Kapitel 19

Nervös gucke ich zu Magnus. "Schließe deine Augen.",flüstre ich ihm leise zu. Verwirrt guckt er mich an.

"Wieso soll ich sie schließen?".

Vorsichtig berühre ich ihn an seiner Wange und fahre mit meinemFinger zu seinem Lippen, um leicht über sie zu streichen. "Es soll eine Überraschung werden. Und wenn du deine Augen nicht schließt, wird es keine.". Fasziniert gucke ich ihm in seine Augen. Sie faszinieren mich jedes mal aufs Neue.

Mit einem Seufzen gibt er endlich nach und schließt seine Augen."Wehe ich werde mich Wasser begossen oder laufe irgendwo rein.".

Grinsend verdrehe ich meine Augen. Als ob ich so etwas tun würde. Also bei unserem ersten Date versteht sich. Schnell steige ich aus dem Auto aus und laufe zur Beifahrerseite, um Magnus beim aussteigen zu helfen. "Denk dran, du sollst bitte deine Augen schließen.".

"Ja, ja, ja.", murmelt Magnus vor sich hin, auf einmal verzieht er seine Lippen, "Ich liebe Überraschungen.". Ich fange an zu kichern. Ich. Entsetzt halte ich inne. Ich benehme mich,wie ein 12 jähriges Mädchen, was in der Nähe von ihrem Schwarm ist.

Vorsichtig führe ich Magnus zu dem Ort. Kurz betrachte ich ihn zufrieden. Ich beuge mich zu Magnus runter und flüstre ihm ins Ohr"Du kannst deine Augen jetzt öffnen.". Nervös betrachte ich ihn. Ich möchte seine Reaktion darauf sehen und hoffe, dass es die ganze Vorbereitung Wert war.

Langsam öffnet Magnus seine Augen und sie werden riesig. Zufrieden grinse ich ihn an. Mit großen Augen dreht Magnus sich zu mir um, "Wie...Was...Wann? H-hast du das alles alleine gemacht?", fassungslos dreht er sich wieder um.

"Um ehrlich zu sein, hatte ich jemanden der mir hilft alles aufzubauen und diesen Ort vor den anderen Leuten verteidigt hat.", zufrieden denke ich an Lydia. Wir haben gefühlte Ewigkeiten gebraucht alles vorzubereiten.

Sanft nehme ich Magnus Hand und führe ihn zur Decke, wo wir uns drauf hinsetzen. Um uns sind dutzende von Kerzen aufgebaut und sie tauchen uns in ein wunderschönes Kerzenlicht.

"Ich hoffe du hast Hunger.", sage ich zu Magnus und ziehe den Picknick - Korb, der auf der Decke stand, näher zu mir heran, "wir haben Pizza und zum Nachtisch Schoko-Erdbeeren.". Als er immer noch nichts sagt, gucke ich unsicher zu ihm. Gefällt es ihm etwa doch nicht? Ich spüre wie mein Herz anfängt zu klopfen und mir bricht der Schweiß aus. Eigentlich wollte ich ihn doch beeindrucken.

Als mein Blick endlich seinen trifft, bemerke ich, dass in ihnen Tränen glitzern. "Magnus ist alles in Ordnung? Wenn du es hier doof findest, können wir auch gerne ins Kino gehen oder sonst was machen.", nervös beiße ich mir auf die Lippen.

Auf einmal schmeißt Magnus sich in meine Arme und vergräbt seinen Kopf an meinem Hals. Verwirrt fange ich an ihn über seinen Rücken zu streichen und vergrabe meine Nase in seinem Haar. Ich atme tief ein und bin sofort im Delirium. Er riecht so toll.

"So etwas tolles, hat noch nie jemand für mich gemacht.", höre ich ihn an meinem Hals flüstern.

"A-also gefällt es d-dir?", unsicher gucke ich ihn an. Sagt er das jetzt nur so oder gefällt es ihm wirklich?

Er löst sich aus meinen Armen und guckt mir tief in die Augen. "Alexander, das ist das wundervollste, was je jemand für mich getan hat. Alleine die Arbeit, die du hinein gesteckt hast.", erlässt sein Blick über die ganzen Kerzen und Blütenblätter gleiten. "Du bist echt etwas besonderes.". Magnus umfasst mit seiner Hand meine Wange und gibt mir einen vorsichtigen Kuss auf die Lippen.

Meine Lippen fangen sofort an zu prickeln und ich habe das Gefühl,dass mich ein Stromschlag durch fährt. Unsere Blicke verhaken sich ineinander, als sein knurrender Magen uns unterbricht.

Grinsend gucke ich ihn an, "Scheint als hätte da jemand Lust auf Pizza.".


Zufrieden und papp satt liegen wir beide auf der Decke. Magnus hat seinen Kopf auf meine Brust gelegt. Unsere Hände sind ineinander verknotet und ich streiche mit meinem Daumen über seinen Handrücken. Dieser Moment, er soll nie vorbei gehen. Tief atme ich ein und versuche alle Details fest zu machen. Ich möchte mich an jeden einzelnen Augenblick erinnern. Ich möchte mich an ihn erinnern.

"Alexander?"

"Hmmm...", summe ich, immer noch viel zu fasziniert vonvihm. Magnus starrt in den Himmel. Es ist eine klare Nacht und wir sind abseits der Stadt, so dass wir förmlich in Sternen ertrinken.

"Glaubst du an Liebe auf den ersten Blick?", kurz stockt mein Daumen, bevor ich meinen Rhythmus wieder aufnehme.

"Wenn ich ganz ehrlich bin, nicht wirklich.", verwirrt richtet er sich auf und betrachtet mich stumm. Er schüttelt kurz den Kopf und sieht mich fragend an. Ich ziehe ihn wieder auf mich runter.

"Wenn sich jemand auf den ersten Blick in mich verliebt, dann verliebt er sich nicht in mich, sondern in mein Aussehen und den Gedanken, wie ich sein könnte. Ich bin der Meinung, Liebe ist etwas, was man aufbauen muss. Es ist nicht von Anfang an da, sondern es ist das Produkt von Zuneigung und investierte Zeit.", unsicher gucke ich in seine Richtung. Ich hoffe er hat verstanden was ich meine. Doch Magnus guckt nur weiter in den Himmel. Sein Seufzen unterbrichtdie Stille, die nach meinem Vortrag eingetreten ist.

"Ich weiß, was du meinst. Aber ich glaube auch an das Schicksal. Und das ist es eindeutig bei uns beiden, sonst hätte ich dich nie kennen gelernt.", erstaunt gucke ich ihn an.

"Du meinst, das zwischen uns ist vorherbestimmt?", auf meine Frage zuckt er nur unsicher die Schulter. "Ich mag dich Alexander, ich mag dich sehr. Und wenn ich daran denke, dass ich dich nie kennen gelernt hätte. Werde ich unglaublich traurig.".

Nachdem er das gesagt hat, fahre ich ihm vorsichtig über seine Wange. Wir haben uns inzwischen hingesetzt. Unsere Blicke verhaken sich ineinander. "Und wenn ich dich jetzt so angucke Alexander, glaube ich, dass zwischen uns ist vorherbestimmt.".

Nach seinem Satz beugen wir uns gleichzeitig vor und unsere Lippen berühren sich. Sanft erhöhe ich den Druck und fahre mit meiner Hand in seinen Nacken, um in näher heran zu ziehen. Wir knien uns gegenüber und unsere Körper berühren sich. Er vertieft den Kuss und streicht mit seiner Zunge hauchzart über meine Unterlippe. Ich kann ein Keuchen nicht unterdrücken. Er ergreift die Chance undfährt mit seiner Zunge in meinen Mund.

Ich könnte die ganze Ewigkeiten so verbringen. Auf einer Decke, mitten im Nirgendwo, mit Magnus an meiner Seite und wie wir uns küssen.

Keuchend unterbrechen wir den Kuss nach einer Weile und gucken uns schwer atmend an.

"Wie viel Uhr ist es eigentlich?", fragt Magnus und bringt mich damit vollkommen aus dem Takt. Wie kann er nach diesen Kuss nur an die Uhrzeit denken? Wie kann er überhaupt noch denken? Meine Lippen kribbeln und ich weiß, dass sie angeschwollen sind. Mein Blick gleitet zu Magnus Lippen, die ebenfalls angeschwollen sind und in einem leichten rosa leuchten.

"Es ist schon spät.", sagt Magnus nach einem Blick auf sein Handy, "Wir sollten langsam los.". Unsicher nicke ich ihm zu, bevor ich aufstehe und anfange die ganzen Kerzen auszupusten. Gemeinsam packen wir alles zusammen und bringen es zum Auto.


Wir stehen jetzt schon seit 5 Minuten vor Magnus Haus und gucken aus der Windschutzscheibe hinaus. Die Fahrt hierher war komplett in Stille eingetaucht und inzwischen bin ich komplett verunsichert. Hat es ihm nicht gefallen? War der Kuss zuviel? Ich stelle mir die ganze Zeit Fragen, doch beantworten kann ich sie nicht. Das kann nur der Junge neben mir.

Magnus Räuspern reißt mich aus meinen Überlegungen. "Ich sollte dann mal langsam...", er zeigt Richtung Haus und ich nicke. Ich beiße mir auf die Lippen. Trotz des Schweigens, möchte ich nicht, dass der Abend endet.

"Möchtest du vielleicht mit nach oben kommen und heute Nacht bei mir schlafen?", überrascht gucke ich ihn an. Ich soll bei ihm schlafen? Unsicher gucke ich ihn an, "Nur schlafen?".

Sein Blick wird sanft und streicht vorsichtig über mein Gesicht hinweg.

Er fängt an zu Nicken, "Nur schlafen. Wir sollten es langsam angehen lassen.". Anscheinend spiegelt sich meine Erleichterung in meinem Gesicht ab, denn Magnus kann sein Lächeln nicht unterdrücken. "Findest du den Gedanken mit mir mehr als zu schlafen, so abschreckend?"

Entsetzt gucke ich ihn an, "N-nein, dass m-meine ich doch g-gar nicht.". Magnus fängt an zu kichern und streicht mit seinen Finger über meine rote Wange. "War nur ein Spaß mein Engel.".

Als wir die Wohnung betreten, muss ich daran denken, wie ich von hier geflohen bin. Ein Lächeln huscht über mein Gesicht. "Wohnst du hier eigentlich alleine?", ich betrachte das Zimmer genauer und mir fällt jetzt erst auf, dass sich in einer Ecke noch Umzugskartons stapeln.

"Nee, meine Mutter wohnt hier mit mir zusammen. Im Moment ist sie noch in unserem alten Haus. Klärt da alles mit den Nachmietern und so weiter.", Magnus zieht mich an der Hand in ein Zimmer. Es ist das Bad. Er öffnet einen Schrank, "Hier sind Zahnbürsten und Zahnpasta.".

Wir machten uns beide bettfertig. Inzwischen stehe ich vor seinem Bett und überlege, wie ich schlafen soll. Normalerweise schlafe ich nur in Boxershorts, doch ich bin mir unsicher, ob das für Magnus in Ordnung ist. Schließlich wollen wir es langsam angehen. Zu meiner Überraschung betritt Magnus das Zimmer nur in Boxershorts. Mein Blick gleitet über seinen Körper und bleibt an seiner Brust hängen. Er ist schlank, doch er hat einen durchaus gut definierten Körper. Er legt sich ins Bett und unterbricht damit meinen Starr - Kontest. Gerade rechtzeitig, mir wäre beinahe Sabber aus dem Mund gelaufen.

Ich ziehe mich ebenfalls bis auf die Boxershorts aus und lege mich ins Bett. Hier liegen wir jetzt. Steif wie die Bretter, mit einem Meter Abstand zwischen uns. Nach einer Weile grummelt Magnus, "Ach Scheiß drauf. Ich will kuscheln.", und schmiegt sich von Kopf bis Fuß an mich. Sanft umfange ich ihn mit meinen Armen und atmetief seinen Duft ein.

"Gute Nacht, Alexander."

"Gute Nach, Magnus.", murmle ich leise. Fest schließe ich meine Augen. Ich fühle mich, als wäre ich zu Hause, als wäre ich endlich angekommen.

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Habe es jetzt mal aktualisiert... hoffe man kann es jetzt lesen ;D

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