Schmerzen (3)
Überall in seinem Büro sind Akten verteilt. Auf dem Boden, auf der Couch, auf dem Schreibtisch und sogar auf dem Regal an der Wand.
"Was wollen Sie denn hier, Mr. Bane?" Verwundert sieht er mich an.
"Ich habe Sie vermisst und wollte Sie sehen." Sage ich gerade heraus.
"Sie haben mich vermisst, Mr. Bane?"
"Ja. Das habe ich doch grade gesagt."
"Habe ich mich heute Abend nicht klar genug ausgedrückt, Mr. Bane? Ich habe Ihnen doch klipp und klar gesagt, dass ich nicht gestört werden möchte."
"Aber -" beginne ich, werde jedoch sofort von ihm unterbrochen.
"Kein aber, Mr. Bane. Ich habe noch einen Arsch voll Arbeit vor mir. Sie rauben mir kostbare Zeit, die ich nicht habe. Sehen Sie das in meinem Büro?"
Ich nicke einfach nur, um ihn nicht zu unterbrechen.
"Es hat ein Krankenhaus geschlossen und die Patienten wurden an unser Krankenhaus überwiesen. Ich darf jetzt alle Akten bearbeiten und das bis morgen Abend. Ich darf Sie jetzt höflichst bitten, mein Büro zu verlassen." Schnauzt er mich an.
Ergeben nicke ich und als ich grade den Rückzug antreten will, hält er mich am Arm fest.
"Ich hoffe, wir haben uns verstanden, Mr. Bane."
"Ja, das haben wir." Sage ich und drehe mich um.
Eine halbe Stunde später liege ich wieder in meinem Bett und zappe durch das Fernsehprogramm. Es läuft "The Flash". Ich bin so vertieft in die Serie, dass ich gar nicht bemerke, wie sich die Tür öffnet und jemand in mein Zimmer kommt. Ich schaue erst auf, als der Fernseher ausgeht.
"Hey!" Rufe ich erzürnt und schaue der Person in die Augen.
"Prof. Dr. Lightwood!? Was wollen Sie denn hier?" Geschockt schaue ich ihn an.
"Sie sind mir den ganzen Abend nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Als Sie sich umgedreht haben und mir ihr nackter Po aufgefallen ist, konnte ich mich nicht mehr auf die Akten konzentrieren und musste Sie einfach sehen."
"Sie wollten mich sehen?" Überrascht sehe ich ihn an.
"Ja, das wollte ich. Ich muss Ihnen was gestehen, Mr. Bane."
"Ach, tatsächlich?"
"Ja, wirklich."
"Und was wäre das, Prof. Dr. Lightwood?"
"Ich habe mich in Sie verliebt."
"Ich muss Ihnen was gestehen, Prof. Dr. Lightwood."
"Und was ist das?"
"Ich habe mich auch in Sie verliebt."
Verdutzt sieht er mich an. "Darf ich?"
"Was wollen Sie tun, Prof. Dr. Lightwood?"
"Ich wollte Sie fragen, ob ich Sie küssen darf."
Anstelle einer Antwort ziehe ich ihn zu mir runter und lege sanft meine Lippen auf seine. Ich taste mich mit meiner Zunge an seinen Mund und als er diesen öffnet, verfallen wir in einen heißen und innigen Zungenkuss.
Wenige Sekunden später löse ich mich wieder von ihm, da ich keine Luft mehr bekomme.
"Ich liebe Sie Prof. Dr. Lightwood."
"Bitte nennen Sie mich Alec."
"Ich nenne Sie lieber Alexander. Den Namen kann man besser stöhnen." Grinsend sehe ich ihn an und er küsst mich einfach nochmal.
Nach wenigen Minuten lösen wir uns. "Ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht gänzlich von deiner Arbeit abgehalten."
"Ach keineswegs. Ich kann berufliches und privates gut trennen."
"Musst du mich denn jetzt schon wieder verlassen?"
"Leider ja. Ich will mit den Akten vorankommen."
Schmollend sehe ich ihn an.
"Sieh es positiv, Magnus. Je schneller ich vorankomme, desto eher bin ich wieder bei dir."
Ich lege mein süßestes Lächeln auf und strahle ihn an.
"Du hast Recht, Alexander. Ich wünsche dir einen schönen Restabend und eine gute Nacht."
"Das wünsche ich dir auch, Magnus."
Noch einmal küssen wir uns liebevoll und verlässt dann mein Zimmer.
Während ich so vor mich hin fantasiere, wie er wohl im Bett ist, übermannt mich plötzlich die Müdigkeit und falle sofort in einen tiefen Schlaf.
Du wirst mich nie bekommen. Ich habe dich ausgenutzt und belogen. Ich liebe dich nicht. In Wahrheit bin ich hetero. Ich habe dich nur ausgenutzt, weil du so einen geilen Körper hast.
Schreiend wache ich auf. Schweißgebadet liege ich in meinem Bett. Ich drücke den Knopf an meinem Bett und die Nachtschwester eilt herbei.
"Was gibt es denn, Mr. Bane?"
"Können Sie bitte Prof. Dr. Lightwood anrufen und ihn bitten, dass er herkommen soll?"
"Na klar. Das mache ich sehr gerne."
Sie verlässt mein Zimmer und zehn Minuten später klopft es an der Tür.
"Herein." Angst liegt in meiner Stimme.
Die Tür öffnet sich und Alexander kommt herein.
"Gibt es ein Problem, Magnus?"
Ängstlich und mit zitternden Händen sehe ich ihn an und bringe kein Wort heraus.
"Hey. Was ist denn los?" Er nähert sich mir und nimmt mich liebevoll in den Arm.
Bevor ich zu sprechen beginne, muss ich kräftig schlucken. "Ich hatte einen Alptraum, Alexander. Er hat sich so real angefühlt." Flüstere ich kaum hörbar aber er hört es.
"Was hast du denn geträumt, Magnus?" Er hält mich immer noch zärtlich im Arm.
Schließlich erzähle ich ihm von meinem Traum.
"Jetzt hör mir gut zu, Magnus." Er greift meine Hände und ich sehe ihn an.
"Ich könnte dir sowas niemals antun. Ich bin seit über zehn Jahren geoutet. Ich liebe dich obwohl wir uns erst so kurz kennen. Ich könnte dich niemals ausnutzen oder betrügen. Eines stimmt schon. Du hast einen endkrassgeilen Körper. Ich freue mich schon sehr darauf, ihn genau zu erkunden."
Zärtlich drückt er mir einen Kuss auf die Stirn. Mit geröteten Wangen blicke ich zu ihm hinauf. Er schenkt mir einen liebevollen Kuss. Ich erwidere.
"Ich liebe dich, Alexander."
"Ich liebe dich auch, Magnus."
"Wie weit bist du mit den Akten?"
Er wirkt erschöpft und müde auf mich.
"Bin grade mal bei der Hälfte." Seufzt er.
"Ich weiß doch, dass du müde bist, Alexander. Deswegen leg dich bitte zu mir." Ich rutsche rüber und schlafe die Decke hoch.
"Das geht leider nicht, Magnus."
Schmollend sehe ich ihn an.
"Tut mir sehr leid aber so sind die Krankenhausvorschriften."
Ergeben seufze ich. "Gute Nacht, Alexander."
"Gute Nacht, Magnus." Bevor er den Rückweg antritt, schenkt er mir noch einen liebevollen Kuss.
Kurze Zeit später befinde ich mich auch schon im Land der Träume und schlafe den Rest der Nacht traumlos durch.
Am nächsten Morgen werde ich von weichen Lippen sanft wachgeküsst. "Morgen" murmle ich.
"Guten Morgen, Magnus. Hast du gut geschlafen?"
"Ich habe wunderbar geschlafen. Danke, der Nachfrage."
"Ich wollte dir nur Bescheid geben, dass ich nach dem Frühstück die Visite mache und dann darfst du gehen."
"Ich vermisse dich jetzt schon." Bedrückt senke ich meinen Kopf.
"Hey. Lass den Kopf nicht hängen. Wir sehen uns in zwei Tagen ja wieder." Liebevoll tätschelt er meine Schulter.
Grade will ich ihn küssen als es auchschon klopft und die Tür aufgeht. Die Krankenschwester bringt mein Frühstück. Als sie wieder weg ist, sagt Alexander 'Lass es dir schmecken, Schatz' und geht dann.
Nach dem Frühstück warte ich auf die Visite. Nervös kreise ich mit meinen Daumen als es plötzlich an der Tür klopft. Sie öffnet sich und es kommt Prof. Dr. Lightwood mit seinem ganzen Team herein.
"Magnus Bane kam gestern mit starken Schmerzen in die Notaufnahme. Er hatte sich sein Glied an dem Reißverschluss seiner Jeans eingezogen. Heute geht es ihm schon viel besser. Nicht wahr, Mr. Bane?"
Professionalität in höchstem Maße. Ich bin beeindruckt.
"Mir geht es schon viel besser."
"Ich werde mir jetzt die betroffene Stelle ansehen, Mr. Bane." Er kommt zu mir, zieht Handschuhe an und macht den Verband ab. Neugierig verfolge ich seinen Blick. "Es sieht sehr gut aus. In zwei Tagen können Sie ihn wie gewohnt wieder einsetzen."
Ich nicke ihm zu. "Ich komme in einer Stunde mit dem Arztbrief wieder und dann dürfen Sie gehen, Mr. Bane."
Unauffällig kneife ich ihm zärtlich in seinen Po. Vollkommen unberührt geht er wieder zu seinem Team und verlässt das Zimmer.
Ich hole mein Handy raus und schreibe Dot eine Nachricht.
Dot
Hi Dot.
Hi Magnus.
Könntest du mir ins Krankenhaus bitte was zum Anziehen mitbringen?
In welchem Krankenhaus bist du?
Ich liege in der Uniklinik, Zimmer 496, Station 4.
Ich bin in einer halben Stunde da.
Ok. Bis später. *geht off*
*geht auch off*
Eine halbe Stunde später klopft es an der Tür und Dot kommt herein. "Hey Magnus. Ich hab deine Sachen."
"Danke, Dot."
"Was ist eigentlich passiert?"
In der Kurzform erzähle ich ihr alles. "Ich freu mich ja so für dich, Magnus." Sie umarmt mich kurz. "Ich muss jetzt auch aber leider schon wieder los."
"Bis irgendwann mal, Dot." Sie winkt mir zu und geht dann. Wenige Minuten später klopft es erneut an der Tür.
"Hast du was vergessen, Dot?" Sage ich als sich die Tür nochmal öffnet.
"Wer ist Dot?" Fragt eine mir bekannte Stimme.
"Meine beste Freundin. Ich habe sie nur gebeten, mir was zum Anziehen zu bringen, damit ich gleich nicht mit nacktem Arsch vor der Weltbevölkerung nach Hause gehen muss. Ich dachte, sie hätte noch was vergessen weil sie erst wenige Minuten vorher zur Tür raus ist."
"Das wäre nur für mich amüsant geworden, Magnus." Herzhaft beginnt Alexander zu lachen, in das ich sofort mit einsteige.
"Das kann ich doch nicht verantworten, Alexander. Nicht, dass du mich noch über's Knie legst so wie Christian Ana in 50 Shades of Grey." Unser Lachen wird herzhafter. Ich halte mir den Bauch vor Lachen.
Wir können uns kaum einkriegen vor lachen.
"Ich kann dich gerne über's Knie legen wenn du das willst." Jetzt verschlägt es mir die Sprache und das Lachen doch nur für wenige Sekunden. Er prustet weiter und ich stimme wieder mit ein in sein herzhaftes Lachen.
"Du kannst so schön lachen, Magnus." Sagt er nach wenigen Sekunden und langsam beruhigen wir uns wieder.
"Dein Lachen ist auch wunderschön, mein hübscher Alexander."
"Du findest mich hübsch?"
"Ja, allerdings. Deine wilde Mähne, deine Muskeln, die von deinem Shirt verdeckt werden, deine Größe." Bei diesem letzten Wort wandert mein Blick automatisch Richtung seiner Mitte.
"Hey, Magnus. Hier oben bin ich."
"Ähm was?"
"Hier oben bin ich, Magnus."
Ich wandere mit meinem Blick wieder nach oben und blicke in seine wunderschönen braunen Augen. "Entschuldige bitte, Alexander. Bei dem letzten Wort musste ich an etwas denken."
"Ich kann es mir schon denken. Du musst aber noch zwei Tage darauf warten. Hier habe ich deinen Arztbrief und die Salbe. Bitte bring die Salbe dreimal täglich großzügig auf und dann ist alles wieder in Ordnung."
"Vielen Dank, Alexander." Ich greife nach den Dingen und stecke sie in die Tasche, die mir Dot mitgegeben hat.
"Keine Ursache, Magnus. Es kommt gleich noch die Krankenschwester, die dich von dem Hemd befreit und dann kannst du auch schon gehen."
"Bekomme ich noch einen Abschiedskuss, Alexander."
"Nein" antwortet er nur kurz.
"Warum denn nicht?" Antworte ich schmollend.
"Weil das keineswegs ein Abschied ist, Magnus. Ich möchte dich gerne wiedersehen. Willst du mit mir in zwei Tagen auf ein Date gehen?"
"Ja, natürlich. Ich will dich auch wiedersehen."
Schnell verwickelt er mich in einen leidenschaftlichen und heißen Kuss. Diesen erwidere ich. Schweren Herzens löse ich mich von ihm.
"Gib mir mal bitte dein Handy, Alexander."
"Warum denn das?"
"Jetzt gib schon her."
Er gibt es mir und ich speichere ihm meine Nummer ein. Umgehend gebe ich es ihm zurück. "Schreib mir oder ruf mich an. Du brauchst ja noch meine Adresse."
"Bis bald, Magnus."
"Bye Alexander."
Er geht und zehn Minuten kommt die Schwester und entfernt mir das schreckliche Krankenhaushemd. Dieses Kleidungsstück ist ein modischer Fauxpas. Ich stehe auf und begebe mich ins Badezimmer. Ich schlüpfe in meine Boxershorts und in meine enge Jeans. Dann streife ich mein Hemd drüber und lasse die oberen drei Knöpfe offen. Dot hat echt an alles gedacht. Sogar meine Schminke und mein Schmuck ist drin. Ich lege meine Ringe an und ziehe die Ketten über. Unverzüglich hole ich die Schminke raus und trage den Lidschatten, Eyeliner und Fingernagellack auf. Ich will die Tasche schon schließen als mir der Glitzer auffällt. Ich muss mich bei Dot revanchieren, hole ihn raus und streue viel Glitzer in meine Haare, die ich vorher hochgegelt habe.
Ich gehe zum Schrank und hole meine privaten Sachen und Wertgegenstände raus. Diese pack ich in die Tasche und begebe mich dann zum Ausgang.
Zu Hause schlüpfe ich in eine bequeme Jogginghose und ziehe ein schlichteres T-Shirt an.
2 Tage später am Morgen
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