Himmel auf Erden (die vierte)
Weil heute Valentinstag ist und ich euch alle lieb habe, gibt es jetzt ein weiteres Kapitel.
Magnus
Rafael lag in seinem Nestchen auf dem Sofa. Immer wieder pustete ich gegen seinen Bauch, was ihn fröhlich strampeln ließ. Ich freute mich auf die Zeit wo wir miteinander spielen konnten. Auch wenn ich es genoss, das er so klein war.
Cat saß neben mir. Sie würde gleich auf meinen kleinen Krümmel aufpassen. Denn ich traf mich mit Alexander. Er hatte mich gefragt und die Sehnsucht ihn wieder zu sehen, war zu groß.
Ich war dankbar das meine Tante wieder auf ihn aufpassen würde. Bevor ich sie wieder zu texten konnte, was und wie sie etwas zu beachten hätte, klingelte es an der Tür.
Ich gab meinem Schatz noch einen Kuss auf die Nase, drückte meine Tante und schnappte mir dann meine Jacke. Ich trat vor die Tür wo er bereits wartete. Ich wohnte zum Glück im Erdgeschoss. Denn mit dem Kinderwagen, wäre es ohne Aufzug vielleicht etwas schwierig gewesen.
Ich sah ihn kurz an bevor ich ihm um den Hals fiel. Ich fühlte mich gerade wie ein vierzehn- jähriges Mädchen, was von ihrem Schwarm abgeholt wird. Aber anstatt überrascht zu sein, schlingt er einfach seine Arme um mich und lässt mich Gewehren, meine Kopf an seinem Hals zu vergraben.
Nach einer gefühlten Ewigkeit löste ich mich. Sanft lächelte er mich an. "Wie geht es dir?" fragte er als erstes, nachdem wir los gelaufen sind. Wir wollten Eis essen gehen. Das haben wir früher auch schon immer gemacht. Dabei haben wir uns einen Becher immer geteilt. Ich fragte mich ob wir das heute auch noch so machen würden.
"Gut, ich bin nur etwas müde. Der Kl..." Ich konnte mich noch stoppen. "Der Wecker war falsch eingestellt." brachte ich nervös hervor. Ich konnte gut lügen, nur machte ich es nicht. Außer jetzt. Alec hatte es damals immer mitbekommen und auch jetzt sah er mich kritisch an.
"Konntest du denn ausschlafen?" frage ich schnell, um von mir abzulenken. Er hatte die ganzen Tage Spätdienst gehabt. "Nein, ich war viel zu aufgeregt. Bei so einem Mann." Meine Wangen werden leicht rot. Früher hätte ich irgendetwas schlaues gekontert, heute bringe ich nur ein. "Kann ich nur zurück geben."
Alexander lächelt und es scheint mir fast so als wüsste er was in mir vorgeht. "Also was hast du sonst so die Jahre gemacht, außer Geschichtswissenschaft studiert?" Er sieht mich von der Seite an bevor er mir die Tür zum Eiscafé aufhält. Auch das hat er früher gemacht. Aber ich habe es immer so abgetan, das er ein reiner Gentleman war und ist.
Es ist das gleiche Café wie vor acht Jahren. Nie bin ich ohne Alec hier gewesen. Es hat sich immer Falsch angefühlt.
Ganz automatisch steuern wir den Tisch in der Ecke an. Es ist sozusagen unser Stammplatz. Als wir uns setzen, beantworte ich seine Frage. "Nicht viel. Ich habe eine Beziehung geführt und war relativ viel feiern und bei dir?"
Er greift zur Karte. Sie war durchnummeriert und ich erinnere mich sogar an unsere Nummer, als wäre es erst gestern gewesen. "Ich habe mich eigentlich nur in die Arbeit gestürzt. Ich hatte nie eine richtige Beziehung. Es war eher immer One Night Stands oder etwas Lockeres, ohne jegliche Gefühle" Überrascht sehe ich ihn an. Alec war eigentlich der reine Beziehungsmensch.
Die Bedienung kommt. Es ist jemand anderes aber ich schenke ihr gar keine Beachtung. Der Mann vor mir zählt. "Die siebenundfünfzig." sagt Alec wie selbstverständlich und ich muss grinsen.
Das war ein Eisbecher mit fünf Kugeln Eis, eine Tropicalsoße und ganz viel Obst. Als die Bedingung weg war, sah er mich kurz an. "Ich hoffe das war ok so?" Ich kann nur nicken.
"...nur eine Ruhestörung und als wir geklingelt haben, vollkommen seriös, hat uns eine Frau geöffnet..." Mir laufen bereits die Tränen vor lachen, das Eis war längst gegessen und gemeinsam liefen wir wieder in die Richtung meiner Wohnung.
Wir erzählten uns witzige Geschichte. Auch welche die wir zusammen erlebt haben. "Ihr Blick fiel auf mich. Sofort quietschte sie auf und sprang freudig auf und ab. Mein Kollege der schon kurz vor der Rente stand, sah mich fragend an. Die Frau dachte wirklich ich sei der Stripper."
Ich musste lachen. Auch wenn mir die Frau etwas leid tat. Wenn Alexander mit Uniform vor meiner Tür stände, würde auch mir glaube ich etwas anders werden. "Ich glaube du könntest dich vor Aufträgen gar nicht mehr retten." sage ich ohne groß nachzudenken.
Alec sah mich an. "Warum?" Auch das hatte sich nicht geändert. Er wusste nicht welche Wirkung er mit seinem Aussehen auf andere hatte. "Weil du gut aussiehst. Selbst ich würde dich buchen." rutscht es mir heraus.
Dieses mal wurde er rot und es ließ mich selbst stocken. Der leichte Wind hatte seine Haare vollständig durcheinander gebracht, die geröteten Wangen und die schönen Augen. Dazu das Wissen, das hinter dieser Schönheit ein wundervoller Charakter steckte, ließ mein Herz selbst aussetzen. Sollte ich ihn wirklich nie gesehen haben?
"Ich kann nicht glauben, das du noch keinen Mann an deiner Seite hast." gebe ich wieder. Sein Mund öffnet sich, doch er schließt ihn gleich darauf. "Manche haben es versucht. Sie hatten auch einen schönen Charakter und manche hätten sich bestimmt an meine Stelle gewünscht aber etwas hat mich immer daran gehindert." gibt er dann zu.
Ich sehe ihn an und ich spüre förmlich seinen Herzschmerz. "Was hat dich daran gehindert?" Er lächelt traurig bevor er hervor bringt. "Mein Herz was schon etwas länger vergeben ist."
Ich werde bestimmt blass. Alec ist verliebt in einen Mann. Da wir lange keinen Kontakt mehr hatten, kann ich es sicherlich nicht sein. "Hast du es demjenigen gesagt?" frage ich vorsichtig. Er schüttelt nur mit dem Kopf. "Damit hätte ich vieles zerstört."
Wir sind mittlerweile vor meiner Tür angekommen. Ich habe ihn wahrscheinlich noch nie so geknickt gesehen. Er schaut mich nicht mal mehr richtig an. "Hat er dich verletzt? Wenn ja dann bringe ich ihn um." Ich lege meine Hand auf seine Schulter. "Hat er nicht und wenn Selbstmord ist echt uncool."
Es dauert eine ganze Weile bevor ich verstehe was das bedeutet und was er damit gesagt hat. Sein Herz ist an mich vergeben? "Ich gehe dann mal." Er möchte sich abwenden, doch ich halte ihm an seinen Handgelenk fest.
...Fortsetzung folgt
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