Manchmal hasste es Ace, so zu denken

Ace konnte nicht anders als zu lächeln, als er sah, wie glücklich sein kleiner Bruder war. Er liebte es, dass viel zu breite Grinsen auf seinem Gesicht zu sehen und er war froh darüber, dass die Crew seines Bruders etwas damit zutun hatte. Ehrlich gesagt, Ace war ein wenig überrascht gewesen, dass es tatsächlich Leute gab, die dem Strohutträger folgen wollten und es auch taten. Er wusste aus erster Hand, wie ansträngend der junge Pirat sein konnte und dass man nichts als Ärger mit diesen hatte. Und dennoch stand er hier, auf dem Schiff seines kleinen Bruder mit eben jenem und dessen Crew, den Strohutpiraten.

Es brachte ihn fast dazu, liebevoll den Kopf zu schütteln. Wer hätte gedacht, dass aus diesem weinerlichen, schwachen kleinen Kind tatsächlich ein Piraten Captain mit Crew werden würde. Ace hätte es sicher nicht gedacht, als er den Jungen vor so vielen Jahren kennengelernt hatte. Noch weniger hätte er gedacht, dass er diese Plage eines Kindes jemals stolz seinen kleinen Bruder nennen würde oder das Bedürfnis hätte, ihn zu beschützen.

Damals schien dass eine mehr als dass andere lächerlich zu sein und doch war es zu beidem gekommen. Und dass nur, weil Ruffy so lächerlich stur war und ihn nicht in ruhe lassen konnte.

Ace runzelte die Stirn. Er konnte bis heute nicht ganz nachvollziehen, weshalb sein Bruder dass alles getan hatte. Ruffy hatte ihm damaks zwar eine Antwort auf die Frage gegeben, aber dennoch konnte es der Firefighter nicht verstehen. Er hatte dieses kleine Kind so schrecklich behandelt und dennoch folgte es ihm jeden Tag durch den Dschungel und schaffte es am Ende tatsächlich ihn zu finden. Und als wenn dass nicht schlimm genug wäre, hatte sich der damals sieben Jährige von dieser billigen Ausrede eines Piraten verprügeln lassen, anstelle ihm zu sagen, was er wissen wollte. Zur Hölle, er hatte doch gewusst wo der Schatz gewesen wäre! Warum hatte er es nicht einfach sagen können?!

"Weil Ace dann nicht mein Freund sein würde....Ich bin die ganze Zeit allein. Und allein sein tut mehr weh, als verletzt zu werden..."

Zähne knirschende ballte Ace die Fäuste und rang für einen kurzen Moment um seine Fassung. Die ganze Sache war Jahre her, seinem kleinen Bruder ging es gut. Er war nicht verletzt, er war nicht alleine, er hatte keinen Grund wieder etwas so dummes zu tun und sein eigenes Leben zu riskieren, nur damit ihn jemand mag der nichts getan hatte, um so etwas zu verdienen. Er hatte es damals nicht getan, er hatte Ruffy nicht verdient! Er hatte diesen kleinen, strahlenden Energieball nicht verdiente gehabt, nicht so wie er ihn behandelt hatte.

Und trozdem, Ace war froh darüber. Froh darüber, dass Ruffy sein kleiner Bruder ist und froh darüber, wie er sein leben erhellt hatte. Auch wenn der Gummijungen eine Nervensäge war. Und er war froh darüber, was damals mit Porcemi passiert war. Er hasste sich für diesen Gedanken.

Wie konnte er es sich erlauben, froh darüber zu sein, was dieser Kerl mit seinem kleinen Bruder getan hatte. Ace mochte dieses Verhältnis zu dem jüngeren damals vielleicht nicht gehabt haben, aber dass änderte nichts daran, dass es falsch war so zu denken. Dennoch konnte ein Teil von ihm nicht anders als es zu tun. Denn wenn diese Sache damals nicht passiert wäre, hätte er dann das gleiche Verhältnis zu Ruffy aufbauen können, wie er es jetzt getan hat?

Er begann den Jungen anzuerkennen, als er sich verprügeln ließ und verhemmt schweig, nur damit er Chancen hatte sein Freund zu werden. Einfach nur, weil er wollte dass Ace ihn mochte und weil er lieber sterben würde, als alleine zu sein.

Etwas in Ace brach, jedes mal wenn er darüber nachdachte. Weil er so gemein zu ihm war, weil er es so gehasst hatte dass dieser Junge so unglaublich glücklich und fröhlich war, wäre er fast gestorben. Etwas später und.... Es wäre seine Schuld gewesen, weil er nicht einfach hatte nett sein können, zu dem Kind, welches nichts mehr wollte als sein Freund sein.

Hätte er sich schlecht gefühlt?

Ace blinzelte, als ihm dieser Gedanke kam. Hätte er es getan? Hätte er tatsächlich ein schlechtes gewissen gehabt, wenn dieses Kind wegen ihm gestorben wäre? Wenn er ehrlich war, wusste er es nicht. Er wusste nicht, ob er sich die Schuld dafür gegeben hätte oder ob er sich schlecht gefühlt hätte.

Tatsache war, dass er schokiert war, als er erfuhr, dass Ruffy schwieg und sich schlagen ließ. Es ließ eine unbendige Wut in sich hoch kochen. Eine Wut die sich sowohl auf Porcemi als auch auf Ruffy gerichtet hatte. Er hatte es nicht verstanden, dieser kleine Junge den er für schwach und nervig hielt, schwieg um etwas zu schützen, von dem er nichts wissen sollte. Er schwieg, obwohl Ace ihn hatte töten wollen, weil er von dem Versteckt wusste!

Zur Hölle, wie hätte er da nicht wüten sein können? Aber, wenn er so darüber nachdachte war er nicht nur wütend gewesen. Neben der Wut, hatte es auch noch etwas anderes gegeben. Angst. Angst dass diesem dummen, kleinen Kind etwas passieren würde. Es hätte nicht lächerlicher sein können. Er hatte Monate damit verbracht den Junge auf Brutale Weise von sich fern zu halten und plötzlich machte er sich Sorgen, dass ihn etwas passierte.

Und dann, als das selbe Kind weined da saß und schlutzend erklärte weshalb er dass alles getan hatte, hatte Ace die Welt nicht mehr verstanden. Nach allem, tat Ruffy dass weil er sein Freund sein wollte. Und dann die Antwort darauf, als er ihn gefragt hatte, ob der jüngere wollte dass er lebte. Diese zuversicht und pure entschlosseheit, als wenn es dass schlimmste auf der Welt wäre, wenn er nicht leben würde. Ace hätte fast selbst anfangen können zu weinen.

Da saß dieses misshandelte Kind vor ihm, dass er selbst schrecklich behandelt hatte und sagte mit voller Überzeugung, dass er wollte dass Ace lebte und dass er sein Freund seien wollte. Es war einfach zu viel für ihn gewesen und ohne es wirklich selbst zu bemerken, hatte sich diese brüderliche entschlossenheit in ihm breit gemacht. Er würde nicht zu lassen, dass dieses glückliche Kind sein helles lachen verlieren würde, dass lachen was selbst ihn sich hatte glücklich fühlen lassen. Er hatte sich vorgenommen ihn zu beschützen und den kleinen Jungen zu seinem Bruder gemacht.

Er bereute nicht, dass er dass getan hatte. Und wenn er einen Moment überlegte und ehrlich war, bereute er auch nicht, dass er ein klein wenig froh darüber war, dass dies alles passiert ist. Seine Zukunft hätte anders ausgesehen, wenn es nicht so gekommen wäre. Denn es hätte ein entscheidenes Detail gefahlt. Sein geliebter, wenn auch manchmal nerviger, kleiner Bruder. Sie hätten niemals dieses Verhältnis zu einander, wenn diese Sache nie passiert wäre.

"Ace? Alles in Ordnung?" Die besorgt klingende Stimme seines Bruders riss den Piraten aus seinen Gedanken und brachte ihn dazu, zum jüngeren zu sehen. Lächelnd schob er den Strohut vom Kopf seines Besitzers, so dass dieser nun um dessen Hals baumelte, nur um dem Jungen durch die Haare zu wuscheln.

"Ja, alles in Ordnung. Ich habe mich nur an etwas erinnert."

Ja, dachte er, ich bin froh dass es damals passiert ist.

Und ja, manchmal hasste es Ace, so zu denken. Weil es falsch war, aber es war eben auch die Wahrheit .

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