Malia
2018
Fast ein Jahr war nun vergangen seit ich dem Tod so knapp entronnen war, Bucky und ich mal wieder einer schweren Hürde entkommen konnten somit. Wir hatten damals gewusst, dass wir in den USA vermutlich nie sicher sein würden, dass wir fort von den Avengers müssten, auf der Flucht leben, um sicher zu sein, doch bevor wir wirklich alles packen und abhauen konnten, hatte Steve eine alternative Lösung finden können.
Seit fast einem Jahr war nun also Wakanda unser neues Zuhause. In dem geheimen Land, das für einen Großteil der restlichen Weltbevölkerung als arm und unbedeutend angesehen wurde, lauerte verborgen vermutlich das sicherste Land der Erde. Ausgestattet mit reichlicher Technologie, gutem Farmland und vielen netten Leuten war das Land unter der Herrschaft von König T'Challa die perfekte Zufluchtsstelle für Bucky und mich geworden. Der König hatte uns mit offenen Armen in seinem Reich aufgenommen, wo dessen jüngere Schwester Shuri als begnadete Entwicklerin die letzten Monate fleißig daran arbeitete, Bucky wieder zu richten. Sie hatte versucht, die Manipulation HYDRAs in seinem Kopf zu lösen, dafür zu sorgen, dass keine Worte der Welt in je wieder in eine Marionette dieser Leute verwandeln würde, dass wir nie wieder Angst haben müssten, sie nie wieder irgendeine Kontrolle über Bucky und somit auch über mich erlangen würden. Wäre das geschafft, würde wenigstens eine Angst verschwinden und wir könnten endlich damit beginnen, richtig zu leben.
„Und du bist dir wirklich sicher?", fragte T'Challa seine Schwester besorgt und sah dabei zu Bucky, der als einziger von uns allen Anwesenden auf einem Stuhl saß, erschöpft wirkte. Sein metallener Arm wurde ihm abgenommen, doch für das, was wir hier versuchten, wäre es sicherer, wenn er vorerst getrennt von ihm bleiben würde. Shuri war sowieso dabei, ihm einen neuen Arm zu entwerfen, einen, wo nicht länger das Symbol der Vergangenheit dranhaften würde, der noch besser wäre und mit dem er niemals wieder die Gefangenschaft verbinden müsste. Ein Arm, der nicht die Leben so vieler Menschen geraubt hätte.
„Ich habe die letzten Monate kaum etwas anderes getan, als den Kopf von ihn zu bearbeiten, Bruder, ich weiß, was ich tue", sagte Shuri und verdrehte die Augen von den zweifelnden Worten, was mich zum Lächeln brachte, doch ich vertraute ihr, wusste, dass sie es geschafft hat Bucky dieses Leid abzunehmen.
„Wenn es nicht klappt, schaltet mich bitte einfach aus bevor ich irgendwem schade", sagte Bucky trübe, lächelte schwach und sah von mir zu Steve, der als einziger sonst noch anwesend war, seinem Freund zunickte, doch wir drei wussten genau, was Buckys größte Angst hierbei war. Wenn wir gleich wirklich testen würden, ob Shuri Erfolg hatte, Bucky wirklich die Wirkung HYDRAS genommen hat, könnte es auch schiefgehen. Keiner wusste, was diese Worte mit ihm anstellen könnten oder wir wussten es eher zu gut und das letzte Mal, als er diese gehört hatte, hatte er mich beinahe umgebracht. Mir war unwohl von dem bloßen Gedanken an diese Zeit, doch es hatte so lange gedauert, bis ich mich von den Ereignissen damals erholen konnte. Ich hatte Wochen im Krankenhaus verbracht, hatte selbst hier in Wakanda noch viel Betreuung gebraucht, Hilfe bekommen müssen, um wieder richtig auf eigenen Beinen zu stehen, so stark wie meine Organe am Arsch waren.
„Es wird alles gut", versicherte ich ihm, lief auf ihn zu und nahm sein Gesicht behutsam in meine Hände, „Der Albtraum wird jetzt endlich ein Ende finden und dann bist du frei." Ich lächelte ihn an und er legte seine Hand an meine Hüfte, sah mich mit so viel Liebe in den Augen an, dass ich drohte, dahin zu schmelzen.
„Ok, ok, genug damit, legen wir lieber los", sagte Shuri amüsiert und ich entfernte mich sicherheitshalber ein gutes Stück, nahm den Zettel entgegen, den Steve mir reichte und auf dem die Worte standen, die Bucky in den Winter Soldier verwandeln könnten.
„Und du bist dir sicher, dass du das machen willst?", fragte Steve und ich nickte.
„Ich bin die einzige, die russisch kann und ich denke, dass ich es sein sollte, die das hier ein letztes Mal wagen sollte", meinte ich, doch das war Buckys und meine Geschichte. Diese Worte hatten so vieles zwischen uns zerstören können, ich sollte es sein, die sie ein letztes Mal sagen sollte und mit dieser Einstellung begann ich zu lesen: „Sehnsucht... verrostet... siebzehn..." Ich sah zu Bucky, der ruhig war, die Augen jedoch geschlossen hielt, vermutlich aus Furcht und diese Furcht teilte ich mit ihm. Würde es nicht klappen, hätte Shuri versagt, dann würde es wohl nie Hoffnung geben.
„Tagesanbruch... Schmelzofen... neun... gütig... Heimkehr... eins..." Ich sah zu ihm, amtete tief durch, ehe ich das letzte Wort sagte, bisher immer vor Angst halb gestorben war, wenn es gefallen ist, ich mitansehen musste, wie der innere Kampf Buckys mit diesem ein Ende fand, jede Gegenwehr erlosch, er immer ganz ruhig und gefasst wirkte anschließend. Er war dann immer so kalt, mechanisch geworden, eine tödliche Waffe und ich wusste, wie es war, von dieser gejagt zu werden.
„Güterwagon." Ich schluckte schwer, sah zu meinem Freund, der die Augen öffnete, mich einen Moment einfach ansah, regungslos dabei wirkte und ich bekam es schon mit der Angst zu tun. Es hatte nicht funktioniert. Er war immer noch der Winter Soldier. Ich wollte in Tränen ausbrechen vor Furcht, bis er da lächelte, erleichtert wirkte und augenblicklich kamen mir die Tränen, dieses Mal jedoch aus Freude.
„Bucky", hauchte ich, lief auf ihn zu, fiel ihm halb entgegen, als er aufstand, wo er mich an sich drückte.
„Es hat funktioniert", lachte er und ich sah, wie Tränen über sein Gesicht liefen vor Glück.
„Sie sind nicht länger in deinem Kopf", sagte ich, strich ihm sein Haar etwas zurück, ehe ich einen Kuss auf seine Lippen presste, doch das hier war der Beginn von unserer Zukunft, von einer Zukunft ohne HYDRA.
„Nein, sie sind fort", sagte er, küsste mich zurück und das wäre sicher noch länger so weitergegangen, wenn Steve sich nicht geräuspert hätte.
„Ich freue mich sehr", sagte er und ich trat zur Seite, damit die beiden Freunde sich umarmen konnten, bedankte mich derweil bei Shuri.
„Danke, wirklich, ich stehe in deiner Schuld, du bist unglaublich."
„Ach, das war doch gar nichts", wandte sie das alles ab und auch Bucky bedankte sich bei ihr, während ich mich freudig an Steve wandte, mein Lächeln jedoch verschwand bei dem Gedanken, dass er nur gleich wieder gehen würde.
„Und du wirst nicht bleiben?"
„Ich muss los, du weißt ja, ich bin ein gesuchter Mann", sagte er bedauernd und ich nickte, doch im letzten Jahr waren auch andere Probleme entstanden. So waren Steve, Natasha und Sam nun auf der Flucht vor dem Gesetz, nachdem sie sich weigerten, ein Abkommen zu unterzeichnen, nach denen sie bestimmten Regeln und Gesetzen unterliegen würden, was ihre besonderen Fähigkeiten angingen. Ebenso war Wanda fort mit Vision an ihrer Seite und ich war traurig sie alle somit kaum mehr zu Gesicht zu kriegen, doch wir telefonierten viel, dennoch war es traurig zu wissen, dass die friedlichen Tage im Tower für jeden von uns ein Ende gefunden hatten. Tony hatte diesen verkauft und sich mehr oder weniger mit seiner Rolle als Iron Man zurückgezogen, Bruce war seit einiger Zeit verschollen und die anderen waren am Rennen, während Bucky und ich uns endlich unseren Frieden verdient hatten.
„Du musst aber dringend öfters vorbeikommen, endlich auch mal in den Ruhestand gehen", sagte Bucky, lächelte ihn an.
„Und Nat und Wanda mitbringen", merkte ich an, vermisste sie sehr.
„Natürlich doch", lachte Steve freudig, würde wohl nicht so schnell aufhören, Captain America zu sein.
T'Challa hatte uns zwar Zimmer im Palast angeboten, doch Bucky und ich bevorzugten es etwas außerhalb zu leben. Wir wollten uns unseren Platz hier im Land verdienen, arbeiteten so wie jeder andere auch, wollten keine extra Behandlungen erhalten, hatten schon genug von der Königsfamilie genommen. Wir lebten in bescheidenen Verhältnissen in einer kleinen Hütte als Farmer und ich half gleichzeitig im Waisenhaus des Ortes aus so gut ich konnte, war entzückt von der Idee, in paar Jahren vielleicht mal ein Kind zu adoptieren, wenn ich selbst vermutlich nie Kinder kriegen könnte mit meinem Zustand, doch gerade eben mussten wir erst heilen. Wir hatten noch beide so viel Ballast mitzuschleppen, brauchten Zeit mit unserer Vergangenheit klarzukommen und kein Kind sollte so kaputte Eltern wie uns haben müssen. Es waren alles lediglich Überlegungen für die Zukunft.
Gemütlich saß ich an einem Baum gelehnt auf dem Boden, beobachtete Bucky dabei, wie er gerade Ziegen mit Essen aus einem Korb fütterte, konnte nicht aufhören zu lächeln, doch seit wir hier waren, lächelte ich fast immerzu, so glücklich war ich. Ich war ständig bei Bucky, es gab keine Probleme, wir waren so frei, so bodenständig, es war alles so erfrischend. Das hier war das richtige Leben. Keine Kriege, keine Dramen und keine Angst. Wir waren zusammen und mehr brauchten wir nicht.
„Ich bemerke dein Starren", tadelte er mich, sah dennoch nicht zu mir, lächelte nun aber selbst.
„Mir gefällt eben, was ich sehe."
„Du meinst, dass ich dir die Arbeit abnehme und die Tiere füttere?", fragte er und ich lachte auf.
„Genau das, danke mein edler Ritter."
„Du kannst von Glück reden, dass du so niedlich bist, sonst hätte ich mich nicht so unterdrücken lassen", sagte er, stellte den leeren Korb zur Seite und kam nun zu mir.
„Ich bin also niedlich", sagte ich lächelnd, zog ihn zu mir herunter, wo er sich neben mich setzte, seinen Arm um mich legte.
„Du warst schon immer niedlich. Das niedlichste Kind überhaupt, die niedlichste S.H.I.E.L.D-Agentin, die niedlichste Avenger und die niedlichste Farmerin", meinte er, nahm meine Hand in seine und streichelte mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Ich küsste seine Schulter, ehe ich mich an diese lehnte, seine Nähe genoss und zu den Reitern sah, die in der Ferne angezogen kamen, uns wohl aufsuchten, doch niemand sonst hatte ein Haus so weit hinten in dieser Richtung.
„Wir werden wohl aufgesucht", murmelte ich trübe.
„Riecht nach Ärger."
„Wenn der Ärger kommen will, kann er gleich wieder umdrehen und gehen, wir beide sind in Rente", meinte ich lächelnd und er lachte, drückte mich enger an sich.
„Ohja, wir sind schon zwei sehr heiße alte Leute."
„Wahrscheinlich wollen sie unser Geheimnis für unsere straffe Haut haben", erwiderte ich, lachte dabei, sah bitter zu den immer näher kommenden Leuten, ahnte nichts Gutes, doch egal was auch sein würde, wir würden dem gemeinsam entgegentreten, egal welche Katastrophe uns auch bevorstehen mag.
„Nur über unsere Leichen verraten wir ihnen das", sagte Bucky, drückte beruhigend meine Hand, merkte, wie nervös ich wurde, doch normal war das nicht. Was könnte man von uns schon wollen? „Und bis sie uns erreicht haben, sollten wir sie nicht weiter beachten." Er ließ meine Hand los, richtete meine Kette etwas, die eigentlich seine war und die ich vor 75 Jahren von ihm bekommen hatte und ich wandte meinen Blick von den anderen ab, sah zu ihm auf. Ich war so glücklich, ich liebte ihn über alles und egal was auch je kommen sollte, wir würden dem gemeinsam entgegentreten.
„Du bist alles, was zählt", hauchte ich und er lehnte seine Stirn an meine.
„Du bist alles, was zählt."
Ende
Aloha :) Ich hoffe sehr, dass euch das letzte Kapitel gefallen hat, das ein wenig ein offenes Ende preisgibt, immerhin kann man sich aber ja wohl vorstellen, was nun kommen wird xD Das bringt mich natürlich zum Überlegen, einen zweiten Teil zu schreiben. Ich wäre offen dafür, über Infinity War und Endgame zu schreiben, auf meine eigene Art natürlich, aber kommt drauf an, wie ihr dazu steht, ob das Ende so passt oder ob ihr mehr über Malia und Bucky lesen wollt. Sagt mit eure Meinung dazu, falls einer kommt, werde ich das hier und auf meinem Profil verkünden.
Danke für eure großartige Unterstützung, ich hätte nie gedacht, dass die Geschichte mal so ein Erfolg sein würde, dass sie sogar die verdammten Wattys 2018 gewinnen konnte, was immer ein kleiner Traum von mir gewesen ist xD
Ihr seid alle wundervolle Leser und mich würde sehr interessieren, was eure liebsten Stellen/Kapitel im Buch waren. Meine liebsten Kapitel sind wohl 22 aber irgendwie auch 34. Keine Ahnung so genau wieso, aber sie sind mir am meisten im Kopf geblieben.
Wer mehr von mir lesen will:
Es würde mich richtig freuen, wenn ihr mal bei meiner Geschichte Avenoir vorbeischauen könntet, in der Geschichte greife ich viele Handlungen meiner anderen Geschichten auf und mache was Eigenes daraus, also falls ihr interessiert seid mal keine Fanfiction zu lesen, schaut doch vorbei, es hat einen leichten Fantasy Touch, viele Wendungen, Sex, Drama und Liebe.
Ich schreibe auch noch Geschichten zu:
Marvel
DC
Zu Harry Potter und die Tribute von Panem
Der Herr der Ringe und TVD/TO
Danke für alles und für die:
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Stand: 19.07.2020
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