Gerettet

Natürlich! Die Wölfe mussten die Cullens um Hilfe gebeten haben, da es ihnen selber unmöglich war, die Volturi aufzusuchen. Edward und Carlisle drehten sich zu mir um, als ich eintrat. Ihre Gesichter wirkten angespannt, verrieten aber nicht, was in Ihnen vorging. Jahrhunderte langes Training.

Aro war auf dem Weg zu seinem Platz, kurz vor seinem Stuhl drehte er sich um, musterte mich kurz bevor er sich an Carlisle und Edward wandte.

„Damit ist es beschlossen. Die Verantwortung wird von eurer ganzen Familie getragen. In vollem Umfang. Ihr seid euch über den Umfang dieser Abmachung im Klaren?" es klang nicht wirklich wie eine Frage sondern eher wie eine Feststellung, dennoch antwortete Carlisle.

„Ja wir sind uns über den Umfang und die Konsequenzen im Klaren." seine Stimme klang gepresst. Es machte nicht den Anschein, als wäre er über die „Abmachung" glücklich, aber anscheinend saßen die Volturi am längeren Hebel. Anscheinend hatten sie alles besprochen und waren fertig. Ich vermutete, dass nun ich an der Reihe war und war etwas überrascht als Carlisle mich auf dem Weg zum Tor am Arm nahm.

„Komm, wir können gehen." ich verstand ihn nicht. Es konnte doch unmöglich um mich gegangen sein, was hatte ich denn mit den Vampiren zu tun und warum sollten sie, also der gesamte Cullenclan irgendeine Abmachung für mich treffen? Vollkommen überrumpelt ließ ich mich von im nach draußen führen. Wir wurden bis zur letzten Tür eskortiert. Keiner sprach ein Wort. Die Stille war fast schon gespenstisch. Keine halbe Stunde später standen wir zu dritt auf dem leeren Platz unter einem überwältigenden Sternenhimmel. Es musste ein oder zwei Stunden nach Mitternacht sein und eine kühle Brise wehte mir eine Haarsträhne ins Gesicht.

Keine viertel Stunde später saßen wir in einem Mietwagen und Edward fuhr uns Richtung Flughafen. Ich saß grollend neben Carlisle auf der Rückbank, weil die beiden mir immer noch nicht verraten hatten, was in der Zwischenzeit alles passiert war, geschweige denn was diese seltsame Abmachung ausmachte, von der Aro vorhin gesprochen hatte. Ich gab nur widerwillig zu, dass mein beinahe Ausraster vor dem Palazzo der Volturi keine wirklich gute Idee gewesen war. Aber wir saßen jetzt im Auto und so langsam könnte doch mal einer von Ihnen mit mir reden. Dennoch bestand Carlisle darauf, das später tun zu wollen, wenn alle dabei waren. Das bedeutete, ich musste mich wohl oder übel noch Stunden, wenn nicht sogar noch einen Tag oder länger gedulden. Schließlich befanden wir uns nicht mal auf demselben Kontinent, wie die anderen. Allerdings fragte ich mich, wer denn jetzt alles dazu gehörte. Anscheinend sorgte allein meine Existenz schon dafür, dass immer mehr Menschen oder sagen wir Wesen in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Wir betraten den Terminal, der nur an zwei Schaltern besetzt war. Als wir an einem Imbiss vorbeiliefen, merkte ich, dass mir inzwischen fast schlecht vor Hunger war und blieb abrupt stehen.

„Ich muss dringend noch was Essen bevor wir zurückfliegen. Ich sterbe vor Hunger."

„Stimmt, das hätte ich fast vergessen." erwiderte Carlisle ein wenig schuldbewusst und bat Edward schon mal einzuchecken. Wir hatten eh noch viel Zeit, da der erste Flug erst nach dem Nachtflugverbot so gegen fünf Uhr sein würde.

Es gab in dem Imbiss nur typisch italienische Snacks, von denen ich mir erst Mal zehn verschiedene herzhafte und vier süße aussuchte. Carlisle zog erstaunt eine Augenbraue hoch, bezahlte aber kommentarlos. Die Bedienung fragte etwas, vermutlich ob sie es einpacken sollte, aber Carlisle schien zu verneinen. Sie erwärmte einen Teil der herzhaften Snacks und verteilte es auf zwei Tabletts, mit denen wir an einen der Tische gingen. Wir wählten einen in der hinteren Ecke, von dem aus man einen guten Überblick hatte. Es dauerte keine 15 Minuten und die Hälfte war bereits aufgegessen. Carlisle schien sich köstlich zu amüsieren und beobachtete mich fasziniert dabei, wie ich auch ohne Probleme den Rest vertilgte.

„Brauchst du noch mehr?" fragte er mit einem Grinsen. Edward war noch nirgendwo zu sehen.

„Ich könnte jetzt auch noch ohne Probleme den Rest des Angebots durchprobieren, aber es würde auch erst Mal reichen." Seine Nachfrage ob ich satt sei, beantwortete ich mit einem 'Nicht wirklich.' setzte aber nach, dass es wirklich auch erst mal reichen würde. Nur in Gedanken erlaubte ich mir ein 'zumindest für die nächsten zwei Stunden' hinzuzufügen.

Er ging erneut zur Theke und gab die zwei Tabletts zurück und bestellte den Rest der Auswahl. Als er damit zum Tisch kam, gesellte sich Edward wieder zu uns und nun sahen mir zwei Blutsauger beim Essen zu. Super.

„Anscheinend verbrennt dein Körper extrem viel Energie, wenn du dich verwandelst." vermutete Carlisle „oder isst du schon immer so viel? Eventuell solltest du dann mal deine Schilddrüse untersuchen lassen."

Böse funkelte ich ihn über mein Provolone an.

„Mit meiner Schilddrüse ist alles in Ordnung. Ich habe einfach nur Hunger gehabt." Aber er hatte recht, ich hatte locker für zehn gegessen. Normal war das bestimmt nicht. Resigniert gab ich zu, dass es sein könnte, wie er vermutete und mein aktueller Zustand daran Schuld war. Schließlich war ich vorher noch nie so lange verwandelt gewesen. Mal abgesehen, dass ich mich überhaupt erst das zweite Mal verwandelt hatte. Was sollte ich denn bisher für Erfahrungen darüber gesammelt haben.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top