Kapitel Zwei - Drugs, Sex & Rock 'N Roll
Frustriert starrte ich in mein noch volles Glas. Die braune Flüssigkeit schimmerte beinahe schon golden, sobald ich es drehte und paar Lichtreflektoren die Oberfläche beleuchteten. Wie vermutet hat das Telefonieren nichts gebracht. Mir war bewusst, dass wir die Verhaltensanalyse-Einheit zu uns rufen mussten, auch wenn die Chefin dies erstmal nicht sonderlich begeistert gewesen ist. Aber Vernunft siegte irgendwann über Eitelkeit und die Zuständigen wurden informiert.
Seufzend trank ich schließlich meinen Drink in einem Zug aus. Die Flüssigkeit brannte in meiner Kehle, weswegen ich erneut den Whiskey bestellte. Etwas sah ich mich in der Bar um. Es waren verdammt viele, unglaublich attraktive Männer anwesend. Meine Augen konnten sich an den Schönheiten nicht satt sehen. Dennoch war nicht wirklich das dabei, wonach ich suchte. Mein Beuteschema war bestand eher aus ... etwas ältere Herren. Natürlich keine Rentner, aber dennoch schon etwas reifer. Mit klopfendem Herzen betrachtete ich weiterhin die bildschönen Kreaturen um mich herum, wusste gar nicht, wohin ich zuerst sehen sollte.
Die unterschiedlichsten Düfte von Schweiß, irgendwelchen alkoholischen Getränken, sowie Parfüms und Aftershaves. Schließlich blieb mein Blick an einem breit gebauten Mann stehen. Er hatte intensive, blaue Augen, sowie dunkles Haar. Eigentlich genau mein Typ. Der Ansatz seiner Haarpracht war schon leicht gräulich, was mich aber nicht störte, sondern ihn noch attraktiver für mich machte.
Ich gab dem Barkeeper das Geld für meine Drinks, was dieser mit einem charmanten Lächeln kommentierte. Er war noch ziemlich jung, ich schätzte ihn vermutlich auf Mitte Zwanzig mit einem rötlichen Dreitagebart und einer klaren, hohen Stimme. An seinen trainierten Armen konnte ich die feinen Venen erkennen, welche wahrscheinlich von einem harten Training sichtbar geworden sind. Ein sehr ansehnlicher Mann, dem ich auch gerne etwas Trinkgeld hingelegt habe. Dennoch nicht mein Typ. Vermutlich wurde er genau deshalb in dieser Bar eingestellt. Ein attraktiver, junger Mann, der hervorragende Drinks zubereitete und so gut aussah, dass man ihm Trinkgeld gab, aber nicht so anziehend war, dass man mit ihm ins Bett hüpfte. Nun, eine unbeaufsichtigte Bar will bestimmt niemand haben.
Mit klopfendem Herzen stand ich auf, ging langsam auf den älteren Mann zu. Noch immer sah er in meine Richtung, packte mich an der Hüfte, als ich schließlich vor ihm stehen blieb. „Hey Süßer", hauchte er, weswegen ich eine Gänsehaut bekam. Meine Knie zitterten schon ein wenig, allein schon davon, wie er mit mir sprach.
„Hey", antwortete ich mit heißerer Stimme, strich mit einer Hand über seine breite Brust. Sie fühlte sich etwas hart an, weswegen ich leicht grinsen musste. Vor allem bei älteren Männern wurde ich schwach, wenn sie muskulös waren. Mein Herz raste wie verrückt in meiner Brust, als sich der Mann zu mir vorbeugte.
„Komm, Kleiner. Ich habe ein nettes Zimmer in einem Hotel", hauchte er in mein Ohr, weswegen sich sogar in meinem Nacken die feinen Härchen aufstellten. Natürlich wäre es verdammt dumm von mir, mit einem Fremden in irgendein Hotel von Berlin – es gab hier wirklich furchtbare Hotels, die eher an Ablagestellen von Junkies erinnerten – zu gehen, aber ich war ... Fuck, ich war einfach horny.
Grinsend griff ich in seine Hüfte, sah zu ihm hoch, nachdem er sich gelöst hat. „Dann bring mich hin." Meine Stimme war so gut wie weg. Ich wusste, dass ich mich wie ein blutjunger Student verhielt, der unbedingt flachgelegt werden wollte, aber meine primitiven Bedürfnisse sind schon so lange nicht mehr befriedigt worden, weswegen mein Körper regelrecht überempfindlich auf Reize reagierte.
Seine Hand strich hinab zu meinem Arsch, kniff leicht hinein. „Nur zu gerne. Aber verrate mir doch deinen Namen, Süßer. Ich bin Dominik Wiederer", stellte er sich vor, während wir aus der Tür heraustraten.
„Anthony", sagte ich knapp, wollte ansonsten eigentlich nichts über meine Person verraten. Vielleicht steuerte dies der kleine Bereich meines Gehirns, welcher momentan noch funktionierte, denn ansonsten schien ein Totalausfall zu herrschen.
Solange wanderte meine Hand hinab zu seinem Schritt, massierte diesen, bis sich etwas an meine Finger drückte. „Schon oft mit Männern geschlafen?", wollte ich wissen, während er mich regelrecht in den SUV zog.
Der Ältere zog mich in einen innigen Kuss, den ich nur zu gerne erwiderte. Whisky- und milder Tabakgeschmack konnten meine Lippen, auf seinen rauen ausmachen. Sexy.
„Nicht regelmäßig, aber schon mit ein paar. Bis jetzt waren es siebzehn", hauchte er an meinen Mund, zog mich auf seinen Schoß.
Siebzehn. Eine ansehnliche Zahl. Auch ich hatte gerne Sex, aber einen geeigneten Partner zu finden war immer eine schwere Sache. Vor allem weil irgendwie viele es wollten, eine feste Beziehung zu führen, was scheiße ist. Ein One-Night-Stand war doch um so viel spaßiger, ohne irgendwelche Verpflichtungen, oder emotionalen Scheiß zu beachten. Einfach nur grober, leidenschaftlicher Sex. Das war es doch, um was es Menschen eigentlich ging. Zumindest mir. Manchmal fühlte ich mich aber auch wie ein schon längst verstorbenes Wesen, wenn ich mir die Paare in den netten Stadtparks Berlins so ansehe. Ich selbst habe sowas nie wirklich gehabt. Meine drei Exfreunde sind alles verdammte Arschlöcher gewesen, sowie ich jetzt eins war.
Fest packte er meinen Hintern, weswegen ich leise aufstöhnte. „Du kannst mir schön einen blasen, während ich zum Hotel fahre", sprach er mit einem breiten Grinsend, gab mir einen Klaps auf den Po, bevor er seine Hose auszog und die Boxershorts runterzog.
Etwas besorgt verzog ich das Gesicht. Für mich war sowas eigentlich ein No-Go, aber was soll's. Immerhin war er der Fahrer und wenn er meinte, dass er sich trotz Ablenkung konzentrieren konnte. Mir sollte es Recht sein. Ich zog ein Kondom aus meiner Hosentasche, was ich ihm überzog. Auf Geschlechtskrankheiten war ich wirklich nicht scharf drauf.
Missmutig sah mich der Ältere an, was ich aber ignorierte und auf den Beifahrersitz rutschte, um mich vorzubeugen. Es war etwas ungewohnt für mich, irgendeine Art von Sexualakt in einem Auto zu vollführen, aber Erfahrungen konnte man immer gut gebrauchen. Als mein Sexpartner ein zufriedenes Stöhnen von sich gab, musste ich grinsen und bewegte meinen Kopf etwas schneller. Seine Geräusche gaben mir die Bestätigung, welche ich gesucht habe. Ihm schien die Arbeit meines Mundes zu gefallen, sowie ich es genoss, seinen Schwanz mit meinen Lippen zu bearbeiten. Bis er irgendwann an meinen Haaren nach hinten zog, weshalb ich mich von seinem Prachtstück löste.
„Ich will nicht in deinen Mund kommen, Kleiner", raunte er, drückte kurz seine rauen Lippen auf meine. Sofort breitet sich eine Gänsehaut bei mir aus. Allerdings löste sich Dominik sogleich und sah wieder auf die Straße.
Mein Herz schien mir bis zum Hals zu schlagen. Immerhin konnte ich wieder normal atmen, auch wenn mein Hals, insbesondere der Mund trocken schienen. Keuchend drückte ich ihm paar Küsse auf seine Schenkel, welche von feinen, dunkelgrauen Härchen übersäht waren. Ich empfand es beinahe schon als angenehm, wie sie in meine Haut leicht pieksten, was der Ältere nur mit einem leisen Stöhnen kommentierte. Zu horny, um ihm richtig zuzuhören, was er überhaupt sagte. Mir gefielen diese Geräusche beinahe schon, weswegen ich mein Gesicht leicht an seinen Oberschenkel presste. Mit dunklen Augen sah ich zu ihm hoch, musterte sein Gesicht, auch wenn es mir nicht wirklich etwas brachte. Ich betrachtete sein markantes Kinn mit dem feinen, schon silbergrauen Bart, sowie die geschlossenen Augen. Leicht grinste ich, leckte sanft über seine Haut. Nun entwich ihm ein leises Lachen, weswegen er sich etwas vorbeugte, um intensiv über meine Muskeln zu streicheln. „Du bist verdammt sexy, Anthony", raunte er, streichelte meinen Rücken entlang, während sich sein Grinsen vergrößerte, als ich mich erhob und seine Beine weiterhin entlang streichelte. Es war sehr attraktiv, wie stark sie sich unter meinen Händen anfühlten. Dominik schien regelmäßig Sport zu treiben. Oder verdiente so viel, dass er sich öfters unters Messer gelegt hat. Allerdings konnte ich keine Narben von irgendwelchen, möglichen Eingriffen erblicken. Was jetzt aber auch nicht schlimm gewesen wäre.
„So wie du", antwortete ich, massierte nun auch seine Brust, bevor ich sanft in seine Brustwarze biss, zart saugte, um ihn zu markieren. Diese Nacht war nämlich nur unsere eigene. Niemand konnte mit uns gerade mithalten. Jedenfalls waren das meine Gedanken.
Laut stöhnte mein Sexpartner auf, sein Blick dennoch auf die Straße fokussiert, bis er vor einem netten Hotel anhielt. Es warwirklich sehr schön, da es hell, sowie beleuchtet war. Die Wände schienen ganz in Ordnung zu sein, beinahe so, als ob sie erst frisch bestrichen worden wäre. Zumindest von außen.
Er drückte mich weg, damit er sich wieder vernünftig anziehen konnte. Jedoch zwang mich der Ältere sogleich wieder in einen freiwilligen, innigen Kuss, zog leicht an meinem Haar, sodass es etwas zupfte. Wundervoll, der Mann schien es genauso nötig zu haben wie ich.
Nun war ich es, der ihn etwas wegdrückt. „Wir sollten in das Zimmer", raunte ich mit kratziger Stimme. Mein Hals fühlte sich an wie ausgetrocknet, als ob ich seit Ewigkeiten nichts mehr getrunken hätte. Ob meine Stimme immer so klang, wenn ich erregt war? Vermutlich lag es aber wirklich nur an einem Flüssigkeitsmangel.
Dominik nickte, stieg aus dem Wagen, hielt die Tür offen. Vor Erregung zitternd, stolperte ich aus dem – vermutlich geliehenen – Audi. Irgendein neues, silbernes Model, so sah es jedenfalls aus. Jedoch galt mein Blick wieder dem eigentlichen Wunsch meiner Begierde. Der grauhaarige Mann mit den unglaublich langen, sehnigen Beinen.
Seinen Arm schlang er um meine Schulter, wodurch ich seinen Duft noch intensiver wahrnahm. Eine Mischung aus herben, aber angenehmen Gerüche. Allerdings konnte ich nur Sandelholz identifizieren. Ansonsten roch es nach einem Männerduft. Einer von dieser Sorte, die man im Douglas ansah und sich dabei fragte: Wer würde fast hundert Euro für Duftwasser ausgeben?
So eilig wie möglich zog mich Dominik in den Aufzug, küsste gierig meine Lippen, weswegen ich einfach nur erwidere. Dabei habe ich mich noch gar nicht richtig in der Eingangshalle umgesehen. Mir sind nur ein paar abstrakte Gemälde, sowie ein Kronleuchter aufgefallen. Jedoch schlug wie automatisch mein Herz schneller, als wir unsere Lippen vereinten. Zu lange bin ich einem Mann nicht mehr auf diese Weise Nahe gewesen.
Ich wusste nicht mehr, wie wir in das Zimmer hochgelaufen sind, nur dass ich mich nie von seinen Lippen gelöst habe. Ich kannte diesen Mann kaum, wusste nur seinen Namen, sowie kannte seine Leidenschaft. Ansonsten war mir alles andere egal.
Schließlich drückte mich der Ältere auf das Bett, küsste meinen Hals entlang. Ich war erleichtert, dass er nicht saugte, oder in meine Haut reinbiss. Nicht, dass es mich stören würde, aber ich wollte die Neckereien von meinem Kumpel morgen nicht hören. Meine Hand stric hinab zu seinem knackigen Hintern, woraufhin er leise stöhnte.
„Warte kurz", raunte er, löste sich von mir. Mit einer Handbewegung zog sich Dominik elegant das Hemd aus. Seine Brust war haarig, jedoch gut in Form, vor allem wenn man das Alter berücksichtigte. Als seine Hose folgte, staune ich nicht schlecht. Vorher habe ich seine Beine nicht wirklich betrachten kömmen, aber jetzt, wie er mit voller Pracht vor mir steht, nur mit der störenden Boxershorts bedeckt, konnte ich meinen Blick nicht von dem Mann abwenden.
Amüsiert grinste Dominik, aber drehte sich um, um etwas von dem Tisch zu holen. Verwirrt richtete ich mich auf, legte den Kopf schief. Mein Blick wanderte eher zu seinem Arsch, anstelle auf den noch mysteriösen Gegenstand, weswegen ich erst aufsah, als er sich umdrehte.
„Komm Süßer. Lass uns Spaß haben", raunte der Ältere, während er ein kleines Tütchen hochhob, in dem sich weißes Pulver befand.
Automatisch rutschte mein Herz in die Hose. Scheiße, forderte er mich auf zum koksen? Ich biss mir auf die Unterlippe, aber stand langsam auf. Es wäre so verdammt dumm, das Angebot anzunehmen. Falls demnächst eine Gesundheitskontrolle anstehen würde, wäre ich am Arsch. Theoretisch könnte ich eine dramatische Ausrede erfinden, dass ich irgendwann nach einem Clubaufenthalt mit K.O. Tropfen betäubt wurde und man mir da das Kokain untergejubelt hat. Aber das wäre ein wahnsinniges Drama, von daher sollte ich mich am besten gar nicht erst darauf einlassen.
Jedoch schaltete sich mein Hirn ab, sobald er mich am Arsch an sich zog. „Na komm, mein Schöner. Wir wollen ja Nacht genießen", hauchte er, während er mein Hemd auszog.
Dominik setzte sich auf den Stuhl, zog mich auf seinen Schoß. Auf einer alten Zeitung streute er das Kokspulver drauf und formte es mit seinen Kreditkarten zu Linien. Kurz biss er in meine Schulter, saugte leicht daran. „Schau mir zu, Süßer", raunte er, bevor er sich vorbeugte, um das gefährliche Pulver durch die Nase zu ziehen. Entspannt stöhnte er auf, lehnte sich zurück.
Natürlich konnte ich jetzt noch aussteigen. Einfach aufstehen, mein Hemd nehmen und rausgehen. Aber ich ... ich wollte eigentlich nicht, weshalb ich es ihm gleichtat. Erschrocken schnappte ich nach Luft, als ich das Kokain geschnupft habe. Neben mir konnte ich den Älteren lachen hören, aber das war mir egal.
Mein Herzschlag beschleunigte sich automatisch und auf einmal fühlte ich mich ... unglaublich. Ich drehte mich auf seinem Schoß um, fuhr den Nacken von ihm entlang. „Fick mich", hauchte ich, bevor ich ihn einen leidenschaftlichen Kuss auf seine Lippen drückte. Die letzten meiner noch funktionierenden Gehirnzellen schienen mich anzuschreien, wissend, dass das alles so falsch war, meine gesteigerte, sexuelle Lust aufgrund von illegalen Drogen hervorgerufen wurde. Jedoch war mir das alles egal.
Denn im nächsten Moment spürte ich, wie er in mich stieß, woraufhin mir ein heißerer Schrei entwich. Verdammt, ich bekam nur noch seine harten Stöße mit, sowie konnte gerade noch so seine Lippen auf meiner Haut fühlen. Aber ich machte mir keine Sorgen. Alles um mich herum schien zu verschwinden. Keuchend hielt ich mich an ihm fest und genoss einfach seine Stöße. Ich verspürte keinen Schmerz, nur das angenehme Gefühl der Lust umhüllte mich wie Watte, ließ mich einfach alles andere vergessen und in eine verlogene Wolke des Genusses sinken.
Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht mehr, was alles passiert ist. Eigentlich konnte ich mich nur noch an seine Hände auf meinen Hüften spüren, sowie die festen Stöße von ihm, sowie das ... das verdammte Koks. Jedenfalls befand ich mich in irgendeinem Zimmer. Es war nicht seins, weder war es meins. Etwas verstört tastete ich nach meinem Handy.
Zumindest versuchte ich es, denn mein Schädel dröhnte wie verrückt. Ich konnte das schnelle Herzklopfen regelrecht hören, weswegen ich vor Schmerz aufstöhnte. Dennoch war es mir gelungen, das vertraute Gerät zu ergreifen und tippte mit zitternden Händen die Nummer von Kat ein.
„Verdammt, Tony! Wo zum- ", fing sie an, jedoch unterbrach ich sie einfach.
„Hol mich hier ab. Bitte. Nimm Patty mit, er kann mein Handy orten", forderte ich sie auf, gefolgt von einem gequälten Stöhnen. Mir war bewusst, dass sie sich sehr sorgt, dennoch wollte ich mir ihr Gejammer einfach nicht anhören. Brummend legte ich auf, falle erneut auf das Bett. Ich wusste nicht, was mir momentan mehr wehtat: Mein Arsch, oder mein Hirn. Verdammt, ist das eine dumme Idee gewesen! Ich hoffte einfach, dass Pat mich noch orten kann. Aber ich vertraute ihm mal.
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