𝐓𝐞𝐢𝐥 𝟏𝟒: 𝐒𝐎𝐍𝐍𝐄𝐍𝐁𝐑𝐈𝐋𝐋𝐄 𝐑𝐔𝐍𝐓𝐄𝐑
Florence tat es Tara nicht gleich; sie versuchte gar nicht erst, ihr lautes Lachen irgendwie zu verbergen, also wurde sie in das Büro der Direktorin geschickt und zwar von der Direktorin höchstpersönlich.
Ein Geistesblitz ist etwas wirklich interessantes: Die Differenzen zwischen plus und minus werden so groß, dass ein Blitz gebraucht wird, um die Ladungen auszugleichen. Ein Geistesblitz könnte also fast als etwas beschrieben werden, das gebraucht wird, damit unser Kopf nicht zerplatzt wie ein Luftballon. Mein Geistesblitz kam jedenfalls gerade noch rechtzeitig und ich hatte Glück, dass Florence mein hektisches Winken als solches erkannte und der Direktorin sagte, sie müsste bitte noch kurz auf die Toilette. Ich hatte keine Zeit, Trevor in meine Idee einzuweihen. Außerdem hätte er als Junge sowieso nicht die Mädchentoilette betreten dürfen.
„Was willst du?", fragte Florence genervt, als ich die Tür hinter uns wieder schloss. „Ganz ehrlich, du solltest eine Clownsnase tragen. Als Warnung für die anderen und so."
„Ich bleibe bei der Weihnachtsmütze.", entgegnete ich.
„Weil du so ein Weihnachtsengel bist?"
„Natürlich. Es passt so gut zu meinem Engelsgesicht."
„Ich würde meine Hoffnungen zu dem Thema nicht zu hoch halten.", seufzte Florence mit zusammengekniffenen Augen.
„Dankeschön.", erwiderte ich trocken. „Folgendes: Du gehst ja gleich in das Büro der Direktorin. Und deshalb würde ich dich bitten, etwas zu überprüfen."
„Das wäre?"
„Versuch, herauszufinden, ob das Gerücht, dass die Direktorin und die Köchin was miteinander hätten, wirklich stimmt.", erklärte ich schnell und leise, ohne zu wissen, wieso genau ich so leise sprach. Florence sah mich kurz stumm an, dann lachte sie plötzlich auf: „Ernsthaft?"
„Ja. Ernsthaft. Tu es für ..."
„Mareilla?!", fragte Florence spöttisch.
„Uns. Uns alle. Damit der Mörder nicht mehr frei herumläuft."
„Dein Gedankengang ist kurios, wirklich. Wie verdammt noch mal sollen irgendwelche fucking Affären unserer Direktorin etwas mit dem Tod von Mareilla zu tun haben?! Nichts gegen dich persönlich, aber kauf dir ein Hirn!"
„Ich weiß, dass es zuerst etwas komisch klingt. Irre, abgedreht, seltsam, was auch immer. Aber ich bitte dich, Florence. Überprüfe das Gerücht irgendwie. Suche nach Liebesbriefen oder Einträgen in ihren Notizbüchern, oder -"
„Woah, warte warte warte: Selbst, wenn ich es tun sollte, wie soll ich das hinkriegen?! Soll ich einfach aufstehen und sagen „Hey, Mrs Direktorin?! Ich würde mir gerne ihr privates Tagebuch durchlesen, wo ist das also?"?!"
„Natürlich nicht!"
„Ach so.", machte Florence gespielt gutmütig und dachte für ein paar Sekunden nach. Oder tat zumindest so, als würde sie nachdenken. „Das klingt lustig. Und einfach. Ihr sorgt für Ablenkung, ich zieh das durch, so einfach wie Geschenke kaufen. Aber zweite Frage: Wieso sollte ich das machen? Was springt da für mich heraus?"
„Eine Weihnachtssonnenbrille?", schlug ich vor und nahm meine Sonnenbrille ab.
„Das ist eine stinknormale Sonnenbrille, okay?! Da ist nichts weihnachtliches dran!"
„Ich kann Weihnachtsmützen drauf malen. Oder Schneeflocken, oder, oh, Weihnachtsbäume!"
„Ich denke das wird nicht nötig sein. Glaub mir, ich habe genug Sonnenbrillen!"
„Was willst du dann?!"
Florence legte den Kopf schief: „Ich hätte da vielleicht wirklich was. Aber nur, wenn du mir versprichst, dass du es mir wirklich gibst. Dann verspreche ich dir auch, das Gerücht zu überprüfen."
„Kommt drauf an. Was willst du?"
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top