26
Unruhig gucke ich zwischen meinem Teller, meiner Mutter und Magnus hin und her.
Meine Mutter legt ihre zusammen gefalteten Hände auf den Tisch, "Also Magnus, erzähle mir etwas über dich.".
Gequält stöhne ich laut auf und werfe meinem Freund einen entschuldigenden Blick zu. Lautlos forme ich mit meinem Mund ein Sorry in seine Richtung. Beruhigend legt er eine Hand auf meinen Oberschenkel.
Charmant wie er ist, beantwortet er die Fragen meiner Mutter einwandfrei. Am Ende hat sie ein zufriedenes Lächeln im Gesicht und wendet sich mir zu, "Gute Wahl, Alec. Ich mag ihn.".
Peinlich berührt spiele ich mit den Kartoffeln auf meinem Teller, "Danke, Mum.", nuschel ich und schiebe mir eine Kartoffeln in den Mund.
Meine Geschwister mit ihren Anhängseln haben ganz gespannt das Verhör von Magnus verfolgt, nur um sich jetzt weiter miteinander zu unterhalten.
"Meine Kinder haben mir erzählt, dass du schon eine ganze Weile hinter Alec her bist. Wann hat er dich zum ersten Mal so richtig bemerkt?", Mum legt ihr Besteck auf den Teller und lehnt sich gesättigt zurück, "Ich meine, das ist Alec, in Liebesdingen hat er Tomaten auf den Augen.", sie schenkt mir ein belustigtes Lächeln.
Ich ignoriere den Blick von meiner Mum und wende mich gespannt Magnus zu. Wann habe ich ihn seiner Meinung das erste Mal wirklich bemerkt?
Verträumt starrt Magnus an die Decke, ein kleines Lächeln schleicht sich auf sein Gesicht, "Wir haben uns an dem Abend eine ganze Weile unterhalten.".
Ich muss an unser Date in dem Park denken, wie gut wir uns unterhalten haben und dann der Kuss am Auto. Meine Wangen verfärben sich und liebevoll lächel ich den Jungen an, der sich heimlich mein Herz gestohlen hat.
"Wir haben zusammen getanzt und er hat sogar mit mir geflirtet.", Verwirrung schleicht sich bei mir ein, wir haben bei unseren Date gar nicht mit einander getanzt.
"In seinem weißen Jackett sah er so unglaublich gut aus.", murmelt Magnus eher zu sich selbst, als zu meiner Mutter. Langsam dämmert es mir. Er redet gar nicht über unser erstes Date, sondern über den Abend des Maskenballs.
Unsicher lasse ich meinen Blick streifen, mein Blick trifft auf Izzy, die zwischen Magnus und mir hin und her guckt. Es scheint in ihrem Kopf zu rattern. Anscheinend macht es kurz darauf bei ihr Klick, denn ihr Mund klappt auf und perplex guckt sie Magnus an.
Ruckartig stehe ich auf. Der Stuhl quietscht unangenehm auf. Ich schenke Magnus ein Lächeln, während ich anfange das benutzte Geschirr zu stapeln. Als Magnus mir helfen möchte, springt Izzy auf, "Bleib sitzen Magnus. Der Gast ist König und so.". Sie schnappt sich einen Topf und eilt mir hinter her.
"Alec.", zischt sie leise, während ich die Spülmaschine einräume. "Magnus ist der Typ vom Ball. Deine Cinderella.".
Genervt rolle ich mit den Augen, ignoriere sie und schließe die Spülmaschine. Sie hält mich an der Schulter fest, als ich die Küche verlassen möchte.
"Alec.", fassungslos starrt Izzy mich an, "Du hast dich auf dem Ball unglaublich gut mit einem vollkommen Fremden verstanden. Jetzt findest du heraus, dass dieser vollkommen Fremde dein Freund ist und dich interessiert das gar nicht? Wieso?".
"Weil ich es schon wusste.", zische ich leise und ziehe sie von der offenen Tür weg. Ich habe Angst, dass meine Familie und Magnus etwas von unserem Gespräch hören können.
Fragend guckt meine Schwester mich an. "Ich war letztens an seinem Kleiderschrank, weil meine Anziehsachen komplett durchnässt waren und dort drinnen hing in einem Kleiderbeutel der goldene Anzug vom Maskenball.".
Ein Lächeln erscheint in ihrem Gesicht, "Das ist doch unglaublich, Bruderherz. Du bekommst sozusagen zwei Typen zum Preis von einem.". Sie wischt sich eine Strähne aus dem Gesicht, "Wie hat er reagiert, als du ihn darauf angesprochen hast?".
Nervös wende ich mich ab, stecke meine Hände in die Hosentasche und schaue auf den Boden, "Ich hab ihn nicht gefragt.", nuschel ich sehr undeutlich.
Nichtsdestotrotz hat sie mich verstanden, erschüttert betrachtet sie mich. Frustriert fahre ich mir durch die Haare, "Ich möchte, dass er mir genug vertraut und mir selbst davon erzählt.".
Sie wirft mir einen mitleidigen Blick zu, "Wie lange weißt du es schon?".
Intensiv betrachte ich die Fliese vor mir auf den Boden, "Seit ein paar Wochen, ich habe es kurz nach der Kostümparty von Clary herausgefunden.".
Izzy zieht mich in eine Umarmung und drückt mich fest an sich. Sie drückt mich ein bisschen von sich, um mir ins Gesicht zu gucken, "Weißt du jetzt schon, was du machen möchtest?". Sie fängt an, wild mit den Händen zu gestikulieren, "Du musst es ihm sagen, er ist verrückt nach dir. Alleine sein Gesichtsausdruck, als er von dir gesprochen hat.".
Traurig reibe ich mir mit einer Hand übers Gesicht, "Ich weiß, aber er ist mir unglaublich wichtig und ich habe Angst, ihn damit zu vergraulen. Am Ende bin ich ihm gar nicht so wichtig, das würde erklären, warum er mir nicht genug vertraut, um mir davon zu erzählen.". Ich schenke ihr ein niedergeschlagenes Lächeln, "Dann sagt er aber Sachen oder tut Dinge, die mir zeigen, wie wichtig ich ihm bin.".
Nachdenklich klopft Izzy sich mit einem Finger gegen ihr Kinn, nur um kurz darauf beide Hände in ihre Hüften zu stemmen, "Mach dir darüber keine Sorgen, Bruderherz. Ich lasse mir etwas einfallen.".
Wir entschließen uns wieder ins Esszimmer zu gehen. Sie wirft mir einen verschwörerischen Blick zu, als ich mich neben Magnus auf den Stuhl setze und sanft seine Hand in meine nehme. Als er mir ein glückliches Lächeln zu wirft, beuge ich mich zu ihm herüber und vereinige unsere Lippen zu einem sanften Kuss.
Zögerlich lösen wir uns voneinander. Ich spüre die Blicke meiner Familie und unseren Freunden auf uns. Mit geröteten Wangen starre ich in seine goldenen Augen, versinke in ihnen.
"Oh ja, ihr beiden passt unglaublich gut zusammen.", meine Mum betrachtet uns mit einem glücklichen Funkeln in den Augen, "Nur damit ihr es wisst, ich möchte auch von euch Enkelkinder.".
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