19
Atemlos haste ich durch den Regen und stelle mich fast schon erleichtert unter das Vordach, wo ich nicht noch mehr durchnässt werde.
Nervös betrachte ich die große dunkle Tür vor mir, ich traue mich einfach nicht zu klingeln. Tief atme ich einmal durch, bevor ich entschlossen auf die Klingel drücke.
Unsicher hüpfe ich von einem Bein aufs andere. Gespannt halte ich meinen Atem an, als ich Schritte höre und die Tür aufgeht. Verwirrt betrachte ich den großen Mann vor mir, der mich mit einer hoch gezogenen Augenbraue, fragend anguckt.
Mit einem Räuspern versuche ich den Kloß in meinem Hals zu entfernen, "Hallo, ich würde gerne zu Magnus.".
Der Mann betrachtet mich spöttisch, "Und du bist wer?".
Ich spüre, wie sich meine Wangen bei seiner intensiven Musterung verfärben. "Ich bin Alec Lightwood.". Nervös wende ich den Blick ab. Kann er nicht einfach Magnus an die Tür holen? Der Mann ist bestimmt sein Vater und so wie dieser mich gerade in den Boden starrt, kann ich Magnus distanziertes Verhalten zu seinem Vater, durchaus nachvollziehen.
"Alexander Lightwood?". Verwirrt richte ich meinen Blick wieder auf den Mann und bringe nur ein Nicken zu Stande.
Ich spüre seinen Blick über mich wandern. Seine Augen haben die gleiche goldbraune Färbung, wie die von Magnus. Irgendwoher kommt mir diese Farbe bekannt vor. Es liegt mir auf der Zunge, doch natürlich fällt es mir nicht ein.
"So, so. Du bist also mit meinem Sohn zusammen?", elegant lehnt er sich an den Türrahmen, "Magnus ist gerade nicht da, müsste aber in Kürze wiederkommen, wenn du möchtest kannst du herein kommen und in seinem Zimmer warten.". Prüfend lässt er seinen Blick über mich gleiten, "Mein Sohn hat bestimmt auch nichts dagegen, wenn du ein paar von seinen Sachen nimmst und dich umziehst. Wir wollen doch nicht, dass du krank wirst.". Den letzten Satz bringt er so trocken hervor, dass ich mir ein Lachen verkneifen muss.
"Das wäre sehr nett, Mr. Bane.", verlegen zupfe ich an meinem nassen Tshirt und versuche es von meinem Körper weg zu halten. Ich versuche die Gänsehaut auf meinem Körper zu ignorieren, als ich hinter Magnus Vater das Haus betrete. Zwar finde ich es seltsam, dass er mich einfach so herein lässt. Ich meine, ich hätte auch einfach so tun können, als wenn ich Alec Lightwood, Magnus Freund bin.
Mr. Bane läuft in die Küche, in die ich ihm zögernd folge. Unsicher beobachte ich ihn dabei, wie er Wasser aufsetzt und eine Tasse aus einem Schrank holt, in die er einen Teebeutel hängt.
"Dir muss kalt sein.", stellt er fest, während er das kochende Wasser in die Tasse kippt, nur um sie mir danach in die Hand zu drücken. Überrascht gucke ich ihn an, "Danke, Mr. Bane.".
Er schenkt mir ein kleines Lächeln, "Du kannst mich Asmodeus nennen.". Kurz herrscht Stille, bevor er sich räuspert und mir einen ernsten Blick zu wirft, "Du machst meinen Sohn glücklich und das macht mich glücklich.". Er muss meinen verwirrten Blick sehen, denn er schenkt mir ein trauriges Lächeln, "Du wirst inzwischen wahrscheinlich wissen, dass Magnus nicht besonders viel von mir hält.".
Zögerlich nicke ich und nervös gucke ich schnell weg. Ich hoffe, er will mich nicht über Magnus ausfragen, so nett ich ihn nämlich gerade finde, Magnus geht vor.
"Ich liebe meinen Sohn und daran wird sein Hass auf mich auch nichts dran ändern.", er wirft mir einen nachdrücklichen Blick zu, bis ich verstehend nicke. "Du kannst jetzt nach oben in sein Zimmer gehen, zusätzliche Handtücher liegen im Badezimmer.".
Dankend schenke ich ihm ein Lächeln, bevor ich mich auf den Weg nach oben mache.
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