Kapitel 17
Amayas Sicht:
Müde streckte ich mich, während ich mich umdrehte und einen Arm von Tobi auf meiner Hüfte Spürte. Wie so oft hatte der Schwimmer auch heute Nacht in meinen Bett geschlafen und wie so oft, hätten wir beide nackt sein können und es wäre nichts zwischen uns beiden passiert. Selbst dann nicht, wenn man uns aufeinander gebunden hätte. ,,Morgen.'' Grummelte ich leise, während ich meinen Kopf von Tobis muskulöser Brust nahm. ,,Morgen Äffchen ich hoffe du hast gut geschlafen?'' Entgegnete er mir und ich musste zugeben, genau das hatte ich. Ich hatte so gut geschlafen, wie ich es seit langem nicht mehr getan hatte. Beinahe so, als hätte mir jemand Unmengen an Schlaftabletten unter gemischt. ,,Ja hab ich.'' Meine Antwort brachte sofort ein amüsiertes Glucksen aus Tobis Kehle. ,,Das dachte ich mir schon, so laut wie du Geschnarcht hast. In Zukunft sollte ich dich nicht mehr Äffchen, sondern kleines Sägewerk nennen.'' Tobis fröhliche Aussage brachte mich ebenfalls zum kichern und sofort schaute ich ihn, mit einen kleinen Kopfschütteln an. Sein braunes und etwas längeres Haare, war ein klein wenig verwuschelt und einzelne Strähnen hingen ihm ins Gesicht. Doch das schien dem Schwimmer nichts auszumachen. Viel mehr ignorierte er es und formte mit seinen Lippen ein zufriedenes Grinsen, während seine Augenbrauen auf und ab wippten. Wie eine Provokation. Eine Provokation die mir klar machte, dass er auf einen neckischen Schlagabtausch scharf war. Erneut musste ich fassungslos meinen Kopf schütteln, währen meine Augen eine runde im Kreis drehten. ,,Ich habe nicht geschnarcht. Ich habe lediglich die Aliens fern gehalten.'' Gab ich mehr schlecht als recht von mir und entlockte Tobi dadurch ein herzliches Lachen. Ein Lachen, dass wie Musik in meinen Ohren klang. Ein Lachen, dass ich zugerne von Aomine hören würde. Sofort schüttelte ich leicht meinen Kopf, um diesen Gedanken abzuschütteln. Egal was ich tat, der blauhaarige Mann schaffte es immer wieder aufs neue, meinen Verstand zu infiltrieren. Sofort lagen Tobis wachsame Augen auf mir, wie als könnte er in mir lesen, wie in einem Buch mit durchsichtigen Einband. Augenblicklich wendete ich meinen Blick von ihm ab und suchte mit meinen Augen, ertappt, die Bettdecke nach neuen Mustern ab. Mir war klar, dass ich dort keine fand. Aber ich konnte Tobi gerade nicht in die Augen schauen. Ich wusste das sein Gespür für solche Dinge längst die Witterung aufgenommen hatte. Und so sehr ich es in der Vergangenheit amüsant fand, wie er dies bei andern Leuten tat, so unangenehmer war es mir jetzt. Jetzt wo ich das Ziel seiner Durchleuchtung geworden war.
Obwohl ich meinen Blick immer noch abgewandt hielt, spürte ich förmlich Tobis Augen auf mir. Wie sie mich genau scannten. Wie kleine brennende Steine gruben sie sich immer tiefer und tiefer durch meine Hautschichten, bis ich mir sicher war, dass er tief in mein inneres blicken konnte. Der leise Seufzer den er von sich gab, bestätigte mir meine Theorie sofort. Die Worte die er hinten anhing, räumten jeglichen zweifel fort. ,,Also Äffchen. Es wird Zeit für ein ernstes Gespräch.'' Schwer schluckte ich, ehe ich zu ihm aufschaute. Es kostete mich allen Mut, meinen besten Freund ins Gesicht zu blicken. Denn ich wusste längst, dass ich nichts mehr sagen konnte, ohne das er die Wahrheit ohnehin schon witterte. Eine Wahrheit, die im ganz sicher nicht gefallen würde. Denn wenn ich mir bei einem sicher war, dann, dass der Mann, den Tobi ohne schlechtes Gewissen an mich ran lassen würde, erst noch gebaut und programmiert werden müsste. Vermutlich sogar durch Tobis eigene Hand. ,,Über was willst du reden?'' Presste ich dennoch so selbstsicher aus meinen Lippen, wie es mir nur möglich war. ,,Ach Äffchen beruhige dich. Dir reiß ich schon nicht den Kopf ab. Aber zurück zu deiner Frage. Was läuft da zwischen dir und den blauhaarigen Idioten und keine Lügen!'' Schwer schluckte ich und war zeitgleich etwas verwirrt. Wie kam Tobi nur auf die abstruse Vorstellung, dass zwischen mir und Aomine etwas laufen könnte? Das ich Gefühle für ihn hatte, ja das hatte er vermutlich längst durchschaut. Aber das etwas zwischen mir und ihm lief, war eine Vorstellung, bei der er ausnahmsweise einmal falsch lag. Mehr als nur falsch lag. ,,Nichts. Zwischen mir un......'' Weiter kam ich mit meiner Antwort nicht, da unterbrach mich mein bester Freund bereits wieder, mit einen Stengen und zugleich tadelnden Tonfall in seiner Stimme. ,,Ich sagte du sollst mich nicht anlügen. Ich hab gestern genau gerochen, dass sein Geruch an dir geklebt hat. Oder besser gesagt das stinkende Parfüm, was er sich auflegt. Also wenn du nicht nach dem Training seine Jacke angezogen hast, fallen mir nicht mehr viele Varianten ein, wie sein Geruch so intensiv an dir kleben konnte. Alleine an der Retraktion von gerade eben, die mir klar zeigt, dass du ihn lieber hasst, als dir gut tut, frage ich dich noch mal. Was läuft da.'' Sofort brach ich in ein Gelächter aus. War es richtig das zu tun? Vermutlich nicht. Doch konnte ich mich nicht mehr zurück halten. Die Vorstellung alleine, dass Tobi wegen Momois Parfumspritzaktion gerade so kochte, war eine Vorstellung, die mir einfach die Lachtränen in die Augen schießen lies.
,,Amaya das ist nicht lustig.'' Knurrte Tobi bedrohlich und brachte mich dazu mein Lachen zu stoppen. Doch obwohl ich mich zusammen riss, konnte ich den ein oder andern kicherer nicht unterdrücken. ,,Doch ist es.'' Prustete ich aus meinen Lippen und entlockte Tobi dadurch ein kleines bedrohliches Knurren. ,,Ist es nicht! Das Taiga herausgefunden hat, dass du eine Frau bist, war doofer Zufall und pures Glück, dass er die Klappe halten kann zu gleich. Aber du kannst damit doch nicht hausieren gehen, nur weil du einen Typen gut findest. Was ist wenn die von der Mafia dich finden. Hasst du schon einmal über diese Konsequenzen nach gedacht?'' Das zischen das seine Aussage begleitet war so scharf, dass mir das kichern förmlich im Halse stecken blieb. Doch dennoch zog sich mein Zwerchfell immer wieder leicht zusammen. So sehr ich mich auch anstrengte und mich bemühte, die Situation nicht lustig zu finden, so gelang es mir einfach nicht. Der Gesichtsausdruck von Tobi der mir eindeutig verriet, dass er innerlich kochte, machte die Lage nicht besser. Nein viel mehr feuerte er sie an. Denn das er nur wegen eines Geruchs so in die Höhe ging, hatte ich bis jetzt noch nie erlebt. Und ich fand es einfach zu witzig, wenn man bedachte, wie das Parfum wirklich auf mich gelangt war. ,,Amaya!'' Das Knurren meines richtigen Namens lies mich nun endgültig inne halten und ich beschloss, Tobi in die Situation einzuweihen. Also erzählte ich ihm was vor seiner Ankunft passiert war. Angefangen von Akina und der Schokolade und wie Momo idas Parfum auf mich gesprüht hatte, weil sie gehofft hatte, ich würde mit Akina auf ein Date gehen. Bis hin zu meinen verdacht, dass Aomine eigentlich etwas von der blonden Schönheit will und ich ihm jetzt als Konkurrenz im Wege stand. Sofort entwich Tobi ein kleines Lachen, dass immer lauter wurde. So lange, bis er sich krampfhaft denn Bauch halten musste und mit seinen Finger vorsichtig eine Träne unter seinem Auge davon strich.
,,Und sie steht wirklich auf dich und will ein Date mit dir?'' Hakte er ungläubig nach, während er immer noch vor sich her lachte. Es war ein tiefes Bariton lachen. Heller als seine eigentliche Stimmlage und dennoch weit von einer Tenor Stimme entfernt. ,,Ja wenn ich es dir doch sage. Ich war in den Moment wirklich überfordert.'' Gestand ich ihm und erneut musste sich Tobi eine Lachträne unter seinem Augen entfernen. ,,Ach Äffchen, dass kann ich mir nur zu gut vorstellen, wie du in den Moment nicht wusstest, was du machen solltest. Du bist für so etwas einfach zu lieb. Aber jetzt noch mal zurück zu dem Thema. Bist du dir sicher, dass der Blauhaarige etwas von dieser Akina und nicht von dir will?.'' Sofort musste ich erneut meine Augen verdrehen. Wie kam Tobi nur auf so einen Schwachsinn. Seine Antennen waren doch sonst so gut geschärft. ,,Ganz sicher. Aomine denkt nach wie vor, dass ich ein Mann bin und wenn er eines nicht ist, dann schwul. Das kann ich dir garantieren.'' Kurz nickte Tobi, ehe er mich angrinste. ,,Na dann Äffchen, wenn du dir da so sicher bist, werde ich mich etwas zurücklehnen, aber ihn dennoch im Auge behalten.'' ,,Keine Sorge es stimmt!!!'' Entgegnete ich ihm rasch. Auch wenn sich dabei mein Herz ein klein wenig enger zusammen zog. Den Tobis Theorie gefiel meinem Herzen um einiges besser, als es die Realität tat.
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Wild Blinzelte ich, während ich in das freudestrahlende Gesicht von Momoi blickte. Die Schülerin stand mit einen breiten Grinsen vor mir, während sie auf eine Antwort wartete. Auf eine Antwort, dessen Frage mich bereits verwirrte. Nicht weil die Frage, ob ich mit zum Bowling ging, so komisch war. Nein viel mehr, weil es das erst mal war, dass ich erlebte, dass die gesamte Mannschaft, als Team, etwas außerhalb der Schulzeit unternahm. Also eine Primere. Eine Primere zu einer Zeit wo ich unter keinen Umständen konnte. Hin und her gerissen, zwischen dem Fakt, dass Tobi nur kurz zu Besuch dar war und ich jede Sekunde mit den Schwimmer verbringen wollte, die uns blieb. Und der Tatsache, dass ich in das Team so integriert war, dass Momoi sogar darauf drängte, dass ich mit kam, konnte ich einfach keine richtige Antwort finden. ,,Was ist los Neji? Sonst bist du doch auch nicht so unschlüssig.'' Stellte mir Momoi eine weitere Frage die mich schwer ausatmen lies. ,,Ja nein..ja ..also es ist so. Tobi wird bald wieder abreisen und ich wollte so viel Zeit wie nur irgendwie möglich mit ihm verbringen. Andererseits, will ich auch mit zum Bowlen und ach...'' Ich stockte mitten in meiner Aussage, viel zu sehr irritierte mich die wegwerfende Handbewegung der Managerin, die sie gerade eben machte. ,,Ach Neji, dass ist doch gar kein Problem. Du kommst mit zum Bowlen und bringst Tobi einfach mit. Ob einer mehr oder weniger, macht auch nichts aus und wenn du so dabei sein kannst, hat sicher keiner etwas dagegen. Es ist ja nichts offizielles von der Schule. Sondern ein privates Treffen. Also steht dem nichts im Wege, dass Tobi mit kommt. Vorausgesetzt du möchtest das.'' Kaum hatten die Worte die Lippen der Rosahaarigen verlassen, strahle ich sie über beide Ohren breit an. So, dass man meinen könnte, sie hätte mir gerade eben gesagt, dass ich heute noch ein Handballspiel haben würde. ,,Momoi wenn das ginge, wäre das super.'' ,,Klar geht das.'' Ihre Bestätigung brachte meinen Mundwinkel dazu noch einen hauch weiter nach oben zu wandern. Auch wenn ich davor geschworen hätte, dass dies nicht mehr möglich sei.
,,Apropos gehen, was ist eigentlich mit dir und Akina? Hattet ihr schon ein Date.?'' Die Frage die so plötzlich aus Momois Lippen geschossen kam, brachte meine Mundwinkel, die noch eben weit nach oben gezogen waren, dazu, ruckartig ihren Platz zu verlassen. ,,Nein. Ich hab auch zurzeit keine Zeit dafür.'' Versuchte ich mich raus zu reden. Doch der Blick der mich sofort traf, machte mir klar, dass das gerade eben eine schlecht Ausrede war. ,,Mensch Neji stell dich nicht so an. Sie mag dich. Du magst sie und wir sind bald auf Klassenfahrt und da kannst du sie auch schlecht Daten. Also halte dich rann, nicht das sie dir doch noch ein anderer vor der Nase weg schnappt.'' Schwer schluckte ich. Denn ich wünschte mir nichts sehnlicheres, als dass sie mit jemand Anderen zusammen kam und mir dadurch die Peinlichkeit erspart blieb, sie wirklich noch nach einem Date Fragen zu müssen.Jemand anders durfte sie von mir aus gerne haben. Jemand anderes ,solange dieser jemand nicht Aomine hieß. Sofort und beinahe schon wie ein Reflex, lies ich meine Augen durch das Klassenzimmer gleiten, auf der Suche nach dem blauhaarigen Mann, der es schon wieder geschafft hatte, in meinen verstand zu kriechen. Doch egal wie oft ich auf seinen Platz schaute, oder wie oft ich die andern Tischreihen, mit meinen Augen abging. Von dem Blauhaarigen fehlte jede Spur. ,,Wo ist den Aomine?'' Kurz weiteten sich meine Augen, als mir auffiel, dass ich die Frage laut gestellt hatte. Doch Momoi schien das zu meinen Glück nicht auffällig zu finden. Viel mehr seufzte sie schwer und beinahe schon befangen. ,,Er musste zum Schulleiter, weil er letztens doch nicht nur das Training, sondern auch den Unterricht geschwänzt hat.'' Schwer atmete ich ebenfalls aus. Der Schulleiter war nicht dafür bekannt, dass er Nachsicht mit seinen Schülern hatte. Erst recht nicht, wenn es ums schwänzen ging. Viel mehr war er für seine harten und sehr kreativen Straffen bekannt. Auch wenn Aomine ein dickes Fell besaß, der Aufenthalt beim Rektor würde selbst für ihn eine unangenehme Angelegenheit werden. Kurz machte sich ein hauch an Mitgefühl für ihn in mir breit, ehe ich dieses von mir abschüttelte. Aomine hatte sich das ganze selber zu zu schreiben. Daher durfte er nun auch die Suppe auslöffeln. Ob es ihm gefiel oder nicht. Aus der Lage retten, konnte ihn so oder so keiner mehr.
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Aomines Sicht:
Lässig lehnte ich an der, von der Sonne erwärmten, Mauer vor dem Bowlingcenter, während ich meine Hände tief in meinen Jackentaschen vergrub. Wenn ich ehrlich war, hatte ich keine besonders große Lust hier zu sein. Erst recht nicht, weil ich ahnte, dass Neji keine Zeit haben würde. Sie hatte im Training mir gegenüber schon erwähnt, dass die nächsten Tage bei ihr zeitlich ausgebucht waren. Damals hatte ich mir noch nicht dabei gedacht. Doch jetzt, jetzt wo ich wusste, dass Tobi, oder wie der Schwachkopf von letztens auch immer hieß, bei ihr war, macht ihre Aussage, im Training, auf einmal deutlich mehr Sinn. Im Training hatte ich mich noch über die Aussage gefreut. Denn damals bin ich noch davon ausgegangen, dass sie so aufkeinen Fall Akina fragen konnte, ob die beiden doch noch auf ein Date gingen. Doch mit dem Wissen, dass sie jetzt 24/7 bei einen anderm Mann war, von dem ich wusste, dass er sie bereits geküsst hatte, schmeckte mir die Tatsache plötzlich nicht mehr. ,,Daiki wartest du hier? Ich muss innen noch Bescheid geben, dass wir eine Person mehr sind.'' Satsukis Aussage lies mich lediglich grummeln. Es interessierte mich nicht, wer noch dabei war und wer nicht. ,,Hach Neji wird sich sicher freuen, dass er doch mit kann.'' ,,Er kommt heute auch?'' Kurz zuckte ich bei meiner eigenen, viel zu plötzlichen, Reaktion zusammen. Gerade hatte ich mich noch bremsen können, dass mir nicht ein: Sie kommt heute also auch, über die Lippen gerutscht war. Doch so raffiniert wie Neji das ganze anstellte, war ich mir ziemlich sicher, dass hinter der ganzen Maskerade mehr stecken musste, als ein kleines Experiment. Zu erpicht war sie darauf, dass wirklich niemand davon erfuhr und ich war sicher nicht so blöd und würde mein Wissen raus posaunen und ihr im schlimmsten Fall damit schaden. Neji. Erneut geisterte die Frau durch meinen Verstand und wie so oft, fragte ich mich, wie ihr richtiger Name war. Denn sie immer Neji zu nennen. Egal ob sie vor mir stand, oder in meinen Gedanken, fühlte sich seit dem Tag komisch an, seit dem ich wusste, das sie kein Junge war.
,,Mensch Dai du freust dich ja richtig.'' Satsukis fröhliche Aussage entlockte mir erneut ein grummeln. Doch diese mal war es gespielt. Denn sie hatte recht. Ich freute mich wirklich darauf, Neji heute Abend zu sehen und etwas Zeit mit ihr verbringen zu können. Denn schließlich war sie heute Abend bei mir. O.k bei uns. Aber sie war hier und nicht bei dem deutschen Schwachkopf. Kaum war Satsuki im inneren des Centers verschwunden, stahl sich ein kleines Grinsen auf meine Lippen. Ein Grinsen, das erst breiter wurde und mir sofort wieder verging, als ich Neji in der ferne sah. Doch anstatt, dass sie alleine auf mich zu schlenderte, hatte sie den braunhaarigen Idioten mit gebracht und lächelte ihn mit einen so herzerwärmenden Lächeln an, dass mein Herz augenblicklich gefror. Angestrengt ballte ich meine Hände zu kleinen Fäusten. Was war nur mit mir los? So intensive Reaktionen kannte ich von mir sonst nicht. Dennochv erspürte ich sie aktuell und konnte mich nicht dagegen wehren. Sie waren da und nahmen mir die Luft zum atmen. ,,Hey Aomine.'' Begrüßte sie mich aus der ferne und nun lag ihr Lachen auf mir und nicht mehr auf dem Deutschen. Sofort einspannte sich der kleine Muskel in meiner Brust, der mir zurzeit so viel Kopfzerbrechen bescherte. ,,Hey'' Gab ich lässig von mir, während meine Augen von ihr zu Tobi wanderte. Der Mann der in mir den Impuls auslöste, Neji zu packen und wie ein Neandertaler in meine Hölle zu zehren, strich sich lässig eine Haarsträhne, die sich aus seinem Dud gelöst hatte, aus dem Gesicht. Dabei wirkte er wie ein Möchtegern Surfer, der gleichzeitig ein Gigolo sein könnte. Um so näher die beiden kamen und um so freundlicher mich Neji anstrahlte, um so mehr stieg meine Laune. Ihr Lächeln war beinahe ansteckend und ging mir spürbar unter die Haut. Auch ein gefühlt, dass mit bis dato, in diesem Ausmaße, fremd war. Sie ging deutlich vor ihrem Kumpel, so, dass sie einige Schritte vor ihm bei mir an kam.
,,Satsuki ist drinnen noch etwas klären.'' Klärte ich sie auf, nach dem ich bemerkt hatte, wie sie sich fragend umgeschaut hatte. Kaum hatte sie kurz genickt, ergriff ich erneut das Wort. Mir passte es nicht, dass Tobi da war und das musste ich zur Sprache bringen. ,,Eine Frage hab ich aber. Was macht der den da?'' Während ich das sagte, legte ich so viel Abscheu in das der, wie es mir nur irgendwie möglich war. Klar war mir bewusst, dass Tobi kein Wort japanisch konnte und genau deswegen sprach ich auch meine Muttersprache. Dennoch hoffte ich, dass er am klang meiner Stimme erahnen könnte, dass er hier nicht gern gesehen war. ,,Momoi hat gemeint ich kann ihn mit bringen. Weil ich sonst keine Zeig gehabt hätte.'' Beinahe wäre mir nach Nejis Antwort ein Seufzer entwichen. Denn es schmeckte mir immer noch nicht, dass er da war. Doch wenn ich ihn ertragen musste, dass sie da sein konnte, dann würde ich für heute in den sauren Apfel beißen und Tobi ertragen. Der Entschluss stand für mich außer Frage.
,,Ich habe mich letztens noch gar nicht richtig vorgestellt. Ich bin Tobi.'' Der Deutsche der mir ein Grinsen schenkte, dass ich nur als falsch interpretieren konnte, streckte mir sein Hand so demonstrativ entgegen, dass ich sofort skeptisch eine Augenbraue in die Höhe zog. Wenn er glaubte, dass ich seine Hand ergreifen würde, dann hatte er sich gewaltig getäuscht. Denn ich würde einen scheiß tun. Meine Hände würden in meinen Jackentaschen bleiben. Das grinsen auf seinen Lippen, dass er mir schenkte, wurde ein Spur gehässiger, während er seine Hand langsam sinken lies. Erst jetzt bemerkte ich Nejis enttäuschten Gesichtsausdruck. So wie es schien,hatte sie mit einer andern Reaktion, meinerseits, gerechnet und so wie das Arschloch vor mir grinste, hatte er genau das erreicht, was er wollte. Schwer schluckte ich, als mir bewusst wurde, dass ich in seine Falle getappt war. Denn der Moment seine Hand zu greifen und etwas deutsche Höflichkeit zu zeigen, war längst verflogen. ,,Aomine du schon hier? Ich hätte wetten können, du kommst wieder zu spät.'' Die Worte von Imayoshi ließen mich aufschauen und sofort zog mein Gehirn ein paar Parallelen, zwischen den mir noch fremden Deutschen und Imayoshi. Ihre Art war auf gewisser weise gleich und auch gleich nervig. ,,Ach Klappe.'' Gab ich nur mit einen Zischen von mir. Meine Laune fuhr so oder so gerade Achterbahn. Von ganz mies bis zu Euphorisch war alles dabei. Da braucht ich nicht auch noch zusätzlich Imayoshis blöde Sprüche. Wenn ich ehrlich war, hatte ich diese Stimmungshochs so oder so nur Neji zu verdanken.
,,Freut mich, dass ich heute Abend dabei sein darf. Auch wenn es mir etwas unangenehm ist zu fragen, aber können wir heute eine Regel einführen? Mein Vorschlag wäre, dass wir uns nur auf Englisch unterhalten. Ich fühle mich sonst so ausgeschlossen.'' Erneut hatte der Deutsche das Wort ergriffen und erneut ging mir seine Aussage auf die Nerven. Das Grinsen, dass Imayoshi auflegte, während die beiden sich anschauten, machte meine Laune nicht besser. Denn ich kannte unseren Kapitän mittlerweile zu gut, dass ich wusste, dass er und der Deutsche sich auf Anhieb sympathisch waren. Gleich und gleich gesellt sich gerne und so war das wohl auch bei den beiden. ,,Klar. Ich finde die Idee super. So kommen manche von uns vielleicht doch noch zum lehren.'' Mir entging nicht, dass Imayoshi mit seiner Aussage auf mich abzielte. Dennoch zuckte ich lediglich mit den Schultern. Sollte er doch von mir denken was er wollte. Mir war das egal. Die einzige anwesende Person, bei der es mir mittlerweile nicht mehr egal war, war Neji und die schien die Auseinandersetzung kalt zu lassen. Also gab es für mich auch keinen Grund aus der Haut zufahren.
,,Hey kommt ihr rein? Unsere Bahn ist fertig.'' Satsukis freudige Stimme lies alle anwesenden sich in Bewegung setzen. Langsam schlenderte ich hinter der Mannschaft her und machte freiwillig das Schlusslicht. Das Bowlingcenter war im inneren nur spärlich beleuchtet und die Bässe, die beinahe schon unangenehm in meinen Ohren wummerten, gaben der Halle mehr ein Disco Feeling, als ein Sportliches. Auch das Quietschen der Bowlingschuhe und das Aufschlagen der Kugeln, auf der Bahn, dass sonst so eine Halle begleitete, wurde von der lauten Musik Abgelöst. Auch die mit Schwarzlicht angestrahlten Bilder an der Wand, deren neonfarben dadurch herausstachen, machten die Halle um einiges ungewöhnlicher, als ich erwartet hatte. Satsuki hatte bereits erwähnt, dass es sich bei dem Center um kein klassisches handelte. Doch das hier mehr gefeiert und Alkohol konsumiert wurde, als das Bowling gespielt wurde, erstaunte mich dennoch.
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Immer tiefer lies ich mich in die Sitzecke gleiten und immer verbissener wurde mein Gesichtsausdruck, währen die andern um mich herum lachten und Spielten. Satsuki hatte schnell beschlossen, dass in Teams Bowlen viel lustiger sei, als ohne und so hatte sie kurzerhand festgelegt, dass ich mit ihr ein Team bilden musste. Zu meinem Leidwesen war Tobi genau so schnell gewesen, sich Neji als Partnerin zu schnappen, wie Satsuki mich auserkoren hatte. Wiedereinmal, wie so oft in den letzten Minuten, wanderte mein Blick zu der Punktetafel und wie auch schon das letzte mal, sah ich Satsukis und meinen Namen ganz am ende stehen. Wir waren dabei zu verlieren. Nicht weil ich schlecht spielte. Aber Satsuki kann und konnte noch nie Bowlen. Ihre Geschmissenen Kugeln, waren viel mehr gerollte Eier, die überall hin schlichen, nur nicht zu den Pins. Doch das was sie mit Abstand am meisten traf, war der Gutter. Die kleine unscheinbare Vertiefung neben der Bahn, die jede Kugel zur Rückbringmaschiene lotste. Ein kleines zischen lag auf meiner Zunge, als ich bemerkte, dass Tobi und Neji aktuell Platz eins belegten. Nicht weil ich mich nicht für Neji freute. Nein mich nervte es, dass ihr Freund genau so gut darin war die Pins abzuräumen wie ich. Doch im Gegensatz zu Satsuki, traf Neji die Pins. Sie war sogar richtig gut darin. Unscheinbar, aber gut. Ihre Kugel rollte bei weitem, nicht mit so viel Schwung wie die von mir. Doch trafen ihre dennoch immer die richtige Stelle, was ihr den ein oder andern Stricke einbrachte.
,,Hey Aomine du bist dran.'' Die befehlende Stimme von Imayoshi, die ich so lange ignorierte, bis er mich letzten Endes doch auf Japanisch ansprach, ließ mich mürrisch grummeln. Das Spiel langweilte mich. ,,Ich mach ja schon.'' Antwortete ich ebenfalls in Japanisch. Sollte der Deutsche doch schauen wo er blieb. Ich werde mich sicher nicht wegen ihm zum Affen machen und meine schlechten Englischkenntnisse zur Show stellen. Mit schnellen Schritten, aber immer noch gelangweilter Mine, ging ich zur Kugelausgabe und lies meine Finger in die kleinen Vertiefungen gleiten. Das Gewicht, der Masse, zog an meine Arm und dennoch kam es mir zum einen so vor, als wäre die Kugel leicht und zum anderen, als wäre sie dennoch schwer. Mit etwas Schwung gab ich der Kugel einen schubs und schaute zu, wie sie mit gleitenden Bewegungen auf die Pins zu rollte. So wie die letzten male auch, schob sie die Pins, auch diese mal, von ihren Positionen. Gelangweilt glitt mir ein Gähnen über meine Lippen, während ich mich auf den Weg zurück auf meinen Platz machen wollte. Kaum hatte ich die kleine Bank erreicht, spürte ich eine Hand auf meiner Schulter die mich ruckartig aufschauen lies. Als ich sah das die Hand niemand anderes außer Tobi gehörte, verzogen sich meine Augen zu wütenden Schlitzen. ,, Hey Daiki, dass war ja echt nicht schlecht. Hätte ich jetzt nicht von dir erwartet''Der feixende Unterton, in der Stimmlage des Schwimmers, lies mich leicht knurren, ehe ich das Wort ergriff. ,,Nenn mich nicht so, ich hab dir nicht erlaubt mich beim Vornahmen zu nennen.'' Ich war mir sicher, dass der Schwimmer nun zum Rückzug antrat. So wie jeder, wenn ich diesen Ton anschlug. ,,Ach komm stell dich nicht so an. Schließlich nennst du mich auch beim Vornahmen''Leicht irritiert zog ich eine Augenbraue nach oben. Ich hätte mit vielem gerechnet. Aber nicht, dass mich das Arschloch so provozieren würde und gleichzeitig dabei grinste, wie als hätte er mich lediglich nach den Wetter gefragt. ,,Pff das mach ich doch nur, weil du uns deinen Nachnamen nicht verraten hast.'' Erwiderte ich mit einen kleinen schnauben, dass ich so abfällig klingen lies, wie es mir nur irgendwie möglich war. Die Hand des Schwimmers die immer noch auf meiner Schulter lag und sanft zudrückte, währen er mich breit angrinste, machte mir mit jeder Sekunde mehr bewusst, was für ein riesen Arschloch vor mir stand. Alleine bei den Gedanken daran, das Neji so einen Typen mir vor zog, verkrampfte sich alles in mir. Ich war so viel besser als dieser Type.
,,Na dann bleiben wir doch einfach beim Du. Daiki!'' Kaum merklich weiteten sich ungläubig meine Augen. Ich war auf vieles vorbereitet gewesen, aber nicht mit dieser Dreistigkeit, die mir der Ausländer entgegenbrachte. Wie eine listige kleine Schlange, zog er seine kreise um mich und augenblicklich sehnte ich mich danach, diesem Tier den Kopf ab zu reisen. Meine Fäuste krampften sich zusammen. Dennoch bleib ich äußerlich ruhig, legte ein Poker Face auf und lies ihn nur ein Schnauben vernehmen. Ein Schnauben in das ich all meine Verachtung für ihn rein packte. Ein Schnauben das ihn keinesfalls entgehen konnte und so wie er mich daraufhin provokant angrinste, entging es ihm auch nicht. Also hatte ich Tobi im Vorfeld richtig beobachtet. Seine Augen lagen Permanent auf mir. Scannten jede Bewegung von mir und auch von den anderen. Aber hauptsächlich von mir. Wie ein weißer Hai, der seine Beute erst umkreist, ehe er zuschlägt.
Die Hand auf meiner Schulter, die sich endlich von dieser löste, lies mich innerlich ausatmen. Denn keine Sekunde länger hätte ich diese Berührung zu gelassen. Tat ich es davor nur, weil Nejis besorgter Blick mich dazu ermutigt hatte. Doch anstatt, dass der Mann nun von mir weg wich, machte er noch eine Satz auf mich zu. Ein Satz der ihm ermöglichte, mir erneut etwas zu zuflüstern. So laut, dass ich es gut verstehen konnte. Doch so leise, dass für die anderen nicht mal eine Chance bestand, Tobis Worte zuhören. Selbst dann nicht, wenn die anderen ein Federmausgehör besaßen. Viel zu laut war die Musik um uns herum. ,,Außerdem Sieze ich nur Läute, die ich Respektiere und Akzeptiere.'',,Arschloch!'' Meine Antwort auf seine Provokation, lies ihn so laut auf kichern, dass der Zorn erneut in mir hoch stieg. Meine Fäuste die immer noch geballt waren, krampften sich zusammen und ich war nur einen Wimpernschlag davon entfernt, diese zu benutzen. Blitzschnell und mit Reflexen, die ich meinen Gegenüber nicht zugetraut hätte, umschlos seine große, beinahe schon paddelgleiche Hand, meine Faust. ,,Die würde ich einpacken. Neji wie du sie nennst, hast gewallt.Da ist man bei ihr schneller unten durch, als das man schauen kann''Erneut sprach der Schwimmer so leise wie zuvor und erneut krampfte sich alles in mir wütend zusammen. Aber diesem mal nicht weil er mich so provozierte. Sondern viel mehr, weil er meine Schwachstelle, mein persönliches Kryptonit, mit auf den Schirm brachte. Der verheißungsvolle Ausdruck in seinen Augen zeigte mir genau, dass er wusste, was er da tat und was für eine Waffe er gerade eben gezündet hatte. Vor mir stand nicht nur ein kleines Arschloch. Vor mir Stand ein Arschloch in Perfektion.
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Die kleine Spielpause, die wir nach einiger Zeit machten, kam mir gelegen. Ohnehin hatte ich längst keine Lust mehr, die Kugeln über die Bahn zu rollen. So unauffällig wie es mir nur möglich war, lies ich mich neben Neji auf die Bank gleiten. Ein Platz der mir gefiel. Viel weniger gefiel mir die Tatsache, dass sie nun zwischen mir und Tobi saß. Doch das ich den Deutschen dadurch von dem Rest der Truppe abschnitt, weil er somit ganz am Rand saß, dass gefiel mir wiederum schon. Doch so wie er sich benahm, schien ihn das in keinster weise zu stören. Viel mehr schien er sich an seinen Platz Pudel wohl zu fühlen. Erneut schaute ich so unauffällig wie ich nur konnte zu den beiden. Nein ich schaute nicht nur ich starrte regelrecht. Ich beobachtete sie. Ob ich wollte oder nicht. Ich war machtlos dagegen. Ich konnte diesen Impuls in mir nicht bremsen, meine Augen auf Neji zu richten und all ihr tun in mich auf zu nehmen. Immer mehr und mehr wurde mir in den Augenblick klar, wie sehr es mich erwischt hatte. Wie stark meine Gefühle zu dieser Frau waren. Leicht genervt über mich selber und das ungewohnte prickeln in meinen Herzen, atmete ich aus. Ehe ich meine Ohren Spitzte. Denn der Schwimmer, fing plötzlich das reden an, währen er Neji die Getränkekarte aus der Hand zog. Kurz überlegte ich einzugreifen. Doch war meine Neugierde zu groß, wie sie reagieren würde. Die Worte die der Schwimmer in einer Lautstärker wählte, die gerade einmal noch ich verstehen konnte, weckten in mir den verdacht, dass er dies mit Absicht machte. Denn das er genau wusste wie laut man sprechen musste, dass es niemand verstand, dass hatte er mir davor schon bewiesen.
,,Nein meine kleine, du solltest heute besser nichts Trinken.'',,Hey warum darf ich nicht.'' Nejis Reaktion brachte in mir kurz den Impuls auf, doch noch deutsch zu lernen. Denn zu gerne hätte ich gewusst, was sie so Protestierend geantwortet hatte. Das glucksen des Schwimmers, machte mir nur verständlich, dass er es ziemlich amüsant fand. ,,Muss ich dich an die Regel erinnern,die gilt auch für dich.Wenndeine Freunde schon Rücksicht auf mich nehmen, sollten wir die Regel ebenfalls einhalten und nicht auf deutsch reden. Und um auf deine Frage zurück zu kommen, warum du nichts trinken solltest. Die Antwort liegt doch klar auf der Hand. Erstens bist du noch zu Jung für die Alkoholsorten die sie hier ausschenken. Dafür müsstest du nämlich mindestens Achtzehn sein. Zweitens verträgst du einfach nichts und ich habe keine Lust, dich wie die letzten male, als du betrunken warst, wieder heim zu Tragen.'' ,,Aber..'' Widersprach Neji, ehe sie bereits von ihrem Freund unterbrochen wurde. ,,Nichts aber.''Setzte er an, ehe er kurz verheißungsvoll seinen blick zu mir gleiten ließ. Wie als würde er überprüfen, ob ich den beiden noch zuhörte. Ein kaum merkliches grinsen huschte über seine Lippen, während er erneut das Wort ansetzte. ,,Außerdem weis ich aus Erfahrung wie viel Platz du im Bett brauchst und wie Kuschel bedürftig du bist, wenn du getrunken hasst. Ich habe heute Nacht keine Lust, mir ständig deine Haare aus dem Gesicht zu streichen, weil du mich wieder aus Kopfkissen missbrauchst. Denk daran, wir teilen uns ein Bett. Ich habe keine Ausweichmöglichkeiten.''Die Worte die an mein Ohr drangen, brachten meinen Puls zum rasen und meine Atmung gleichzeitig zum Stocken. Die Vorstellung daran, dass der Schwimmer die Wahrheit sagte und er wirklich mit ihr in einem Bett schlief, war eine Vorstellung, die ich mir nicht vorstellen wollte. Kaum Merklich strich ich mir durchs Gesicht um meine Fassung zu bewahren, ehe ich meine Blick wieder auf Neji lenkte. Nur auf sie nicht auf Tobi. Ich wollte mich beruhigen und nicht weiter den Zorn krabbeln, wie Armeisen, unter meine Haut spüren.
Mein Blick wanderte von Nejis Gesicht zu ihren Händen, in denen sie ihr Portemonnaie hielt, mit dem sie nervös spielte. Wie als wäre es ihr gerade unangenehm, lies sie es immer wieder auf und zu Klappen. Immer so weit, dass es sich nur wenige Millimeter öffnete, ehe es die Schwerkraft wieder in den geschlossenen zustand zog. Wieder und wieder, klappte das kleine Ding einen Spalt auf und zog sich daraufhin zusammen, ehe es sich plötzlich ganz öffnete. Neji verzog kurz ihre Lippen, wie als hätte sie es gar nicht so weit öffnen wollen. Und obwohl ich es nicht wollte, wandert mein Blick wieder zu ihren Händen. Zu dem ledernen Ding. Hätte ich dies lieber nicht getan. Denn das was ich darin sehen musste, lies erneut den Atem in mir stocken. Ganz vorne hatte Neji ein kleines Bild. Ein Bild wie man es an jeden Passfotoautomaten schießen konnte. Ein Foto, dass sie und Tobi zeigte. Sie mit offenen, langen Haaren. Eine Seite hinter ihr Ohre gelegt, so, dass ihr seitliches Profil ihres hübschen Gesichtes wunderschön zur Geltung kam. Tobi der direkt in die Kamera schaute und ein breites grinsen auf den Lippen hatte. Doch das war nicht das, was mir den Atmen stocken lies. Es war viel mehr die Tatsache, dass auf den Foto Nejis Lippen auf Tobis Backe lagen und sie ihn einen Kuss auf die Backe hauchte. Sofort versuchte ich mir innerlich gut zu zureden, dass es nur die Backe war und nicht der Mund. Doch egal wie oft ich das tat. Es half nichts ich musste kurz raus. Ich brauchte frische Luft, um meinen Kopf sortieren zu können. Mit einer ruckartigen Bewegung stand ich auf. Mir war egal, was die anderen dachten. Das sie mir verwundert hinterher riefen. Ich ging einfach.
Die kühle Luft des späten herbstlichen Abends, brachte meine Kopf dazu, sich wieder neu zu sortieren. Lässig lehnte ich an der selben Wand wie zuvor. Nur das meine Hände nun nicht mehr in meinen Jackentaschen waren. Nein viel mehr strich ich mir mit ihnen immer wieder durchs Haar. Durchs Gesicht. Wie konnte mich so ein kleines Foto so furchtbar aus der Bahn werfen? Die Antwort auf die Frage, die ich mir selber stellte, wusste ich nicht. Vielleicht lag es daran, dass ich seit Jahren das bekam, was ich wollte. Ich wollte gewinnen. Ich gewann. Ich wollte nicht Trainieren. Ich musste nicht trainieren. Ich wollte das Essen probieren, dass auf einen andern Teller lag. Ich konnte das essen Probieren, was auf einen andern Teller lag. Tja bis auf das von ihr. Sie hatte mir von Anfang an Parole geboten. Sich von meinen bösen Blick, meinen schnauben, nicht einschüchtern lassen. Sie war sie selbst geblieben. Bei ihr konnte ich nicht einfach nur schnipsen und ich hatte sie. Sie scherte sich weder wer ich war. Wie ich betitel wurde. Noch bevorzugte sie mich, weil ich dass Ass der Wundergeneration war. Das ganze war wenn ich ehrlich war so erfrischend. Gar schon aufregend.
,,Da steckt du. Ich hab dich schon gesucht.''Die Stimme von Tobi lies mich schwer ausatmen. Der Schwimmer war mit Sicherheit der letzte Mensch, auf diesen Planeten, denn ich gerade eben sehen wollte. ,,Was willst du.''Zischte ich zurück. Konnte er nicht einfach wieder rein gehen. Sich zum Teufel scheren? ,,Die Antwort auf die Frage kannst du dir doch mit Sicherheit denken. Natürlich mit dir Reden. Nicht um sonst hab ich den ganzen Abend auf eine Gelegenheit gewartet, dich unter vier Augen, ohne die anderen, Sprechen zu können.''Sofort schnellten meinen Augenbrauen noch oben und mein Stirn legte sich in Falten. Tobis Gesicht, auf dem nun kein Lächeln mehr lag, dass so falsch war, dass ich es ihm zu jeder Zeit aus dem Gesicht wischen wollte, zierte nun ein strenger und ernster Gesichtsausdruck. ,,Pff. Warum sollte ich mit dir Reden?'' Lies ich ihn schnell meine ehrliche Meinung wissen. Denn ich sah darin keinen Sinn. ,,Na gut nach dem du nicht Wirklich motiviert bist, mit mir zu reden, werde ich deine Motivation etwas steigern. Du willst bestimmt wissen wie ihr wirklicher Name lautet. Machen wir einen Deal, wenn das Gespräch ruhig und mit gewünschten Ergebnis verläuft und du dich an die Auflagen hältst, die ich dir gleich stellen werde, sag ich dir ihren echten Namen und als Beweis das ich es ernst meine. Hier ihr Anfangsbuchstabe. Ihr Name beginnt mit A.'' Nun hatte der Schwimmer doch meine Aufmerksamkeit erregt. So sehr ich nicht mit ihm reden wollte, so sehr wollte ich sie, zumindest in meinen Gedanken, nicht mehr Neji nennen. ,,Na schön über was willst du reden?''Lenkte ich mit einem Grummeln ein. Er sollte dennoch spüren, dass es mir nicht behagte. ,,Also als erstes hab ich eine Frage an dich. Woher weist du, dass sie eine Frau ist? Ich weis, dass meine Kleine es dir nicht gesagt hat und das sie keinen blassen Schimmer hat, dass du es weist. Also wie und voralledem wann hast du es raus bekommen?''Die Frage die mir förmlich: Das ist eine Falle, entgegen schrie, lies mich kurz meine Augen verengen, während ich mich anstrengte, mein Pokerface zu bewahren. Fieberhaft suchte ich in meinen Verstand nach einer Antwort. Denn ich konnte ihm schlecht sagen, dass ich ihren bewusstlosen Zustand ausgenutzt hatte, um unter ihr T-shirt zuschauen und ihre Brüste zu begutachten. Ihre Brüste, die mir seitdem auch nicht mehr aus dem Kopf gingen.
,,Eswar ein Zufall.''Gab ich letzten Endes von mir. ,,Zufall?!'' Wiederholte Tobi mein letztes Wort, währen seine Augen interessiert und durchdringend auf mir lagen. ,,Ja ein Zufall im Trainingscamp.''Erläuterte ich weiter. Geräuschvoll atmete der Schwimmer aus, beinahe so, als wäre meine zweite Antwort nicht das, mit dem er gerechnet hatte. Wie als hätte er sich mehr Infos erhofft. Aber so blöd ihn diese zu geben war ich auf keinen Fall. Zu gut konnte ich mir vorstellen, dass das war passiert war, ihm ganz und gar nicht gefallen würde. ,,Na schön. Dann hoffe ich einfach mal, dass du nichts getan hast, für was ich dir den Kopf abreisen würde'' ,,Pff als ob du dass schaffen könntest.'' Das beinahe schon amüsierte glucksen, was während meiner Aussage aus mir drang, lies mich beinahe grinsen. Denn alleine die Vorstellung daran, dass der Schwimmer glaubte, in der Lage zu sein, mir den Kopf ab zu reisen, belustigte mich. ,,Hör zu, ich bin gekommen um mit dir etwas wichtiges zu bereden und nicht um mir, mit dir einen Schlagabtausch zu leisten. Also höre jetzt gut zu was ich zu sagen habe. Es ist verdammt wichtig. Ich hoffe du versteht das. Wie du bereits bemerkt hast, ist sie komplett in die Identität eines Jungens geschlüpft. Das du es weist, dass sie eben keiner ist, ist ein Risiko. Ein Risiko, dass sie nicht eingehen sollte. Also tu mir und vor allem ihr einen Gefallen und behalte die Information für dich. Auch wenn ich dir jetzt nicht erklären kann wieso und warum. Kann ich dir nur eines Sagen. Sie ist nicht Freiwillig ein Junge und sollte es rauskommen, wer sie wirklich ist, steckt sie in ersten Schwierigkeiten. Also wenn du sie wirklich so sehr magst, wie ich es einschätze, dann willst du sie sicher nicht für immer verlieren, in dem du deinen Mund nicht halten kannst. Geschweige denn sie in ernsthafte Gefahren bringen.'' Mit jeden Wort mehr, dass aus den Lippen des Schwimmers kam, stockte mir der Atem. Ich hatte schon länger vermutet, dass mehr hinter ihrer Maskerade steckte. Aber die Dringlichkeit, Die Ehrlichkeit und die ungewohnte Besorgnis, in Tobis Stimme, machten mir klar, dass der Grund warum sie das tat, so viel größer war, als ich bis jetzt glaubte. Sie steckte also in Schwierigkeiten. Aber warum? Mit wem?. Am liebsten hätte ich Tobi alles gefragt. Am liebsten hätte ich Neji oder besser A gepackt, zu mir gezogen und meine schützende Hand über sie gehalten. Doch ich wusste selber nur zu gut, dass weder der Deutsche mir mehr sagen würde, noch dass sie mich so nah an sich rann lassen würde. Das ein zigste, was ich also tun konnte, war auf Tobi zu hören. Egal wie sehr es mir widerstrebte.
,,Ich hab bis jetzt nichts gesagt, also werde ich es auch weiterhin nicht tun.''Teilte ich ihn rasch meine Entscheidung mit. Das kurze anerkennende Nicken, dass mir der Braunhaarige daraufhin schenkte, zeigte mir, dass er mit meiner Antwort offensichtlich zufrieden war. ,,Gut da bin ich beruhigt und ich glaube dir. Ach übrigens wenn du dich gefragt hast, wann der richtige Moment gewesen wäre, ihr zu sagen, dass du weist das sie eine Frau ist. Den hasst du verpasst. Der wäre nämlich spätestens einen Tag nach deiner Erkenntnis im Trainingslager gewesen. Jetzt könnte sie meinen, dass du ein perverser Spanner bist. Aber ob du ihre Reaktion daraufhin in kauf nehmen willst oder nicht, liegt bei dir. Ich gebe dir nur den Tipp, dass sie nicht immer so locker drauf ist, wie es scheint. '' Kaum hatte der Deutsche die einschneidenden Worte ausgesprochen, drehte er sich um und öffnete die Türe des Bowlingcenters. Kurz bevor er eintrat, drehte er sich noch einmal um und suchte meinen Blick. ,,Amaya'' Mehr sagte er nicht. Nur den Namen und ich wusste sofort, wessen Name es war. Er hatte also Wort gehalten. Ihr Name war also Amaya. So sehr mich die neue Erkenntnis freute, dass ich ihren Namen endlich wusste, so sehr nahmen mich seine vorherigen Worte mit. Denn um so öfters ich sie mir durch den Kopf gehen lies, um so mehr wurde mir klarer und klarer, dass er recht hatte. Der Zeitpunkt mit ihr darüber zu reden, war längst verflogen.
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Amayas Sicht:
Schwer atmete ich aus, während wir die kaum befahrene Straße, Richtung meines Zuhauses, entlang gingen. Der Bowlingabend hatte mit Aomines raschen verschwinden ein jähes Ende genommen und ich war mir sicher, dass Tobi an der Sache nicht ganz so unschuldig war, wie er tat. Dafür kannte ich meinen besten Freund zu gut, dass es sich um keinen Zufall handeln konnte, dass er mit einen kleinen verschmitzten grinsen auf den Lippen zurück kam, während Aomine lediglich Momoi eine SMS schrieb, dass er bereits gegangen war. ,,Aber das du immer noch diese widerliches Zeug trinken kannst.'' Irritiert schaute ich Tobi, der neben mir ging, fragend an. ,,Na dein Waldmeistergebräu. Ich kenne keinen Menschen außer dir, der dieses Zeug so leidenschaftlich trinken kann. Bist du sicher, dass du nicht an einer Geschmacksverirrung leidest? Das würde zumindest dein Interesse an den blauhaarigen, arroganten Sack erklären.'' Schwer atmete ich aus. Tobi konnte es nicht lassen, mir klar machen zu wollen, dass Aomine eine ganz, ganz schlecht Wahl war. Wie als würde ich das nicht selber wissen. Aber mein Herz hatte sich für ihn entschieden. Dagegen konnte ich nicht machen. Herz gewann gegen Verstand. So war das nun mal. Naja so ganz Stimmte das nicht. Denn mein Verstand wollte Aomine mittlerweile auch immer mehr und mehr. Viel zu schöne Stunden hatten wir im Trainingslager miteinander verbracht, als das ich noch das selbe Bild von ihm haben könnte, wie ich es vor der Zeit hatte. Mein Herz hatte einfach viel schneller als ich begriffen, dass der Mann auch noch eine sehr sehr tolle Seite hatte. Tief vergraben unter der Arroganz, die sein ständiger Begleiter war.
,,Äffchen, ich weis, dass du darüber nicht reden willst, aber wir müssen darüber reden.'' Tobis Worte ließen mich zu ihm Aufschauen. ,,Über was? Das ich Waldmeister so liebe?'' Harkte ich nach, obwohl ich nur zu gut wusste, dass das nicht das Thema war, dass Tobi meinte. ,,Nein nicht den Waldmeister. Viel mehr über Aomine. Ich hab es echt versucht nach zu vollziehen, warum du dich in den blauhaarigen Mistkerl verliebt hast. Aber so sehr ich mich anstrenge, ich komm einfach auf keine Lösung. Im Gegenteil. Ich erkenne dich einfach nicht wieder. Die Kerle die du dir bis jetzt raus gesucht hast, waren zwar alle samt nicht akzeptabel. Aber der sprengt den Rahmen beiweitem. Außerdem hat mir Wakamatus erzählt, dass du ihn bis vorkurzen auch nicht leiden konntest. Daher Frage ich mich, woher kommt dann dieser unvorstellbare Sinneswandel.'' Der strenge Blick meines besten Freundes, der mich beinahe drohte zu versenken, lies mich schwer schlucken, ehe ich leicht schuldbewusst meinen Blick von ihm ab wand. Wie sollte ich es ihm den Erklären, wenn ich das ganze selber noch nicht verstand? ,,Tobi, ich kann es dir nicht erklären.Ich weise es doch selber nicht.'' Gab ich offen zu. Es brachte so oder so nicht vor Tobi Geheimnisse zu haben. Er würde sie Stück für Stück heraus sieben. So wie ein erfahrener Goldgräber das Gold. Ein Stück nach dem Nächsten, so lange, bis das gesamte Innere, des Goldberges, in seinen Besitz war. Oder wie in meinen Fall, bis ihn mein gesamtes inneres Wesen offen vor Augen lag.
,,Wie du weistes selber nicht?'' Das erstaunen in seiner Stimme, lies mich wieder zu meinen Freund blicken. Seine Augen starrten mich so fassungslosan, wie als hätte ich ihm gerade eben erzählt, dass ich unter Wasser atmen könnte. ,,Na wie soll ich sagen. Du hast recht. Am Anfang hab ich ihn wirklich nicht gemocht. Ihn nicht aus stehen können. Mann könnte schon sagen ich hab ihn gehasst. Doch durch die Zeit, die wir miteinander verbringen mussten und ich ihn somit besser kennen gelernt habe, haben sich wohl Gefühle für ihn eingeschlichen. Ich wollte es mir am Anfang selber nicht eingestehen. Doch ich kann es mittlerweile einfach nicht mehr leugnen. Wenn es nach mir ginge, würde ich jede freie Sekunde bei ihm sein wollen.'' Meine erneut ehrlichen Worte, ließen Tobi schwer ausatmen. ,,Dich scheint es ganz schön schwer erwischt zu haben.'' Gab er von sich, ehe er sich mit seiner Hand fassungslos durch sein Gesicht wischte. Einmal, zweimal, dreimal. Eine Geste, die er nur selten machte und nie in diesen Ausmaße. Er schien wirklich nicht glauben zu können, was ich ihm gerade eben gesagt hatte. ,,Ja.'' Gab ich kleinlaut zu. Was Tobi nur ein kleines Kopfschütteln entlockte. Eine ganze Zeit schwiegen wir, während wir nebeneinander her gingen. Der wolkenlose Nachthimmel, dessen Sterne man durch die Lichter der Stadt, nur schwer erkennen konnte, lenkte mich von dem umgehangen in mir ab. Es passt mir nicht, dass Tobi so auf Aomine reagierte. Klar war er bis jetzt jeden Mann gegenüber skeptisch, der etwas von mir wollte. Nicht ohne Grund war ich noch Jungfrau. Selbst wenn ich einen gut gefunden hätte, so hätte Tobi ihn nicht in meine Nähe lassen. Was ich bei meinen Glück mit Männern, durchaus verstand. Doch so wie er sich gerade aufspielte, war mir neu. So sehr hatte es sich noch gegen keinen Mann gesträubt. Sah er etwa in Aomine etwas, was ich nicht sah? Er sah grundsätzlich mehr als ich, wenn es um Menschen ging. War das was er sah so schlimm, dass er ihn deswegen vom Bowlingcenter vertrieben hatte? Immer mehr und mehr zermarterte mich die Frage, was es war und vor allem, wie er es geschafft hatte, dass Aomine ging. Daher beschloss ich all meinen Mut zusammen zu nehmen und Tobi genau diese Frage zu stellen. ,,Du sag mal? Was hast du getan das Aomine einfach so gegangen ist?'' Verblüfft starrte mich mein Kindheitsfreund an. So wie es schien, hatte er nicht mit so einer Frage gerechnet. ,,Wie kommst du drauf, dass ich daran Schuld bin?''Jetzt war es an mir geräuschvoll auszuatmen und Tobi beinahe schon fassungslos an zu schauen. ,,Ich kenne dich kleine Ratte einfach schon sehr gut. Außerdem bin ich nicht dumm. Ich weis das es kein Zufall ist, dass ihr beide weg wart und kaum bist du zurück, ist Aomine ohne ein Wort zu sagen verschwunden. Das du da nichts gemacht hast, kannst du den anderen erzählen. Aber nicht mir. Also was hast du angestellt?'' Der kleine scharfe Unterton, der meine Aussage begleitete, lies Tobi alarmiert eine Augenbraue heben. Doch so schnell wie sie sich gehoben hatte, senkte sie sich wieder und ein amüsiertes lachen drang aus seiner Kehle. ,,Mensch Äffchen langsam trägt meine Schule Früchte. Noch weitere dreizehn Jahre und ich kann dich vielleicht alleine auf die Menschheit los lassen. Aber jetzt mal Spaß bei Seite. Ich hab mich wirklich nur mit ihm unterhalten.'' Immer noch lag mein skeptischer, gar ungläubiger Blick auf ihm. Tobi lügt nie. Das stimmte. Aber man musste bei ihm verdammt gut zwischen den Zeilen lesen. ,,O.k anders gefragt. Was hast du zu ihm gesagt, als ihr euch nur unterhalten habt?'' Erneut lachte der Schwimmer auf und ich war mir sicher, dass ich in seinem Gesicht einen hauch an stolz erkennen konnte. ,,Nichts, was nicht der Wahrheit entspricht.'' ,,Das ist keine Antwort, mit der ich mich zufrieden gebe.'' Grummelte ich prompt, als Tobi mir mit seiner Antwort ausweichen wollte. ,,Na gut sagen wir es so, ich habe ihn in keinster weiße Angelogen.'' ,,Das du nicht gelogen hast weis ich, dass machst du nie. Trotzdem kenne ich dich gut genug, dass du dir gerne die Wörter so zurecht legst, dass man diese auch anders auffassen könnte.'' Führte ich ihn weiter auf den Zahn. ,,Äffchen, was soll ich sagen, du kennst mich einfach zu gut. Aber der Blauschopf macht es mir gerade einfach zu leicht, dass ist ja schon fast langweilig.'' Während Tobi das sagte, hörte ich seine Heiterkeit, darüber, deutlich aus seiner Stimme heraus.
Plötzlich und aus dem nichts, legte der Schwimmer seinen Arm auf meine Schultern und zog mich näher an sich ran. Sofort durchströmte seine wärme meine Glieder und erst jetzt merkte ich, wie durchgefroren ich bereits war. ,,Tobi Bitte, ic...'' Weiter kam ich nicht, da hörte ich bereits wieder die Stimme meines Kindheitsfreundes. Nur was sie nun um einiges ernster. ,,Ich weiß du liebst ihn. Ich werde mich auch etwas zurück halten. Allerdings werde ich ihn trotzdem auf Herzund Nieren prüfen. Du solltest wissen, dass ich nur das beste für dich will. Aber egal wie ich es drehe und wende, kann ich immer noch nicht nicht verstehen, warum ausgerechnet ihm dein Herz gehört und nicht Taiga.'' Irritiert blinzelte ich Tobi an. Ich wusste nicht was mich mehr aus der Fassung brachte. Die Aussicht darauf, dass er Aomine wirklich eine Chance geben wollte oder die Tatsache, dass er Taiga freie Bahn einräumte. Denn genau das war der Kern seiner Aussage gewesen. Taiga hätte von ihm sofort sein O.k bekommen. Aomine nicht. ,,Ich weis doch das du es immer nur gut meinst. Auf deine eigene Art und weise...... Aber warum kommst du jetzt auf Taiga? '' Hakte ich dennoch nach, auch wenn ich genau wusste, was Tobi mir zuvor sagen wollte. ,,Na weil Taiga der erste gewesen wäre, den ich ohne zu Zögern, als deinen festen Freund akzeptiert hätte.'' Kurz stockte er, ehe er weiter sprach. ,,Auch wenn ich es nicht gerne zugebe und ich den arroganten blauhaarigen Arsch nicht leiden kann. Muss ich sagen, dass er sich wirklich nicht die Butter vom Brotnehmen lässt. Klar ist es immer noch ein leichtes, ihn die Worte so zu positionieren, dass er ins grübeln kommt. Aber egal wie sehr ich ihn provoziert habe, er hat kein einziges mal klein bei gegeben. Das muss ich ihm lassen. Da hätten viele schon längst den Schwanz eingezogen. Aber auf die Idee scheint dein Angebeteter erst gar nicht zu kommen. Vielleicht gebe ich ihn doch noch ein Chance, nach dem du dich wohl wirklich in ihn verliebt hast.'' Erneut erwähnte Tobi, dass er Aomine noch eine Chance geben wollte und diese Aussage bracht mein Herz, in meinem inneren, dazu, freudig in die Höhe zu springen. Doch so schnell wie ich mich gefreut hatte, so schnell sank meine Laune wieder. Denn nur zu gut wusste ich, dass aus mir und Aomine nie etwas werden würde. Zum einen, weil es aufgrund der Lage nicht ging und zum anderen, weil er nicht von mir wollte. Eine Tatsache die ich nur zu gern, immer wieder und wieder verdrängte. Das schwere ausatmen, dass ich bei dem Gedanken von mir gab, lies Tobi schlagartig zu mir runter schauen. Hastig gilt sein Arm von meinen Schultern, nur das er seine starken Hände auf ihnen positionieren konnte. Mit einer zärtlichen Bewegung drehte er mich zu sich, so, dass ich nun nicht mehr neben, sondern ihm direkt gegenüber stand. Seine gletscherartigen Augen so intensiv auf mich gerichtet, dass ihnen nichts entging und dennoch waren sie voller Freundlichkeit und Zuneigung und Besorgnis.
,,Was ist los Äffchen.'' Hakte er mir einen warmen und sanften Tonfall nach. ,,Naja es wäre echt toll, wenn du ihm einen Chance geben würdest. Allerdings würde das auch nichts daran ändern, dass ich in seinen Augen immer noch ein Mann bin. Selbst wenn er wüste, dass ich eine Frau bin, bin ich Meilen weit davon entfernt, dass er mich mag .Geschweige den liebt.'' Kaum hatten die Worte schon fast schluchzend meine Kehle verlassen, schenkt mir Tobi ein sanftes und aufbauendes Lächeln. ,,Ich weis das willst du jetzt nicht hören Äffchen. Aber wenn er dir das Gefühl gibt, dass er dich nicht leiden kann, dann hat der dich auf jeden Fall nicht verdient. Dann solltest du, auch wenn es schwer fällt, vielleicht versuchen emotionalen Abstand zwischen euch beide zu bekommen. Ich weis es ist hart und ich kann verstehen, dass du dies sicher nicht willst. Aber ich kann dir nur sagen, egal was ist, ich stehen in jeden Fall hinter dir.'' Tobis ehrlichen und zugleich mitfühlenden und dennoch harten Worte, ließen mich leicht schluchzen, während mein Gehirn fieberhaft über seine Worte nach dachte. Vielleicht hatte er recht. Vielleicht war es das beste für mich Aomine wirklich aus meinen Herzen zu verbannen und emotionalen Abstand zu erlangen. Abstand den ich bestimmt brauchte, damit mir dies überhaupt gelinge. Denn er hatte sich so tief in mein Herz eingenistet, wie die Made in einen Speck, dass ich mir sicher war, dass es schon einen Kammerjäger bräuchte, um ihn daraus zu bekommen. Dennoch war Tobis Vorschlag gar nicht so verkehrt. Warum sollte ich mich länger mit etwas quälen, was so oder so nie Geschehen würde? Warum nicht einfach kurzen Prozess machen?
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