51. Die Versuchung
Malia
Seit Tonys Geburtstag hatte sich etwas verändert. Zwischen Bucky und mir hatte sich etwas verändert. Wir beide konnten lockerer miteinander umgehen, mieden uns nicht mehr ständig, ganz im Gegenteil sogar. Wir hingen die meiste Zeit am Tag miteinander ab, gingen miteinander um, als wären wir Freunde und ich wusste es war in gewisser Weise schräg, aber es war ein großer Schritt für uns zwei, es machte vieles einfacher, sehr viel einfacher. Bucky war glücklicher und weniger angespannt dadurch, dass ich mehr in seiner Nähe war und ich war auch einfach besser drauf, weniger von Sorgen geplagt. Das Leben schien einfacher mit ihm an der Seite zu sein.
„Also, du und Bucky?", fragte Wanda mich grinsend, während ich mit ihr auf meinem Bett lag, wo ich ein Buch las und sie mir gleichzeitig irgendwelche Dinge erzählte, wobei das Thema nun wohl Bucky zu sein schien, nachdem sie ihren Vortrag über irgendeine Mission beendet hatte.
„Was ist mit uns?", fragte ich und sah weiter auf das Buch, hörte sie leise Lachen von meiner unschuldigen Antwort.
„Ich sehe euch zwei die letzten Tage durchgehend zusammen, jeder sieht es, sieht die Veränderung, also was ist das? Ist wieder alles gut?"
„Wenn ich das nur wüsste", seufzte ich, legte ein Lesezeichen rein und klappte das Buch zu, sah auf, „Ich meine, wir kommen besser miteinander klar aber... zusammen sind wir denke ich nicht."
„Warum? Was könnte euch beiden nun im Wege stehen? Ihr versteht euch, was hindert euer Zusammenkommen also?", fragte sie, zog die Stirn kraus und ich wünschte so sehr es selbst zu verstehen, die Lage zu erklären, nur fehlten mir die Worte und die Antwort in gewisser Weise selbst. Was hinderte uns? Ich wusste nicht, ob es die Angst war, dass gleich wieder alles kaputt geht. Ob es die Tatsache war, dass wir zwei uns auf ewig an das Grauen HYDRAs erinnern würden. Es gab viele Gründe vermutlich, doch keinen Grund, der stark genug wäre.
„Manche Dinge macht man sich im Leben wohl unnötig schwer", sagte ich, zuckte mit den Schultern und seufzte gleich genervt auf, als mein Handy neben mir vibrierte, anzeigte, dass ich eine neue Nachricht hatte.
„Wer schreibt dir?", fragte Wanda neugierig, ergriff das lästige Teil für mich und ihre Augen weiteten sich sofort, als sie wohl die Nachricht von Jack las, „Er schreibt dir immer noch? Was läuft denn zwischen euch?"
„Gar nichts läuft da. Ich bin nur zu nett, um ihm zu sagen, wie wenig Interesse ich doch habe, weiß auch gar nicht wie man jemanden so etwas über so ein Teil mitteilen soll."
„Naja, aber wenn du und Bucky nicht zusammen seid, kannst du es ja bei ihm versuchen? Er sah doch heiß aus", schlug Wanda vor und ich verzog das Gesicht, dachte angeekelt daran was mit wem anderen zu haben, wollte das nicht, ganz sicher nicht.
„Ich verzichte."
„Dann antworte abweisend, irgendwann muss er dann wohl verstehen, dass es nichts wird."
„Ich hoffe es doch", erwiderte ich und stand vom Bett auf, was Wanda mir gleichtat.
„Gehst du nun wieder zu deinem guten Freund Bucky, der sicher nur das ist und nicht mehr?"
„Hör auf damit", warnte ich sie lächelnd, hasste es wie sie mich durchgehend wegen der Sache ausfragte, gleichzeitig fand ich es aber auch unterhaltsam, zumindest solange sie es nicht direkt vor ihm macht oder wenn Steve dabei ist, was sie leider gerne tat und was mir jedes Mal unheimlich unangenehm war.
„Schon gut, ich lasse dir die Zeit mit ihm, aber behaltet eure Klamotten an, gute Freunde fallen nämlich nicht übereinander her."
„Ich falle nicht über ihn her."
„Dann solltest du ihn niemals beim Training aufsuchen, denn wenn du..."
„Ok, Wanda", erwiderte ich und eilte aus dem Zimmer, bevor sie weiterreden würde und mir den Kopf wirr redet. Ich sehnte mich sowieso schon zu sehr nach Bucky, seiner Nähe, da wollte ich nicht daran denken müssen, wie verdammt gut er eigentlich aussah. Ich schüttelte den Kopf und lief ins Wohnzimmer, wo ich erleichtert feststellte, dass Bucky zusammen mit Steve dort anwesend war, sie sich unterhielten.
„Malia", begrüßte Steve mich, kaum erblickte dieser mich und ich lächelte bei Buckys Blick, der sofort auf meinen traf und in dem so viel Liebe lag, dass mein Herz gleich schneller schlug. Wie schaffte er es nach all der Zeit immer noch eine so starke Wirkung auf mich zu haben? Ich verstand es nicht, doch es machte mich dennoch glücklich.
„Hey", begrüßte ich die beiden, nährte mich ihnen weiter, nun etwas unsicherer, wollte nicht stören.
„Setz dich zu uns, ich und Bucky reden gerade über alte Zeiten, besonders wie er mich immer zu Dingen gezwungen hat", lachte Steve und ich lächelt erheitert bei der Vorstellung wie die beiden früher waren, vor dem Krieg, vor HYDRA oder Captain America.
„Zu was hat er dich denn gezwungen?"
„Gar nichts, er lügt", verteidigte Bucky sich augenblicklich, als ich mich auf dem Sessel niederließ, meine Beine gleich zu mir hochzog, weg vom Boden.
„Ahja? Wie war das noch als du meintest, du fährst mich nur nach Hause, wenn ich die Freundin der Kleinen unterhalte, mit der du unbedingt ausgehen wolltest?"
„Ich habe nur versucht dir zu deinem Glück zu verhelfen", erwiderte Bucky fröhlich und es erfreute mich, erfüllte mich mit so viel Glück ihn so zu sehen. Lachend, herumalbernd, jungenhaft und sorgenlos. In solchen Momenten konnte man vergessen, was er erlebt hatte, was für einen weiten Weg er, Steve und ich eigentlich zurückgelegt hatten.
„Es hat nur nicht funktioniert, weil die Freundin auch nur was von dir wollte."
„Ich konnte ja nichts dafür", sagte Bucky und schüttelte den Kopf.
„Ich beneide euch beide", mischte ich mich in ihr Gezanke ein, woraufhin beide wieder zu mir sahen.
„Wofür? So einen Schwachkopf als besten Freund zu haben?", fragte Steve mich und ich lächelte leicht.
„In gewisser Weise ja."
„Sehr nett", schnaubte Bucky beleidigt, woraufhin ich die Augen verdrehte.
„Ich meine nur, ich hatte nie so etwas. Eine Freundschaft, die so stark ist. Ich denke es ist etwas, das jeder haben sollte."
„Dafür hast du jetzt Freunde, mit denen du so ein Band knüpfen kannst", sprach Steve mir gut zu und ich dachte an Wanda, Natasha an Tony. Sie alle waren mir gute Freunde, aber ich bezweifelt jemals etwas so Inniges mit ihnen zu haben wie die zwei es hatten.
„Und so eine große Sache ist es nun wirklich nicht, hast du jemanden wie Steve an der Seite, zerstörst du dir nur die Nerven und verkürze dein Leben um ein paar gute Jahre", meinte Bucky und Steve schnaubte vergnügt.
„Und doch sind wir hier."
„Ja und doch sind wir hier." Unser ganzes Gespräch wurde unterbrochen, als Pepper den Raum betrat und fragend in die Runde blickte.
„Worüber unterhaltet ihr euch denn so lebhaft?"
„Dies und das", erwiderte ich und stand auf, um zu ihr zu gehen, „Suchst du Tony?"
„Ja, aber er ist vermutlich wieder am herumbasteln, also störe ich ihn nicht. Ich muss nur ein wenig Papierkram erledigen."
„Kann ich helfen?"
„Nein, nein, ich schaffe das allein."
„Wie wäre es mit einer Pause und du setzt dich zu uns und ruhst dich etwas aus, du wirkst sehr gestresst", merkte Bucky nun an, der sich ebenfalls erhoben hatte und nun neben mich stellte, wo ich augenblicklich von der Nähe zu ihm ganz hibbelig wurde. Es war jedes Mal als ob die Luft ganz heiß werden würde, man eine Spannung zwischen uns spürte, die mich ganz kribbelig werden ließ.
„Ich kann keine Pause nehmen, gleich kommt Natalie und bringt noch mehr Zeug, um das ich mich kümmern muss und der Stapel wird nicht kleiner", sagte Pepper gestresst und ich verzog leicht das Gesicht beim Erwähnen von Peppers Angestellten, die ich nicht ausstehen konnte, nicht nach diesem Kuss, nicht nachdem ich sehe wie vernarrt sie in Bucky zu sein scheint.
„Natalie", sagte Steve, der sich auch zu uns stellte und ich schaute nicht zu ihm als ich merkte, wie er mich ansah.
„Ja, sie wird gleich hier sein, also falls ihr sie nicht sehen wollt...", begann Pepper, die sich wohl wieder daran erinnerte, wie misslich die Lage wegen dieser Frau war, doch in dem Moment kam der Teufel persönlich leider schon eingetreten und ich hatte Mühe nicht offen zu zeigen wie sehr ich sie nicht ausstehen konnte, wie sehr es mir missfiel, dass sie nun hier war.
„Oh, hallo Steve, hallo Bucky", begrüßte sie die Jungs, kaum erblickte sie uns alle und ich konnte es von da an nicht mehr zurückhalten sie abwertend zu mustern, was sie nicht störte, da sie eh nur Augen für Bucky zu haben schien, ihn richtig anstrahlte.
„Natalie", begrüßten die beiden sie freundlich und ich biss mir innerlich auf die Lippe, um ein blödes Kommentar zu verkneifen.
„Es ist so schön dich wiederzusehen, es ist ja doch eine Weile her", richtete sie das Wort an Bucky und legte ihre Hand dabei auf dessen Schulter, während er recht hilflos und überfordert zu seinem besten Freund nur schaute, einen Schritt zurücktrat und mehr Abstand zwischen sich und der Schönheit brachte.
„Ja, es ist etwas her", stammelte er überfordert und ich war erleichtet zu sehen, dass er nicht auf ihre Flirterei einging, dennoch störte mich die ganze Situation enorm. Es störte mich sie hier zu sehen, es störte mich zu sehen, wie sie ihn ansah.
„Natalie, wir haben vieles zu tun", sprach Pepper da Gott sei Dank jedoch und ich lächelte sie dankend an, als sie die junge Frau mit sich aus dem Raum führte, so dass ich allein mit Steve und Bucky zurückblieb.
„Ich denke, ich gehe zurück auf mein Zimmer", ergriff ich als erste das Wort, nachdem keiner von uns einige Sekunden auch nur ein Wort sprach, die Stille uns umhüllt hatte.
„Aber...", begann Bucky, wirkte verzweifelt, schien eindeutig meine Nähe zu suchen, doch mir war gerade nicht mehr nach Reden zumute, dafür hatte diese Frau meine Laune einfach zu sehr zerstört.
„Ich bin müde, wir sehen uns morgen früh, gute Nacht", verabschiedete ich mich, ließ ihn gar nicht ausreden, wollte nicht umgestimmt werden müssen und hatte Angst nur schwach zu werden, wenn er es verlangte. Beim Verlassen des Zimmers legte ich dennoch kurz meine Hand auf seinen Arm, wissend, dass es fürs erste genug war, dass er wenigstens nicht komplett vergeht, was ich gewiss nicht wollte, ehe ich ging und mich in meinem Zimmer angekommen erschöpft auf mein Bett fallen ließ. Ich wollte nur noch schlafen, meinen Kummer wegen Natalie vergessen, denn klar benahm ich mich schwachsinnig, doch das was mit ihr gewesen war hatte die Sache mit Bucky und mir erst so richtig verändert und so war es nicht leicht dieses Biest wieder in seiner Nähe zu sehen.
Genervt stöhnte ich auf, als mein Handy vibrierte und ich nahm es zur Hand, um eine neue Nachricht von Jack zu lesen. Er würde es wohl nie aufgeben, oder? Müde strich ich mir durchs Gesicht und setzte mich mehr aufrecht hin, war schon dabei ihm auf seine Bitte nach einem Treffen nein zu schreiben, eine Ausrede zu erfinden, als mir was bewusstwurde. Ich wollte Bucky wiederhaben, war mir nur immer noch sehr unsicher wegen vieler Dinge, doch wenn ich auf ein Date mit diesem Jack gehen würde, es könnte mir helfen Ordnung in das Chaos meines Inneren zu bringen. Ich würde vielleicht endgültig verstehen, wie sehr ich Bucky und nur Bucky brauchte, hätte gleichzeitig mal versucht einen anderen zu treffen und es könnte die ganze Lage verbessern. Es war ein sehr spontaner und undurchdachter Gedanken, dennoch antwortete ich Jack, dass ich gerne mit ihm ausgehen würde und hasste mich keine Minute später dafür, zugesagt zu haben.
Meine Zusage zu diesem Date brachte mehr Schwierigkeiten und Probleme mit sich, als ich es erwartet hatte. Wanda hatte es nicht sein lassen können so ziemlich jedem davon zu berichten, war stolz auf mich diesen Schritt zu wagen, nur leider kam ich schwer damit zurecht, dass eben jeder Bescheid wusste. Steve schien ein wenig enttäuscht von mir zu sein, Tony war der Meinung, das wäre eine schwachsinnige Entscheidung gewesen und Bucky mied mich, was wirklich sonderbar war, immerhin kam er ohne meine Nähe kaum klar, doch ich verstand ihn ja, wäre vermutlich mehr als nur sauer gewesen, wenn ich erfahren hätte, dass er auf ein Date mit einer anderen sein würde, doch ich sah dieses Treffen mit Jack nicht wirklich als Date an, eher als normales Treffen, das mir helfen soll meine Lage besser zu verstehen. Ich hatte nicht vor ihn erneut zu sehen nachdem, hatte nicht vor ihn zu küssen oder irgendwas dergleichen, doch wie sollte man das den anderen schon erklären? Sie verstanden das nicht wirklich, verstanden nicht so recht, was in mir vor sich ging und wie durcheinander ich war und ich hatte eben deswegen nie beabsichtigt irgendwem hiervon zu berichten, nur Wanda war eben Wanda und Geheimnisse waren bei ihr nicht unbedingt sehr sicher.
„Ich glaube langsam es wäre besser, wenn ich das alles absage und einfach hierbleibe", seufzte ich frustriert und sah mich im Spiegel an, hatte keine Motivation mich fertig zu machen, hatte keine Lust Jack zu treffen und fürchtete ich mich insgeheim auch sehr davor. Nach draußen zu gehen war nach wie vor schwer für mich und dann auch noch mit einer fast fremden Person, es missfiel mir, machte mir Angst.
„Oh doch, du gehst. Du willst das tun, um dir selbst zu helfen, also zieh das durch", tadelte Wanda mich, die sich eine Jacke überzog, da sie mit den anderen auf eine Mission gehen würde und vermutlich erst morgen wieder zurückkommen würde.
„Schätze ich bin ein größerer Feigling als gedacht", erwiderte ich trübe, was sie nur dazu brachte die Augen zu verdrehen.
„Wenn ich höre, dass du nicht auf diesem Date warst, dann kannst du dir einen Vortrag von mir anhören", warnte sie mich lächelnd und nun war ich es, die die Augen verdrehte, selbst aber lächeln musste.
„Du kannst ganz schon lästig sein für jemanden, der selber Single ist."
„Ich habe auch kein Problem damit Single zu sein, du hingegen scheinst völlig verloren ohne Bucky zu sein, machst dir das Leben dabei aber einfach selbst zu schwer."
„Mag sein", murmelte ich, verzog das Gesicht und wusste nicht einmal was ich anziehen sollte oder was mich wirklich erwarten würde. Ich kannte diesen Kerl doch praktisch nicht und doch tat ich mir das an. Ich war so ein Idiot.
„Wie auch immer, du wirst das schaffen und anschließend berichtest du mir alles", sprach Wanda mir gut zu und näherte sich der Türe.
„Ich hoffe es und viel Glück, seid vorsichtig", sagte ich an sie gerichtet, ehe sie mit einem breiten Grinsen ging und mich allein dem hier überließ.
Ich brauchte eine Ewigkeit, um mich aufzuraffen irgendwas mit mir anzufangen, zog mir letztendlich ein sommerliches Kleid an, da es heute wärmer draußen war und ich mich in Kleidern sowieso wohler fühlte. Ich ließ meine Haare offen, schminkte mich leicht und war dennoch nicht zufrieden, was vor allem daran lag, dass ich immer noch zu mager war, zu kränklich in gewisser Weise wirkte, doch es war mir eigentlich auch völlig egal. Wenn er mich nicht attraktiv fand, konnte es mir egal sein, es konnte mir alles egal sein, ich wollte ihn ja nicht überzeugen oder umgarnen, nutzte ihn vielleicht ein wenig für meine Zwecke aus, doch wirklich schlecht konnte ich mich nicht einmal fühlen, dafür war er mir einfach zu unsympathisch und zu seltsam. Ich hasste mich dafür so schwach geworden zu sein, um hierfür überhaupt gestimmt zu haben als ich schließlich mein Zimmer verließ und durch den verlassenen Tower in Richtung Fahrstuhl lief, mir wünschte irgendwas oder irgendwer würde mich stoppen und seltsamerweise geschah das sogar.
„Also ziehst du das wirklich durch?" Ich brauchte mich nicht umzudrehen, um Buckys Stimme zu erkennen, blieb stehen und schloss kurz die Augen, fand das mit uns schon schlimm genug seit er Bescheid wusste von diesem Date, doch dass er mich nun sehen musste, machte alles noch schlimmer.
„Sieht wohl so aus", antwortete ich ihm leise, mit einem Hauch von Verbitterung, wagte es nach wie vor nicht mich zu ihm zu drehen, hatte Angst völlig einzuknicken bei seinem Anblick.
„Und wieso, wenn ich fragen darf? Hast du uns nun völlig aufgegeben und willst lieber ihn?" Der Vorwurf in seiner Stimme war deutlich herauszuhören und es schmerzte sehr, doch ich wollt eihm nicht weh tun, es war nie meine Absicht gewesen, würde nie meine Absicht sein.
„Nein, ich mache das eher, um uns beiden eine Chance zu geben", erwiderte ich und drehte mich nun doch zu ihm, bereute es jedoch augenblicklich. Ohne ein Oberteil zu tragen stand er da, bekleidet nur in einer Jogginghose, die Haare noch leicht nass als ob er gerade von der Dusche gekommen wäre und bei dem Anblick drohte ich wirklich kurz schwach zu werden. Er sah so gut aus, es verschlug mir immer wieder die Sprache. Was tat er überhaupt hier? Ich dachte jeder wäre auf Mission und doch war er hier, fast als wäre es sein Plan mich aufzuhalten, mich von dem Date zu bewahren.
„Ich weiß nicht inwiefern uns beiden das hier helfen sollte."
„Wenn ich es erkläre, hältst du mich für verrückt." Buckys Mundwinkel zuckten ganz leicht von meiner Aussage, doch er blieb weiter ernst.
„Versuch es", sprach er dennoch, verschränkte die Arme vor der Brust und ich versuchte zwanghaft in sein Gesicht zu sehen, mich nicht von seinem Körper ablenken zu lassen, der die reinste Versuchung darstellte.
„Ich denke es würde mir endgültig klarmachen, dass es niemals irgendwen sonst außer dich geben könnten. Ich meine, ich weiß es eigentlich sowieso schon, aber es ist als ob irgendein Teil von mir immer noch die Bestätigung braucht und ich versuche sie zu erhalten", klärte ich ihn auf, sah wie er die Augenbrauen hob.
„Du hast recht, es ist verrückt."
„Weiß ich doch, aber ich muss es durchziehen", sagte ich schnippisch, drehte mich wieder um und wollte weitergehen, war sowieso schon spät dran.
„Musst du nicht. Du könntest auch einfach hierbleiben", ergriff Bucky erneut das Wort, doch ich lief weiter.
„Ich bin schon dabei das durchzuziehen und ich werde es auch", erwiderte ich lediglich und keuchte erschrocken auf, als er sich mir einfach in den Weg stellte.
„Ich kann das nicht zulassen!"
„Nicht zulassen?", fragte ich, sah ihn sauer an, doch glaubte er mir was verbieten zu können?, „Ich kann immer noch selbst entscheiden, was ich machen werde oder nicht."
„Natürlich, aber ich muss vorher alles tun was ich kann, um dich vom Gegenteil zu überzeugen", sagte er verzweifelt und ich schluckte schwer, als er mich gegen die Wand drängte, seine Hände links und rechts neben mich abstützte. Ich glaubte Schnappatmung kriegen zu müssen von seiner Nähe, ihm so furchtbar nahe zu sein, dass ich die Wärme spürte, die von ihm ausging, den Duft seines Duschgels zu vernehmen konnte. Ich presste mich so gut es ging mit meinem Rücken gegen die Wand, biss mir innerlich auf die Lippe, fühlte mich benebelt von der ganzen Situation und hätte ihn am liebste von mir gestoßen, um dem hier zu entkommen, um nicht meinen Standpunkt so fallen zu lassen, doch ich kam mir so schwach und kraftlos vor.
„B, ich muss gehen", hauchte ich, schaute nicht in sein Gesicht, sah eher seinen Hals vor mir an.
„Bitte bleib", flehte er mich an und legte seine menschliche Hand an mein Gesicht, zwang mich zu ihm aufzusehen, wo ich beinahe verzweifelt geseufzt hätte, doch ich konnte mich kaum mehr halten, was nicht besser wurde, als er anfing sachte über meine Wange zu streichen, ich mich in seinen Augen verlor, ihm völlig ergeben war.
„Was machst du nur mit mir", fragte ich ihn mit einer halb gebrochenen Stimme und ehe er weiter was sagen konnte, hatte ich ihn schon am Nacken gepackt und vereinte unsere Lippen endlich miteinander. Ich seufzte augenblicklich glücklich auf und Bucky schien es nicht anders zu ergehen, doch wir beide hatten das, was wir wollten. Mit seinem ganzen Gewicht kam er mir entgegen, zerquetschte mich halb gegen die Wand, doch ich spürte es kaum, wollte ihm nur noch näher sein, so wie er mir nur näher sein wollte. Unsere Lippen harmonierten perfekt miteinander so wie immer, wir küssten uns, als hingen unsere Leben davon ab und ich vergrub meine Hände in seinen feuchten Haaren, stöhnte leicht auf, als er seine Hände an meinen Hintern legte, mich leicht hoch hob, genug damit ich meine Beine um seine Mitte schlingen konnte, deutlich spürte, wie sich bei ihm etwas regte als ich mein Becken so gegen ihn presste und es brachte mich um den Verstand. Es war so lange her seit wir uns so nahe waren und nun wieder mit ihm vereint zu sein, ihn zu küssen, ihn zu berühren, bei ihm zu sein... ich brauchte kein Date mehr, um zu wissen, was ich wollte, um zu wissen, was ich immer wollen würde. Er würde er sein. Bucky. Und ich wusste in dem Moment einfach, dass wir alles meistern würden, dass wir jede Hürde wohl gemeinsam bewältigen könnten von nun an.
Aloha :) Ich hoffe es hat euch gefallen. Das nächste Kapitel geht direkt da weiter, wo dieses hier geendet hat xx
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