Kapitel 17
"Er ignoriert mich jetzt schon seit Freitag Abend.", beschwere ich mich bei Lydia. Mit Schwung knalle ich mein Tablett voller Essen auf den Tisch. Die ganze letzte Woche sitze ich mittags jetzt bei ihr. Meinen Geschwistern gehe ich immer noch aus dem Weg. Eigentlich bin ich gar nicht mehr sauer, aber ich bin immer noch eingeschnappt, da Izzy mir klar und deutlich gesagt hat, dass sie es nicht bereut.
"Hast du denn schon mit ihm geredet?", fragt Lydia mich. Sie sieht mich prüfend an. Nachdenklich stochre ich mit meiner Gabel in meinen Kartoffeln herum.
"Würde ich ja, aber er geht mir aus dem Weg. Er kommt zu spät zum Unterricht und geht früher. Wenn ich ihn im Flur sehe und mit ihm reden möchte, flüchtet er förmlich vor mir.", inzwischen zerquetsche ich wütend meine Kartoffeln. "Ich verstehe nicht was sein Problem.", anklagend sehe ich Lydia an.
"Hast du ihm denn gesagt, dass nichts zwischen uns läuft?", fragend sieht sie mich an.
"Würde ich ja, aber er geht mir ja aus dem Weg.", hat sie mir gerade nicht zugehört? Am Samstag haben wir einen "Familientag" verbracht. Wir waren essen und zum Glück haben meine Geschwister nicht das Thema Lydia und/oder Magnus angesprochen.
Magnus. Warum geht er mir aus dem Weg? Finster schiele ich zu dem Tisch rüber, an dem Magnus mit meinen Geschwistern sitzt. Er lacht gerade über irgendetwas, was Kyle von sich gegeben hat. Wie kann er glücklich sein, wenn ich mich so elend fühle?
Mit einem letzten Blick zu Magnus stehe auf. Lydia wirft mir einen mitleidigen Blick zu. "Ich bin dann mal...", stumm zeige ich auf den Ausgang.
Mit langen Schritten laufe ich durch die Bibliothek. Hier habe ich die letzten Mittagspausen verbracht. Am Anfang habe ich noch versucht Magnus an zu sprechen, doch irgendwann habe auch ich kapiert, dass er anscheinend einfach nicht mit mir sprechen möchte.
Was ich jetzt brauche ist ein neuer Plan. Grübelnd lasse ich mich auf ein Sofa fallen. Diesen Platz habe ich vorgestern gefunden und mich sofort in ihn verliebt. Dieser Ort ist versteckt, in der Zeit, in der ich hier war, ist mir niemand über den Weg gelaufen.
Ich habe schon überlegt, ob ich bei Magnus zu Hause aufkreuze und dort warte, so dass er einfach mit mir sprechen muss. Doch um ehrlich zu sein, habe ich einfach Angst. Was ist wenn er mich einfach da stehen lässt. Was ist, wenn er seine Meinung geändert hat und er doch nichts von mir möchte. Ich schließe meine Augen und lege meinen Kopf an die Sofa - Lehne. Was soll ich bloß tun?
Als es zum Unterricht klingelt, habe ich endlich einen Plan. Grinsend fahre ich mir mit einer Hand über mein Gesicht. Magnus Bane, mach dich auf etwas gefasst.
Mit einem Grinsen komme ich zu spät zum Unterricht. Meine Mathe - Lehrerin guckt mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an, "Mr Lightwood, schön dass sie uns mit ihrer Anwesenheit beehren.". Charmant lächle ich sie an und lasse mich entspannt auf meinen Stuhl sinken. Ich ignoriere Izzy, die mich fragend anguckt.
"Gibt es jemanden, der die Blätter austeilen möchte?", fragt meine Lehrerin. Ganz wie ein Streber, melde ich mich freiwillig. Auf genau so einen Moment habe ich gewartet. Grinsend teile ich die Blätter an meine Klassenkameraden aus, bis ich vor Magnus stehe. Ich stehe einfach da und strahle ihn an, doch er sitzt da und schaut auf seinen Tisch.
"Ich hole dich heute Abend um 20 Uhr ab.", teile ich Magnus mit. Erstaunt zuckt sein Kopf hoch.
"Was?", Magnus guckt gerade so, wie ich mich den großteils der Zeit fühle. Komplett verwirrt.
"Heute Abend. 20 Uhr. Du und Ich. Unser Date.", ich zwinker ihm zu. Mit roten Wangen lasse ich mich auf meinen Stuhl fallen. Mir ist durchaus bewusst, dass Magnus und Izzy mich anstarren, als wäre ich komplett meschugge.
Doch ich ignoriere die beiden. Vollkommen mit mir zufrieden lehne ich mich zurück und konzentriere mich auf den Unterricht.
Die Klingel beendet den Unterricht, ich packe meine Sachen in meine Tasche, als ein Schatten auf mich fällt.
"Alexander... du meinst das doch nicht ernst mit heute Abend oder?", fragend steht er vor mir. Es scheint, als wäre der sonst so selbstbewusste Magnus auf einmal schüchtern und unsicher.
"Erinnerst du dich noch an das Versprechen was ich dir gegeben habe?", ich ziehe eine Augenbraue hoch und muster ihn. Er hat es doch nicht vergessen oder?
"Ehm ja... aber... wir wollten uns doch nur treffen, wenn... wenn euer Date nicht so gut lief.", ihm steht seine Verwirrung ins Gesicht geschrieben.
Leicht verlegen kratze ich mich am Hinterkopf. Grinsend nehme ich das zur Kenntnis. Anscheinend habe ich immer noch eine Wirkung auf ihn.
"Magnus. Ich mag Lydia, aber ich bin verrückt nach dir. Deswegen hole ich dich heute Abend ab und wir gehen auf ein Date.".
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