Himmel auf Erden (die neunte)
Magnus
Alexander sah mich besorgt an, während er meine Hand nahm und beruhigend über meinen Handrücken streichelte. Ich denke an die letzte Zeit, die durch ihn so viel schöner erschien. Er machte mich zu dem Menschen der ich schon immer sein wollte. Ich begehrte Alexander und mittlerweile ist mir auch klar geworden, das es nie Spaß war. Schon immer hatte er mich fasziniert. Nur wollte ich es nicht sehen. Ich konnte es nicht verstehen. Aber jetzt, wo er Rafael und mich so perfekt ergänzte, gab es nichts mehr was ich brauchen würde.
"Ich liebe dich." hauche ich, um es selbst zu realisieren. Diese Wörter waren für mich immer ein rotes Tuch, schien die Bedeutung immer zu groß. Wenn ich Alexander betrachte, scheinen sie zu klein, zu wenig. Sie reichten nicht, was ich für ihn empfand. "Ich liebe dich, Alexander. Es ist längst überfällig, aber du.. du bist... Ich habe Angst dich nicht glücklich zu machen. Ich weiß manchmal nicht was mein Kopf da zusammen..." Ich komme nicht dazu weiter zu sprechen. Alec legt seine sanften Lippen auf meine und seufzend steige ich in den Kuss mit ein. Ich möchte nie mehr andere Lippen küssen, keinen anderen Charakter lieben und nie wieder etwas anderes fühlen als Alexander' Haut unter meiner.
"Nichts aber auch wirklich nichts, macht mich glücklicher als von dir geliebt zu werden." Seine Augen glänzen. Ich muss leicht lächeln. "Du bist zu gut für diese Welt, Darling." Er schüttelt leicht den Kopf. "Ich liebe dich auch, Magnus." Mein lächeln entwickelt sich zu einem grinsen. Dieser Moment schien so absurd, wie er vor dem Sofa kniet und trotzdem mit mir auf Augenhöhe ist. Nichts hätte epischer oder romantischer sein können. Das waren unsere Minuten, die ich nie vergessen werde.
Wir sehen uns in die Augen und um mir hätten Bomben einschlagen können. Gerade gab es nur diesen Mann. Solange bis uns Rafael mit seinem Weinen, welches immer schaffte das sich mein Herz zusammen zog, aus dieser kleinen rosa Blase heraus riss. "Du machst dich fertig und ich kümmere mich um ihn." sagt Alec während er sich erhob. Verwirrt sehe ich ihn an. "Wir treffen uns doch heute nochmal alle im Restaurant. Du wolltest Cat fragen ob sie auf den Kleinen aufpassen kann." Ups... "Wollte ich das?" frage ich mit piepsiger Stimme, kann allerdings nicht verhindern wieder zu lächeln. Alec kann ebenfalls nur grinsend mit dem Kopf schütteln. "Was soll ich nur mit dir anstellen?" Auch wenn dies eine rhetorische Frage ist, wird mir sofort anders. Ein wohliger Schauer läuft mir über den Rücken und verlegen beiße ich mir auf meine untere Lippe. Ich bemerke den wissenden von meinem Liebsten deutlich bevor er zu Rafael geht.
Ich muss definitiv kalt duschen. Schnell verschwinde ich im Bad um mich fertig zu machen. Alexander und ich flirten immer noch gerne. Nur das sich dabei meine Hormone wie vierzehn verhalten. Eine kleine überraschende Berührung reicht schon und ich werde hart. Mein Körper verrät mich immer und Alec? Alec scheint nichts aus der Ruhe zu bringen. Ich beneide ihn manchmal, das er sich unter Kontrolle hat.
Nachdem ich mich wieder beruhigt habe, bekomme ich dank meinem Freund mal wieder Zeit mich richtig fertig zu machen. In Ruhe ziehe ich meinen Eyeliner, forme meine Haare und suche im Schlafzimmer sogar nach einem ordentlichen Outfit. Gerade als ich mich im Spiegel betrachte, kommt auch Alec zusammen mit Rafael in das Zimmer. Während Alec ein schwarzes Hemd mit einer gleichfarbigen gut sitzenden Hose trägt, glänzt unser kleiner Krümmel in einer hellblauen Latzhose mit einem weißen Body und dazu passenden Socken, so wie ganz kleine Schuhe. Seine dunklen Haare sind etwas verstrubbelt. Ich stocke als ich meine Gedanke erneut durch gehe... unser Krümmel. Ich schüttle nur leicht den Kopf. Ich denke wahrscheinlich wirklich schon an meine Rente. "Mir ist aufgefallen das er deine Augen hat." gibt Alec dann wieder, während Rafael seinen Zeigefinger eisern in seinen kleinen Händen festhält. "Dafür deine zerwühlten Haare." sage ich ohne zu denken. Warum muss der Mund manchmal schneller sein als mein Gehirn?
Ich sehe wie Alexander kurz verkrampft und versucht dann zu lächeln. "Ohne das Haargel würden deine Haar auch unordentlich liegen." Ich verkrampfe meinen Kiefer, denn wir wissen beide das, das nicht stimmt. Aber ich lasse es einfach so stehen. Cat hat wahrscheinlich wirklich mit allem recht.
Mit Jacken bekleidet und bewaffnet mit dem Kinderwagen machen wir uns auf den Weg zum Restaurant. Mir fällt auf, das es tatsächlich das erste mal ist das wir zusammen draußen sind. Auch wenn das vielleicht kein eindeutiger Hinweis ist, so ist es doch merkwürdig das ich den Wagen schiebe. Selbst als ich Alec frage ob er übernehmen möchte, schüttelt er nur den Kopf.
Während wir das letzte Stück zurück legen, denke ich darüber nach ob es schon vorher Anzeichen gegeben hat, das er doch so unsicher ist. Und jetzt wo ich ernsthaft darüber nachdenke, gab es wirklich kleine für mich immer unbedeutende Momente. Einmal habe ich überlegt ob ich für Rafael eine Baby Krabble-, Spieledecke kaufe wollte ich das Alec mit entscheidet aber er hat sich dazu nicht geäußert, sondern nur gesagt das es meine eigene Entscheidung wäre. Ich wollte auch mal mit ihm und Rafael spazieren und da es dem Kleinen in der Babytrage immer noch am besten gefiel, hatte ich gedacht das Alec diesen Part übernehmen wollte aber auch das verwehrte. Ich hatte mir nichts dabei gedacht aber jetzt sehe ich das ganz anders.
Vor dem Restaurant verfliege diese Gedanken. Die Panik gibt mir mehrere Ohrfeigen. Ich habe nicht daran gedacht, das jetzt auch die anderen von meinem Glück erfahren. Selbst das Alexander und ich ein Paar sind wusste bis jetzt keiner. Nicht mal seine Schwester. Wir hatten in unserer kleinen Welt gelebt aber es wurde Zeit aus dieser auszubrechen und sie vielleicht auch zu erweitern. Von der Seite sehe ich ihn aber wieder erschien er die Ruhe in Person zu sein oder vielleicht auch nur zu spielen. Er hielt mir die Tür auf und die warme Luft schlug mir sofort entgegen. Langsam ging ich auf die Runde zu. Es waren die selben da wie das letzte mal. Nur das Dreier Gespann fehlte, was mich jetzt nicht weiter störte. Clary sah mich überrascht an. Alec kam etwas verzögert. Alle starrten mich an. "Magnus? Musst du etwa Baby Sitten? Von wem ist das Kind?" Ich schlucke und sehe dann Hilfe suchend zu Alec, der mir beruhigend meine Jacke abnimmt und mich auf den Stuhl drückt. Er hebt Rafael aus dem Wagen und zieht auch diesem die Jacke aus. Danach setzt er sich neben mich. Auf seinem Schoß sitzt Rafael, der alle musternd betrachtet, aber allein natürlich nicht sitzen kann. Alec hält ihn sicher. Und Rafael hält sicher wieder seinen Finger. Ich lächle leicht, einfach weil ich nicht anders kann. "Der Kleine sieht dir aber ganz schön ähnlich. Alec hat mir gar nicht erzählt das er dich beim Sitten unterstützt." gibt dann auch Izzy von sich.
"Das ist mein Kind." werfe ich dann in die Runde, mein Blick allerdings immer noch auf meine beiden Lieblingsmenschen gerichtet. "Aber.." fängt dann Jace an. Tief atme ich durch bevor ich mich zu den anderen wende. "Ich habe das letzte mal gelogen. Rafael ist bei einem One Night Stand entstanden. Da die Mutter ihn nicht haben wollte, war ich bis vor drei Monaten allein erziehend. Ich musste mir von meinem Ex Freund ziemlich viele Sachen anhören, deswegen habe ich mich nicht getraut. Es tut mir leid, wirklich." Den schwierigen Teil habe ich hinter mir, jetzt kommt eigentlich nur noch das schöne. Dabei lege ich meine Hand auf Alec' Knie.
"Alexander musste es auch selbst heraus finden und hat mir Gott sei dank verziehen. Wir.. wir sind zusammen und..." Meine kleine Rede wird von dem quietschen der Mädels unterbrochen. Ich muss leicht lächeln. "... seitdem unterstützt er mich mit allem und wo wir gerade hier sind, möchte ich mich wirklich bei dir bedanken." Tief sehe ich ihm in die Augen. Mir wird viel bewusst in diesem Moment, welche für die Zukunft entscheidend sein sollten. "Du hast ohne groß nachzudenken dein komplettes Leben umgekrempelt für Rafael und mich. Ich könnte mir keinen besseren zweiten Papa für meinen, nein für unseren Sohn vorstellen." Ich hatte es ausgesprochen. Mit meinem Daumen streiche ich die kleine Träne von Alexander' Wange.
Damit ist seine Unsicherheit immer noch da und vielleicht wird der Rest dadurch nicht geklärt aber es ist eine kleine Bestätigung für ihn. Ich kann ihn gar nicht mehr anders sehen. "Meinst du das ernst?" Ich muss lächeln. Wie früher, immer noch so unsicher. "Im Ernst. Ich möchte mit dir zusammen unseren kleinen Krümmel groß ziehen. Ich brauche dich und auch wenn er dir das noch nicht sagen kann, er braucht dich auch."
Leicht lehnt er sich herüber um mich zu küssen. Ein kurzes süßes Geräusch lässt uns auseinander fahren. Rafael hatte leicht seinen Kopf gedreht und sah uns mit einem zuckersüßen lächeln an, als würde er erahnen, wie bedeutend das hier gerade ist. Als würde er sich darüber freuen, das ich Alec gesagt habe, das ich ihn auch als Papa ansehe.
Der Abend läuft überraschend gut. Meine Freunde und irgendwie auch Familie freut sich für uns drei. Rafael ist natürlich der Mittelpunkt. Er wird durchgereicht, wo sich die zwei Mädels allerdings fast gar nicht mehr trennen können.
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Früh am morgen schwebe ich immer noch auf dem Hochgefühl. Ich muss die ganze Zeit grinsen und auch Alexander, der gerade vor dem Bett steht sieht wirklich glücklich aus. "Willst du heute auch mal aus dem Bett kommen?" fragt er mich grinsend. "So aufgewühlt wie das Bett heute ist, kann ich es auf keinen Fall alleine lassen. Krümmel sieht das genau so." Dieser lag in der Mitte des großen Bettes. Alec hatte heute frei und lachte leise. Ich wollte definitiv noch kuscheln. "Ich habe übrigens meine Wohnung gestern gekündigt und mich umgemeldet." sagt er dann, als er sich wieder beruhigt hat. Ich schlage meine Augen auf und sehe ihn dann fast noch glücklicher an. "Wirklich?" Er nickt nur und möchte sich dann wieder hinlegen, als es an der Tür klingelt. Wehe es ist Cat. Ich verdrehe nur meine Augen während Alexander das Schlafzimmer verlässt.
Mein Blut gefriert als ich das hohe "Guten Morgen." von der Tür höre. Camille...
...Fortsetzung folgt
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