28. Porzellanpuppe


Angeschlagen, mit einem schmerzenden Kopf und einem rauen Hals saß ich seit Stunden einfach nur wie erstarrt auf meinem Bett, sah die Wand vor mir an und wusste rein gar nichts mit mir anzufangen. In all der Zeit hier hatte ich mich noch nie so einsam gefühlt gehabt, wie gerade jetzt, doch es gab niemanden, mit dem ich über das reden könnte, was geschehen war, es gab niemanden, der mich trösten könnte und der Schock saß nach wie vor tief. Mein Hals schmerzte höllisch und in den Spiegel zu schauen trieb mir nur die Tränen in die Augen, wenn ich nach wie vor deutlich Buckys Handabdruck dort erkennen konnte. Mein Arm war wenigstens nicht gebrochen, sondern der Knochen war lediglich angebrochen, weswegen ich jetzt eine Schiene an diesem tragen musste für einige Tage, doch ich kam damit klar. Der psychische Schmerz war sowieso weitaus unerträglicher, als der körperliche und ich wollte am liebsten nur noch schlafen, alles vergessen, doch sobald ich meine Augen schloss, hörte ich die Worte wieder, die dieser Alexander Pierce zu Bucky sagte, sah den eiskalten Blick, mit dem er mich fixiert hatte, spürte die gleiche Angst erneut. Ungewollt kamen mir nur mal wieder bei den Erinnerungen daran die Tränen hoch, schützend hatte ich meine Knie an meine Brust gezogen und meine Arme um diese geschlungen, spielte nervös mit meiner heilen Hand an der Schiene herum und hätte gerade alles dafür gegeben, um meine Tante zu sehen, oder Peggy. Sie hätten mich verstanden, mich trösten können, doch ich war alleine. Ivan hatte freibekommen, nachdem er K.O geschlagen wurde bei dem Versuch mir zu helfen und ich wollte auf gar keinen Fall zu Bucky müssen. Ich wusste ja, dass er nichts dafür konnte, doch ich würde es jetzt nicht ertragen ihn sehen zu müssen und so war ich alleine mit all dem Kummer, alleine mit all den traumtischen Erinnerungen.

Ich hatte keine Ahnung, wie viele Tage vergangen waren, schlief in der Zeit kaum länger als eine Stunde am Stück, aß mein Essen nicht wirklich und saß die meiste Zeit einfach nur weiter wie erstarrt auf meinem Bett. Wenn der Arzt da war, um nach meinem Arm oder meinem Hals zu sehen, blendete ich ihn die meiste Zeit eher aus, wollte einfach nur alleine gelassen werden, doch daraus wurde nichts, hier würde man eben nie alleine sein, lediglich einsam.

„Na los Mädchen, mitkommen!" Perplex sah ich zu Juri auf, als dieser die Türe zu meinem Zimmer geöffnet hatte und an dieser auf mich wartete. Es war eigenartig ihn wieder zu sehen. Die ganzen letzten Wochen, seit ich wieder erwacht war, hatte ich ihn nicht mehr gesehen gehabt und nun plötzlich war er wieder wie aus dem Nichts heraus da und nach wie vor war es mir schleierhaft, was ich wirklich von ihm halten sollte.

„Wohin?", fragte ich unsicher nach, musterte den deutlich in die Jahre gekommenen Russen dabei und ahnte nichts gutes.

„Zu dem Soldaten, er dreht immer mehr durch und du hast dich genug geschont", erwiderte er und augenblicklich sprang ich von meinem Bett auf und wich panisch von ihm zurück, denn ich konnte doch nicht zu Bucky. Ich wollte nicht zu Bucky! Augenblicklich spürte ich regelrecht, wie die Angst mir die Kehle zuschnürte, wie meine Atmung hektischer wurde, wie mein Herz zu rasen anfing und wieder die ganzen Bilder vor mir erschienen, wie er mich angegriffen hatte.

„I-ich kann nicht", rief ich verängstigt aus, wusste ja selbst, dass es lächerlich war und er mich nicht einfach angreifen würde, dass man ihn kaum erneut auf mich loslassen würde, doch einfach war die ganze Lage eben auch nicht

„Sei nicht albern Mädchen. Er wird dir nichts anhaben und nun komm! Ich will dich nicht zwingen müssen", erwiderte Juri genervt, sah mich dabei ernst an und ich wusste, dass es ungemütlich werden könnte mich jetzt zu weigern, weswegen ich meine Angst versuchte zu verscheuchen, meine Tränen weg blinzelte und zitternd auf Juri zu lief, der zur Seite trat, um mir Platz zu machen.

Den ganzen Weg über zu Buckys Zimmer dachte ich daran einfach wegzurennen, dachte daran was nun gleich sein würde und spielte dabei durchgehend nervös mit meiner Schiene am Arm herum, wollte schreien und weinen dürfen und doch kam ich mir auch so vor, als würde ich in einer Art Trance sein, als würde das alles hier nicht wirklich gerade passieren. Es war schon eigenartig, wie eine einzige Person es geschafft hatte innerhalb weniger Minuten alles zu zerstören, wie dieser Alexander Pierce es geschafft hatte innerhalb weniger Minuten meine ganze Haltung Bucky gegenüber zu verändern, mich mit Angst zu erfüllen, wenn ich an ihn dachte. Es war einfach abartig.

„Sei einfach eine Stunde dort, danach darfst du gehen", meinte Juri an mich gerichtet, als wir schneller als gedacht vor der Türe zu stehen kamen und ich aus irgendeinem Grund an den Tag zurückdenken musste, wo ich ihn das erste Mal hier hatte aufsuchen müssen, wo ich genauso wenig hier her hatte gehen wollen wie jetzt.

„Ich kann da nicht rein", hauchte ich mit einer brüchigen Stimme, sah die schwere Türe vor mir an, als wäre sie mein schlimmster Albtraum, doch natürlich ignorierte Juri mich einfach, sperrte auf und schubste mich fast schon in den so vertrauten Raum hinein, der mir nun jedoch eine unfassbare Angst einjagte und in dem das reinste Chaos herrschte. Bucky schien sich wohl kein Stück unter Kontrolle gehabt zu haben, so wie es hier aussah, so zerstört wie die Möbel hier drinnen waren. Es wirkte fast ein wenig so, als wäre man auf einem Schlachtfeld gelandet.

„Malia..." Ich zuckte verschreckt zusammen beim Ertönen von Bucky Stimme, als dieser aus seinem Badezimmer heraustrat und mich mit einem Blick ansah, als würde er seinen eigenen Augen nicht trauen. Hastig drehte ich mich weg von ihm, sah zu der mittlerweile verschlossenen Zimmertüre hinter mir und wusste, dass ich nicht raus könnte und doch wollte ich auch nicht hier sein müssen.

„Malia, ich...", sprach Bucky mit einer brüchigen Stimme weiter und verschreckt drehte ich mich wieder zu ihm, als er mit erhobenen Händen auf mich zugelaufen kam, mich dazu veranlasste weiter in die nächste Ecke zurückzuweichen.

„Bleib weg von mir!", rief ich hysterischer als gedacht aus, sah ganz genau, dass meine Worte ihn schwer trafen, aber auch, dass diese ihn nicht so leicht stoppen würden.

„Du wirst mich jetzt nicht hassen!", erwiderte er verzweifelt, lief stur weiter und schluchzend versuchte ich mich in meiner Ecke ganz klein zu machen, nicht wieder an den Moment zu denken, wo er mich angegriffen hatte, wo seine Hand sich um meine Kehle gelegt hatte, wie er mich mit diesem kalten Blick angesehen hatte.

„GEH WEG!", schrie ich ihn panisch an, hielt mir wie von alleine die Kehle, als ich glaubte seine Hand wieder an dieser spüren zu können, was völlig schwachsinnig war, doch dennoch konnte mein Kopf das nicht so ganz begreifen.

„NEIN!", schrie er genauso laut und hysterisch wie ich zurück und ehe ich mich versah, kniete er schon vor mir und hatte einfach meine Hände in seine genommen. Ängstlich wollte ich mich los reißen, wollte abhauen, das Weite suchen, doch er war so viel stärker als ich und als ich in seine verwirrten blauen Augen sah, in denen so viel Angst, so viel Selbsthass und Panik lagen, wurde ich ruhiger, versuchte mich nicht mehr zu wehren, sondern fing einfach nur das Heulen an.

„Es tut mir so unendlich leid und ich weiß, dass ich niemals gutmachen kann, was da geschehen war, doch ich tat nichts davon freiwillig. Niemals würde ich dir freiwillig auch nur ein Haar krümmen und...", erklärte Bucky sich verzweifelt, brachte mich dazu praktisch Ivans Stimme wieder zu hören, als er sagte Bucky wäre nichts als eine Waffe, die auch jederzeit gegen mich eingesetzt werden könnte, egal wie sehr er mich auch liebte.

„Ich weiß doch", unterbrach ich ihn mit einer kratzigen Stimme deswegen, sah aus verheulten Augen zu ihm, war so froh nicht mehr diese Kälte darin zu erkennen, „Nur du musst verstehen, dass ich Angst habe." Augenblicklich ließ er meine Hände dabei los, sah schuldig auf die Schiene an meinem Arm und ich hätte ihm gerne so vieles gesagt, doch fast nichts davon wäre für die Ohren HYDRAs bestimmt gewesen und genau das machte all das hier um so einiges komplizierter.

„Ich verstehe es", erwiderte er leise und hatte seinen Blick nun zwar von meinem Arm nehmen können, sah nun jedoch mit einem bedrückten Blick auf die Abdrücke an meinem Hals, „Ich will aber nicht, dass du mich hasst, du bist doch alles was zählt." Ich lächelte schmerzvoll, als er unsere Definition von 'Ich liebe dich' sagte und nur zu gerne hätte ich ihn geküsst, mir gewünscht damit alles andere verschwinden lassen zu können, den Kummer, den Schmerz, das Leid verschwinden lassen zu können, doch so würde es niemals sein. Das hier würde niemals einfach vergehen können und doch wollte ich Bucky nicht hassen müssen für das, was HYDRA getan hatte, es war nicht fair und damit würden sie nur das erreichen, was sie wollten und zwar dass ich wieder brav eingeschüchtert wäre und Bucky sich selbst als Monster sah.

„Du bist auch für mich, alles was zählt", hauchte ich leise und lächelnd wischte er mir behutsam meine letzten Tränen weg, was mich erst etwas zusammenzucken ließ, doch langsam schaffte ich es mir begreiflich zu machen, dass er wieder mein Bucky war und keine Maschine, die nur zum Töten da war. Ich sah in seine Augen und ich erkannte in diesen eben nicht einen Mörder, ich sah darin den Mann wieder, der mich im Krieg gerettet hatte, der mein Leben verschont hatte, der fast alles für mich mittlerweile war.

„Ich habe eine Frage an dich", meinte er leise, strich mir auch weiterhin behutsam übers Gesicht, sah mir dabei die ganze Zeit in die Augen.

„Was ist deine Frage?"

„Als ich gezwungen wurde dir... kurz bevor Juri dazwischen ging, da hast du mich..."
„Sag es nicht!", unterbrach ich ihn flehend, versuchte nicht ganz so angespannt zu wirken, als Bucky kurz davor war hier bei all den Kameras auszuplaudern, dass ich ihn Bucky genannt hatte. Er selbst stoppte bei seiner Bewegung, zog verwirrt seine Augenbrauen hoch, schien schnell zu verstehen, dass das kein Thema war, das für alle zu hören sein sollte, „Hinterfrage einfach nichts davon und lass uns nie wieder über irgendwas sprechen, das in dieser Trainingshalle passiert war."
„Wenn du es so willst", erwiderte er, schien zwar nach wie vor gerne Antworten gekriegt zu haben, doch hier war nicht der richtige Ort dafür und im Grunde hatte ich auch nicht das Gefühl, als ob es allgemein der geeignete Zeitpunkt dafür wäre.

„Es ist besser so", meinte ich verbittert, dachte nur daran was wäre, wenn irgendwer erfahren sollte, was ich getan hatte. Es würde böse enden, für uns beide und das war nichts, was ich wollte.

„Hast du noch Angst vor mir?", fragte Bucky mich unsicher, als wir einige Minuten einfach nur so da saßen, gegenüber voneinander auf dem Boden, so nahe einander, während wir uns durchgehend in die Augen sahen und ich mir nichts mehr wünschte, als ihn zu küssen, innerlich davon schwärmte, wie wunderschön seine Augen doch aussahen und doch riss mich seine verunsicherte Frage kurz wieder zurück ins Hier und Jetzt, zurück in die bittere Realität, in der wir kein normales Paar waren, das sich in die Augen sah, sondern das alles so viel komplizierter und grausamer war.

„Nein", beantwortete ich seine Frage ernsthaft, denn auch wenn ich es anfangs hatte, so fürchtete ich mich nicht mehr vor ihm, auch wenn ich mich vermutlich immer davor fürchten würde, zu was er dennoch fähig wäre, doch er würde mir kein Haar krümmen, nicht so lange er nicht dazu genötigt wurde. Meine Antwort schien ihn immerhin zu beruhigen, ich sah wie sich ein Lächeln auf seinem hübschen Gesicht ausbreitete, wie er augenblicklich meine heile Hand in seine nahm und ich wusste, dass er das brauchte, weswegen ich mich zu ihm vor lehnte und ihn in die Arme nahm. Es wurde zwar alles andere als gern gesehen und doch sagte eine Umarmung immerhin nicht zu viel falsches aus, worüber sie sich sorgen müssten, zumindest hoffte ich das.

„Es tut mir alles so unendlich leid", hauchte er mir leise zu, während seine Arme um mich geschlungen waren und er sein Gesicht an meine Halsbeuge drückte und ich lächelte schmerzvoll, unterdrückte das Bedürfnis seinen Hals zu küssen.

„Ist schon gut. Ich bin ja keine Porzellanpuppe."
„Im Gegensatz zu mir bist du das leider sehr wohl, aber du bist meine ganz persönliche Porzellanpuppe und ich werde von nun an versuchen dir nie wieder weh zu tun", erwiderte er und seine Worte hatten etwas beruhigendes und süßes an sich, nur leider konnte er unmöglich so ein Versprechen machen und es auch wirklich halten. Nicht hier, nicht an diesem Ort.




In den nächsten Tagen durfte ich immer wieder Bucky sehen und auch wenn es anfangs schwer war, so kriegten wir es hin wieder so vertraut zu sein, wie vor meiner Begegnung mit dem Winter Soldier. Die Anspannung innerhalb HYDRAs war nach wie vor deutlich zu spüren und ich wusste, dass in diesen chaotischen Zeiten der beste Zeitpunkt wäre Bucky die Wahrheit zu berichten, einfach weil wir zusammen kaum mehr Beachtung geschenkt bekamen, Stunden am Tag Zeit miteinander verbrachten, ohne dass es überhaupt irgendwen störte. Das Problem war nur, dass Bucky durch diese ganzen Unruhen hier und auch nachdem er mich angegriffen hatte, verflucht aufgewühlt wirkte. Er kam mir vor, wie eine tickende Zeitbombe, schien nicht in der Lage zu sein mit einer so großen Offenbarung klarzukommen, die ich ihm mitzuteilen hätte und genau deswegen wagte ich es nicht das Thema anzusprechen, denn würde es schief laufen, dann wäre es das gewesen.

„Ich denke, ich kann dir deinen Tag versüßen, Kleine." Verwirrt sah ich zu Ivan auf, als dieser mit einem breiten Grinsen mein Zimmer betrat, wo ich eines der Bücher gelesen hatte, die es in der winzigen Bibliothek gegeben hatte und das im Grunde furchtbar langweilig war, doch ich war dankbar für jede Form der Ablenkung, weswegen ich mich nicht beklagen würde.

„Inwiefern bitte?"
„Anscheinend ist letzte Nacht so einiges bei einer großen Sache schief gelaufen, weswegen der Machtstreit wohl heute endgültig ein Ende finden wird, aber dafür sind so ziemlich alle außer Haus und ich bin mir sicher dir bestimmt den ganzen Tag so mit dem Soldaten verschaffen zu können", erklärte er mir und setzte sich zu mir aufs Bett. Seit dem ganzen Vorfall in der Trainingshalle war Ivan besonders darauf aus mich aufzumuntern und irgendwie glücklich zu machen, gleichzeitig nahm er sogar seltsamerweise Bucky für das, was gewesen war, in Schutz und versuchte nicht mir die ganze Beziehung mit diesem auszureden oder mir irgendwelche Sprüche rein zudrücken, wie von wegen, dass er mich ja davor gewarnt hatte. Er war eben genauso angewidert davon, was Alexander Pierce da getan hatte, was er Bucky und mir angetan hatte, und er nahm es so sogar in Kauf ein wenig in seinem Rang gesunken zu sein dafür, dass er versucht hatte mir zu helfen in der Halle.

„Wirklich jetzt?", fragte ich begeistert nach, legte das Buch beiseite und dachte daran wirklich mal fast einen Tag Zeit mit Bucky verbringen zu können.

„Und das beste ist ja, dass ich die Videoüberwachung jetzt schon so manipuliert habe, dass heute nichts als alte Aufnahmen abgespielt werden, also könnt ihr so frei sein, wie ihr nur wollt, nur denkt daran bis spätestens in der Früh getrennte Wege zu gehen. Euch wird auch so keiner stören, da alle, die noch anwesend sind, zu große Angst vor dem Soldaten haben und ihn nie aufsuchen würden, also seid ihr sicher", klärte er mich weiter auf und ich viel ihm lächelnd um den Hals, konnte kaum in Worte beschreiben, wie unfassbar dankbar ich ihm für diese Möglichkeit war, dachte daran wirklich mal für einen Tag eine Art echtes Paar mit Bucky sein zu können und am liebsten hätte ich vor Freude das Heulen angefangen.

„Danke", hauchte ich gerührt und hörte ihn leise auflachen, während er die Umarmung erwiderte.

„Nichts zu danken. Das ist das mindeste, was ich machen kann."

Nervös und gleichzeitig auch hocherfreut lief ich so den Gang zu Buckys Zimmer entlang, wo mir wirklich auffiel, wie leer es hier doch war und im Grunde wäre es vermutlich der beste Zeitpunkt gewesen, um abzuhauen, doch ich gab diesen Plan für ein wenig Zweisamkeit mit Bucky auf. Es wäre alles einfach zu riskant und auch wenn es vermutlich niemals mehr eine solche Möglichkeit geben würde, so war es das hier wert, zumindest hoffte ich das. Aufgeregt und glücklich zugleich spielte ich mit meinen Händen herum, dachte daran Bucky diese freudige Nachricht gleich überbringen zu können und ermahnte mich zugleich auch dabei vorsichtig mit meinem rechten Arm umzugehen, wo erst vor wenigen Tagen die Schiene wieder entfernt wurde und der sich nach wie vor ein wenig merkwürdig deswegen anfühlte. Unsicher betrat ich so Buckys Zimmer, wo dieser, so wie ich vorhin, auf seinem Bett saß und dabei gewesen war ein Buch zu lesen, dieses jedoch achtlos in eine Ecke warf, als er mich erblickte.

„Malia", hauchte er erfreut mich zu sehen, lief eilig auf mich zu, wo er mich schon in eine Umarmung zog und die ich glücklich erwiderte.

„Wie geht es dir, B?", fragte ich nach, als ich mich wieder von ihm löste und in seine wunderschönen Augen sah.

„Mir geht es immer besser, wenn du da bist", erwiderte er lächelnd, was mich ebenfalls dazu brachte nur noch breiter zu grinsen.

„Vielleicht schaffe ich es ja dann, dass es dir sogar noch besser gehen wird", meinte ich und atmete tief durch, hoffte sehr, dass Ivan recht behielt mit dem, was er gesagt hatte, doch ich würde es wohl einfach mal riskieren müssen und wartetet so auch nicht weiter ab, legte meine Hände an Buckys Gesicht, das stoppelig von den leichten Ansätzen seines Barts war, und stellte mich auf meine Zehen, als ich ihn küsste. Ich spürte deutlich, wie perplex Bucky davon war, dass er nicht so ganz wusste, was er davon halten sollte, doch auch, dass er es liebte. Hingebungsvoll erwiderte er den Kuss, schien schnell zu vergessen, dass das eigentlich nicht normal war und zog mich an meiner Taille enger zu sich. Es war das erste Mal, dass wir uns seit dem Vorfall wieder küssten, uns wieder auf so eine Art nahe waren und ich spürte nur zu deutlich, wie sehr es mir doch gefehlt hatte. Seine Lippen wieder auf meinen zu haben, sanft über sein Gesicht zu streichen, seine Hände an meinem Körper zu spüren, wie diese ohne einmal zu stoppen über meinen Rücken, meine Taille oder meinen Hintern strichen, es war wie ein Traum.

„B", hauchte ich zwischen zwei Küsse, wollte nicht stoppen müssen, doch ich fühlte mich verpflichtet dazu ihn hierbei aufzuklären.

„Was ist?", fragte dieser schwer atmend, als er sich von mir löste, mich dennoch auch weiterhin an sich gedrückt hielt und mich mit einem fast schon glühenden Blick ansah.

„Laut Ivan ist kaum jemand da. Niemand würde uns heute stören oder mich zwingen zu gehen. Ebenso hat er die Videoüberwachung hier drinnen selbst in die Hand genommen, deswegen küsse ich dich, denn es ist für einen Tag sicher hier drinnen", erklärte ich mein Verhalten, sah wie er kurz irritiert zu sein schien, ehe sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete, das so jungenhaft, so lebendig wirkte, dass mein Herz gleich viel schneller zu schlagen begann.

„Also sind wir ganz unter uns?"

„Ja", sagte ich lächelnd zur Antwort und schlang meine Arme um seinen Nacken, „Ich will das nutzen... ich will... wir werden vermutlich nie wieder so einen Moment haben können."

„Ich weiß", erwiderte er und ich hatte keine Ahnung, ob er wusste, worauf ich hinaus wollte, ob er überhaupt eine Ahnung davon hatte, wie nahe Menschen sich kommen konnten, doch ich würde es wohl gleich herausfinden.


Aloha :) Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und das nächste kann nett werden xD Freut ihr euch alle schon auf Infinity War? Ich persönlich stehe ja kurz vor einer Panikattacke xx

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