22
"Komm schon, Mags.", spitzbübisch grinse ich ihn an, "Tu es für mich.". Ich lege meinen Arm um seine Hüfte und ziehe ihn näher an mich heran. Schmollend guckt er zu mir hoch, "Ich will aber nicht.".
Spielerisch verteile ich ein paar Küsse in seinem Gesicht, bevor ich meine Lippen sanft auf seine drücke. Verlangend vertieft Magnus den Kuss und vergräbt seine Hände in meinem Haar. Zufrieden grinsend löse ich mich von seinen Lippen.
"Wieso hörst du auf?", jammert Magnus und starrt sehnsüchtig meine Lippen an.
Mit einem hinterlistigen Funkeln in den Augen schenke ich ihm ein Lächeln, "Wenn du mit kommst, bekommst du nachher mehr davon.", hauche ich leise, nur um mich kurz darauf wieder zu ihm herunter zu beugen, um ihn zu küssen.
"Nehmt euch ein Zimmer.", johlt Jace, während er mir auf die Schulter klopft. Wütend funkel ich ihn an, während der Rest der Gruppe uns beide mit ins Café zerrt.
Nachdem wir unsere Bestellung abgegeben haben, schmiegt Magnus sich an meine Seite. Liebevoll lege ich einen Arm um seine Schultern und gebe ihm einen Kuss auf seine schwarzen Haare.
"Ihr seid echt ekelhaft süß.", nörgelt Izzy, während sie uns lächelnd betrachtet. Ich lausche den Gesprächen von Simon und Jace und sauge den Duft von meinem Freund ein.
"Magnus.", wenden die beiden Mädchen sich an ihn, "Wir wollen nachher noch shoppen gehen, möchtest du mit kommen?". Ich spanne mich merklich an, gespannt wie er reagieren wird, was er sagen wird.
Aus dem Augenwinkel guckt er in meine Richtung, bevor er ein lautes Seufzen von sich gibt. "Das geht leider nicht.", erklärt er ihnen mit einem traurigen Gesichtsausdruck, "Ich gehe mit Alexander Schlittschuhlaufen.".
Verletzt ziehe ich meinen Arm von seiner Schulter und verschränke die Arme vor meiner Brust. "Geh mit Izzy und Clary shoppen.", weise ich ihn ab, als er mir einen fragenden Blick zu wirft. Ich werde es auf keinen Fall zugeben, aber dass er lieber mit meiner Schwester shoppen geht, als Zeit mit mir zu verbringen, tut echt weh.
Ich sehe, wie er Izzy einen verwirrten Blick zuwirft, doch diese zuckt nur mit den Achseln. Sie betrachtet mich mit einem nachdenklichen Blick, kurz darauf wendet sie sich jedoch wieder Clary zu, die sich mit Jace und Simon über irgendeinen Star Wars Film unterhält.
"Was soll das?", flüstert Magnus leise, während er eine Hand auf meinen Oberschenkel legt. "Wir wollten zusammen Schlittschuhlaufen und danach noch mit einander kuscheln.". Den letzten Teil seines Satzes sagt er mit einem Schmollen auf den Lippen.
"Keine Sorge, Magnus, wir können auch ein anderes mal noch Schlittschuhlaufen gehen.", ich ignoriere seine Hand und starre weiter auf meinen Kaffee. Frustriert fahre ich mir übers Gesicht, ich benehme mich wie ein 14 jähriges Mädchen. Seit ich Magnus besser kenne, habe ich die schlimmsten Stimmungsschwankungen, die man sich vorstellen kann.
Von mir selbst genervt stehe ich auf, "Ich werde dann mal gehen, viel Spaß beim Shoppen.". Ich gebe Magnus einen kurzen Abschiedskuss, bevor ich mich auf den Weg zum Ausgang mache.
"Hey, Alec. Warte auf uns.", ruft Jace mir hinter her. Ungeduldig drehe ich mich um und warte auf Jace und Simon. Zusammen machen wir uns auf den Weg nach Hause.
"Was haltet ihr von Mario Kart?", grinst Simon, "Wir können natürlich auch einen Star Wars - Abend machen.".
Entsetzt stöhne ich auf. "Eindeutig Mario Kart.", sagen Jace und ich gleichzeitig. Wir werfen uns ein Grinsen zu. In letzter Zeit sind wir uns wieder näher gekommen und erst da wurde mir richtig klar, wie sehr ich ihn vermisst habe.
Lachend sitzen wir auf der Couch, vor uns mehrere Tüten Chips und in unseren Händen Controller. "Das ist doch Scheiße!", fluche ich wütend und schmeiße meinen Controller auf den Tisch, als ich zum wiederholten Male von der Regenbogen Strecke geflogen bin.
Ich ignoriere Jace fieses Lachen und ziehe mein brummendes Handy auf meiner Tasche.
Magnus 18:52 Uhr
Kann ich heute noch vorbeikommen?
Nachdenklich starre ich auf mein Handy, ich bin mir nicht sicher, was ich antworten soll und gebe ein leises Seufzen von mir.
Alec 18:55 Uhr
Klar
Gähnend halte ich mir eine Hand vor den Mund, "Ich werde mal nach oben gehen.", kläre ich Jace und Simon auf. Beide geben nur ein Murmeln von sich, sind aber weiterhin auf das Spiel konzentriert.
In meinem Zimmer schmeiße ich mich auf mein Bett und schließe erledigt die Augen. Seit dem Ball geht mein Gefühlsleben im Chaos auf. Seit ich auf einer überfüllten Tanzfläche in diese braunen Augen mit den goldenen Sprenkeln geguckt habe, kommt ein Hoch nach dem anderen, genauso schnell aber auch ein Tief.
Ich habe das Gefühl, mehr in die Beziehung zu stecken als Magnus. Er vertraut mir nicht, sonst würde er mir das mit dem Ball sagen und anscheinend möchte er auch keine Zeit mit mir verbringen, außer wir machen mit einander herum.
Es würde alles ruinieren. Du magst mich nicht sonderlich, eigentlich interessiert du dich gar nicht für mich.
Das hat Magnus am Abend des Balls zu mir gesagt, im Nachhinein verstehe ich sogar, wieso er so gedacht hat. Inzwischen muss er doch wissen, wie viel er mir bedeutet. Frustriert fahre ich mir durch die Haare.
Meine Tür geht mit einem leisen Knarzen auf, wodurch kurzfristig das Gelächter der anderen in mein Zimmer getragen wird. Izzy und Clary unterhalten sich lautstark über irgendein Outfit, welches sie beim Shoppen gesehen haben, also muss Magnus gerade herein gekommen sein. Ich lasse meine Augen geschlossen und achte auf jedes einzelne Geräusch, welches ist höre.
Die Lautstärke nimmt wieder ab, kurz danach senkt sich das Bett neben mir ab und ein warmer Körper schmiegt sich an meinem.
"Ich weiß, dass du nicht schläfst.", wispert Magnus leise, "Dafür schlägt dein Herz viel zu schnell.". Geschlagen öffne ich meine Augen und sehe seinen Kopf auf meiner Brust liegen, wie er mit seinen Fingerspitzen ein Muster auf mein Shirt malt. Ich schlinge meine Arme um seinen Körper und ziehe ihn näher zu mir heran.
"Vielleicht schlägt mein Herz immer so schnell, wenn du in meiner Nähe bist.", ziehe ich ihn mit einem kleinen Lächeln auf.
Magnus erwidert nichts darauf und besorgt runzel ich meine Augenbrauen. Ist irgendwas passiert?
"Hast du es dir anders überlegt?", verwirrt richte ich mich bei seinen Worten ein kleines bisschen auf, um in seine Augen zu gucken, darauf achte ich, dass er nicht von meiner Brust rutscht.
"Was soll ich mir anders überlegt haben?", ich fahre ihm mit einer Fingerspitze über die Wange, bewundere seine weiche Haut.
Mit gesenkten Blick richtet er sich ganz auf, löst sich von mir und setzt sich im Schneidersitz aufs Bett. "Das mit uns.", wispert er, "Und es wäre in Ordnung.". Magnus gibt ein heiseres Lachen von sich, "Klar, es würde mir das Herz aus der Brust reißen, aber ich würde es überleben.".
Ich kann nicht anders, aus mir bricht ein gewaltiges Lachen. Mir fällt der verletzte Gesichtsausdruck von Magnus auf, doch es blubbert weiterhin aus mir heraus und hört einfach nicht auf. Als Magnus vom Bett rutscht und zur Tür hastet, erstirbt es schlagartig und ich hetze ihm hinter her, nur um ihn neben der Tür an die Wand zu nageln.
Mit einer Hand umfasse ich seine Hüfte und die andere stemme ich neben sein Gesicht, so dass er von mir eingekesselt wird. Besorgt sehe ich, dass sich Tränen in seinen Augen sammeln.
"Es tut mir leid.", entkommt es mir leise, "Nur lag ich gerade auf dem Bett und habe mich gefragt, ob du überhaupt noch mit mir zusammen sein möchtest.".
Erbost hebt er seinen Kopf und starrt mich an, "Wieso sollte ich nicht mit dir zusammen sein wollen? Du bist so unglaublich liebevoll und für jemanden der dir etwas bedeutet, würdest du durchs Feuer gehen. Alexander, du bist loyal, klug und sexy. Ich wäre ein Idiot, wenn ich nicht mehr mit dir zusammen sein wollen würde.".
Bei seinen Worten durchfährt mich sofort eine Hitze und meine Wangen nehmen eine rosa Färbung an. Unsicher zucke ich mit meinen Achseln, "Ich habe nur das Gefühl, dass du mir nicht vertraust und nur Zeit mit mir alleine verbringen möchtest, wenn wir rummachen.". Verwirrung blitzt in seinen Augen auf, also rede ich schnell weiter, "Ich weiß, dass ich unerfahren bin und nicht so viel zu bieten habe, wie die Leute vor mir. Dazu bin ich sozial gesehen auch sehr schlecht. Und du bist so gut darin. Du findest immer etwas, worüber du dich unterhalten kannst, du findest innerhalb kürzester Zeit neue Freunde. Und ich eben nicht.".
Leise seufzend lehne ich meine Stirn an seine, "Wir sind so verdammt unterschiedlich und ich habe die ganze Zeit Angst, irgendetwas falsch zu machen, was dich verschreckt.".
Magnus schlingt seine Arme um meinen Hals, "Das kannst du gar nicht, Alexander.". Voller Gefühl legen sich unsere Lippen aufeinander. Mehrere Herzschläge küssen wir uns und ich genieße das Gefühl, in so Nahe bei mir zu haben. Als sich unsere Lippen lösen, hallt mir unser Atem in den Ohren wieder. "Du kannst mich nicht verschrecken, denn so wie du bist, bist du perfekt. Jedenfalls für mich.", ich spüre jedes Wort von ihm auf seinen Lippen. Peinlich berührt wendet Magnus seinen Blick ab, "Ich kann nicht Schlittschuhlaufen.", bringt er heraus, "Ich wollte mich vor dir nicht blamieren, deswegen hatte ich keine Lust und nicht weil ich keine Zeit mit dir verbringen möchte.".
"Ich kann es dir bei bringen.", setze ich an, "Dazu gehört viel Händchen halten und Körperkontakt.".
Er hebt seinen Kopf und guckt mich mit geröteten Wangen an, "Händchen halten klingt sehr viel versprechend.".
Ich starre in seine goldfarbenen Augen und ziehe ihn näher an mich, einen Moment stehen wir nur da und betrachten uns gegenseitig. Dann pressen wir verlangend unsere Lippen aufeinander, küssen uns. Nichts spielt in diesem Moment eine Rolle, nur seine Lippen auf meinen, seine Hände in meinem Haar und seine fiebrige Haut unter meinen Händen.
Von diesem Gefühl berauscht zerre ich an seinem Shirt, versuche es ihm auszuziehen, ohne den Kuss zu unterbrechen. Möchte ihn näher an mir spüren. Haut an Haut.
Mit einem lauten Knall geht die Tür neben uns auf und Jace betrachtet uns mit einer hochgezogenen Augenbraue.
"Das darf doch wohl nicht wahr sein.", jammer ich und vergrabe mein Gesicht an Magnus Hals, der leise vor sich hin gluckst.
"Bevor ihr da weiter macht, wo ihr gerade aufgehört habt, wir wollen Pizza bestellen und uns Harry Potter und der Stein der Weisen angucken.", grinsend steht er in der Tür, "Wollt ihr beiden uns Gesellschaft leisten oder lieber weiter hier oben herum machen?". Ohne eine Antwort abzuwarten, ist er dabei die Tür zu schließen, nur um sie schnell wieder ein Stück zu öffnen, "Ach ja, Alec, falls du das da weiter machen möchtest, solltest du deine Tür in Zukunft abschließen.".
Peinlich berührt stehe ich da und sehe ihm dabei zu, wie er die Tür mit einem Ruck hinter sich zu zieht. Frustriert löse ich mich von Magnus, "Ich werde ihn umbringen.".
Er fängt an zu lachen, nimmt meine Hand und zieht mich aus meinem Zimmer nach unten, "Komm, lass uns den Film gucken. Ich möchte Zeit mit meinem Freund verbringen, mit ihm kuscheln und natürlich Pizza essen.".
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