger an ihn drückte.

War es normal, dass mich seine Drohung und die neckenden Berührungen an meiner entblößten Haut erregten, anstatt mich in Angst zu versetzen? Nein, ich war einfach nur verrückt geworden.

„Ich gebe dir 1 Millionen Dollar, wenn du mir Sarah übergibst."

Das war Pauls Stimme.



Die Madame liebt es ja anscheinend eine Bauchtänzerin zu sein. Mal sehen wie sie nach Masons Konsequenz darauf zu sprechen ist🌚

Schlagt mir mal Konsequenzen vor, die Mason zuhause für Sarah haben könnte

Einer meiner least favourite Kapitel. Hasse es so sehr 😫 werde es morgen oder übermorgen nochmal überarbeiten ihr lieben

ich hoffe es gefällt euch dennoch einigermaßen (:

5600 Wörter 🤍

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