„Weißt du was Magnus geplant hat?", wir sind auf den Weg zur Schule und Jace guckt mich fragend von der Seite an. Magnus ist ihr neues Lieblingsthema. Besser gesagt Alec und Magnus. Ich habe sogar gehört wie Izzy und Clary uns beide zusammen 'Malec' genannt haben. Wir sind noch nicht einmal zusammen und schon werden wir geshippt.

„Erde an Alec. Hast du mir überhaupt zugehört?", Jace knufft mir in die Seite, dafür bekommt er von mir einen griesgrämigen Blick. Ich möchte nicht über Magnus und mich sprechen. Trotzig wende ich meinen Blick wieder der Umgebung vor mir zu.

„Komm schon, Alec. Ich will Details hören.", quengelt Jace.

„Herrgott, Jace. Wann bist du zu so einer Tratsch – Tante geworden?", am liebsten würde ich umkehren und mich Zuhause in meinem Bett verkriechen, denn heute ist es so weit. Heute ist Freitag. Heute ist mein Date mit Magnus. Heute werde ich herausfinden, ob sich etwas zwischen mir uns Magnus entstehen kann, oder ob meine ganzen Träume über ihn nur Hirngespinste sind. Noch bin ich mir nicht sicher, was mir lieber wäre.

Natürlich lasse ich mir von meiner inneren Unruhe nichts anmerken. Auch wenn sich die Beziehung zwischen Jace und mir in den letzten paar Tagen wieder verbessert hat, habe ich ihm immer noch nichts davon erzählt, dass in Magnus Gegenwart mein Herz an fängt, wie verrückt zu schlagen.

Also gucke ich Jace gespielt langweilig an, „Keine Ahnung was er geplant hat. Er hat mir nur gesagt, dass wir uns direkt nach der Schule bei seinem Auto treffen.". Gelassen zucke ich mit meinen Schultern.

„Und du bist gar nicht nervös?", nachdenklich mustert er mich von der Seite, durchbohrt mich regelrecht mit seinem 'Bruder – Psycho – Ich – weiß – was – du – fühlst – Blick'.

„Warum sollte ich nervös sein? Das ist doch nur Magnus. Dieser nervige Typ, der mich schon seit Wochen nach einem Date fragt.", mit einem Kopfschütteln wische ich seinen nervigen Blick von mir. Mein Herz hat bei dieser dreisten Lügen angefangen, wie ein Presslufthammer zu hämmern. Wenn Jace ganz genau hinguckenwürde, würde er meinen Puls, am Hals, galoppieren sehen.

Zu meinem Glück geht er nicht weiter auf das Thema ein, erleichtert atme ich auf. Beinahe hätte ich Jace meine Verliebtheit in Magnus, die charmante Schulschlampe, gebeichtet. Nachdenklich drifte ich wieder in meine Gedanken ab.

Eigentlich weiß ich gar nicht, ob Magnus wirklich so ein Flittchen ist. Er geht viel aus, ja, aber ob er wirklich mit so vielen Mädchen und Typen was hatte, steht für mich noch in den Sternen. Wer weiß, vielleicht sind das alles nur Gerüchte. Kopfschüttelnd komme ich wieder in die Realität. Magnus hat schon mit unglaublich vielen Leuten geschlafen. Ich kann mich noch an die ganze Mädchengruppe erinnern, die neben mir standen, sie haben regelrecht damit geprahlt. Alles andere wäre von mir nur Wunschdenken.

Finster ziehe ich an dem Kragen von meinem schwarzen Tshirt, ich habe das Gefühl, auf einmal keine Luft mehr zu bekommen. Und daran ist nur Magnus schuld.

„Willst du wirklich so auf das Date gehen oder hast du noch Wechsel – Klamotten bei?".

Verwirrt muster ich Jace, „Sehe ich aus wie ein Mädchen? Und was hast du an meinem Outfit bitte aus zu setzten?". Mein Blick hat sich bei jedem Wort mehr verfinstert.

Er lässt seinen Blick noch einmal über mich gleiten, „Naja, es ist alles so dunkel.".

Grimmig gucke ich an mir herunter, schwarzes Tshirt, dunkle Jeans und schwarze Schuhe. „So laufe ich immer rum, Jace.". Sonst interessiert es ihn auch nicht.

Verlegen kratzt er sich am Arm, „Ich dachte nur, dass du dich für Magnus... Naja aufhübschst.".

Ich bin mir nicht sicher, ob Jace mich nur aufziehen möchte, oder ob er wirklich der Meinung ist, nur weil ich schwul bin, mich so verhalten zu müssen. Ich meine, Magnus weiß wie ich aussehe, was ich gerne anziehe. Und nur weil wir ein Date haben, werde ich ganz bestimmt nicht, meine ganze Persönlichkeit und mein Aussehen für ihn ändern. Entweder akzeptiert er mich so wie ich bin, oder er ist nicht der Richtige für mich. Mein Herz fängt bei dem Gedanken daran, an zu schmerzen.

Die Stunden vergingen wie im Flug. Ich zähle quasi die Minuten, bis endlich unser Date anfängt. Meine Hände fangen an zu schwitzen und mein Herz an zu rasen. Endlich ist es soweit und ich steh mit meinen Freunden auf dem Parkplatz. Sie haben sich einfach nicht abwimmeln lassen.

„Oh mein Gott, Alec. So willst du doch nicht zu dem Date mit Magnus gehen?", kreischt Izzy. Ich funkel sie böse an, während ich mir mein schmerzendes Ohr halte. Sie hat wirklich eine laute Stimme.

„Was habt ihr heute nur mit meinem Outfit?", grummel ich. Jace neben mir grinst mich zufrieden an. Sein Blick drückt ganz deutlich Hab – Ich – Es – Dir – Doch – Gesagt aus. Keuchend hält er sich den Bauch, indem ich ihm als Antwort darauf geknufft habe.

Izzy sieht mich fassungslos an, „Ich dachte du ziehst dich hübsch an und nicht so wie sonst, als würdest du auf eine Beerdigung gehen.", entsetzt legt sie sich eine Hand ans Kinn und mustert mich von oben bis unten, „Hätte ich das gewusst, hätte ich nicht bei Clary geschlafen, sondern dir beim Anziehen geholfen. Bruderherz, du hast echt keinen Sinn für Mode.".

Genervt verdrehe ich die Augen, „Ich bin alt genug, um mich selbst anziehen zu können. Und nur zur Info: Ich mag dieses Outfit.". Auch wenn die anderen es nicht glauben, in meinen Augen habe ich mich hübsch gemacht. Am liebsten würden ich mich schmollend in die Ecke setzen. Ich trage mein Lieblingsshirt, ohne Löcher, und meine Lieblingsjeans, ebenfalls ohne Löcher.

„Da kommt er.", quietscht Clary, „Das ist ja so aufregend.". Sie und Izzy springen auf und ab und geben ein Kichern von sich. Peinlich berührt wechsel ich mit Jace einen Blick. Jap, wir schämen uns beide für sie.

„Hey, Alexander.", Magnus ist neben mir aufgetaucht. Er nickt allen einmal zu, bevor er seinen Blick wieder auf mich richtet, „Kann es losgehen?".

Mit einem tiefen Atemzug versuche ich meine Nervosität abzuschütteln. Mein Herz fängt bei seinem Anblick wieder an, wie wild zu klopfen.

Mit einem Nicken zeige ich ihm, dass ich bereit zum Aufbruch bin. Das Date kann beginnen.