21
M A N I A C
L O V E
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[Luke's Gründe]
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Er seufzt hörbar aus und streicht sich seine makellosen, kastanienbraune Haare aus dem Gesicht.
Makellose, kastanienbraune Haare also, hm?
Erschrocken über meinen eigenen Gedanken und das plötzliche Einschalten meiner inneren Stimme, reiße ich meine Augen auf.
Gut gepflegtes Haar meine ich. Er streicht sich seine gut gepflegten Haare aus dem Gesicht, berichtige ich mich selber.
Aber sicher doch...
Während ich meine Kopfstimme so gut es geht zu ignorieren versuche, warte ich gebannt auf Luke's Antwort.
Ohne mich anzusehen kneift er die Augen zusammen und spricht anschließlich kaum hörbar los.
"Ich will einfach nur Antworten."
Fragend starre ich ihn weiter an, bis er einige Sekunden später fortfährt.
"Ich weiß, mein Vater war ein Arsch während seiner letzten lebenden Jahre, aber vor dem Tod seines Bruders war mein Vater der Mann, zu dem ich schon immer aufschaute und den ich bedingungslos vergötterte. Er war ein guter Vater. Ich will lediglich wissen, wer meinen Vater umgebracht hat. Das ist alles. Und seit ich dieses Tagebuch habe und all die Informationen, die mir im Grunde aber nicht viel bringen, brauche ich deine Hilfe. Die Polizei konnte uns auch nicht viel mehr sagen, als dass er erschossen wurde. Du bist sozusagen meine letzte Hoffnung, damit ich endlich damit abschließen kann."
Mit einem nahezu flehenden Gesichtsausdruck sieht er mich an.
Ich schlucke den Klos, der sich innerhalb der letzten paar Minuten angebahnt hat, herunter.
"Ich ähm-"
Ich räuspere mich, bevor ich erneut ansetze zu reden.
"Ich habe mit dem Thema schon längst abgeschlossen. Tut mir leid."
Langsam setze ich mich in Bewegung, um aufzustehen.
Bevor ich mich jedoch vollständig aufstellen kann, unterbricht mich ein leises 'Bitte' aus Luke's Richtung.
Seine sanfte Hand zieht mich zögerlich zurück auf sein Bett.
"Bitte.", wiederholt er diesmal etwas lauter, aber immer noch mit stockender Stimme.
"Ich weiß wir kennen uns nicht wirklich und ich weiß auch, dass ich ein Arsch dir gegenüber war. Frag mich nicht wieso. Aber ich flehe dich an, gib mir meine Antworten."
Ich muss leicht lachen, was ein wenig Hoffnung in seinen Augen aufblitzen ließ.
"Na wenigstens siehst du ein, dass du ein Arsch bist.", schmunzel ich.
"War.", korrigiert er mich. "Ich war ein Arsch."
"Das ist diskussionswürdig.", sage ich und zwinkere dabei.
"Du hast mich entführt."
Er stöhnt, kann sich ein Grinsen jedoch nicht unterkneifen.
"Hab ich nicht."
Ich muss lachen und schüttel dabei den Kopf.
Einige Momente sagen wir nichts, bis wir schließlich zur selben Zeit ansetzten zu sprechen.
"Ich denke wi-"
"Was sollte da-", sage ich gleichzeitig.
"Tschuldigund. Du zuerst.", murmelt Luke.
"Was sollte das eigentlich mit der Freundin-Aktion?", frage ich ihn die Frage, dessen Antwort ich brenne zu wissen.
Ein leicht pinker Schimmer schleicht sich auf seine Wangen.
Unglübig starre ich seine hohen Wangenknochen und Wangen an. Luke Blackburn läuft rot an?
Verlegen kratzt er sich am Nacken.
"Das ist mir vor den Jungs rausgerutscht.", nuschelt er.
Unglubwürdig zucken meine Augenbrauen in die Höhe.
"Sie sind alle bis auf Jona schon seit längerem vergeben. Ich hingegen hatte noch nie eine feste Freundin-"
"Du hast nur mit ihnen geschlafen. So wie mit mir?", unterbreche ich ihn.
Er schüttelt den Kopf.
"Nein."
Erstaunt hebe ich meinen Kopf ein wenig.
"Nein?"
"Nein", sagt er nochmals. "Während der Zeit mit dem ganzen Drama um meinen Vater, sind wir in das Alter gekommen uns für das andere Geschlecht zu interessieren. Jedenfalls die Jungs. Ich nicht. Ich schätze ich habe das nicht einmal richtig realisiert, bis sie anfingen meine Heterosexualität in Frage zu stellen. In den Medien bin ich der Weiberheld, weil man sich sofort Geschichten zusammengereimt, sobald ein feminines Wesen innerhalb eines Radius' von einem Meter in meiner Nähe steht und innerhalb der Band bin ich der Frauenlooser."
Ich lache über seine Wortwahl und schlage ihm leicht auf die Brust.
Vielleicht ist er doch nicht so schlimm,wie ich ihn bisher abgestempelt habe.
Er ist ein Arschloch, ja, aber ein nettes und witziges.
Aha. Ich wusste es.
Ich bin verrückt. Diese Stimme macht mich verrückt!
"Außerdem,-", fügt Luke hinzu.
"-wenn du mir hilfst, was du genaugenommen musst, wenn du nicht willst, dass dieses Bild an irgendjemanden weitergeleitet wird, bist du geschützter, wenn du meine Freundin bist."
Also erstens: Ich nejmhne alles zurück. Er ist ein Arsch, unzwar kein netter. So ein Erpresser!
Und zweitens: "Wie zur Hölle darf ich das denn verstehen?", spreche ich meine Frage laut aus.
Er grinst. Ich rolle meine Augen.
"Na denk mal nach. Es wäre doch voll auffällig, wenn wir ganz plötzlich so viel Zeit miteinander verbringen. Eine Beziehung würde dies allerdings erklären."
Provokant ziehe ich eine Augenbraue hoch.
"Aber der 'Frauenlooser', der ganz plötzlich eine Freundin hat ist glaubwürdiger?", frage ich ihn trocken.
Ein Blitz von Belustigung zieht über sein Gesicht und ich kann ihm ansehen, dass es ihm schwer fällt, ein seriöses Gesicht beizubehalten.
"Touché!"
Er grinst wieder sein dämliches Luke-Grinsen, dass ich nur all zu gut kenne und welches ich ihm immer noch all zu gerne aus seinem Gesicht schlagen würde.
"Aber wo wäre da der Spaß?", vollendet er sein Statement.
Wütend blinzel ich ihn an. Ein Schubsen kann ich mir letztendlich nicht verkneifen, weswegen er sich Sekunden später vor lachen auf seinem Bett rollt.
Der Anblick des ausgewachsenen Mannes vor mir, der sich vor Lachen den Bauch hält, ist jedoch so witzig, dass ich all meine Wut kurzzeitig vergesse und in seinen Lachanfall mit einsteige.
Ein Klingeln eines Handys lässt unseren gemeinsamen Lachanfall schließlich verebbben.
Erst einige Momente später realisiere ich, dass es sich bei dem Klingelton um den meines Handys handelt.
'Shawty's like a melody in my head
That I can't keep out
Got me singin' like
Na na na na everyday
It's like my iPod stuck on replay, replay-ay-ay-ay', spielt das Handy meinen Kindheitsgroove ab.
Mit großer Mühe muss ich mir das Mitsingen unterdrücken, was Luke offenbar mitbekommt, der er die Situation amüsiert verfolgt.
Mit einem erneuten Augen-Rollen begebe ich mich in die Richtung meiner Sachen, woher die Melodie, von der ich jetzt schon weiß wieder für Stunden eine Ohrwurm zu haben, herkommt.
Ohne zu schauen, wer der Anrufer ist, hebe ich ab und gebe ein unfreundliches "Was?" von mir.
Einige Zeit ist es komplett still. Ups. Das War dann wohl doch einen Hauch zu unfreundlich.
Noch bevor ich nachschauen kann, um wen es sich bei dem Anrufer handelt, klärt sich die Frage von ganz allein.
"JOOOOLINNNNAAAA? OMG! GOTT SEI DANK. GEHT ES DIR GUT? WO BI-"
Noch bevor Lynn die Gelegenheit bekommt weiterzusprechen, reißt ihr jemand das Telefon aus der Hand und im nächsten Moment ist es ein merklich gelassenerer Jay, den ich am anderen Ende der Leitung habe.
"Versmdammt Jo. Wo zur Hölle bist du?"
Ich atme einmal hörbar in den Hörer aus.
"JOOOO? BIST DU NOCH DAAA?", brüllt Lynn im Hintergrund.
Verdammt. Wie mache ich meinen zwei besten Freunden jetzt am besten klar, dass ich bei Luke Blackburn bin?; Dem berühmten Gitarristen der Band 'Five Ablaze', mit welchem man mir seit einigen Wochen eine Beziehung anhängt, die ich genau vor diesen beiden geleugnet habe, da es ja im Grunde genommen nicht der Wahrheit entspricht?
Zögernd antworte ich also nach einiger Zeit.
"Ähm nun ja. Ich ähm bin bei Luke?"
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Heyyyy♡♡♡
I'm back, like I never left... *flunker flunker* (ich liebe das neuer Lied "Glorious" von Macklemore...)
Wer kennt alles den Klingelton von Jo?
"Shawty's like a Melody"???
Ich liebe es! So ein Ohrwurm!!!
Whatever.
Peace out ihr wunderschönen Menschen da draußen.
Lovveeeee.
S.
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