Kapitel 2 - Erster Schultag
Das Bild oben zeigt ihr heutiges Outfit und das Video ist das Lied, welches sie zum Aufstehen hört. Ich wünsche euch viel Spaß bei meinem zweiten Kapitel ;)
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Um halb acht weckte David sie. Grummelnd rollte Em aus dem Bett. Das frühe Aufstehen lag ihr einfach nicht. Sofort griff sie nach ihrem Handy und machte Halestorm an. Ein bisschen Musik machte immer wach. Laut drehte sie es auf und ging ins Bad. Unter der Dusche rockte sie bei der Musik mit und wurde wach. Es war auf dauerschleife gestellt.
Endlich wach trat sie aus der Dusche heraus, wickelte sich in ein Handtuch und griff zum Föhn. Nachdem das auch erledigt war, widmete sie sich ihrem Make-up und dachte selber über sich, wie dumm sie war. Diese Zeit hätte sie auch zum Schlafen verwenden können, aber nein sie wollte eine vollkommene Typveränderung. Mit mittlerweile geübten Handgriffen legte sie die Schichten auf und sah zufrieden in ihren Spiegel.
Nun nur noch schnell anziehen, eine weiße Jeans, ein graues Top, die Jeansjacke und ein paar Ketten und die Armbanduhr würden schon reichen. Dazu würde sie gleich die beigen Wildlederstiefeletten tragen. Sie griff nach ihrer passenden Handtasche, sah nochmal nach, ob etwas zu schreiben drinnen war und ihr Portemonnaie, alles da. Gut gelaunt, weil sie Luca gleich wiedersehen würde rannte sie die Treppen herunter in die Küche.
„Guten Morgen. Ich wusste nicht, was du frühstücken willst", begrüßte David sie. „Meistens esse ich Obst, Müsli und griechischen Joghurt", erzählte sie und stellte sich sofort ihr Frühstück zusammen. „Wie komme ich eigentlich in die Schule?", fragte sie, als sie die ersten Bissen schon herunter geschlungen hatte. „Ich fahre dich. Die Schule beginnt um neun und ich dachte mir, dass ich dich eine halbe Stunde vorher dort absetze. Es liegt auf dem Weg zu meiner Arbeit und ich habe nach dir Arbeitsbeginn", lächelte er sie an. „Dankeschön, dass ist echt nett von dir", bedankte sie sich bei ihm und sah ihn über ihre Schüssel hinweg an. „Nicht dafür. Ich habe dich aufgenommen, da muss ich mich auch um dich kümmern", zwinkerte er vergnügt. Schnell aß sie noch den Rest ihres Joghurts, dann wurde die Schüssel in die Spüle gestellt. „Wie lange brauchen wir bis zu Schule?", fragte sie, da es schon zwanzig nach acht war. Auch David sah auf die Uhr.
„Wir müssen los. Wir brauchen 10 Minuten", antwortete er und faltete seine Zeitung zusammen, bevor er aufstand. „Ich warte im Auto auf dich", sagte Emerald beim Aufstehen. „Meine Tasche liegt noch im Büro, die hole ich noch schnell und dann können wir auch los", meinte er. Emerald verließ sofort die Küche. Ihre Tasche warf sie sich über die Schulter und zog sich schnell die Schuhe an. Dann griff sie in die Schale auf der Kommode, auf Anhieb hatte sie ihre und auch Davids Schlüssel in der Hand. Während sie zum Auto ging und sich setzte, zog sie ihr Handy aus der Tasche, damit sie Luca noch einmal schreiben konnte.
E: Guten Morgen, Sunshine. ❤ Ich bin um halb 9 in der Schule. Schaffst du es bis dahin? Ily ;*
L: Ich brauche 10 Minuten länger. Habe noch mit Matt telefoniert. Es tut mir leid, Sweety, aber ich beeile mich. Laufe mir nicht weg! 😃
Emerald schüttelte den Kopf über so viel Verplantheit. Lachend tippte sie ihre Antwort, während David ins Auto stieg.
E: Ich werde schweren Herzens auf dich warten ;( Aber beeile dich ich garantiere sonst nicht das zu überleben 😉
Immer noch lachend steckte sie ihr Handy wieder in die Tasche. „Alles dabei?", fragte sie und erntete ein Nicken von ihrem Paten. „Bereit die neue Schule zu entern?", wollte er wissen, als er aus der Ausfahrt rollte. „Klar. Ich habe gestern Abend erfahren, dass ein Kumpel von mir auf die Schule geht, also bin ich nicht alleine", antwortete sie glücklich und lehnte sich entspannt zurück. „Das freut mich zu hören. Ich kann es doch nicht verantworten, wenn du unglücklich wirst", lachte er und wuschelte ihr durch die Haare.
„Da sind wir auch schon", verkündete er, als er vor der Schule hielt. „Danke. Ich wünsche dir einen schönen Tag", verabschiedete Emerald sich und sprang aus dem Wagen. Winkend fuhr David weg. Sie sah auf ihr Handy und stellte fest, dass sie tatsächlich noch 10 Minuten auf Luca warten musste. Also wühlte sie in ihrer Handtasche, bis sie ihre Kopfhörer herausholte. Einen Platz suchend schaltete sie ihre Musik an. Familiar Taste of Poison.
https://youtu.be/yZOmtPR_MTU
Auf einer Treppe sitzend, spielte sie auf ihrem Handy herum und bekam ihre Umgebung gar nicht mit. Tief im Bann des Liedes sang sie leise die letzten Zeilen mit. (A/N: Ich habe es für hier mal auf Deutsch 😉)
„Und ich will nicht gerettet werden. Ich will nicht nüchtern sein. Ich, ich will dich in meinem Kopf, In meinen Träumen, hinter diesen Augen. Und ich werde nicht aufwachen. Nein, nicht dieses Mal", sang sie. Während dessen ließ sie ihren Blick schweifen und ihr blieb das Herz stehen. Dort saß ein Junge in T-Shirt und Jeans, kurzen Haaren und so blaue Augen, die sie nur von ihrem Bruder kannte. Es war wie ein Traum. Das Lied hatte recht. Es fühlte sich an, als würde sie mit süßem Gift vergiftet werden. Einem Gift, dass ihr vorgaukelte, dass sie ihren geliebten großen Bruder wiedersehen würde. Aber das war nicht so. Doch der Junge stand auf und kam direkt auf sie zu.
(Liam FitzGerald, 18 Jahre alt)
„Ich atme dich wieder ein, nur um dich zu fühlen. Unter meiner Haut, ich klammere mich daran fest. Die süße Flucht ist immer unterlegt mit einem vertrauten Geschmack von Gift. Ein vertrauter Geschmack von Gift. Ein vertrauter Geschmack... von Gift", summte sie mit, während der Junge, der aussah wie eine ältere Version ihres Bruders auf sie zukam. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Ihre Handinnenflächen schwitzten und ihr Atem kam stoßweise. Sie wünschte sich so sehr, dass er sagte, ‚Hey Kleines, lange nicht gesehen. Verzeih mir, dass ich dich alleine gelassen habe. Ich habe dich so vermisst.'
Erwartungsvoll sah sie den Jungen vor sich an. Er deutete ihr an ihre Kopfhörer abzunehmen. „Hey, bist du neu hier?", fragte er charmant, als sie sich die Kopfhörer aus den Ohren zog. Sie kannte den Baggerklang, den die Badboys draufhatten. Aber dieser Typ hatte sich die Falsche ausgesucht. „Offensichtlich", meinte sie einsilbig. „Soll ich dir die Schule zeigen? Ich kenne mich hier gut aus und könnte dir zur Seite stehen, Süße", säuselte er, dabei spielte er mit einer ihrer Haarsträhnen. Sie packte ihn fest am Handgelenk und zog seine Hand fort. „An mir beißt du dir die Zähne aus. Mein gesamter Freundeskreis besteht aus Typen wie dir. Ich bin die Einzige, die Freundschaft will und nichts fürs Bett ist. Ich bin keine Schlampe, die sich zum Vergnügen ficken lässt. Ich sage es dir einmal. Niemals wirst du mich in dein Bett bekommen. Dein Angebot mir die Schule zu zeigen lehne ich auch dankend ab, aber ich habe schon jemanden, der mir alles zeigt. Ich warte gerade auf ihn. Also entweder verpiss dich oder lass das Aufreißergehabe und benimm dich nicht wie der letzte Neandertaler, dem es nur ums Vögeln geht. Dann darfst du bleiben und ich überlege mir, ob ich dich kennenlernen will", teilte sie ihm mit eisiger Stimme mit, dabei sah sie ihm die ganze Zeit fest in die Augen.
Der Fremde klappte seinen Mund auf, um etwas zu sagen, doch man hörte nur Gelächter. „Klasse Em. Du hast gerade dem beliebtesten Schüler der Schule eine Abfuhr erteilt", lachte Luca, wischte sich die Lachtränen aus den Augen und klopfte dem Fremden auf die Schulter. „Bruder mach dir nichts draus. Sie ist tatsächlich nicht fürs Bett gedacht", beschwichtigte er seinen Kumpel. „Hallo? Werde ich hier vielleicht auch begrüßte?", schmollte Em gespielt. „Selbstverständlich, Prinzessin", sagte Luca und breitete seine Arme aus. „Willkommen in Doolin. Jetzt kannst du den Schülerinnen mal zeigen, was eine Frau mit Ehre und Stolz ist", grinste er breit. „Und ich zeig ihnen, wie man Luca Brains die große Klappe stopft", lachte sie stand auf und sprang ihn dann an, so dass er zu Boden ging.
„Nein, jetzt bin ich nicht mehr unbegrenzt Plapperfähig, sondern stehe unter deiner Kontrolle", heulte er gespielt. „Idiot", lachte sie wuschelte durch seine Haare, sprang auf und half ihn hoch. „Ich bin echt froh, dass ich nicht wieder ganz von vorne anfangen muss", grinste sie ihn an. Luca schlang einen Arm um ihre Schultern und drückte sie an sich. „Ich bringe dich jetzt erst einmal ins Sekretariat und dann sehen wir weiter. Bye Liam! Wir sehen uns später", winkte er noch, dann führte er sie in die richtige Richtung. Emerald wartete noch, bis sie aus der Hörweite waren.
„Luca?", wisperte sie. „Ja, Sweety?", antwortete er freundlich. „Wie heißt der Typ?", wollte sie leise wissen. „Wieso flüsterst du? Liam FitzGerald. Er ist wie Dan und die Anderen", flüsterte er zurück. Sie blieb abrupt stehen. „Das ist nicht dein ernst!", rief sie. „Was ist denn jetzt? Du solltest das doch bemerkt haben, dass er ein Player ist. Zumindest deiner Ansage nach", blickte Luca sie irritiert an. „Bist du so blöd oder tust du nur so?", fragte sie und schüttelte den Kopf. „Ach ich erkläre es dir, wenn du mir noch eine Frage beantwortest. Wann hat er Geburtstag?", wollte sie wissen, während sie ihren Weg fortsetzte. „Ich glaube am 20. Februar, aber frag mich jetzt nicht nach dem Jahr", dachte Luca einen Moment nach.
Ein schwerer Seufzer entfuhr Emerald. „Dann bin ich gerade tatsächlich meinem Bruder begegnet und er hat mich nicht erkannt. Nein, er hat mich sogar angeflirtet. Er wollte mich vögeln. Ich werde ihn mit Sicherheit nicht sagen, wer ich bin!", schnaubte sie und sah enttäuscht aus. Immer dachte sie, dass egal wie sehr sie sich veränderte, Liam sie doch erkennen würde. Aber sie hatte sich geirrt.
Bevor Luca noch irgendetwas auf diese Neuigkeit erwidern konnte, waren sie auch schon am Sekretariat angekommen. Zügig meldete sie sich an, bekam ihren Stundenplan und noch einige andere Unterlagen. Als sie wieder herauskam, studierte sie ihren Plan. „Ich habe jetzt Geschichte bei Mr. Gered", meinte sie und sah Luca dann abwartend an. „Das ist super. Der Geschichtsraum ist direkt neben meinem Klassenzimmer. Komm", zog er sie mit sich. „Der Gered ist eigentlich ganz okay. Streng aber doch fair. Du darfst nicht quatschen, aber da du eh nicht so ne Klatschbase bist, sollte das für dich kein Problem sein. Ich hole dich nach der Stunde ab, um dich zu deinem nächsten Raum zu bringen", sagte er noch.
Luca öffnete ihr die Tür und zog sofort die Blicke aller Mädchen auf sich. „Guten Morgen Mr. Gered. Ich bringe Ihnen die neue Schülerin. Emerald Ganstar", lächelte er den Lehrer freundlich an. „Oh danke sehr, Mr. Brains. Das war sehr freundlich von Ihnen. Dann kommen Sie einmal zu mir Miss Ganstar", antwortete der ältere Herr. Seine Augen wirkten gutmütig, hatten aber auch etwas Hartes an sich. Er musste schon viel in seinem Leben erlebt haben. „Viel Spaß", meinte Luca noch, gab ihr einen Kuss auf die Wange und verschwand dann aus dem Klassenraum. Sie verdrehte die Augen, bei dem sehnsüchtigen Seufzen, dass einigen Mädchen ausstießen.
Emerald ging zu ihrem Geschichtslehrer. „Guten Morgen, Mr. Gered", sagte sie höflich und blieb vor ihm stehen. „Guten Morgen. Ich schlage vor, dass Sie sich erst einmal der Klasse vorstellen und dann teile ich Ihnen einen Platz zu", verkündete er und in der Klasse wurde es still. Einmal atmete sie tief durch und drehte sich zu ihren Mitschülern.
„Hey. Ich bin Emerald Ganstar, aber meine Freunde nennen mich Em. Ich bin gestern hier nach Doolin gezogen. Ursprünglich komme ich aus England, da mein Vater Engländer ist. Doch bin vor 4 Jahren nach Dublin gezogen. Jetzt lebe ich hier, wie das Leben halt so spielt. Ich habe einen Bruder, aber er lebt nicht mehr bei uns. Ich interessiere mich weder für Mode, Make-up und Models oder irgendwelche unbedeutenden Promis. Mein Hobby ist mit meinen Jungs zu zocken oder mit ihnen scheiße zu bauen. Ab und an fotografiere ich auch, aber eher selten. Meine Eltern sind Beide tot, aber dafür erwarte ich kein Mitleid. Ich habe einen wunderbaren Adoptivvater und habe das Alles schon lange verarbeitet. Mhh... was kann ich noch erzählen, außer dass ich 16 Jahre alt bin und auf Metal und Hard Rock stehe?", lachte sie und drehte sich zurück zu dem Lehrer. „War das alles oder wollen Sie noch etwas hören?", lächelte sie. „Danke. Ich habe keine Fragen und würde auch dann gerne mit dem Unterricht beginnen. Willkommen auf unserer Schule und ich hoffe, dass Sie sich gut in unsere Gemeinschaft eingliedern. Setzen Sie sich doch bitte in die zweite Reihe, neben Mr. MacKanzy", sagte er.
Und da war es wieder, das Aussetzen ihres Herzens. Der heutige Tag war wirklich nicht gut für ihren Herzrythmus. Ben hieß MacKanzy. Sie schluckte die Erinnerung an ihren besten Freund und gleichzeitig erster Liebe herunter. Ben war schon lange nicht mehr Teil ihres Lebens und würde es auch nie wieder werden. Seufzend ging sie zu ihrem Platz und setzte sich. Der blonde Junge musterte sie eindringlich. Sie musterte ihn ebenfalls. Er war tätowiert, aber das war für sie nichts ungewöhnliches, sein Outfit bestand aus einer einfachen Blue Jeans und einem dunklen Shirt. Ihr Blick wanderte hinauf zu grünen Augen. Es war Ben! Sie würde diese Augen niemals vergessen.
Ben sah sie kalt an und drehte dann seinen Kopf zur Tafel. Ihre Kehle fühlte sich an, als würde jemand sie zudrücken und sie spürte, wie die Tränen ihr in die Augen schossen. Dieser Tag war grässlich! Sie hatte zwei geliebte Menschen wiedergefunden und beide erkannten sie nicht wieder. Um sich nicht von ihren Gefühlen übermannen zu lassen, konzentrierte sie sich auf den Unterricht. Stur bearbeitete sie die Aufgaben, schrieb mit und antwortete auf die Fragen, die Mr. Gered ihr stellte. Als es klingelte, packte sie erleichtert ihre Sachen zusammen und sah auf. Ein ganzes Pulk Mädchen stand um ihren Tisch herum.
„Gehst du vielleicht mit mir aus Benjamin?", flötete ein klassisches Cheerleader-Girl. Emerald musste lachen, als sie daran dachte, wie Ryan sie jetzt sofort auf der Toilette nageln und dann ganz lässig wieder herauskommen würde. Wenn sie danach wieder zu ihrer Gruppe stieß, würde er sie wegschicken und ihr sagen, dass sie es nicht anders verdient hatte, wenn sie die Beine breitmacht. Niemals vögelte er ein Mädel zwei Mal.
„Was ist da so lustig?", zischte Miss Cheerleader. „Ach nichts. Ich dachte nur gerade, dass die Huren überall gleich sind. Warum hast du keine Ehre?", grinste Em, stand auf und ging aus dem Raum. Sollte Ben doch vögeln, wen er wollte. Vor der Tür stand Luca. „Wie war?", wollte er wissen. „Ganz gut. Der Stoff ist interessant, aber wir waren schon etwas weiter auf der alten Schule. Jetzt habe ich Englisch bei Mr. Backer", antwortete sie. „Gut auf dem Weg kommen wir an der Cafeteria vorbei. Ich habe meine nächste Stunde daneben. Dann treffen wir uns nach der Englischstunde genau hier drinnen", sagte er und deutete jetzt auf die Tür zur Cafeteria. „Klingt gut", stimmte Em zu.
„Also wie meintest du das vorhin mit Liam ist dein Bruder?", platzte Luca schon fast vor Neugierde. „Niemals! Wirklich niemals, darfst du das hier erwähnen! Du kennst meine Geschichte doch. Liam ist damals abgehauen nach Irland und ich dachte, dass ich ihn nie wiedersehen werde. Tja falschgedacht! Er ist hier und er erkennt mich nicht! Ich habe ihn sofort erkannt, dabei war ich 6, als ich ihn das letzte Mal gesehen habe", zischte sie aufgebracht. „Und der verlorene Bruder ist tatsächlich Liam?", hackte er noch weiter nach. Traurig nickte Emerald nur mit dem Kopf. „Versprich es mir, Luca!", forderte sie von ihm. „Hoch und heilig versprochen!", schwor er mit der Hand auf seinem Herzen.
Die Englischstunde ging schnell herum und war ziemlich öde. Nebenbei checkte sie die neusten Meldungen auf ihrem Handy und schrieb mit Brain, der einen Rat brauchte. Mrs. Backer war eine nette alte Frau, doch ziemlich verplant und bemerkte nicht wirklich, was um sie herum geschah. Doch dann sah sie in ihrer Spieleapp eine neue Ankündigung und flippte fast aus.
Übers ganze Gesicht strahlend betrat sie die Cafeteria. Suchend sah sie sich um. Luca saß ausgerechnet mit Ben und Liam an einem Tisch. Aber das war ihr jetzt auch egal. Sie rannte auf den Tisch zu. „Hey Luci hast du es schon gehört", grinste sie übers ganze Gesicht und ließ sich neben ihm auf die Bank fallen. „Brain hat Maggie gefickt im Besenschrank", antwortete Luca stolz. „Du kannst das doch nicht sagen, wenn ein Mädel am Tisch ist", meinte Ben nur. „Benjamin hat recht. Das gehört sich vor einer Dame nicht", flirtete Liam wieder. „Dame, dass ich nicht lache", schnaubte Luca. „Erstens ich bin keine Dame. Zweites weiß ich das schon längst, da Brain mich gefragt hat, wie er sie ins Bett bekommt. Du kennst das Problem mit Michael doch. Drittens ich mein etwas ganz Anderes", meinte sie wissend.
„Wie? Der Typ brauchte Hilfe von dir und du hast ihm geholfen?", fragte Liam überrascht. „Klar. Er ist mein Kumpel und wenn Maggie so blöd ist auch auf diese Masche hereinzufallen, dann soll sie sich nicht so anstellen", schüttelte Em den Kopf. „Emerald! Erstens welchen Rat hast du ihm gegeben. Maggie kennt jeden Badboy Trick. Michael ist der schlimmste Schwerenöter, den ich kenne und ich bin mit euch befreundet. Außerdem dachte ich, dass sie in einer Beziehung ist. Zweitens was hast du denn so tolles gehört? Dritten Liam halt die Fresse", gab Luca wieder seinen Senf dazu. „Okay fange ich bei Brain an und verkünde dann die frohe Botschaft. Genau, weil Maggie die kleine Schwester von Michael ist kennt sie jeden Trick, aber nicht meinen. Ich habe ihm gesagt er soll die große Bruder Nummer abziehen. Also ich fand dich ja schon immer toll, aber Michael hätte mich umgebracht, wenn ich es bei dir probiert hätte, aber jetzt, da es mit Vadi aus ist, musste ich meine Chance ergreifen. Bla, bla, bla", lachte sie ausgelassen. „Klar bin ich blöd. Sie denkt ja, dass Michael die Jungs dazu gebracht hat sich von ihr fernzuhalten. Wenn die wüsste, dass er sich mehr um dich sorgt, als um sie, dann wäre sie da nicht drauf reingefallen, aber das weiß sie ja nicht. Jetzt die Neuigkeit", forderte Luca. „'Days gone' ist draußen! Ich habe es mir gerade geholt", verkündete sie hocherfreut und schob ihm ihr Handy herüber. „Nein, wie geil ist das denn? Das muss ich mir nachher auch holen. Zocken wir heute Abend zusammen?", schlug er bei ihr ein. „Logen!", stimmte sie zu und zog sein Essen zu sich ran.
Nachdem sie sein Tablett leer gefuttert hatte sahen Liam und Ben sie mit offenem Mund an. „Em du bist ein merkwürdiges Mädchen", lachten sie. „Wieso?", fragte sie verdutzt. „Naja, du siehst heiß aus, aber lässt jeden Typen eiskalt abblitzen ungefähr so wie unser lieber Benjamin hier. Alles wollen ihn, aber keine kriegt ihn. Er wirkt wie der Weiberheld, weil immer alle um ihn herumschwirren, aber er will nur eine und die geht hier nicht zur Schule. Dann gibst du deinen Freunden tipps, wie sie ein Mädel am besten flachlegen können und machst dich dann auch noch über die Mädels lustig, anstatt dich über uns aufzuregen", erklärte Liam begeistert. „Ich finde es noch beeindruckender, dass du diesen ganzen Mädchenkram total uninteressant findest und lieber zockst. Außerdem bist du nicht so wie alle anderen Mädels hier, die an ihrem Salatblatt herumknabbern. Du hast gerade ne riesen Portion Pommes und einen Burger aufgegessen ohne auch nur einmal einen entschuldigenden Blick in die Runde zu werfen. Du hast Luca nur weggeschuppst, wenn er an sein Essen wollte", fügte Ben trocken an und lehnte sich dann mit verschränkten Armen zurück.
Er schenkte jetzt wieder anderen Dingen seine Aufmerksamkeit. „Wow! Ich habe Benjamin noch nie so viele Sätze zu einer Frau sagen hören. Das ist normalerweise unter seiner würde. Prinzessin, du bist etwas Besonderes!", staunte Luca nicht schlecht. Das weitere Gespräch, dass nur Liam, Luca und Em führten ging um ‚Days gone'. Das ist der neue Zombieshooter für die PS4.
„Soll ich dich zu deiner nächsten Stunde bringen, Traumfrau", fragte Liam verführerisch. „Danke, aber ich habe den Auftrag bekommen mich um sie zu kümmern, also halte ich mich auch daran. Such dir eine Bitch aus, um die du dich kümmern kannst, aber meine Süße bekommst du nicht", knurrte Luca. Abwehrend hob Liam die Hände. „Sorry Mann!", grinste er. „Ich muss Luca rechtgeben. Such dir irgendeine dieser Tussis, aber bagger mich nicht an. Wenn man mit mir befreundet sein will, dann sollte man das Gebagger sein lassen. Sonst kannst du eine Freundschaft absolut in die Tonne treten!", warf sie selber noch ein.
„Vögelt Benjamin echt nicht alles, was bei drei nicht auf dem Baum ist?", fragte Em, als Luca sie zu ihrer Kunststunde begleitete. „Ich habe ihn nur zwei Mal auf einer Party mit Mädchen rumknutschen gesehen, aber mehr lief da nie. Liam und ich haben die Vermutung, dass er sich mal in eine verliebt hat, aber aus Gründen sind sie nie zusammengekommen. Trotzdem will er nur sie. Aber das sind nur unsere Vermutungen. Benjamin ist weder mit Mädchen befreundet, noch spricht er mit ihnen. Die einzigen Worte, die er mit Frauen wechselt, sind mehr als unfreundlich und dienen nur dazu, sie wegzuschicken. Heute habe ich ihn zum ersten Mal vernünftig mit einem weiblichen Wesen, dass keine Lehrerin oder Mutter ist, sprechen sehen. Seine enorme Beliebtheit kommt durch sein Aussehen und seiner Unerreichbarkeit", antwortete Luca achselzuckend.
Sie kannte Ben ganz anders. Er war immer nett und freundlich zu jedem und hatte ihr viele Dinge beigebracht. Auf seiner Playstation hatte sie damals die Liebe zum Spielen entdeckt und er hat ihr auch das Gitarre spielen beigebracht, worin sie richtig gut war. Emerald hatte sogar einige Wettbewerbe gewonnen, doch als sie nach einem Wettbewerb wieder nach Hause gekommen war und sofort zu ihm wollte, um ihm davon zu berichten, dass sie den ersten Platz gemacht hat, war er nicht mehr da gewesen. Das Haus war leer und sie wusste nicht, wohin er und seine Familie verschwunden waren. Traurig war sie wieder nach Hause getrottet, hatte ihre Gitarre, die die Alte von Ben war, in einen Schrank gestellt und nie wieder herausgeholt. Ben und sie waren nicht lange Freunde gewesen höchstens ein knappes Jahr, aber sie hatte ihn unfassbar geliebt und niemals hatte sie jemandem ihr Herz schenken können, da er es besaß. Kurz danach war ihre Mutter ihrer Krankheit erlegen.
„Das ist ganz ungewohnt für mich", kicherte sie, um ihre Gedanken zu überdecken. „Du kennst ja nur die Anderen. Außer Matt und mir poppen sie sich ja durch die Weltgeschichte", lachte er und legte ihr wieder einen Arm um die Schulter. Emerald begann ihn zu kitzeln und sie lachten gemeinsam, bis sie vor dem Klassenzimmer waren. Nach dieser Stunde hatte sie noch Mathe und war somit für den heutigen Tag entlassen. In der Pause zwischen Mathe und Kunst hatte sie David geschrieben, wann sie Schulschluss hatte und er versprach sie abzuholen. Mit einer Umarmung verabschiedete sie sich von Luca und sah ihm noch hinterher, bevor sie mit David nach Hause fuhr.
(Luca, 17 Jahre)
Völlig erledigt ließ sie sich auf ihr Sofa fallen. Mit David hatte sie zusammen zu Mittag gegessen und ihm von ihrem ersten Schultag berichtet. Doch Liam und Ben hatte sie komplett ausgelassen. Ihr Onkel musste ja nicht unbedingt wissen, dass die beiden Menschen sich jetzt in ihrer unmittelbaren Umgebung befanden. Vielleicht schon bald wieder zu ihrem Freundeskreis gehörten. Genervt von diesem ganzen Mist, der ihr Leben war, holte sie ihren Kontroller startete die Playstation. Dort suchte sie das neue Spiel raus, um es direkt herunterzuladen. Der Download sollte 20 Minuten dauern. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass Matt gerade mit dem Mittagessen fertig war.
Ohne zu zögern griff sie nach dem Handy und suchte Matts Kontakt heraus. Es tutete drei Mal. „Der beste Freund des Universums am Apparat, was kann ich für Sie tun?", erklang Matts wohltuende Stimme an ihrem Ohr. „Mir zuhören?", antwortete sie mit einer Gegenfrage. Er war augenblicklich ernst. „Was ist los und wie war dein erster Schultag? Hat Luca nicht richtig auf dich aufgepasst?", wollte er sofort wissen. Ein Lächeln schlich sich über ihr Gesicht. „Nein! Luca war super, wie immer. Die Schule ist ganz nett, auch wenn ich die Mädchen nicht mag, aber das wundert dich wahrscheinlich nicht einmal. Die Lehrer sind allesamt richtig lieb zu mir gewesen. Aber ich habe dort zwei Freunde von Luca kennengelernt. Was mir ein wenig Magenschmerzen verursacht", kam sie endlich zum Punkt. „Warum? Soll ich zu dir kommen und denen mal so richtig den Kopf zurechtrücken?", knurrte Matt ins Telefon. Emerald musste jetzt wirklich lachen. „Nein. Du bist so süß! Sie haben nichts gemacht, außer dass sie sie sind. Es sind Liam und Ben. Sie haben mich nicht erkannt. Ben hat mich nicht mit dem Arsch angesehen, was ziemlich weh tat und von meinem eigenen Bruder musste ich mich den ganzen Tag anbaggern lassen. Er hat ein ‚Nein' einfach nicht hinnehmen wollen", seufzte sie. „Halt, halt, halt! Du willst mir hier sagen, dass der Verschollene Benjamin MacKenzy und der seit 10 Jahren sehnsüchtig Vermisste Liam FitzGerald zusammen in einer Schule in Doolin sitzen und ihre Freundin bzw. Schwester nicht erkennen? Hast du gesagt wer du bist?", wollte er wissen. „Das habe ich nicht. Ich finde, dass es nicht meine Aufgabe ist, ihnen zu sagen, wer ich bin. Entweder sie finden es von alleine heraus oder sie haben Pech gehabt", regte sie sich auf. „Liam hat mich, seine eigene Schwester, schamlos angebaggert. Er wollte mit mir ins Bett!", rief sie aufgebracht aus.
„Ich finde es bei Liam noch irgendwo verständlich. Er hat dich 10 Jahre nicht gesehen. Du warst ein Kind, als er dich das letzte Mal gesehen hat und jetzt bist du eine erwachsene Frau, außerdem hast du deinen Namen geändert. Aber das Ben dich ignoriert ist sowas von arschig! Vor 3 Jahren ist er in einer Nacht und Nebel Aktion verschwunden und hat dich einfach im Stich gelassen. Du warst am Boden zerstört und 5 Tage später ist deine Mutter gestorben. Jetzt hat er nicht einmal den Anstand, um sich bei dir zu entschuldigen? Okay vielleicht hat er dich nicht sofort erkannt, aber an deiner Art muss ihm doch etwas aufgefallen sein, außerdem kennt er David und auch deinen Vornamen, den du behalten hast!", regte sich Matt mit ihr auf. „Vergiss diesen Vollidioten, das hast du nicht nötig!", sprach er ihr Mut zu. „Matty du bist der aller beste Freund, den man sich wünschen kann. Mir geht es jetzt schon um einiges besser. Ich zocke jetzt noch und mache dann meine Hausaufgaben. Ich liebe dich!", sagte sie grinsend. „Nicht dafür. Ich werde mir das Spiel auch gleich reinziehen. Luca hat mir vorhin schon geschrieben, dass es draußen ist. Ich bin auf deine Meinung gespannt, Engelchen und ich liebe dich auch", antwortete er. „Die bekommst du, sobald ich zu einer Meinungsabgabe fähig bin. Ich lege jetzt auf. Danke für alles! Ich vermisse dich Matty", verkündete sie und spielte mit einer Haarsträhne. „Ich vermisse dich auch. Ich bin immer für dich da. Bye Süße", war sein Abschiedsgruß. „Bye", sagte sie noch und legte auf.
Dieses Gespräch hatte ihr sehr gut getan. Sollten diese Idioten doch sehen, was sie davon hatten. Zufrieden griff sie wieder nach dem Kontroller und begann zu spielen.
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Ich habe ja gesagt, dass es einmal in einem Monat ein Update gibt. Hier ist das Mai update. Was sagt ihr dazu? Was interessiert euch in der Geschichte zu erfahren? Ich will eure Meinungen wissen ^^
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